Zehn Jahre später zeigte Hammers härtester Konkurrent, wie seinerzeit eine richtig gute Version des Stoffes hätte aussehen müssen. Amicuswar bekannt durch Episoden-Filme wie Die Todeskarten des Dr. Schreck oder Tales from the Crypt, die alle in der damaligen Gegenwart angesiedelt waren. I, Monster wurde jedoch, ähnlich wie die meisten Hammer-Produktionen, als im viktorianischen Zeitalter angesiedelter Gothic Horror vom 22-jährigen Newcomer Stephen Weeks (Camelot – Der Fluch des goldenen Schwertes) in Szene gesetzt.
Diesmal übernahm Christopher Lee die Hauptrolle(n), wobei seltsamerweise aus Dr. Jekyll ein Dr. Marlowe und aus Mr. Hyde ein Mr. Black wurde. Die Namen der meisten Nebenfiguren (Frederick Utterson, Dr. Lanyon, Richard Enfield und der Butler Poole) wurden hingegen direkt aus Stevensons Erzählung übernommen.
Christopher Lee ist zwar einigermaßen erschreckend als Hyde bzw. Black, doch bereits als Jekyll/Marlowe wirkt er eher unsympathisch. Es ist sehr erfreulich, dass auch Peter Cushing einmal mehr an der Seite von Lee zu sehen Als hartnäckig ermittelnder, verknöcherter Anwalt Frederick Utterson liefert Cushing die wohl werkgetreueste Darstellung dieser Figur aus Stevensons Erzählung.
Es ist sehr schade, dass diese stilvoll ausgestattete Produktion zwar in 3D gedreht wurde, aber nur in „flachen“ Versionen zur Aufführung kam. Noch bedauerlicher ist, dass es I, Monster nicht in die deutschen Lichtspielhäuser und Heimkinos schaffte. Abhilfe biete eine großartig ausgestattete britische Blu-ray-Veröffentlichung.
Autor Wilbur Gray (Peter Cushing) will seinen skeptischen Herausgeber Frank Richards (Ray Milland) davon überzeugen, dass sein Buch über makabre Katzengeschichten unbedingt veröffentlicht werden muss. Gray glaubt unumstößliche Beweise dafür zu haben, dass Katzen das absolut Böse sind. Er unterstreicht sein Argument mit drei unheimlichen Geschichten aus seinem Buch…
Da aufgrund der episodenhaften Handlung für die Schauspieler jeweils nur wenige Drehtage erforderlich waren, konnten recht preiswert bekannte Darsteller wie Peter Cushing, Ray Milland oder Donald Pleasence verpflichtet werden. In den 70er-Jahren sorgte die britische Produktionsfirma Amicusnoch einmal mit Verfilmungen von Fantasy-Romanen des Tarzan-Autors Edgar Rice Burroughs wie Caprona das vergessene Landoder Der sechste Kontinentfür eine gewisse Aufmerksamkeit.
Danach trennten sich Rosenberg und Subotsky, der sich 1977 mit kanadischen Partnern in Montreal und in den britischen Pinewood-Studios noch mal einem Episodenfilm drehte. Basierend auf der Kurzgeschichten-Sammlung Beware of the Cat von Michael Parry (der auch das Drehbuch schrieb) kreisen in Das Unheimliche alle Episoden um manipulative und mordgierige Katzen, was die Sache etwas eindimensional macht.
Doch in der Rahmenhandlung brilliert Peter Cushing, genau wie schon im ersten Amicus-Episodenfilm Die Todeskarten des Dr. Schreck. Seine Darstellung eines vom Wahnsinn getriebenen Verschwörungs-Theoretikers, sowie Donald Pleasence (Halloween, Die Klapperschlange), der in der dritten Episode recht uneitel einen eitlen Filmschauspieler spielt, machen diesen für die DVD-Veröffentlichung erstmals (mit 31 Jahren Verspätung) deutsch synchronisierten Film für alle Freunde des klassischen Horrors zu einem großen Vergnügen.
In den besten Amicus-Produktionen kam jeweils ein charismatischer Darsteller wie Peter Cushing in Die Todeskarten des Dr. Schreck, Burgess Meredith in Der Foltergarten des Dr. Diabolo oder Ralph Richardson in Tales from the Crypt als “Moderator“ zum Einsatz. In einem gelungenen Versuch diese Tradition wiederzubeleben, hat Clancy Brown diese Funktion übernommen.
Seit seinem Auftritt als Gegenspieler von Christopher Lambert in Highlander ist der 1,92 Meter große Brown mit Auftritten in Blue Steel, Die Verdammten, Friedhof der Kuscheltiere II, Starship Troopers, Cowboys & Aliens, Homefront, Hail Caesar!, sowie den Serien Sleepy Hollow, The Crown und The Mandalorian als begehrter Nebendarsteller im Dauereinsatz.
Bei The Mortuary Collection ist Brown als schwer durchschaubarer Bestattungsunternehmer Montgomery Dark jedoch die zentrale Figur des auch von ihm mitproduzierten Episodenfilms. Dark sucht eine Aushilfe für sein Raven’s End Mortuary und die junge Sam Gibbons (Caitlin Custer) bewirbt sich bei ihm und muss sich – unter dem Motto „Jeder Tod hat eine Geschichte“ – drei schreckliche Stories von Menschen anhören, die in seinem Institut gelandet sind.
Doch die beste Story kommt zu Schluss von Sam. Regisseur Ryan Spindell hatte diese bereits 2015 mit Caitlin Custer in der Hauptrolle als 22-minütige sehr gelungene Hommage an den Klassiker Halloween gedreht und The Babysitter Murders genannt, da John Carpenter diesen Titel ursprünglich für seinen Film vorgesehen hatte.
The Babysitter Murders überstrahlt die drei anderen Episoden, die ebenfalls spannend erzählt sind und überraschend enden. Doch die Schlusspointe setzt Clancy Brown als Montgomery Dark, dessen Präsenz diesen liebevoll in Szene gesetzten nostalgischen, doch alles andere als unblutigen, Film zu einem ganz großen Horror-Vergnügen macht.
Für die 2-Disc Limited Collector’s Edition mit 4K Ultra HD und Blu-ray spricht nicht nur das 24-seitigem Booklet und das auch auf der Blu-ray enthaltene Bonusmaterial mit (nicht untertitelten) Audiokommentar von Regisseur Ryan Spindell., 14 Hinter-den-Kulissen-Featurettes (insgesamt 112 min); Entfallene Szenen (5:56 min) und zwei Kinotrailern (1:15 min + 1:16 min), sondern vor allem das sehr viel schönere Cover!
Lost Continent war 1968 das bisher kostspieligste Werk der für die Frankenstein– und Dracula-Filme bekannten britischen Hammer Film Productions. In Anbetracht des finanziellen Risikos ist das Resultat erstaunlich experimentierfreudig geraten. Dies beginnt bereits mit dem psychedelischen Titelsong der Jazz-Formation The Peddlers. Passend dazu gibt es mitten in der Handlung einen Bruch, der an den Richtungswechsel erinnert, den Robert Rodriguez knapp 30 Jahre später mitten in From Dusk Till Dawn vollziehen sollte.
Lost Continent basiert sehr lose auf dem Roman Uncharted Seas des britischen Autors Dennis Wheatley, der auch die literarischen Vorlagen für zwei weitere Hammer-Filme lieferte. Während The Devil Rides Out zum Lieblingsfilm des Hauptdarstellers Christoper Lee wurde, stellte Hammer 1976 nach To the Devil…a Daughter (Titelrolle: Nastassja Kinski) die Produktion von Horror-Filmen ein.
Lost Continent beginnt auf einem Frachter, der einige schillernde Passagiere an Bord hat, die sich aus den unterschiedlichen Gründen auf der Flucht befinden. Hier gibt es interessante Darsteller und reichlich Konflikte. Doch die Corita transportiert als Schmuggelware auch noch etliche Fässer mit Phosphor, die explodieren, sobald sie mit Wasser in Berührung kommen. Als die Mannschaft dies mitbekommt, meutert sie und verlässt das Schiff mit einem Rettungsboot.
All dies wurde von Michael Carreras, der für Hammer auch als Produzent und Studioleiter tätig war, sehr spannend und kompetent in Szene gesetzt. Doch da Hammer zuvor – dank der Attraktivität von Raquel Welch und der Dinosaurier-Tricks von Ray Harryhausen – große Erfolge mit Eine Million Jahre vor unserer Zeitfeierte, wurde versucht, auch Lost Continent zu einem exotischen Monster-Spektakel zu machen.
Daher landen Captain Lansen (Eric Porter) und seine Passagiere nach der Hälfte der Spielzeit in zwar ruhigen, aber dennoch sehr gefährlichen Gewässern in gelbstichigen Farben. Hier gibt es Schiffe aus fast allen vergangenen Epochen, seltsame giftige Seetank-Gewächse und skurriles, nicht eben kleines Getier.
Sogar etliche Bewohner beherbergt die feuchte Gegend, darunter Konquistadoren und Nachfahren der spanischen Inquisition. Diese bevölkern eine auf Grund gelaufene Galeone und werden von einem Jungen kommandiert, den sie El Supremo nennen. Doch dieser ist nur die Marionette eines geheimnisvollen Kuttenmanns.
Passend zu dieser seltsamen Szenerie laufen die spanischen Soldaten mit Hilfe von Schneeschuhen und an ihren Schultern befestigten, mit Gas gefüllten Ballons, über das sumpfige Gewässer, als sie die äußert attraktive Sara (Dana Gillespie) verfolgen. Die junge Frau kann sich auf die Corita retten, was das Schlussgefecht mit Phosphor-Explosionen und Kämpfen gegen die Sumpf-Monster einläutet.
Bemerkenswert ist, dass die Kreaturen des Films, irgendwo zwischen Riesenskorpion und Lovecraft-Tentakelwesen, von Hammer in voller Größe gebaut wurden und dafür Robert A. Mattey verpflichtet wurde, der für Walt Disney schon den Riesenkraken in 20.000 Meilen unter dem Meer konstriert hatte. Das fröhlich zappelnde Getier in Bestien lauern vor Caracas sollte sich kein Freund des phantastischen Films entgehen lassen.
Neben dem durchgeknallten deutschen Titel Bestien lauern vor Caracas ist auch noch bemerkenswert, dass sich “unsere“ Hildegard Knef aus nicht weiter bekannten Gründen in diesen Film verirrt hat. Ihre ernsthafte Darstellung einer durch ein tragisches Schicksal von ihrem Sohn getrennten Mutter, rundet das schräge Resultat noch zusätzlich ab.
Eine 2004 innerhalb der Hammer-Edition erschienene DVD enthält den Film in einer 93-minütigen deutsch synchronisierten Fassung und diese Extras: Interview mit Stuntman Eddie Powell (50:09, wahlweise mit deutschen Untertiteln), Bildergalerie (8:50 min), Englischer Kinotrainer (2:39 min), Zwei TV-Spots (0:58 min + 0:21 min), Deutscher Werberatschlag (2:22 min). Erwähnenswert ist auch noch das farbige Faltblatt mit einem sehr informativen Text von Uwe Huber.
Mittlerweile wurde bei Anolis eine große deutsche Blu-ray veröffentlicht, die den Film erstmals in der seit seiner deutschen Kinopremiere verschollen geglaubten, vollständigen und restaurierten Langfassung von 100 Minuten präsentiert. Diese enthält nicht nur die komplette deutsche Synchronisation, sondern noch zwei Minuten mit zusätzliche Filmszenen.
Außerdem enthält die Blu-ray noch zwei deutschsprachige Audiokommentare mit Dr. Rolf Giesen, sowie mit Dr. Gerd Naumann, Christopher Klaese, Matthias Künnecke und Thomas M. Goerke. Hinzu kommen noch die Dokus “Music To Your Fears“ mit Carlo Martelli (6:41 min), “Walking On Water“ mit John Richardson (19:55 min), “Cast Adrift“ mit Dana Gillespie (19:44 min), eine Bildergalerie (6:41 min), deutscher Werberatschlag (1:13 min), holländischer Werberatschlag (0:33 min), US TV-Spots, sowie deutsche und britische Kinotrailer. Hinzu kommt noch eine Extra-Blu-ray mit einer 136-minütigen deutschen „Grindhouse“-Fassung, der zahlreiche zeitgenössische Trailer (wie „Gwangis Rache„) und Werbespots („Afri Cola“!) vorangestellt sind.
Die Edition gibt es in der Softbox oder alternativ auch als Mediabook mit drei verschiedenen Covern, sowie einem 36-seitiges Booklet mit Texten von Dr. Rolf Giesen und Uwe Sommerlad.
1966 gelang britischen Hammer Film Productions mit Eine Million Jahre vor unserer Zeitein großer Erfolg. Die Firma war eigentlich bekannt für ihre Frankenstein–Filme mit Peter Cushing und die Dracula-Reihe mit Christopher Lee. Doch Raquel Welch im knappen Fell-Bikini, bedroht durch meisterlich von Ray Harryhausen in Stop-Motion animierte Dinosaurier, war ein überraschend erfolgreiches Konzept.
Vier Jahre später versuchte Hammer daran anzuknüpfen, doch Harryhausen drehte gerade mit Gwangis Rache einen weiteren Dinosaurierfilm. Als Vertretung sprang Jim Danforth ein, der bereits 1962 in Der Herrscher von Cornwallhalbwegs erfolgreich die Tricktechnik von Harryhausen aus Sindbads siebente Reise kopiert hatte. Danforth gelangen diesmal Kombinationen von animierten Dinos und Darstellern im Steinzeit-Outfit, die den etwas starren Rahmen sprengten, den Harryhausen durch seine Filme vorgegeben hatte.
So interagierte Hauptdarstellerin Victoria Vetri absolut glaubhaft mit einem Dinosaurier-Baby und deren Mutter, die das blonde Steinzeit-Mädchen adoptiert hatte, da es sich in ihrem Nest befand. Auch die Konfrontationen mit einem Plesiosaurier, einem Chasmosaurus und einem Flugsaurier konnten sich sehen lassen. Völlig überflüssigerweise wurden jedoch – genau wie bereits in Eine Million Jahre vor unserer Zeit Aufnahmen von echten Reptilien verwendet, die diesmal aus Irwin Allens Versunkene Weltstammten.
Für Eine Million Jahre vor unserer Zeit sprach auch die einfache aber spannende Geschichte, die von Tumak, der Herr des Urwalds aus dem Jahre 1940 übernommen wurde. Bei Als Dinosaurier die Erde beherrschten war Val Guest, der auch Regie führte und zuvor für Hammer dieQuartermass-Filme inszeniert hatte, in Sachen Drehbuch etwas überambitioniert.
Das hat zur Folge, dass die Szene ohne Dinosaurier ziemlich langweilige Steinzeitmenschen-Rituale und ähnlichen Hokuspokus zeigen, der dargeboten wird in einer nur aus wenigen Worten bestehenden, aber dennoch völlig unverständlichen Fantasie-Sprache.
Bei uns ist Als Dinosaurier die Erde beherrschten niemals offiziell auf DVD erschienen. In Großbritannien liegt mittlerweile eine Blu-ray von When Dinosaurs Ruled the Earth vor. Als Extras gibt es nur den Trailer, doch dank der brillanten Bildqualität kommen die Stärken – neben Danforths Tricktechnik gehört auch der mitreißende Soundtrack von Mario Nascimbene (Die Wikinger) dazu – und die Schwächen – alberne Geschichte, nicht sonderlich charismatische Darsteller –sehr deutlich zum Vorschein.
Die legendären Hammer Film Productions, die in den 60er-Jahren große Erfolge mit ihren Frankenstein– (mit Peter Cushing) und Dracula-Filmen (mit Christopher Lee) feierten, wollten in den 70er-Jahren die Comic-Serie Vampirella aus dem Hause Warren auf die Leinwand bringen. Man hoffte vom Erfolg der Rocky Horror Picture Show zu profitieren und das dahinkrebsende Studio dadurch wieder flott machen zu können, doch leider waren die Konkursverwalter schneller…
1996 hat es schließlich nur zu einer kleinen Kabel-TV-Produktion gereicht. Das Hauptproblem des von Jim Wynorski (Das grüne Ding aus dem Sumpf) in Szene gesetzten Filmchens ist die Besetzung der Titelrolle mit dem Ex-Bondgirl Talia Soto aus Lizenz zum Töten, dem zweiten 007-Film mit Timothy Dalton-Film.
Diese ist attraktiv und sympathisch, verfügt allerdings nicht über den “Playmate des Monats“-Look der Comic-Vampirin. Daher sieht sie im ohnehin stümperhaft gestalteten Vampirella-Outfit mit dem viel zu breiten Hös-„chen“ ziemlich albern aus.
Doch auch durch den als Ober-Vampir Vlad mitwirkenden Roger Daltrey von The Who handelt es sich bei Vampirella um ein durchaus erheiterndes Filmchen der Kategorie C bis D, das zwar auf einem fremden Planeten beginnt, dann aber recht schnell mangels Budget und Fantasie nach L. A. („The Present“) wechselt.
Besonders hübsch sind die zwei oder drei Fledermaus-„Spezialeffekte“. Hier wurden einfach ein paar schwarze Flattermänner mit Filzstift direkt auf das Filmmaterial gekritzelt. Diese Szenen sollten unbedingt Einzelbild für Einzelbild bestaunt werden!
Fünf Jahre nachdem 1975 mit Die Braut des Satans der letzte Gruselthriller der legendären englischen Hammer Film Productions(Frankensteins Fluch, Dracula mit Christopher Lee) in die Kinos kam, setzte die Traditionsfirma ihre Horror-Tätigkeiten im Fernsehen fort. Rund um ein ehemaliges Mädcheninternat in Buckinghamshire, das der Produktion als Standort diente (und immer im Vorspann zu sehen war), entstanden 13 Episoden der Serie Hammer House of Horror.
Im Gegensatz zu den besten Hammer-Filmen waren die Geschichten zwar immer in der Gegenwart angesiedelt, doch es wurde trotzdem ein breites Spektrum des Unheimlichen abgedeckt. So gab es Werwölfe, Hexen, Kannibalen, Untote, Besessenheit, Afrikanischen Fetischhokuspokus, Schwarze Messen, Spukhäuser und viele weitere geschickt variierte traditionelle Horror-Elemente.
Diese Versatzstücke wurden manchmal in Form von etwas breitgetretenen Kurzgeschichten, aber meist als richtige kleine unheimliche Spielfilme umgesetzt.
Unter den Episoden gibt es jedoch zwei absolute Highlights, die zum Besten gehören, was Hammer je produziert hat. Beide stammen von Alan Gibson, der die letzten beiden Dracula-Filme mit Christopher Lee inszenierte. In The Silent Scream (Das Experiment des Mr. Blueck) liefert sich die Hammer-Legende Peter Cushing als mysteriöser Besitzer einer Tierhandlung ein Duell mit einem von Brian Cox (Das etruskische Lächeln) verkörperten gerade entlassenen Häftling.
Ganz schön gruselig ist auch die Episode The Two Faces of Evil (Die zwei Gesichter des Bösen), in eine Familie einen seltsamen Anhalter mitnimmt. Es kommt zu einem Autounfall und der Vater ist danach nicht mehr derselbe. Martin Lewis ist in dieser Rolle nicht minder gruselig als andere Hammer-Monster.
Nicht ohne ist auch die Geschichte mit der Voodoo-Puppe Charlie Boy. Unter den Darstellern befindet sich neben Patricia Quinn (Magenta aus der Rocky Horror Picture Show), Denholm Elliott (Indiana Jones) oder Lucy Gutteridge („Waltraud, die sich im Wald traut“ aus Top Secret!) auch 007 Pierce Brosnan in einer sehr kleinen Opferrolle.
In Deutschland lief die Serie 1989 unter dem Titel Gefrier-Schocker auf SAT.1 und wurde recht anständig synchronisiert. Gelegentlich fehlten allerdings kurze besonders gorige oder auch schwarzhumorige Momente, die dank einer schön gestalteter Box von Koch Media auf DVD nachgereicht wurden.
Noch schöner ist jedoch das Mediabook Edition von Wicked Vision. Auf drei Blu-rays gibt es die 13 Episoden in einer erstaunlich guten Bildqualität zu bestaunen. Die Episode Rude Awakening (Alptraum ohne Erwachen) ist als Bonus sogar im Format 16 : 9 dabei und hinzu kommt noch die 156-minütige Doku Flesh & Blood – The Hammer Heritage of Horror!
Drei Jahre später entstand als Fortsetzung die Serie Hammer House of Mystery and Suspense (Vorsicht, Hochspannung), die bei uns bei Pidax auf DVD vorliegt.
Die auf Horrorfilme spezialisierte Hammer Film Productions gelangen es in den 50er-Jahren mit Farbversionen von Dracula und Frankenstein Welterfolge. Doch zwei Jahrzehnte später geriet die Firma ins Straucheln und versuchte ihr Publikum mit übertriebenen Gewaltdarstellungen und Soft-Porno-Einlagen zurückzugewinnen.
Eine erfreuliche Ausnahme ist der 1971 entstandene Film Circus der Vampire. Fünf Jahre bevor Hammer (erstmal) die Produktion einstellte, entstand hier noch einmal die bewährte Mischung aus eher sanften Grauen, stimmigen Kulissen und guten Darstellern (darunter der spätere Darth Vader Dave Prowse).
Erzählt wird von einem kleinen (irgendwie deutsch anmutenden) Dörfchen namens Stetl, in desen Umgebung schon eine ganze Weile der Vampir Graf Mitterhaus sein Unwesen treibt. Eines Tages sind es die Dörfler leid und stürmen das Mitterhaus. Der Vampir schwört, noch während er gehängt wird, bittere Rache. Diese erfolgt dann auch prompt, bzw. 15 Jahre später, als ein geheimnisvoller Zirkus nach Stetl kommt.
Für einen interessanten Touch sorgt die magisch anmutende Zirkus-Atmosphäre, die an Ray Bradburys Klassiker Das Böse kommt auf leisen Sohlen denken lässt. Schade, dass es so etwas heute nicht mehr gibt. Schön, dass es so etwas heute immerhin noch auf digitally remasterten DVDs und mittlerweile sogar als Blu-ray gibt, wobei die Freigabe ab 18 Jahren ein Witz ist.
Extras der DVD: Englischer Kinotrailer (2:14 min), Galerie mit 40 Fotos und Plakaten, Booklet mit einem interessanten Text von Uwe Huber
Hinzu kommt als DVD-Rom-Extra noch der von Brian Bolland (Batman: Killing Joke) gezeichnete Comic zum Film.
Die Lehrerin Gwen Mayfield (Joan Fontaine) wird in einer afrikanischen Missionsschule durch einen Schamanen-Aufstand traumatisiert. Sie hofft bei ihrem neuen Job im verschlafen anmutenden englischen Dorf Heddaby zur Ruhe zu kommen. Doch je mehr sich Gwen auf die Dorfgemeinschaft einlässt, desto stärker werden Erinnerungen an ihre Erlebnisse in Afrika geweckt
Die Engländerin Joan de Beauvoir de Havilland wählte den Künstlernamen Joan Fontaine um nicht mit ihrer ebenfalls in Hollywood tätigen Schwester Olivia de Havilland (Vom Winde verweht) verwechselt zu werden. Durch ihre Zusammenarbeit mit Alfred Hitchcock wurde Joan Fontaine nach Rebecca zum Star und erhielt 1942 für Verdacht einen Oscar als beste Hauptdarstellerin.
In den Sechzigern wurde es etwas ruhiger um den Hollywood-Star und Joan Fontaine erwarb die Rechte an dem Roma The Devil’s Own den Norah Lofts unter dem Pseudonym Peter Curtis geschrieben hatte. Die auf Horrorfilme spezialisierte Hammer Film Productions zeigte Interesse und Autor Nigel Kneale (Quartermass, Yeti, der Schneemensch) adaptierte den Roman für die Leinwand.
Das Resultat ist ein Film, der sich nach einem relativ knalligen Auftakt in afrikanischen Studio-Kulissen viel Zeit lässt, um Spannung aufzubauen. Hierin erinnert The Witches an Roman Polanskis zwei Jahre später entstandenen Welterfolg Rosemaries Baby. Der subtile Spannungsaufbau sorgte auch dafür, dass The Witches 1966 in England zunächst eine Jugendfreigabe bekam, was für einen Horrorfilm das Todesurteil bedeutet.
Daher wurde noch etwas “nachgebessert“ – im Film ist eine Szene zu sehen, die ebenso deutlich wie grundlos gezeigt, wie ein Metzger ein Kaninchen häutet – um das begehrte “X certificate“ (Freigabe ab 16 Jahren) zu erhalten. Trotz eines Finales mit einem großartig in Szene gesetzten heidnischen Ritual war der Film seinerzeit für die Fans des Hammer-Horrors zu lasch, Bei uns erlebte The Witches erst 1995 unter dem Titel Der Teufel tanzt um Mitternacht seine Premiere. Doch aus heutiger Sicht hat sich der letzte Kinofilm von Joan Fontaine sehr gut gehalten!
Extras der DVD der Hammer-Edition: „World of Hammer: Wicked Woman“, eine von Oliver Reed kommentierte Zusammenstellung von Filmausschnitten (24:50 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln, Bildergalerie (2:13 min), Englischer Kinotrainer (2:07 min)
In den USA lief der Film unter dem Titel „The Devil’s Own“ im Double-Feature gemeinsam mit der Hammer-Produktion „Prehistoric Women“, hierzu enthält die DVD zwei TV-Spots (0:58 min + 0:20 min); Erwähnenswert ist auch noch das farbige Faltblatt mit einem sehr informativen Text von Uwe Huber.
Der erfolgreiche Schriftsteller Kenneth Magee wettet mit seinem Verleger, dass er innerhalb von 24 Stunden einen Roman schreiben kann. Dazu zieht er sich in ein abgeschiedenes und düsteres Haus zurück. Ruhe zum Arbeiten findet er allerdings nicht, da sich dort nachts die alten Mitglieder einer Familie treffen und der Erfüllung eines grausamen Fluchs entgegensehen müssen…
Der britische Regisseur Pete Walker (Rosemarie’s Liebesreport in 3 Dimensionen) hat sich zunächst eigentlich eher auf billige pornographische Filme spezialisiert, sattelte dann jedoch auf Horror um. Walkers letzter Film Das Haus der langen Schatten verfügt sogar über beträchtliche Qualitäten und erzählt im Stile eines klassischen Horrorfilms eine ebenso pfiffige wie spannende Geschichte.
Der Hauptanreiz ist jedoch die grandiose Besetzung mit vier Ikonen des Horrorkinos, die nur in diesem Film gemeinsam zu sehen sind. Christopher Lee ist neben Bela LugosiDER Dracula-Darsteller schlechthin. John Carradine hingegen trat bei Universal Pictures sogar in die Fußstapfen von Bela Lugosi. Er spielte den Graf Dracula in House of Frankenstein (1944) und House of Dracula (1945).
Auch Vincent Price (Theater des Grauens) ist eine Klasse für sich und lebt weiter, u. a. in den Filmen von Tim Burton wie Frankenweenie, wo er unverkennbar als Stop-Motion-Puppe zu sehen ist. Peter Cushing ist zwar auch schon legendär als Gran Moff Tarkin in Star Wars, doch noch stärker in Erinnerung bleiben die gemeinsamen Filme mit seinem Freund Christopher Lee für Hammer Film Productions, wobei Das Haus der langen Schatten auch der letzte gemeinsame Kino-Auftritt des Duos ist.