Ein Jahr bevor er in seinem letzten Film Paganini nicht nur die teuflisch geigende Titelrolle spielte, sondern erstmals auch Regie führte, kehrte Klaus Kinski 1988 noch einmal zu einer seiner bekanntesten Rollen zurück. Italienische Produzenten – darunter auch Silvio Berlusconi – hatten die mehr oder weniger geniale Idee den Darsteller als Vampir Nosferatu durch Venedig spuken zu lassen.
Doch sie hatten die Rechnung ohne den unberechenbaren Kinski gemacht. Dieser dachte gar nicht daran, sich noch einmal – wie ein Jahrzehnt zuvor im Film von Werner Herzog – Tag für Tag aufwändig zur Schreckensgestalt in der Tradition des Grafen Orlok aus F. W. Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu schminken zu lassen.
Unbeeindruckt von den Regieanweisungen der wechselnden Regisseure trat Kinski ganz “normal“ mit seiner herbstblonden Mähne auf, und als einzigen Kompromiss ließ er sehr gelegentlich mit Mäusezahn-Prothese filmen. Doch meistens ist Kinski im Film mit oft von ihm selbst inszenierten Aufnahmen zu sehen, in denen er bei Sonnenaufgang durch Venedig schlendert.
Auch die prominenten Nebendarsteller Christopher Plummer und Donald Pleasence, sowie einige schöne Bilder aus Venedig (ohne Kinski) konnten den Film nicht retten. Erst auf Video fand Nosferatu in Venedig sein Publikum. Mittlerweile gibt es auch ein mit drei verschiedenen Covern veröffentlichtes Mediabook. Mit Creation is violent ist auch eine hochinteressante spielfilmlange Doku mit „Anecdotes On Kinski’s Final Years“ enthalten, die eine gute Ergänzung zu Werner Herzogs Mein liebster Feind ist.
In Interviews wird hier ausführlich erzählt, wie Kinski den Machern seiner letzten Billigfilme ausgiebig auf die Nerven und den Darstellerinnen immer wieder an die Wäsche gegangen ist. Doch es wird auch dokumentiert, dass Kinski in seinen letzten Jahren anscheinend in seinem abgelegenen Haus in Lagunitas (Kalifornien) zur Ruhe gekommen ist. Die Leiterin der örtlichen Poststelle und deren Tochter schwärmen noch heute von ihrem guten Freund Klaus.
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