Die Lehrerin Gwen Mayfield (Joan Fontaine) wird in einer afrikanischen Missionsschule durch einen Schamanen-Aufstand traumatisiert. Sie hofft bei ihrem neuen Job im verschlafen anmutenden englischen Dorf Heddaby zur Ruhe zu kommen. Doch je mehr sich Gwen auf die Dorfgemeinschaft einlässt, desto stärker werden Erinnerungen an ihre Erlebnisse in Afrika geweckt
Die Engländerin Joan de Beauvoir de Havilland wählte den Künstlernamen Joan Fontaine um nicht mit ihrer ebenfalls in Hollywood tätigen Schwester Olivia de Havilland (Vom Winde verweht) verwechselt zu werden. Durch ihre Zusammenarbeit mit Alfred Hitchcock wurde Joan Fontaine nach Rebecca zum Star und erhielt 1942 für Verdacht einen Oscar als beste Hauptdarstellerin.
In den Sechzigern wurde es etwas ruhiger um den Hollywood-Star und Joan Fontaine erwarb die Rechte an dem Roma The Devil’s Own den Norah Lofts unter dem Pseudonym Peter Curtis geschrieben hatte. Die auf Horrorfilme spezialisierte Hammer Film Productions zeigte Interesse und Autor Nigel Kneale (Quartermass, Yeti, der Schneemensch) adaptierte den Roman für die Leinwand.
Das Resultat ist ein Film, der sich nach einem relativ knalligen Auftakt in afrikanischen Studio-Kulissen viel Zeit lässt, um Spannung aufzubauen. Hierin erinnert The Witches an Roman Polanskis zwei Jahre später entstandenen Welterfolg Rosemaries Baby. Der subtile Spannungsaufbau sorgte auch dafür, dass The Witches 1966 in England zunächst eine Jugendfreigabe bekam, was für einen Horrorfilm das Todesurteil bedeutet.
Daher wurde noch etwas “nachgebessert“ – im Film ist eine Szene zu sehen, die ebenso deutlich wie grundlos gezeigt, wie ein Metzger ein Kaninchen häutet – um das begehrte “X certificate“ (Freigabe ab 16 Jahren) zu erhalten. Trotz eines Finales mit einem großartig in Szene gesetzten heidnischen Ritual war der Film seinerzeit für die Fans des Hammer-Horrors zu lasch, Bei uns erlebte The Witches erst 1995 unter dem Titel Der Teufel tanzt um Mitternacht seine Premiere. Doch aus heutiger Sicht hat sich der letzte Kinofilm von Joan Fontaine sehr gut gehalten!
Extras der DVD der Hammer-Edition: „World of Hammer: Wicked Woman“, eine von Oliver Reed kommentierte Zusammenstellung von Filmausschnitten (24:50 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln, Bildergalerie (2:13 min), Englischer Kinotrainer (2:07 min)
In den USA lief der Film unter dem Titel „The Devil’s Own“ im Double-Feature gemeinsam mit der Hammer-Produktion „Prehistoric Women“, hierzu enthält die DVD zwei TV-Spots (0:58 min + 0:20 min); Erwähnenswert ist auch noch das farbige Faltblatt mit einem sehr informativen Text von Uwe Huber.
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