Archiv der Kategorie: FILM

Die besten Filme

Ein Offizier und Gentleman

Der Einzelgänger Zack Mayo besucht die Offiziersanwärterschule in Port Townsend, um Navy-Pilot zu werden. In diesen dreizehn Wochen voller Torturen lernt er, wie wichtig Disziplin, aber auch Liebe und Freundschaft sind. Sein Ausbilder Foley macht Zack klar, dass niemand es ganz alleine schafft. Entgegen allen Warnungen vor den „heiratswütigen“ Frauen der Stadt verliebt sich Zack in eine dieser „Gefahren“…

1982 – noch einige Jahre vor Top Gun – galt es im eher liberalen Hollywood als ganz schön gewagt einen unkritischen Film übers Militär zu drehen. Doch Ein Offizier und Gentleman überzeugt vor allem durch den großen Realismus mit dem das soziale Umfeld der Hauptfiguren, aber auch die Liebesszenen, dargestellt wurden. Innerhalb der eher konservativen Geschichte vom sozialen Aufstieg durch eine Karriere beim Militär war es allerdings schon wieder progressiv einen schwarzen Darsteller als übermächtigen Ausbilder zu besetzen. Louis Gosset Jr. gewann dann auch einen Oscar für die Rolle.  

Ebenfalls recht ungewöhnlich waren drei weibliche Hauptfiguren in einem Militärfilm, was den Offizier und Gentleman zum optimalen Date-Movie machte. Die mittlerweile klassische Schlussszene hingegen, in der Richard Gere in blütenweißer Offiziersuniform Debra Winger aus ihrer öden Papierfabrik trägt, hielten Regisseur Taylor Hackford (Dolores) und Richard Gere hingegen für totalen Humbug. Als sie diesen Moment eher widerwillig drehten, kamen angeblich einigen weiblichen Statisten die Tränen und als dann auch noch Joe Cocker und Jennifer Warnes dazu Up Where We Belong schmetterten, entstand eins der schönsten Happy Ends Hollywoods.

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Ein Minecraft Film

Das 2009 – zweifelsohne unter dem Einfluss von Ikea – in Schweden entwickelte Sandbox-Computerspiel Minecraft erfreut sich großer Beliebtheit und da ist es kein Wunder, dass auch über einen Kinofilm nachgedacht wurde. Vorbilder waren zweifelsohne das überraschend schräge LEGO-Movie, das 470 Millionen Dollar einspielte, und in einem noch stärkeren Maße der Barbie-Film.

Letzterer wurde von der Independent-Filmemacherin Greta Gerwig sehr eigenwillig in Szene gesetzt und erreichte dadurch ein breit aufgestelltes Publikum, das 1,5 Milliarden Dollar in die Kinokassen einzahlte. Dieser Erfolg ließ auch die Macher von Ein Minecraft Film mutig werden und ebenfalls einen ungewöhnlichen Regisseur auswählen.

Jared Hess gelangen mit Napoleon Dynamite (2004) und Nacho Libre (2006) zwei Werke, die eher zu Kultfilmen als zu Blockbustern wurden. Obwohl ich keine Ahnung von Minecraft habe, bereitete mir die filmische Annäherung von Jared Hess großes Vergnügen. In einer der Hauptrollen ist der universell einsetzbare Jack Black zu sehen, der bereits in der Hauptrolle von Nacho Libre zu sehen war.

In einem Prolog spielt Black den ehemaligen Türklinken-Verkäufer Steve, der in einer Mine die würfelförmige „Kugel der Dominanz“ gefunden hat und dadurch in der Quader-Oberwelt von Minecraft landet, wo er sich mit dem Wolf Dennis anfreundet. Die eigentliche Hauptrolle hat jedoch Aquaman Jason Momoa inne, der sich als abgefuckter ehemaliger Game-Champignon Garrett Garrison alias “The Garbage Man“ gekonnt zum Affen macht.

In dem seltsamen von einer Kartoffelchips-Fabrik dominierten Örtchen Chuglass betreibt Garett einen Videogame-Laden. Dort lernt er Henry kennen, der mit seiner Schwester Natalie nach Chuglass gezogen ist und mit seinem selbstgebauten Raketenrucksack das Maskottchen der Chipsfabrik zerstört hat. Zusammen mit der Immobilienmaklerin Dawn, die auch einen mobilen Zoo betreibt, landet das Trio ebenfalls in der Welt von Minecraft.

Dort geht es zwar recht lustig zu und es sind allerlei Aufgaben zu lösen, die zugleich auch als Verarsche von Fantasy-Klischees funktionieren. Doch das kubistische Chaos in der Ober- und der Unterwelt von Minecraft wirkt weniger skurril als das zuvor so herrlich schräg beschriebene Örtchen Chuglass. Bei einem bisherigen Einspielergebnis von 750 Millionen Dollar befindet sich die Fortsetzung in “early development“. Ich wäre wieder dabei.  

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Nacho Libre

Der Waisenjunge Ignacio wuchs in einem mexikanischen Kloster auf und ist dort mittlerweile Mönch. Er begeistert sich leidenschaftlich für die maskierten Lucha-Libre-Freistilringkämpfer, aber auch für die nette Nonne Schwester Encarnación. Um den öden Speiseplan des Klosters aufzubessern (und um die Schwester zu beeindrucken) verkleidet er sich als maskierter Kämpfer Nacho Libre und versucht sich gemeinsam mit einem spindeldürren Straßenräuber als Wrestling Duo.

Um es gleich vorwegzunehmen, der lustigste Film der letzten Jahre ist Nacho Libre trotz des Starkomikers Jack Black ganz gewiss nicht geworden. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn gute Gags sind ziemlich spärlich gesät. Im getragenen Rhythmus eines ernsthaften Kunstfilmes erzählt Napoleon Dynamite-Schöpfer Jared Hess (Ein Minecraft Film) vom durchaus auch tragischen Schicksal Ignacios. Doch da die Geschichte in einem farbenfrohen Mexiko angesiedelt und nicht mit schrägen Momenten geizt, kommt trotz der manchmal etwas zähen Erzählweise kaum Langeweile auf.



Ein großes Plus ist Danny Elfmans Soundtrack und die eingängigen Songs, die an die gute alte primitive Oliver Onions-Mucke aus Filmen mit Terence Hill und Bud Spencer erinnern. Schierer Wahnsinn hingegen sind (neben einer völlig durchgeknallten Gesangsnummer von Jack Black) die Ringkampfszenen mit echten muskelbepackten oder zwergwüchsigen Lucha-Libre-Fightern, die durchaus nachvollziehbar machen, warum sich eine ganze Nation für diesen unterhaltsamen Sport begeistert. Wer sich also unbefangen auf Nacho Libre einlässt wird ganz sicher nicht enttäuscht werden.

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Gladiator II

Seit Ende der Neunziger beginnen alle Produktionen von Ridley Scott (und seines 2012 verstorbenen Bruders Tony) mit einem wunderschönen 20-sekündigen Animationsfilm, in dem ein anscheinend von Hand mit Ölfarben gemalter Mann durch eine Höhle rennt, sich in einen Vogel verwandelt und in die Lüfte erhebt.

Bei Gladiator II wurde der Vorspann, genau wie in der Logo Sequenz von Scott Free Productions, ebenfalls vom 1965 in San Marino geborenen Gianluigi Toccafondo realisiert. Kunstvoll werden hier verfremdete Key Scenes aus Ridley Scotts Monumentalfilm von 2000 mit expressionistischen Farbspielereien verknüpft.

In diesem beindruckenden Stil ist noch einmal zu sehen, wie der von Russell Crowe verkörperte Gladiator Maximus den von Joaquin Phoenix gespielten Imperator Commodus im Kolosseum den Todesstoß versetzt und anschließend den Heldentod stirbt.

Im Zentrum der Fortsetzung steht Paul Mescal als Lucius, der Sohn von Maximus. Zusammen mit seiner Frau Lucilla lebt dieser glücklich und zufrieden im nordafrikanischen Numidien. Doch als römische Legionen unter der Führung des Tribuns Arcacius (Pedro Pascal) das Land im Auftrag der tyrannischen Zwillinge Caracalla und Geta angreifen, wird Lucilla getötet und Lucius nach Rom verschleppt.

Dort wird er an den Sklavenhalter Macrinus (Denzel Washington) verkauft, der ihn in Rom als Gladiator einsetzt. Lucius will sich an Arcacius zu rächen, muss jedoch feststellen, dass dieser mittlerweile mit seiner Mutter Lucilla (Connie Nielsen) verheiratet ist und zusammen mit Macrinus die Kaiserzwillinge ermorden will, um Rom wieder zur freien Stadt zu machen…

Diese sich nur sehr lose an historischen Tatsachen orientierende Geschichte dient Ridley Scott als Vorwand dazu, einige Sequenzen nachzuliefern, die er 2000 mangels Budget und Tricktechnik nicht realisieren konnte. Dazu gehört ein Gladiatorenkampf gegen ein berittenes Rhinozeros, sowie eine spektakuläre Seeschlacht im gefluteten Kolosseum.

Die sehr gute Besetzung wird zwar eher in Kampf- als in Dialogszenen gefordert. Doch dank großartiger Bilder und einer sehr dynamischen Inszenierung gelang Ridley Scott ein würdiger Nachfolger von Gladiator, dem er möglicherweise einen dritten Teil folgen lassen wird.

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Gladiator

2000 hatte es schon recht lange keinen Versuch gegeben den historischen Monumentalfilm wiederzubeleben. Ganz sicher der Richtige hierfür war Ridley Scott. Dieser hatte immer wieder bewiesen, dass er eine ganz eigene Sicht der Dinge hat, egal ob es sich um Science Fiction (Alien, Blade Runner), Fantasy (Legende), Krimi (Black Rain) oder aber auch um ein opulent bebildertes Historiendrama wie 1492 handelt.

Bei Gladiator ist die Story eher Nebensache. Diese funktioniert recht gut und wird in der Werbung auf drei Sätze reduziert: „Ein General wird Sklave. Ein Sklave wird Gladiator. Ein Gladiator stürzt ein Imperium“. Russell Crowe, der drei Jahre zuvor in L. A. Confidential als Polizist mit unkontrollierten Wutausbrüchen beeindrucken konnte, spielt für Ridley Scott jenen General, Sklaven und Gladiator. Ihm ist jederzeit abzunehmen, dass er einen ganzen Haufen sehr viel größerer Gegner (wie etwa „unseren“ Ralf Möller) problemlos niedermetzeln kann.

Doch in erster Linie sind es die Bilder, die Gladiator zu einem echten Genuss machen. Angefangen mit einer Schlacht zwischen römischen Legionen und Barbarenhorden im winterlichen Germanien, über ein Sklavencamp in der Wüste bis hin zu den beeindruckend inszenierten Kämpfen im Circus Maximus mit ausgeklügelten Actionszenen, in jeder Minute gibt Ridley Scott den Zuschauern ordenllich etwas auf die Augen, sowie Tod und Spiele.

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Nightwatch – Nachtwache

1994 drehte Ole Bornedal mit Nattevagten einen der erfolgreichsten dänischen Kinofilme. Vordergründig wird hier eine Horrorgeschichte über einem jungen Mann erzählt, der zur Finanzierung seines Studiums mutterseelenallein Nachtschichten in der Kopenhagener Gerichtsmedizin schiebt und dabei Schreckliches erlebt.

Doch Nightwatch – Nachtwache, so der deutsche Titel, ist zugleich und in erster Linie die oft recht komische, manchmal dabei aber auch ganz schön drastische Geschichte über zwei junge Männer, die kurz bevor sie in den Hafen der Ehe einlaufen, ihre Grenzen durch nicht ganz ungefährliche Mutproben austesten wollen.

Die Darsteller des Nachwächters Martin und seines Kumpels Jens machten anschließend Karriere. Nikolaj Coster-Waldau wurde als Jaime Lannister in Game of Thrones zu einer Ikone der Popkultur und Kim Bodnia brillierte als Kommissar Martin Rohde in den ersten beiden Staffeln der dänische-schwedischen Erfolgsserie Die Brücke – Transit in den Tod, von der es fünf Neuverfilmungen gibt, u. a. in den USA und bei uns als Der Pass.

Regisseur Ole Bornedal hingegen hatte 1997 die Ehre mit Freeze – Alptraum Nachtwache das US-Remake seines Filmerfolgs höchstpersönlich in Szene zu setzten. Die Besetzung war mit Ewan McGregor, Patricia Arquette, Josh Brolin und Nick Nolte hochkarätig. Doch obwohl Steven Soderbergh zusammen mit Bornedal am Drehbuch arbeitete, ist das Resultat wenig mehr als ein schlichter Horrorfilm.

Anscheinend orientierte sich die ursprüngliche Version des Remakes nähe am Original. Sie hatte eine Länge von 140 Minuten und wurde um 40 Minuten gekürzt. Der für 10 Millionen Dollar produzierte Film spielte wenig mehr als eine Million ein und Ole Bornedal machte keine Karriere in Hollywood, arbeitete jedoch weiterhin erfolgreich fürs dänische Kino.

2023 kehrte er mit Nightwatch: Demons Are Forever in die Welt und zu den Figuren seines Erfolgsfilms zurück. Die Hauptrolle spielte seine Tochter Fanny Bornedal, die als Medizinstudentin Emma ebenfalls nachts in der Kopenhagener Gerichtsmedizin arbeitet. Dies sorgt für Entsetzen bei ihrem Vater Martin, der wieder von Nikolaj Coster-Waldau gespielt wird. Auch Kim Bodnia kehrt in diesem Film mit großer Spielfreude als Jens zurück.

Bornedal gelang ein spannender Thriller, der dank zahlreicher schräger, überraschender aber auch menschlich anrührender Szenen, dem Geist des Originals gerecht wird und sehr viel mehr ist, als das formelhafte Sequel eines Erfolgsfilms.    

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Juror #2

Es darf sich weiterhin gewundert werden. Auch mit dem 41. von ihm inszenierten Kinofilm gelang dem 94-jährigen Clint Eastwood ein erstaunlich spannendes und aussagekräftiges Werk. Zudem betritt er auch noch Neuland, denn Juror #2 ist sein erstes Gerichtsdrama.  

Im Zentrum steht Justin Kemp (Nicholas Hoult), der als werdender Vater nicht allzu begeistert davon ist, dass als Geschworener in einem Mordprozess ausgewählt wurde. Seine Laune bessert sich nicht, als Jusin auch noch feststellen muss, dass er der “Mörder“ war.

Meisterlich lässt Eastwood seine Cutter Joel und David Coxx die Eröffnungs-Plädoyers von Staatsanwältin Faith Killebrew (Toni Colette) und Verteidiger Eric Resnick (Chris Messina) so geschickt mit den Erinnerungen von Justin zusammenmontieren, dass der Zuschauende im selben Moment wie der Geschworene Nummer 2 erfährt, dass er die Freundin des Angeklagten getötet hatte.

Justin hatte seinerzeit mitten in der Nacht auf einer einsamen Landstraßen keine Leiche vorgefunden. Daher nahm er an, dass er mit seinem Auto ein wildes Reh überfahren hatte, das danach in einem Fluss gelandet war. Es ist hochspannend Nicholas Hoult als Justin dabei zuzusehen, wie er verzweifelt versucht seine elf Mitgeschworenen davon zu überzeugen, dass es nicht der Angeklagte war, der seine Freundin überfahren hatte.

Nicht minder interessant ist es, wie Toni Colette oscar-reif eine eiskalte, politisch hochambitionierte Karriere-Staatsanwältin spielt. Zu ihrer Überraschung stellt diese fest, dass sie doch so etwas wie ein Gewissen hat und nicht jeden Angeklagten zur höchstmöglichen Strafe verurteilen muss.

Dieser mit weiteren großartigen Darstellern wie J. K. Simmons oder Kiefer Sutherland besetzte Film macht Hoffnung darauf, dass Clint Eastwood uns noch lange als Regisseur (und Darsteller?) erhalten bleibt.

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Immenhof

Genau wie die zeitgleich ab 1955 ebenfalls im Jahrestakt entstandene Sissi-Trilogie gehören auch die drei Immenhof-Filme zum weihnachtlichen TV-Programm. Vorlage für die Reihe war der Jugendroman Dick und Dalli und die Ponies. Diese „Geschichte zweier handfester Mädchen und eines Jungen, – aus dem auch noch etwas wurde“ stammt von der “Pferdesachverständigen“ Ursula Bruns, deren Buch 13 alte Esel 1958 mit Hans Albers verfilmt wurde.

Die Mädels vom Immenhof ist ein Film, der 1955 nahezu alle Altersgruppen ansprach. Während die hochverschuldete Oma Jantzen (Magarete Haagen) Angst hat, Haus und Immenhof zu verlieren, reiten deren (anscheinend aus Osteuropa geflohenen) Enkelinnen Dick (Angelika Meissner) und Dalli (Heidi Brühl) auf ihren Islandponys durch die Holsteinische Schweiz.

Die Mädels wunderten sich dabei über den schnöseligen Großstädter Ethelbert (Matthias Fuchs). Dieser blamiert sich nach Kräften, weil er trotz seiner roten Tunierreitjacke immer wieder vom Pony fällt. Doch die 16-jährige Dick findet ihn trotzdem irgendwie interessant…

Deren ältere Schwester Angela (Christiane König) fühlt sich hingegen sehr stark zum schneidigen Reitlehrer Jochen von Roth (Paul Klinger) hingezogen, der seine Mitmenschen mit Weisheiten wie diese erfreut: „Wenn man erkennt, dass man ein Idiot ist, fängt man langsam an, ein Mensch zu sein“.

Die Mädels vom Immenhof wurde zu einem großen Erfolg.  verbreitete genau wie die beiden Fortsetzung mit naiven Charme eine unbeschwerte, sommerliche Ferienstimmung, die auch heute noch ihre Wirkung nicht verfehlt.

Ein Jahr später wurde im Kino Hochzeit auf Immenhof gefeiert. Doch diese verlief in Film und Wirklichkeit nicht wie geplant. Auf der Leinwand trauerten Dick und Dalli um ihre verstorbene Schwester Angela. Deren Darstellerin Christiane König war jedoch quicklebendig und kam nicht zum Einsatz, weil sie kein Interesse hatte, an einer Affäre mit Gero Wecker, dem Produzenten der Immenhof-Filme.

Damit es dennoch zu einer Hochzeit auf Immenhof kam, wurde der von Paul Klinger gespielte Jochen von Roth mit Margot Hallgarten, der Tochter eines reichen Weingutbesitzers verheiratet. Diese wurde von Karin Andersen verkörpert, die auch im wirklichen Leben die Ehefrau von Klinger war. 

Der zweite Immenhof-Film ist teilweise ein Musical. Während Norbert Schulze für Die Mädels vom Immenhof einen eher unauffälligen Soundtrack komponierte, war es Hans- Martin Majewski, der mit unverwüstlichen Evergreens wie Trippel Trappel, Trippel Trappel Pony! und Meine Wiege steht im Westen im zweiten Teil für den unverwechselbaren Immenhof-Sound sorgte.

Hauptthema bei Hochzeit auf dem Immenhof war weiterhin die Finanznot von Oma Jantzen. Hierfür wurde versucht den bereits erwähnten von Hans Nielsen recht köstlich verkörperten Weingutbesitzer Pankraz Hallgarten als Sponsor für ein Ponyhotel zu gewinnen. Da dies am Ende des Films auch klappte, entstand am ein Jahr später Ferien auf dem Immenhof. 

Es soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass es im Liebesleben der Mädels vom Immenhof allerlei Turbulenzen gab. Hauptschuldiger ist Ethelbert, der seinen musikalisch wie zeichnerisch begabten Kumpel Ralf Schüller (Raidar Müller) mit auf den Immenhof brachte. Dieser verliebte sich in Dick, was von dieser erwidert wurde. Es gab jedoch ein Happy End, denn Dick reichte Ethelbert weiter an ihre Schwester Dalli.

Nicht unerwähnt blieben sollen die beiden deutlich schwächeren Filme Die Zwillinge vom Immenhof und Frühling auf Immenhof, mit denen in den Siebzigern versuchten wurde, die Reihe fortzuführen. Zwar war Heidi Brühl wieder in der Rolle der jetzt erwachsenen Dalli zu sehen, doch der unbeschwerte Charme der frühen Filme fehlte leider gänzlich. Dies trifft auch auf Immenhof – Das Abenteuer eines Sommers (2019) und Immenhof – Das große Versprechen (2021) zu.

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Verheißung – Der Grenzenlose

Es war etwas traurig, als das eingespielte Team Nikolaj Lie Kaas und Fares Fares 2018 in Verachtung ein viertes und letztes Mal als Kopenhagener Ermittler-Duo Carl Mørck und Hafez el-Assad vom Dezernat Q seinen letzten scheinbar ungelösbaren Kriminalfall aufklären konnte.

Noch trauriger war es jedoch, als 2021 mit Erwartung – Der Marco-Effekt die Reihe der Verfilmungen von Jussi Adler-Olsons Dezernat- Q-Thrillern fortgesetzt wurde. Die neuen Hauptdarsteller Ulrich Thomsen und Zaki Youssefin schienen nicht gerade die Traumbesetzung zu sein. Auch atmosphärisch und erzählerisch konnte der Film nicht bei seinen Vorgängern mithalten.

Beim zweiten Thriller mit Ulrich Thomsen als Carl Mørck war nur der Titel Verheißung – Der Grenzenlose etwas daneben. In Sachen Charakterstudien und Krimispannung konnte jedoch nahezu nahtlos an die ersten Filme angeknüpft werden. So wird Ulrich Thomsen diesmal als mit seiner Vergangenheit konfrontierter Carl Mørck darstellerisch sehr viel stärker gefordert und kann es dabei in Sachen Depressivität durchaus mit seinem Vorgänger Nikolaj Lie Kaas aufnehmen.

Widerwillig bricht Mørck zu Ermittlungen nach Bornholm auf, denn dort hat sein ehemaliger Kollege Habersaat Selbstmord begangen. Kurz zuvor hatte dieser Mørck dazu aufgefordert, sich um einen Fall zu kümmern, den er seit 17 Jahren nicht aufklären konnte. Eine junge Frau wurde tot auf einem Baumstamm liegend aufgefunden und Fotos von ihrer Leiche kursieren im Darknet. Zudem hat Habersaats Ehefrau noch einige überraschende Enthüllungen für Mørck parat.

Bei den Ermittlungen ist Zaki Youssefin als Hafez el-Assad eher unterbeschäftig. Doch stattdessen spielt Sofie Torp als die ansonsten eher im Hintergrund agierende Rose eine größere und vor allem sehr viel aktivere Rolle. Es ist mehr als sehenswert, wie sie sich gegen einen übergriffigen Hausmeister behauptet, danach jedoch bei Undercover-Ermittlungen in einer Sekte an ihre Grenzen gerät…

Diese Fortsetzung macht Hoffnung auf weitere ähnlich spannende Ermittlungen mit Thomsen, Youssefin und vor allem mit Sofie Torp.

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Mufasa: Der König der Löwen

Sowohl der mittlerweile bereits klassische Disney-Zeichentrickfilm Der König der Löwen von 1994 als auch dessen fünfzehn Jahre später von Jon Favreau (Iron Man) fotorealistisch am Computer in Szene gesetztes Remake waren seinerzeit mit Einspielergebnissen von 978.000.000,- bzw. 1,6 Milliarden Dollar die erfolgreichsten Animationsfilme aller Zeiten.

Mit Der König der Löwen 2 – Simbas Königreich (1998) und Der König der Löwen 3 – Hakuna Matata (2004) liegen bereits zwei Fortsetzungen vor. Doch diese wurden lediglich auf Video und DVD vermarktet. Jetzt folgt ein für mehr als 200 Millionen Dollar produziertes Prequel, das Barry Jenkins inszenierte, der 2017 für das Drehbuch zu seinem Jugenddrama Moonlight einen Oscar erhalten hat.

Während Favreaus CGI-Remake wie die unnötig aufgemotzte Version eines ohnehin bereits perfekten Films wirkt, schildert Jenkins sehr spannend aber auch erstaunlich sensibel die Lehr- und Wanderjahre von Mufasa, dem Vater des späteren “König der Löwen“ Simba.

Doch leider wird der Fluss der Erzählung immer wieder durch eine oftmals etwas alberne Rahmenhandlung unterbrochen. Diese dient hauptsächlich dazu dass die ansonsten im Film nicht auftretenden Publikumslieblinge, das Erdmännchen Timon und das Warzenschwein Pumbaa auch ihre Auftritte haben.

Hauptsächlich erzählt der Film jedoch vom kleinen Löwen Mufasa, der in einen reißenden Fluss fällt und von seinen Eltern getrennt wird. Auf sich alleine gestellt, findet er neue Freunde und muss sich zusammen mit denen gegen eine Horde aggressiver weißer Löwen behaupten.

Dabei erstaunt es, wie weit sich die Animationstechnik entwickelt hat. Obwohl wilde Tiere in einem fast schon zu großem Maße vermenschlicht werden, wirkt es völlig glaubhaft, wenn Mufasa seinem Kumpel Taka dabei hilft, die selbstbewusste Löwin Sarabi zu erobern. Doch diese stellt recht bald fest, dass ihr Herz Mufasa gehört. Dieses tragische Dreiecksverhältnis wird noch schlimme Folgen haben und fügt sich erstaunlich schlüssig in die bereits bekannte Geschichte vom König der Löwen ein. 

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