Schlagwort-Archive: Spider-Man

Sergio Ponchione: Memorabilia

Bereits 2013 veröffentlichte Sergio Ponchione mit DKW einen 27-seitigen Comic über Steve Ditko (Spider-Man), Jack Kirby (Fantastic Four) und Wally Wood (MAD, EC-Comics). Der italienische Comickünstler tritt in dieser Story auch selber auf und macht einen Nachwuchszeichner mit den drei Großmeistern des US-Comics vertraut.

Durch beeindruckende Collagebilder, in denen er die unterschiedlichen Zeichenstile des Trios sowohl imitiert als auch interpretiert, vermittelt er biografische Details. Für den vorliegenden Band hat Ponchione seinen Comic um Hommagen an Will Eisner und Richard Corben ergänzt.

Auch sein eigenes Licht stellt Ponchione dabei nicht unter den Scheffel und weist darauf hin, dass es in seiner Heimatstadt Asti eine Dauerausstellung mit seinen Werken gibt.

Das mag etwas arrogant wirken, doch dem seit den Neunzigern in der Comicbranche tätigen Zeichner gelingt ein informativer und großartig in Szene gesetzter Exkurs durch die Geschichte seines Mediums.

Es wäre sehr erfreulich, wenn Sergio Ponchione in diesem Stil auch noch die in seinem Comic angekündigten Biografien über Alex Toth, E. C. Segar und Robert Crumb nachliefern würde.

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Greg Rucka: Punisher

Dass es neben Garth Ennis noch weitere interessante Punisher-Autoren gibt, zeigt dieser wuchtige und leicht überformatige Hardcoverband, der zwölf Marvel-Hefte enthält, die 2011 erschienen sind. Die Story stammt von Greg Rucka (Gotham Central, Whiteout, The Old Guard) und der Auftakt ist sensationell.

Spektakulär lässt Rucka den Italiener Marco Checcetto in Szene setzten, wie aus der Hochzeit von Marine Sergeant Rachel Cole-Alves ein Blutbad wird. Parallel dazu lernen wir die New Yorker Detektives Oscar Clemons und Walter Bolt kennen, die sicher nicht zufällig an das von Morgan Freeman und Brad Pit gespielte Ermittlerduo aus David Finchers Thriller Sieben denken lassen.

Greg Ruckas erstes Punisher-Heft enthält auch noch einen grandios verschachtelten Epilog, in dem klar wird, dass Detektive Bolt gemeinsame Sache mit dem Punisher macht, zwar zum eigenen Vorteil, doch anscheinend nicht ganz freiwillig.

Die für ihren Einsatz in Afghanistan mit dem Silver Star ausgezeichnete Rachel Cole-Alves hat als Einzige das Massaker auf ihrer Hochzeit überlebt. Obwohl schwer verletzt, macht sie sich auf die Suche nach den Mördern ihres Ehemanns…

Trotz vieler erinnerungswürdiger Momente ist Ruckas Punisher-Run leider kein rundum gelungenes Meisterwerk. Dies liegt zum einen daran, dass nicht alle Hefte aus der Feder von Marco Checcetto stammen und die von Matthew Clark, Mirko Colak oder Michael Lark gezeichneten Seiten weniger gut gelungen sind.

Etwas nervig fand ich außerdem, dass Ruckas Serie sehr stark mit dem damals aktuellen Stand des Marvel-Universums verknüpft ist. Gleich am Anfang der Geschichte nimmt eine Konfrontation mit dem albernen geflügelten Schurken Vulture dem Punisher einiges von seiner grimmigen Würde. Zudem gipfelt die Serie in das nicht voll überzeugende dreiteilige Crossover The Omega-Disc, das auch in den Serien Daredevil und Spider-Man stattfand.

Neal Adams

Doch das ist Jammern auf sehr hohem Niveau und für diesen Sammelband spricht zudem das hochinteressante Bonusmaterial. Neben einem Blick in Marco Checcettos Skizzenbuch gibt es einige ziemlich sensationelle alternative Titelbilder von Meistern ihres Fachs wie Mike Perkins, Adi Granov oder Neal Adams zu bestaunen.

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Die Spinne – König des Verbrechens

Von 1975 bis 1978 brachte das Magazin Kobra Comics aus britischer Produktion an die deutschen Leser. Diese sind oft etwas wilder und unberechenbarer als die Erlebnisse der US-Superhelden oder die doch recht braven Abenteuer-Geschichten aus Frankobelgien.

Die Spinne: König des Verbrechens

Auf den ersten Blick beeindruckte in Kobra Don Lawrences plastisch kolorierte Grafik bei der epischen Science-Fiction-Serie Das Reich Trigan. Doch auch in Schwarzweiß zum Abdruck gekommene Serien wie Die Eiserne Hand blieben trotz oder gerade wegen ihrer seltsamen Konzeption in angenehmer Erinnerung. Wie in den italienischen Fumetti Neri Diabolik oder Satanik ist auch hier die Hauptfigur eigentlich ein Schurke, was diesen jedoch nicht davon abhält, gelegentlich auch Gutes zu tun.

Die Eiserne Hand

Diese Beschreibung trifft auch auf eine weitere britische Serie zu, die ebenfalls am 11. Februar 1975 in der ersten Ausgabe von Kobra enthalten war und das Magazin entscheidend prägte. Seinerzeit wurde für The Spider der deutsche Titel Spiderman gewählt, jetzt veröffentlicht Panini einen ersten Sammelband zur Serie unter dem Titel Die Spinne, den einst die ersten deutschen Comics mit Spider-Man trugen. 

The Spider startete 1965 in Großbritannien im Magazin Lion, also drei Jahre nach dem ersten Auftritt von Spider-Man. Doch abgesehen vom Handlungsort New York und der Tatsache, dass neben Hightech gelegentlich auch Netze zum Einsatz kommen, hat die Serie keinerlei Ähnlichkeiten mit den familienfreundlichen Abenteuern von Peter Parker.

Der britische Autor Ted Cowan, von dem auch der ebenfalls aus Kobra bekannte Roboter Archie stammt, erzählt in kurzen, meist aus zwei Seiten bestehenden Episoden, wie scheinbar aus dem Nichts eine spitzohrige Gestalt, die sich Spider nennt, die New Yorker Unterwelt übernimmt, um kriminelle Großtaten zu begehen. Eine besondere Pracht sind dabei die lässigen schwarzweißen Zeichnungen von Reg Bunn, der locker bei Großmeistern des Genres wie Alex Raymond (Rip Kirby) oder Jim Holdaway (Modesty Blaise) mithalten kann.

Paninis großformatiger Hardcoverband enthält auf über 100 Seiten in neuer Übersetzung die ersten Abenteuer von The Spider, sowie zum Ende hin einen Zeitsprung. Zum Abdruck kommt auch noch jene Geschichte, mit der Superman-Schöpfer Jerry Siegel das Texten der Serie übernahm. Nicht nur die “Generation Kobra“ wird sich sehr über diese liebevoll editierte Klassiker-Edition und möglichst viele Fortsetzungsbände freuen.

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Marvel Comics Library – Spider-Man

Der Taschen Verlag hat in den letzten Jahren mit 75 Years of Marvel Comics und The Stan Lee Story ebenso großformatige wie großartige Bildbände herausgebracht, die optisch und durch die Texte von Roy Thomas voll überzeugen konnten. Jetzt wird dort auch noch eine Marvel Comic Library gestartet, in der die klassischen Hefte aus den 60er-Jahren so originalgetreu wie möglich zum Abdruck kommen.

Marvel Comics Library - Spider-Man

Den Auftakt machen die ersten 21 Spider-Man–Comichefte, also die Hälfte der von Steve Ditko zu Papier gebrachten Abenteuer des netzschwingenden Peter Parkers.

Neukolorierung bei Panini

Während diese Hefte für Neuauflagen meist neu koloriert wurden, hat Taschen alles drangesetzt, um die Rasterpunkte der alten Farbgebung so originalgetreu wie möglich wiederzugeben.

Originalkolorierung bei Taschen

Dieses Bestreben ging sogar so weit, dass für die Reproduktionen der Cover und Backcover Hochglanzpapier und für die Innenseiten Offsetpapier mit matter Oberfläche verwendet wurde. Auf diese Weise kommen die Comics (inklusive Leserbriefe und Werbeanzeigen) in einem knapp 700-seitigen Hardcoverband in englischer Sprache im Format von 28 x 39,5 cm zum Abdruck, also doppelt so groß wie einst die Originale.

Marvel Comics Library - Spider-Man

Das in einer Auflage von 5.000 nummerierten Exemplaren produzierte Resultat revitalisiert durch akribische Rekonstruktion den Charme der Original-Comichefte. Als Beigabe gibt es ein ausführliches Vorwort des Marvel-Herausgebers Ralph Macchio, sowie Credits mit Inhaltsangabe zu jedem der enthaltenen Hefte.

Marvel Comics Library - Spider-Man

Die Interessenten für mit 150 Euro nicht ganz billige – weil aufwändig produzierte – Sammler-Ausgaben dürften durch das beständig expandierende Marvel Cinematic Universe nicht weniger werden. Daher setzt Taschen seine Marvel Comics Library mit Bänden zu Avengers. Vol. 1. 1963 – 1965, Fantastic Four. Vol. 1. 1961 – 1963, X-Men, Captain America und natürlich Spider-Man fort.

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Terry Moore: Spider-Man liebt Mary Jane

Genauso wichtig wie die Action-Sequenzen waren in den ab 1962 von Stan Lee konzipierten und von Steve Ditko, sowie seinem Nachfolger John Romita, gezeichneten klassischen Spider-Man-Comics die “Herz-Schmerz-Momente“. Die durchgehend in Hunderten von Heften erzählte Saga, handelte nicht nur von großer Macht und ebenso großer Verantwortung, sondern war auch eine Aneinanderreihung von Liebesgeschichten.

Terry Moore: Spider-Man liebt Mary Jane
Cover von Terry Moore

Doch die Saga wurde langsam aber sicher langweilig als Spidey alias Peter Parker immer erwachsener wurde und 1987 schließlich seine geliebte Mary Jane schließlich heiratete, mehr als zwei Jahrzehnte nachdem er sie erstmals erblickt hatte. Zur Auffrischung des Mythos startete Brian Michael Bendis 2000 mit Ultimate Spider-Man 2000 eine entschleunigte Version von Peter Parkers Lehr- und Wanderjahren.

Spider-Man liebt Mary Jane
Cover von Terry Moore

Fast ganz auf Action verzichtete Sean McKeever (Teen Titans) in seinem 2005 gestarteten Update Spider-Man Loves Mary Jane. Er konzentrierte sich auf die weiblichen Charaktere der Serie, wie Gwen Stacy oder Liz Allan. Während es Ultimate Spider-Man in 18 Jahren auf 111 Comichefte brachte, war aus Spider-Man Loves Mary Jane bereits nach 20 Ausgaben die Luft heraus.

Terry Moore: Spider-Man liebt Mary Jane
Artwork von Craig Rousseau

Doch nach einer einjährigen Pause folgte 2008 noch ein kleiner Nachschlag, der es in sich hatte. Mit Terry Moore konnte für eine “Season 2“ ein neuer Autor gewonnen werden. Diesem war es gelungen aus seine Serien Strangers in Paradise, Rachel Rising, Echo und Motor Girl zu einem “Terryverse“ voller glaubhafter weiblicher Charaktere zusammenzufügen.

Cover von Terry Moore
Cover von Terry Moore

In fünf Heften erzählt Moore sehr sensibel von Mary Janes Selbstzweifeln, die noch verstärkt werden, nachdem sie im Internet gemobbt wird. Moore findet auch passende Bilder für die Faszination, die der Netzschwinger auf das junge Mädchen ausübt und lässt Mary Jane von Spider-Man als King Kong träumen.

Terry Moore: Spider-Man liebt Mary Jane
Cover von Adrian Alphona

Die in sich abgeschlossene Geschichte findet eine glaubhafte Auflösung. Die zugehörigen Zeichnungen sind zwar bei Craig Rousseau (Batman ’66) in guten Händen, dennoch ist es schade, dass hier nicht Terry Moore höchstpersönlich zum Griffel gegriffen hat. Doch immerhin enthält der Panini-Sammelband alle fünf von Moore großartig zu Papier gebrachten Titelbilder, sowie sehr zwei schöne Variant-Cover von Adrian Alphona (Ms. Marvel).

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Superman vs. Wonder Woman

Ende der 70er-Jahre brachte der Ehapa-Verlag zwei großformatige Alben an die Kioske, die sogar mich als seinerzeit nur sehr gelegentlichen Leser von Superhelden-Comics faszinierten. In beiden Bänden kämpfte Superman gegen mächtige Kontrahenten. 1976 trat er in einer “einmaligen Sonderausgabe“ gegen Spider-Man an, der bei uns aus lizenzrechtlichen Gründen Super-Spider genannt wurde. Beeindruckend in Szene gesetzt von Neal Adams  kam es 1978 zum “größten Boxkampf aller Zeiten und Welten“, denn es trat Superman gegen Muhammad Ali an.

Superman vs. Wonder Woman

Zwischendrin erschien in den USA ein weiterer ähnlich gelagerter Superman-Comic über einen Zweikampf der Giganten. Panini reicht diesen dankenswerterweise mit 40-jähriger Verspätung nach. Recht schnell wird klar, warum Ehapa seinerzeit auf die Veröffentlichung von Superman vs. Wonder Woman verzichtete, obwohl die sich oft über zwei Comicseiten ziehenden Zeichnungen des Spaniers José Luis García-López großartig sind. Die Story von Gerry Conway, der bereits Superman vs. Spider-Man schrieb, schlägt hingegen seltsame Kapriolen.

Superman vs. Wonder Woman

Dass die Geschichte im Jahre 1942 spielt, hätte für einen angenehm nostalgischen Touch sorgen können. Seinerzeit tarnte sich Wonder Woman als beim Militärgeheimdienst angestellte Brillenträgerin Diana Prince. Sie findet heraus, dass die USA an einem geheimnisvollen Manhattan-Projekt arbeitet und ist fest entschlossen, zu verhindern, dass die Menschheit in den Besitz der Atombombe kommt.

Superman vs. Wonder Woman

Superman hingegen soll das Geheimprojekt vor Sabotage schützen. Genau dies haben zwei besonders skurrile Mitarbeiter der Achsenmächte vor. Während für Japan Sumo the Samurai antritt (und in diesem Comic debütiert), schickt das Dritte Reich mit Baron Blitzkrieg DCs ziemlich verspätete Antwort auf die Marvel-Schurken Red Skull und Doctor Doom ins Rennen.

Superman vs. Wonder Woman

Doch – so schreibt es das Regelwerk des Genres vor – bevor sich Superman und Wonder Woman ihren ulkig kostümierten Widersachern widmen dürfen, müssen sie erst einmal zu einem Zweikampf antreten. Fadenscheiniger Grund hierfür ist, dass sie nicht in der Lage waren, die Sache mit der Atombombe auszudiskutieren. Als dann auch noch die Mond-Oberfläche als Austragungsort der Klopperei ausgewählt wird, ist klar, dass der Comic nichts mit unserer Welt zu tun hat.

Superman vs. Wonder Woman

Das stimmt auch, denn die Geschichte soll sich in DCs Parallelwelt Earth-Two zugetragen haben, trotzdem gibt es Gastauftritte von Albert Einstein und Präsident Franklin Delano Roosevelt. Es ist schön, dass diese DC Skurrilität in optimaler Aufmachung als Hardcover im Riesenformat erschienen ist, auch wenn die holperige Geschichte nicht über den selben naiven Charme verfügt wie Supermans Begegnungen mit Spider-Man und Muhammad Ali.

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Marvels 616

In dem aus vielen Parallel-Universen bestehenden Marvel-Kosmos ist Earth-616 jene an unsere Erde erinnernde Welt, auf der die meisten hauseigenen Superhelden beheimatet sind. Eine achtteilige Doku-Reihe namens Marvels 616 ist auf Disney+ zu sehen und erzählt davon, wie viel Kreativität aufgebracht wird, um Tradition und Zeitgeist bei Marvel in Einklang zu bringen.

Marvels 616

Dabei geht es bemerkenswerterweise überhaupt nicht um die omnipräsenten Filme des Marvel Cinematic Universe. Im Zentrum der Serie stehen nicht nur Profis, wie das weit entfernt voneinander an der Comic-Reihe Iron Man 2020 arbeitende Team des noch nach der klassischen Marvel-Methode textenden Autoren Dan Slott.

Marvels 616

Gewürdigt werden auch Fans, die durch ihre mit viel Liebe und Aufwand produzierten Kostüme als Cosplayer oder in Schulaufführungen selbst zu Marvel-Charakteren werden.

Marvels 616

Die Episode Schneller, höher, weiter erzählt davon, wie immer mehr Frauen durch ihre Arbeit an Serien wie Captain Marvel oder Ms. Marvel die Comics auch für weibliche Leser interessant machen. Ein Beitrag über Action-Figuren stellt auch Mitchel Wu vor, dem durch das Hinzufügen von Unschärfen, sowie Rauch- oder Wasser-Effekten erstaunlich lebendige, aber oft auch sehr amüsante Fotos von kleinen Spielzeugen gelingen.

Amazing Artisans

Sehr interessant ist Amazing Artisans, ein Bericht über die spanischen Zeichner Natacha Bustos (Moon Girl and Devil Dinosaur) und Javier Garrón (Miles Morales: Spider-Man), die von ihrer Heimat aus für Marvel arbeiten. Hier ist zu erfahren, wie die Künstler arbeiten und durch welche höchst unterschiedlichen Umstände sie ihre begehrten Jobs bei Marvel erhielten.

Marvels 616

Recht amüsant ist eine Episode, die sich mit vergessenen Marvel-Figuren beschäftigt und die auch den nicht ganz ernst gemeinten Versuch dokumentiert, die tierischen Superhelden aus der 1990 nach nur vier Heften eingestellten Serie Brute Force zu revitalisieren.

Marvels 616

Doch so richtig massenkompatibel ist das Team um den schwerbewaffneten Cyborg-Delfin Surfstreak und den Löwen auf Rädern Lionheart immer noch nicht…

Marvels 616

Mein persönlicher Favorit der ersten Staffel dieser hoffentlich recht langlebigen Serie ist eine Episode über eine erstaunliche japanische TV-Serie mit Spider-Man.

Marvels 616

Ein Jahr nachdem in den USA eine Realfilm-Reihe mit den Netzschwinger durchgefallen war, erhielt die Produktionsfirma Tōei 1978 die Erlaubnis ihre ganz eigene Version von Spider-Man zu realisieren.

Marvels 616

Das Resultat lässt selbst die legendäre Pop-Art-Version von Batman  mit Adam West bieder wirken. Das Kostüm und auch die zugehörigen Stunts in der japanischen Version können durchaus beeindrucken. Doch Spider-Man alias Takuya Yamashiro agiert in einer ungewohnten Umgebung voller durchgeknallter Schurken, wie Professor Monster und der aus Aliens mit Entenschnäbeln bestehenden Iron Cross Army oder einem riesigen Krabben-Dämonen.

Marvels 616

Bemerkenswert ist auch, dass Spider-Man in Japan über das Raumschiff The Marveller verfügt, welches sich – lange vor den Transformers – in einen Roboter verwandeln kann. Die in Marvels 616 gezeigten Ausschnitte aus der immerhin aus 41 Episoden bestehenden Serie sind zum Schreien komisch, und eine synchronisierte Version wäre auf Disney+ garantiert ein Hit!

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Spider-Man liebt Mary Jane

Genauso wichtig wie die Action-Sequenzen waren in den ab 1962 von Stan Lee konzipierten und von Steve Ditko, sowie seinem Nachfolger John Romita, gezeichneten klassischen Spider-Man-Comics die “Herz-Schmerz-Momente“. Die durchgehend in Hunderten von Heften erzählte Saga, handelte nicht nur von großer Macht und ebenso großer Verantwortung, sondern war auch eine Aneinanderreihung von Liebesgeschichten.

Spider-Man liebt Mary Jane

Daher ist es durchaus legitim – und sogar im Sinne des Originals-, wenn sich eine Marvel-Serie auf die Beziehung zwischen Mary Jane und Spider-Man alias Peter Parker konzentriert. Die Geschichte wird ähnlich stark entschleunigt erzählt, wie dies bereits Brian Michael Bendis in seiner Erfolgs-Reihe Ultimate Spider-Man tat. Der erfahrene Superhelden-Autor Sean McKeever (Teen Titans) konzentriert sich in seinem Update jedoch auf die weiblichen Charaktere.

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Auf dem Altar seiner neuen Version opfert McKeever zwar jenen großartigen klassischen Comic-Moment, in dem Peter Parker erstmals die rothaarige Mary Jane Watson erblickt, während diese ihn anstrahlt und selbstbewusst diese schon klassischen Zeilen ausspricht: “Face it, tiger… you just hit the jackpot!“ Doch McKeevers Version, in der sich Mary Jane zunächst in Spider-Man verliebt und erst danach Peter Parkers menschliche Qualitäten entdeckt, ist auch nicht ohne.

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Hinzu kommt eine gewaltige Ladung von weiteren Soap-Elementen, wodurch das komplizierte Beziehungsgeflecht zwischen Mary Jane, Liz Allan, Flash Thompson und Harry Osborn zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle wird. Der Panini-Sammelband enthält die ersten 11 Hefte mit einer durchgehenden Storyline, die sich von 2004 bis 2006 durch die Serien Mary Jane, Mary Jane: Homecoming und Mary Jane loves Spider-Man zog.

Spider-Man liebt Mary Jane
Cover von Terry Moore

Als Zeichner fungierte der in Kanada geborene Takeshi Miyazawa (Ms. Marvel), der seinen Bildern einen Manga-Touch verpasste. Sein  Artwork wirkt auch im kleineren Format der Panini-Edition. Auch weil die Story mit einem knalligen Cliffhanger endet, darf sich auf Band 2 und auf den dritten Band mit der von Terry Moore (Strangers in Paradise) geschriebenen „Season 2„.

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Meteor Man

Bei Hollywood Shuffle führte Robert Townsend 1987 Regie, schrieb das Drehbuch und spielte die Hauptrolle. Er machte sich in der Komödie darüber lustig, dass afroamerikanische Darsteller in Hollywood nur undankbare Rollen als Schurke oder Dödel bekamen. Der für nur 100.000 Dollar gedrehte Film spielte über 5 Millionen Dollar ein, was Townsend eine Großproduktion ermöglichte.

Meteor Man

Als Meteor Man wurde er 1993 –  also lange vor Blade oder Black Panther –  zum ersten schwarzen Kino-Superhelden. Townsend, der auch wieder inszenierte und das Drehbuch schrieb, spielt den unscheinbaren Lehrer Jefferson Reed, der von einem Meteor getroffen wird. Dies verleiht ihm Superkräfte, doch mit dem Fliegen ist er erst einmal vorsichtig und schwebt anfangs nur wenige Meter über dem Boden…

Meteor Man

Der gutmütige Reed versucht das Leben in seiner Washingtoner Nachbarschaft (hier spielt sich der gesamte Film ab) zu verbessern. Da er über einen sehr grünen Daumen verfügt, legt er über Nacht auf einem vermüllten Grundstück einen sehr fruchtbaren Gemüsegarten an. Doch sehr viel mehr Probleme bereitet ihn die blondierte Gang Golden Lords, die sein Viertel terrorisiert.

Meteor Man

Meteor Man ist ein durchaus sympathischer Film, der mit Don Cheadle, James Earl Jones und Bill Cosby recht prominent besetzt ist. Superhelden-Fans dürften Spaß daran haben, dass sich über manches Klischee lustig gemacht wird und dass Frank Gorshin, der Riddler aus der Batman-Serie mit Adam West, auch hier einen Schurken spielt. Doch insgesamt geht es fast schon erschreckend harmlos und zudem auch noch eher albern als lustig zu.

Meteor Man

An den Kinokassen hatte Meteor Man den umgekehrten Effekt wie Hollywood Shuffle, da von dem 30-Millionen-Dollar-Budget nur 6 Millionen wieder eingespielt wurden. Dies führte dazu, dass die bei Marvel parallel zum Film gestartete Comic-Serie mit Meteor Man nach nur 6 Ausgaben (inklusive eines Cross-Overs mit Spider-Man) eingestellt wurde.

Meteor Man

Auch angesichts des Superhelden-Booms ist es sehr erfreulich, dass „Meteor Man“ bei uns mit einer Verspätung von einem Vierteljahrhundert endlich auf DVD und Blu-ray erscheint, auch wenn das einzige Extra der US-Trailer ist.

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Reddition # 71: Zeitungscomics in Deutschland

Die 71. Ausgabe von Reddition, der “Fachzeitschrift für Graphische Literatur“, beschäftigt sich mit Zeitungscomics in Deutschland. Hierzu bekam das Team des Herausgebers Volker Hamann Einblick in das Archiv der in Frankfurt ansässigen Firma Bulls Deutschland. Daher liegt der Schwerpunkt der Ausgabe auf Comics, die im Westdeutschland der Nachkriegszeit durch Bulls Pressedienst ihren Weg in diverse Zeitungen fanden.

Reddition # 71: Zeitungscomics in Deutschland

Dennoch wird die Reddition durch den interessanten Artikel “Das Jahrhundert der Comicstrips“ von Michael Hein eingeleitet, der sich mit den Ursprüngen der Newspaper Comics beschäftigt. Hein erzählt von jenen sagenhaften Zeiten zu Beginn des letzten Jahrhunderts, als sich Zeitungs-Zaren wie Joseph Pulitzer oder William Randolph Hearst gegenseitig erfolgreiche Zeichner wie Richard Felton Outcault (The Yellow Kid) oder Winsor McCay (Little Nemo) abgeworben haben. Dadurch brachten es einige Comic-Macher zu beträchtlichem Wohlstand, wovon die für Heftserien arbeitenden Zeichner nur träumen konnten.

Reddition # 71: Zeitungscomics in Deutschland

Die Reddition enthält auch noch ein interessantes Interview mit Markus Schindler, der für Bulls Deutschland als Production Manager arbeitet und über die Geschichte und die Zukunftsaussichten der Zeitungscomics in Deutschland informiert. Außerdem gibt es noch zumeist sehr lesenswerte von verschiedenen Autoren verfasste Artikel zu den Comic-Serien Blondie, Terry and the Pirates, Prinz Eisenherz, The Phantom, Rip Kirby, Flash Gordon, James Bond, Modesty Blaise, Hägar, Doonesbury, Star Wars & Star Trek, Calvin und Hobbes und Zits.

Mein Name ist Modesty

Jens R. Nielsen beschäftigt sich mit “Disney bei Bulls“ und Peter Osteried informiert über Superhelden, die in Zeitungsstrips auftraten und dort – abgesehen von Spider-Man nicht dauerhaft Fuß fassen konnten. Im Vorwort weist Hamann darauf hin, dass so mancher Klassiker wie Garfield oder Gary Larsons The Far Side nicht berücksichtig wurde, doch dies ist “vielleicht Anlass für eine Fortsetzung unseres Dossiers“.

Reddition # 71: Zeitungscomics in Deutschland

Auch zu dieser Ausgabe gibt es wieder eine limitierte Extra-Beilage für Abonnenten: Ein ganzseitiger Zeitungsartikel aus der Münchener Abendzeitung vom 13. Mai 1950 über die Entstehung von Comics (und einigen Strips auf der Rückseite) als großformatiges DIN-A-2-Poster, limitiert auf 500 Exemplare!

Zu bestellen unter: www.reddition.de

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