Nach Bänden zu Popeye, Hägar, Prinz Eisenherz, Strizz oder Nick Knatterton erscheint in einem etwas kleineren Format von 20 x 25 cm eine besonders interessante Ausgabe von Carlsens Reihe Die Bibliothek der Comic-Klassiker.
Das Expertenteam Martin Budde, Volker Hamann, Klaus Wintrich und Gerd Pircher hatte die Qual der Wahl. Auf 300 Seiten präsentieren sie Highlights aus den Comicheften, die Rolf Kauka zwischen 1953 und 1971 an die Kioske brachte.
Die erste Hälfte des Buchs ist natürlich den Fuchs-Zwillingen Fix und Foxi gewidmet, die schon nach zwei Jahren zu den Titelhelden von Rolf Kaukas Comicheft Eulenspiegel wurden und sich zur Freude der Leser mit dem immer sympathischer werdenden, ebenfalls eine Latzhose tragenden, Wolf Lupo herumärgern.
Interessanter als die beiden Hauptfiguren sind jedoch die zahlreichen im Auftrag von Kauka entstandenen Nebencharaktere. Dieser Band enthält auch Geschichten mit dem Raumfahrer Mischa, dem kleinen Maulwurf Pauli, den Westernhelden Tom und Biber und dem von Florian Julino geschaffene Teufelchen Diabolino.
Das schön zusammengestellte Buch beweist, dass sich diese Comicfiguren – sofern sie von Meistern ihres Fachs wie Walter Neugebauer, Branko Karabajić oder Riccardo Rinaldi in Szene gesetzt wurden – immer noch problemlos gegen die seinerzeit ebenfalls in Fix und Foxi veröffentlichten großen belgischen Klassiker wie Spirou, Lucky Luke oder Die Schlümpfe behaupten können.
1956 gelang Edgar P. Jacobs mit dem spannenden im damaligen London angesiedelten Thriller Das gelbe M seinem wohl bedeutendster Comic mit dem britischen Geheimdienstlers Captain Francis Blake und dem Atomphysikers Professor Philip Mortimer.
Im Anschluss daran entstand ein Album mit starken Science-Fiction-Touch. Jakobs hatte Erfahrung mit diesem Genre und im besetzten Belgien Alex Raymonds Flash Gordon fortgeführt. Sein fünftes Abenteuer mit Blake und Mortimer sollte als Geschichte über UFO-Sichtungen beginnen und – wie bereits Das Geheimnis der großen Pyramide – ein epischer Zweiteiler über die Mysterien einer uralten Kultur werden.
Doch da sein Kollege Willy Vandersteen bereits eine UFO-Geschichte für das Comicmagazin Tintin fertiggestellte hatte, musste Jakobs sein Konzept ändern. Das Geheimnis von Atlantis beginnt quasi mittendrin und es gibt erst einmal reichlich Rückblenden-Text. Bei einer Höhlenexpedition auf der Azoren-Insel São Miguel hat Professor Mortimer eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Daher lädt er seinen Kumpel Blake zu einer weiteren unterirdischen Erkundung ein.
Dabei stoßen sie auf eine weit fortgeschrittene außerirdische Kultur, die einst auf dem untergegangenen Kontinent Atlantis lebte. Nach einem recht realistischen Auftakt wird die Geschichten zum bunten Science-Fiction-Abenteuer mit knallig roten Kugel-Raumschiffen und exotischen Kostümen, die an die Zeit erinnern, als Jakobs in der Oper gesungen hatte.
Es ist sehr erfreulich, dass Carlsen die klassischen Comics mit Blake und Mortimer in einer optimal aufgemachten Bibliotheks-Ausgabe mit interessanten Bonusmaterial veröffentlicht. Neben vielen Skizzen und Entwurfszeichnungen gibt es auch wieder eine fundierte Einführung von Volker Hamann, der kürzlich mit einer Ausgabe seines Fachmagazins Reddition “75 Jahre Blake und Mortimer“ feierte.
Beim All Verlag werden in letzter Zeit Nostalgie-Serien wie Bruno Brazil, Luc Orient oder Yalek in kleinen Alben-Dosen verabreicht. Bei Kult Comics hingegen gibt es sehr viel stärkere Dröhnungen. Fachkundig eingeleitet von Volker Hamann (Reddition) kann auf über 240 Comicseiten miterlebt werden, wie auf den Seiten den belgischen Comicmagazins Tintin vor knapp 60 Jahren aus einem Playboy urplötzlich ein Familienvater wurde.
Als Auftakt enthält dieser Integral-Band die deutschsprachige Premiere der 30-seitigen Geschichte Marc Franval chasse le »condor«. Dieses erste Abenteuer von Marc Franval setzte Édouard Aidans 1963 nach einem Szenario von Jacques Acar in Szene.
Erzählt wird, wie es Franval im Auftrag des Innenministeriums verschlägt nach Polynesien. Dort checkt er im Hotel Gauguin ein, und seine Mission führt ihn auf eine geheimnisvolle Insel mit Labor und schwerbewaffneten Wachleuten. Handlung und Bilder erinnern dabei recht deutlich an den ein Jahr zuvor gestarteten ersten 007-Film James Bond jagt Dr. No.
Anschließend gibt es für unseren Helden jedoch keine Liebesgrüße aus Moskau. Genau wie sein neuer Texter Yves Duval fährt Marc Franval jetzt keinen Sportwagens mehr, sondern einen roten VW-Bus und hat plötzlich auch noch Frau und Kind.
Dieses komplett geänderte Konzept wurde in vier vierseitigen Kurzcomics mit Safari-Abenteuern getestet, die auch Infos zu Krokodilen, Nashörnern, Gorillas und Löwen enthalten. Der Leserschaft von Tintin gefielen die Familienausflüge und bei uns erschienen die Short Stories mit einigen Jahren Verspätung in MV Comix und Zack Parade.
Im Original hieß die Serie jetzt Les Franval, während hierzulande der Familienvater als Sven Janssen zum alleinigen Titelhelden wurde. Duval und Aidans produzierten bis 1980 zwölf Alben mit den abenteuerlustigen Franvals, die ersten fünf davon sind in diesem Sammelband enthalten.
Zum Abdruck kommen aber auch noch diverse Titelbilder, Illustrationen. Schöner kann ein Comicklassiker nicht präsentiert werden.
Band 3 der Collector’s Edition von Blueberry enthielt die drei Alben Das eiserne Pferd, Steelfingers und Die Fährte der Sioux. Den vierten Sammelband mit den von Jean-Michel Charlier und Jean Giraud geschaffenen Western-Comics eröffnet General Gelbhaar, der vierte und letzte Teil einer durchgehend erzählten Geschichte.
“General Gelbhaar“ wird der skrupellose Militär-Karrierist General Allister genannt, der unbedingt einen Krieg mit den Indianern anzetteln will. Leutnant Mike S. Blueberry setzt alles dran, um unnötiges Blutvergießen zu verhindern. Als Vorlage für Allister diente General George Armstrong Custer, den die Indianer aufgrund seiner Frisur “Langhaar“ nannten. Charlier war sich jedoch bewusst, dass er im politisch bewegten Jahr 1968 viel Spott ernten würde, wenn er im Comic-Magazin Pilote eine Geschichte mit dem Titel General Langhaar veröffentlichen würde.
Den Abschluss von Band 4 bildet eine auf die Alben Die vergessene Goldmine und Das Gespenst mit den goldenen Kugeln verteilte, fast 100-seitige Geschichte, die auch als Superstition Mountains (Les Monts de la Superstition) bekannt ist. Viele – dazu gehören auch Charlier und Giraud – halten diese Story für den besten Blueberry-Comic.
In der Geschichte werden Blueberry und sein trinkfester Sidekick Jimmy Mc Clure mit einem mysteriösen Mann mit deutschen Wurzeln konfrontiert. Der Mann nennt sich Baron Werner Amadeus von Luckner und hört auf den Spitznamen “Prosit“. Der angebliche Adelige behauptet den Standort einer gewaltigen Goldmine zu kennen. Er spielt die Bewohner des Goldgräber-Städtchens Palomito, in dem Blueberry gerade als Sheriff tätig ist, gegeneinander aus. Prosit landet zwar im Knast, kann jedoch durch seine Intrigen entkommen, und eine blutige Jagd nach dem auf Indianer-Land gelegenen Gold beginnt…
Doch nicht nur die spannende Story spricht für die “Gold-Dilogie“, sondern auch Jean Girauds bildgewaltige Inszenierung des sich großteils in beeindruckenden Naturkulissen abspielenden Abenteuers kann begeistern. Der möglicherweise genialste Künstler, der je Comics gezeichnet hat, brachte Ende der 60er-Jahre bei Blueberry jene Lockerheit ein, die er sich zuvor unter seinem Pseudonym Moebius in esoterisch-phantastischen Geschichten erarbeitet hatte.
Die Kolorierung orientiert sich an der ersten Veröffentlichung von Blueberry in Pilote. Die Farbgebung ist identisch mit den Kolorierungen in Band 6 der Blueberry-Chroniken und dem 2004 zur verunglückten Verfilmung Blueberry und der Fluch der Dämonen unter dem Titel Superstition Mountains erschienenen Sammelband. Die leuchtenderen Farbe mögen für die alten Hochglanz-Editionen und gegen das matte Papier der etwas größer reproduzierten Collector’s Editon sprechen.
Doch das Bonusmaterial überzeugt wieder. Abgerundet wird auch diese Ausgabe der Collector’s Edition durch ein interessantes und reich bebildertes Vorwort, sowie den Anhang “Blueberry in Deutschland“. Hierin erzählt Volker Hamann (Reddition), wie es engagierten Mitarbeitern des deutschen Comic-Magazins ZACK gelang, Charlier und vor allem den in der Südsee abgetauchten Giraud, davon zu überzeugen weitere Blueberry-Abenteuer in Szene zu setzen.
Die 71. Ausgabe von Reddition, der “Fachzeitschrift für Graphische Literatur“, beschäftigt sich mit Zeitungscomics in Deutschland. Hierzu bekam das Team des Herausgebers Volker Hamann Einblick in das Archiv der in Frankfurt ansässigen Firma Bulls Deutschland. Daher liegt der Schwerpunkt der Ausgabe auf Comics, die im Westdeutschland der Nachkriegszeit durch Bulls Pressedienst ihren Weg in diverse Zeitungen fanden.
Dennoch wird die Reddition durch den interessanten Artikel “Das Jahrhundert der Comicstrips“ von Michael Hein eingeleitet, der sich mit den Ursprüngen der Newspaper Comics beschäftigt. Hein erzählt von jenen sagenhaften Zeiten zu Beginn des letzten Jahrhunderts, als sich Zeitungs-Zaren wie Joseph Pulitzer oder William Randolph Hearst gegenseitig erfolgreiche Zeichner wie Richard Felton Outcault (The Yellow Kid) oder Winsor McCay (Little Nemo) abgeworben haben. Dadurch brachten es einige Comic-Macher zu beträchtlichem Wohlstand, wovon die für Heftserien arbeitenden Zeichner nur träumen konnten.
Die Reddition enthält auch noch ein interessantes Interview mit Markus Schindler, der für Bulls Deutschland als Production Manager arbeitet und über die Geschichte und die Zukunftsaussichten der Zeitungscomics in Deutschland informiert. Außerdem gibt es noch zumeist sehr lesenswerte von verschiedenen Autoren verfasste Artikel zu den Comic-Serien Blondie, Terry and the Pirates, Prinz Eisenherz, The Phantom, Rip Kirby, Flash Gordon, James Bond, Modesty Blaise,Hägar, Doonesbury, Star Wars & Star Trek, Calvin und Hobbes und Zits.
Jens R. Nielsen beschäftigt sich mit “Disney bei Bulls“ und Peter Osteried informiert über Superhelden, die in Zeitungsstrips auftraten und dort – abgesehen vonSpider-Man nicht dauerhaft Fuß fassen konnten. Im Vorwort weist Hamann darauf hin, dass so mancher Klassiker wie Garfield oder Gary Larsons The Far Side nicht berücksichtig wurde, doch dies ist “vielleicht Anlass für eine Fortsetzung unseres Dossiers“.
Auch zu dieser Ausgabe gibt es wieder eine limitierte Extra-Beilage für Abonnenten: Ein ganzseitiger Zeitungsartikel aus der Münchener Abendzeitung vom 13. Mai 1950 über die Entstehung von Comics (und einigen Strips auf der Rückseite) als großformatiges DIN-A-2-Poster, limitiert auf 500 Exemplare!
Weiter geht es mit der der Collector’s Edition von Blueberry. Nicht optimal ist nach wie vor das gewählte matte Papier. In der alten Ausgabe, den Blueberry-Chroniken, gab es leuchtendere Farbe und besser zu erkennenden Konturen der Zeichnungen. In zwei der drei in diesem Band enthaltenden Comic-Alben kam eine andere Kolorierung zum Abdruck, die “bunter“ doch insgesamt weder schlechter noch besser ist. Auch das geänderte Lettering (bei identischer Übersetzung ist weder Fort- noch Rückschritt). Hier wäre mehr drin gewesen.
Doch meiner Meinung nach überwiegen die Vorteile. Die Collector’s Edition präsentiert die Comics in einem geringfügig größeren Format, aber mit einem sehr viel interessanteren Bonusmaterial, als dies in den Blueberry-Chroniken der Fall war. Die begleitenden Texte dokumentieren die Entstehungsgeschichte der Comics und machen dadurch die Lektüre zu einem noch intensiveren Erlebnis.
Kolorierung der Collector’s Edition
Der Comic-Inhalt entspricht Band 3 der Blueberry-Chroniken. Zum Abdruck kommt mit Das Halbblut und Die Spur der Navajos der Abschluss des fünfbändigen Epos Fort Navajo. Dem Autor Jean-Michel Charlier gelang hier ein spannender Western im Stil von John Fords Kavallerie-Trilogie mit sehr viel Sympathien für die Indianer. Die sich eher an erwachsene Leser richtende Geschichte ist auch eine gute Einführung vom eigenwilligen (Anti-?) Helden Mike Blueberry.
Kolorierung 2006 in Blueberry Chroniken 3
Künstlerisch ist bemerkenswert, dass sich Jean Giraud Anfang 1965 beim Zeichnen von Das Halbblut eine Auszeit gönnte, um sich in Mexiko vom Stress zu erholen, der auch damit zusammenhing, dass die Texte von Charlier oft erst sehr kurzfristig fertig wurden. Als Ersatz sprang Girauds Lehrmeistes Joseph Gillian alias Jijé (Jerry Spring) ein, der die Seiten auch signierte. Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die beiden in diesem Band abgedruckten auf dem Postweg verloren gegangenen Seiten von Jijé, die völlig anders aussehen als die neugezeichneten Varianten davon, die in Pilote und den Alben zum Abdruck kamen.
Den Abschluss des Bandes bildet das 1966 entstandene Album Der Sheriff, das bemerkenswert weil untypisch für die Serie ist. Zum einen wird hier ein klassischer in einer Kleinstadt spielender Western, irgendwo zwischen High Noon und Rio Bravo, erzählt und zum anderen auch noch eine in sich abschlossene Geschichte, die nicht Teil eines Zyklus ist.
In diesem Zusammenhang gefällt auch der von Volker Hamann (Reddition) zusammengestellte Anhang über die deutsche Veröffentlichungsgeschichte von Blueberry. Hier geht es um die frühen 70er-Jahre, als die Western-Serie im Magazin ZACK erschien. Dort kam Der Sheriff im Gegensatz zur Serie um Fort Navajo nicht zum Abdruck.
Stattdessen erschien die Geschichte als Band 4 der Reihe ZACK Comic Box und war das erste deutsche Blueberry-Album. Während der gewählte Titel Der Mann mit dem Silberstern eine originalgetreuere Übersetzung als Der Sheriff war, wurde dem deutschen Leser Girauds prachtvolles Titelbildgemälde (das auch diesen Band der Collector’s Edition ziert) vorenthalten und stattdessen ließ man – wahrscheinlich von Dieter Kalenbach (Turi & Tolk) – das identische Motiv noch einmal unspektakulärer neu zeichnen.
Der 70. Geburtstag von Lucky Luke ist natürlich ein sehr dankbarer Anlass, um die spannende Geschichte des Cowboys, der schneller als sein Schatten zieht, zu erzählen.
Ausstellungen zum Jubiläum in Angoulême und Erlangen zeigten, was für ein dynamischer Zeichner der Belgier Maurice de Bévère (1923-2001) alias Morris war, der zu Unrecht immer etwas im Schatten seiner Kollegen André Franquin und Albert Uderzo stand. Ein Ausstellungs-Katalog, der auch bei Egmont auf Deutsch erscheint, zeigte durch vergrößerte Abbildungen, dass die Wirkung einzelner Panels von Morris der immer wieder gerne gefeierten „klaren Linie“ von Hergés „Tim und Struppi“ in nichts nachsteht.
Die durchgehend farbig und sehr schön bebilderte 64. Ausgabe der “Reddition“ beschäftigt sich in neun Artikeln mit verschiedenen Teilaspekten rund um das zeitlose Phänomen Lucky Luke. Den Auftakt bildet ein Bericht von Volker Hamann über das Frühwerk, das Morris ab 1945 für die Illustrierte “Le Moustique“ (“Die Mücke“) schuf. Hier war ein vielfältig talentierter Zeichner auf der Suche nach einem eigenen Stil. Anschließend versucht Michael Hein “Die Kunst des Maurice de Bévère“ zu beschreiben und analysiert die parodistischen Aspekte der Serie.
Wichtig ist natürlich auch René Goscinny. Peter Nover porträtiert den großen Comic-Autor, der zunächst auch als Zeichner tätig war. Morris war heilfroh als dieser ihm ab 1955 das leidige Schreiben der Geschichten abnahm und er sich dadurch voll aufs Zeichnen konzentrieren konnte. Horst Berner, der auch die Texte zu Egmonts Lucky-Luke-Gesamtausgabe beisteuert, beschäftigt sich mit der wechselhaften und kuriosen Veröffentlichungsgeschichte der Serie in Deutschland. So blieb in den deutschen Fassungen zwar der Name von Lucky Luke unangetastet, doch dessen Pferd Jolly Jumper, hieß zuvor schon einmal Rosinante oder Rosa, und der Hund Rantanplan trug zunächst den Namen Sheriff.
Da Morris seinen Cowboy eigentlich als animierte Figur geplant hatte, beschreibt Jens R. Nielsen faktenreich die Anfänge des belgischen Zeichentrickfilms. Auf die ab 1971 entstandenen Kinofilme mit Lucky Luke geht er leider nur recht kurz ein. Recht interessant ist auch Volker Hamanns Bericht über “Lucky Luke in den Niederlanden“. Wichtig ist natürlich auch der Zeichner Hervé Darmenton alias Achdé, der die Serie im klassischen Look werkgetreu weitergeführt und von Bernd Frenz porträtiert wird.
Bemerkenswert ist aber auch ein etwas anderer Lucky Luke, der gerade in einem neuen Comicalbum “erschossen“ wurde. Matthieu Bonhomme, der zuvor schon mit der von Lewis Trondheim geschriebenen Western-Serie „Texas Cowboys“ bewiesen hat, dass realistische Zeichnungen und skurriler Humor kein Widerspruch sein müssen, hat aktuell die Geschichte “Der Mann, der Lucky Luke erschoss“ veröffentlicht. Matthias Hofmann befasst sich mit diesem “alternativen“ Lucky Luke und mit einer weiteren Neuinterpretation der Serie, die Guillaume Bouzard sehr reduziert zu Papier gebracht hat.
Im Anhang dieser wieder sehr gelungen zusammengestellten “Reddition“ befindet sich noch Bibliographie von Morris, die durch ihren Umfang von 16 Seiten selbst Comic-Insider überraschen dürfte.
Eine interessante Ergänzung liefert die 46. Ausgabe der „Bastei Freunde“ in der Peter Menningen interviewt wird. Dieser hat zwischen 1993 und 1994 für den Bastei Verlag rund 375 Comicseiten mit Lucky Luke getextet, die offiziell von Morris abgesegnet waren und in Spanien gezeichnet wurden.