Das 2009 – zweifelsohne unter dem Einfluss von Ikea – in Schweden entwickelte Sandbox-Computerspiel Minecraft erfreut sich großer Beliebtheit und da ist es kein Wunder, dass auch über einen Kinofilm nachgedacht wurde. Vorbilder waren zweifelsohne das überraschend schräge LEGO-Movie, das 470 Millionen Dollar einspielte, und in einem noch stärkeren Maße der Barbie-Film.
Letzterer wurde von der Independent-Filmemacherin Greta Gerwig sehr eigenwillig in Szene gesetzt und erreichte dadurch ein breit aufgestelltes Publikum, das 1,5 Milliarden Dollar in die Kinokassen einzahlte. Dieser Erfolg ließ auch die Macher von Ein Minecraft Film mutig werden und ebenfalls einen ungewöhnlichen Regisseur auswählen.
Jared Hess gelangen mit Napoleon Dynamite (2004) und Nacho Libre (2006) zwei Werke, die eher zu Kultfilmen als zu Blockbustern wurden. Obwohl ich keine Ahnung von Minecraft habe, bereitete mir die filmische Annäherung von Jared Hess großes Vergnügen. In einer der Hauptrollen ist der universell einsetzbare Jack Black zu sehen, der bereits in der Hauptrolle von Nacho Libre zu sehen war.
In einem Prolog spielt Black den ehemaligen Türklinken-Verkäufer Steve, der in einer Mine die würfelförmige „Kugel der Dominanz“ gefunden hat und dadurch in der Quader-Oberwelt von Minecraft landet, wo er sich mit dem Wolf Dennis anfreundet. Die eigentliche Hauptrolle hat jedoch Aquaman Jason Momoa inne, der sich als abgefuckter ehemaliger Game-Champignon Garrett Garrison alias “The Garbage Man“ gekonnt zum Affen macht.
In dem seltsamen von einer Kartoffelchips-Fabrik dominierten Örtchen Chuglass betreibt Garett einen Videogame-Laden. Dort lernt er Henry kennen, der mit seiner Schwester Natalie nach Chuglass gezogen ist und mit seinem selbstgebauten Raketenrucksack das Maskottchen der Chipsfabrik zerstört hat. Zusammen mit der Immobilienmaklerin Dawn, die auch einen mobilen Zoo betreibt, landet das Trio ebenfalls in der Welt von Minecraft.
Dort geht es zwar recht lustig zu und es sind allerlei Aufgaben zu lösen, die zugleich auch als Verarsche von Fantasy-Klischees funktionieren. Doch das kubistische Chaos in der Ober- und der Unterwelt von Minecraft wirkt weniger skurril als das zuvor so herrlich schräg beschriebene Örtchen Chuglass. Bei einem bisherigen Einspielergebnis von 750 Millionen Dollar befindet sich die Fortsetzung in “early development“. Ich wäre wieder dabei.
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