Die komplette James Dean Collection

Mit seinen Auftritten in nur drei Filmen wurde James Dean zum kultisch verehrten Star, obwohl (oder weil?) er am 30. September 1955 bei einem Autounfall starb und die Premiere seiner beiden letzten Filme gar nicht mehr erleben konnte.

Seinen ersten großen Leinwandauftritt hatte James Dean in Elia Kazans Verfilmung des letzten Viertels von John Steinbecks Roman Jenseits von Eden. Hier war Dean als Caleb Trask zu sehen. Als ungeliebter Sohn stand er im Schatten seines allseits beliebten Bruders Aaron und kämpfte mit diesem um die Aufmerksamkeit seines Vaters.

Erstmals im Heimkino ist dieser vor dem Hintergrund des aufziehenden Ersten Weltkriegs spielende Film bei uns in voller Länge zu sehen. Es ist erschreckend, welche Szenen noch Mitte der Fünfziger einem bundesdeutschen Publikum vorenthalten wurden. So fehlten damals jegliche Hinweise auf eine deutsche Beteiligung am Ersten Weltkrieg, wie etwa ein als Kaiser verkleideter Festzugteilnehmer und es wird nicht gezeigt, wie ein deutschstämmiger Geschäftsmann von den US-Bürgern angefeindet wird.

James Deans zweite Hauptrolle in … denn sie wissen nicht was sie tun bescherte ihm unsterblichen Kinoruhm. Als er in Nicholas Rays zunächst als Schwarzweißfilm geplanter Sozialstudie über perspektivlose Jugendliche seine rote Jacke anzog, wurde er zum modischen Trendsetter seiner Generation. Ray drehte den Film mit Darstellern, die ihre Erfahrungen als Mitglieder von Streetgangs mit einbrachten. Die intensive Darstellung von häuslichen Konflikten mit unfähigen Eltern führten dazu, dass der Film auch in Europa von Moralaposteln als “jugendgefährdend“ eingestuft wurde.

Für James Dean war Giganten ganz sicher nicht der krönende Abschluss seiner Filmkarriere, denn er spielte hier neben Elisabeth Taylor und Rock Hudson nur die dritte Geige, dies aber virtuos und lautstark. Der von Dean verkörperte Ranchgehilfe Jett Ring, der zum Ölmilliardär aufsteigt, hat im Film die erinnerungswürdigsten Szenen. Doch auch ansonsten überzeugt George Stevens wuchtiges Texas-Epos, dessen Geschichte sich über einen Zeitraum von 50 Jahren und eine Spieldauer von über 3 Stunden erstreckt. Bemerkenswert ist auch dass diese Hollywood-Produktion Cowboy-Rassismus gegenüber mexikanischen Mitbürgern anprangert.

Extras der Blu-ray- und DVD-Box:

  • Extras bei „Jenseits von Eden“: Audiokommentar von Richard Schickel (ohne Untertitel), Dokumentation „Forever James Dean“ (59:48 min), „East of Eden: Art in Search of Life“ (19:26 min), Nicht verwendete Szenen (19:13 min), US-Trailer 2:44 min), Wochenschaubericht von der New Yorker Filmpremiere 1955 (14:38 min), Probeaufnahmen (6:18 min), Garderobentests (22:15 min)
  • Extras bei „…denn sie wissen nicht was sie tun“: Audiokommentar von Douglas Rathgab (ohne Untertitel), Dokumentation „Rebel without a Cause: Defiant Innocents“ (36:28 min), TV Special „James Dean Remembered“ (66:20 min), Behind the Scenes; Dennis Hooper: Memories from the WArner Lot“ (10:31 min), 16 nicht verwendete Szenen, ohne Ton (insgesamt 23:19 min), „On Location“ (21:37 min), US-Trailer (2:16 min) Probeaufnahmen von James Dean, Natalie Wood und Sal Mineo (6:17 min), Garderobentests (5:00 min)
  • Extras bei „Giganten“: Einleitung von G. Stevens Jr. (2:54 min), Audiokommentar von Filmkritiker Stephen Farber, Drehbuchautor Ivan Moffat und G. Stevens Jr. (ohne Untertitel), Dokumentationen „Return to Giant“ (55:10 min) und „Memories Of Giant“ (51:36 min), Specials über Premieren in New York (28:51 min) und Hollywood (4:18 min), Ausschnitt Wochenschau (0:38 min), Fotogalerie, Berichte „On Location“ einmal aus Texas (5:58 min) und einmal (sehr drollig!) mit Komponist Dimitri Tiomkin (6:34 min), 4 Trailer (1:29 min + 3:37 min + 2:22 min + 2:55 min)
  • Nur der DVD-Edition liegt eine vierte Scheibe mit der von Martin Sheen moderierten Dokumentation „James Dean: Forever Young“ (84 min) bei, die sehr ausführlich auf die TV-Arbeiten des Darstellers eingeht. 

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American Monster

Ein riesiges geflügeltes Monster hat sich im Chrysler Building in New York eingenistet und macht die Stadt unsicher. Da es immer im Schutz der blendenden Sonne fliegt ist es nicht auszumachen, wenn es sich von den Dächern der Metropole einen Bauarbeiter oder Sonnenanbeter schnappt und verspeist.

Einzig ein hartnäckiger Cop (David Carradine aus Kill Bill) und ein drogensüchtiger Musiker (Michael Moriarty aus Holocaust) glauben an die Existenz des Monstrums.

Diesen im Original schlicht Q betitelten Horrorshocker schrieb, inszenierte und produzierte Larry Cohen (The Ambulance, Die Wiege des Bösen) 1984. David Carradine bezeichnete den Film zwar als „wichtig“ für sich selbst“, meint aber auch, dass dieser „ohne den Vogel ein noch besserer Film geworden wäre.“ Dem können eigentlich nur Menschen zustimmen, die keinerlei Schwäche für handgemachte Stop-Motion-Monster á la Ray Harryhausen haben.

Für American Monster spricht, dass ist die Rahmenhandlung zwischen den viertelstündlichen Monsterattacken interessanter ist, als bei den meisten vergleichbaren Filmen der Fall ist. Die immer noch ganz beachtlichen Tricks dieses Filmes stammen von Dave Allen (Willow, Ghostbusters 2) und machen auch heute noch sehr viel Spaß.

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In den Fängen des Teufels

Mit der “Badenen Venus“ Esther Williams und George Nader, dem ab 1965 als bundesdeutscher G-Man Jerry Cotton tätigen George Nader, ist dieser eher unbekannte Thriller halbwegs prominent besetzt.

1956 – ein Jahr zuvor starb James Dean – hielten es die Promoter des Films für erwähnenswert, dass es sich bei dem zwanzigjährigen John Saxon, der danach eine bemerkenswerte Nebendarsteller-Karriere an der Seite von Audrey Hepburn, Bruce Lee und Freddy Krueger hinlegte, um eine “exciting new personality“ handelt.

Seltsamerweise wurde In den Fängen des Teufels (der sehr viel besserer Originaltitel lautet The Unguarded Moment) in Technicolor gedreht, wodurch die ganz schön finstere Geschichte etwas zu fröhlich bebildert wird. Dies gilt jedoch nicht für die telweise recht gruseligen nächtlichen Szenen.  

Erzählt werden gleich zwei Dramen. Zum einen hat Williams in ihrer spießigen Kleinstadt als unverheiratete Musiklehrerin Lois Conway ohnehin schon einen schweren Stand. Sehr viel schlimmer wierd es als ein Schüler behauptet, sie hätte ihn sexuell belästigt. Außerdem leidet der von John Saxon verkörperte Schüler Leonard Bennett sehr unter den hohen Erwartungen seines Vaters. 

Dieser scheinbar harmlose Mr. Bennett ist zweifelsohne der interessanteste, weil ekeligste Charakter des Films. Bennett wurde einst von seiner Ehefrau verlassen und wer sieht, wie Edward Andrews diese Figur spielt, findet ausreichend Gründe dafür. Der spätestens nach der Trennung zum absoluten Frauenfeind mutierte Bennett verbietet seinem Sohn das Daten und erwartet Höchstleistungen von ihm.

Alle diese Komponenten eskalieren in einem hochspannenden Finale. Während George Naders Lt. Harry Graham ein sehr viel glaubhafter motivierter Ordnungshüter als später sein Jerry Cotton ist, bleibt  Esther Williams als bedrohte Lehrerin trotz aller Gefahren herzensgut und zeigt, dass sie sehr viel mehr als spektakuläre Wassergymnastik draufhat.

Es ist eine ziemliche Überraschung, dass explosive media im Vertrieb von Plaion diese Rarität auf DVD und Blu-ray veröffentlicht hat. Sowohl die Originalfassung als auch eine ebenfalls aus den Fünfzigern stammende sehr gute Berliner Wenzel-Lüdecke-Synchronisation sind enthalten. Zudem gibt es noch eine interessante dritte Tonspur auf der zwar die Dialoge fehlen, aber neben Herman Steins Soundtrack auch alle Geräuscheffekte zu hören sind.

Hinzu kommt noch der Originaltrailer (2:14 min), sowie eine interessant zusammengestellte Galerie mit Plakaten und Werbematerialien (2:51 min). Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch das Cover der deutschen DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung. Dieses hat zwar große Ähnlichkeit mit dem belgischen Kinoplakat, doch anscheinend hat hier ein sehr talentierter Künstler das Motiv noch idetailfreudiger und attraktiver gestaltet. Ein interessantes Extra ist zudem noch eine 18-minütige Trailershow von explosive media, die Appetit macht auf weitere Klassiker.

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Riefenstahl

Es ist erstaunlich, was für eine Menge Material Andreas Veiel (Blackbox BRD) in sechs Jahren zusammengetragen hat. Sein von Sandra Maischberger produzierter Dokumentarfilm zeigt aussagekräftige Ausschnitte und Bilder von den Dreharbeiten zu Leni Riefenstahls Filmen von Die weiße Hölle vom Piz Palü (1929) über Tag der Freiheit! – Unsere Wehrmacht (1935) bis hin zum 1954 mit zehnjähriger Verspätung uraufgeführten Tiefland.

Doch Veiel dokumentiert nicht nur die mehr als zweifelhaften Filme, die Riefenstahl im Dienste der Nationalsozialisten gedreht hatte, sondern auch ihren völligen Mangel an Selbstreflektion, den die Regisseurin öffentlich zur Schau stellte, bevor sie 2002 im Alter von 101 Jahren verstarb. In der Doku gibt es Aufnahmen, in denen sich Riefenstahl bei Interviews und in Talkshows wortreich rechtfertigt.

Zudem hatte Veiel auch Zugriff auf 700 Kisten mit Riefenstahls Nachlass und dort befinden sich Mitschnitte von Telefonaten, die sie für aufbewahrungswürdig gehalten hatte. Zu hören sind Gespräche mit wildfremden Menschen, die sich bei Riefenstahl dafür bedanken, dass diese ihre Propagandatätigkeiten so tapfer gegenüber den unverschämten Journalisten verteidigt hatte.

Aufschlussreich sind auch ihre Telefonate mit Albert Speer, der im September 1934 jenen Reichsparteitag organisierte, den Riefenstahl in Triumpf des Willens nach allen Regeln ihrer Filmkunst glorifizierte. Die Filmemacherin wollte von Speer erfahren, wieviel dieser für die Veröffentlichung seines während der zwanzigjährigen Haft im Spandauer Gefängnis geschriebenen Bestsellers Erinnerungen von den Verlagen erhalten hatte.

In Sachen TV-Interviews hatte jedoch Riefenstahl finanziell die Nase vorn und erstaunte Speer, als sie diesem mitteilt, dass sie für weniger als 5.000 Dollar nicht öffentlich auftritt. Dies ging jedoch nicht immer gut aus. Als sie nach einem Gespräch mit dem Schweizer Fernsehen darauf bestand, dass alle ihre Äußerungen zum Thema Holocaust nicht gesendet werden dürfen, erklärte der Interviewer diesen Sachverhalt den Zuschauern, verzichtete in der Sendung ganz auf Riefenstahl und zeigte stattdessen einen leeren Stuhl.

Auch das Gespräch, das Sandra Maischberger 2002 mit Riefenstahl zu ihrem 100. Geburtstag führte, ging in Sachen Nachruhm voll nach hinten los. Die ARD-Talkmasterin war seinerzeit von Riefenstahls nichtssagenden Antworten entsetzt und dachte: “Das kann doch nicht alles gewesen sein.“ Zwanzig Jahre später produzierte sie diesen entlarvenden Dokumentarfilm.    

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André Franquin: Für die Familie

Kürzlich, am 3. Januar 2024, wäre der 1997 verstorbene André Franquin 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass erschienen bei Carlsen einige schöne Jubiläumseditionen mit Werken des belgischen Comickünstlers, wie etwa den Schwarzen Gedanken, Huba! – Eine Marsupilami-Liebesgeschichte, neu zusammengestellte Geschichten mit Gaston und eine Deluxe-Ausgabe des 1965 im Spirou-Magazin veröffentlichten Comics Die Bravo Brothers, die Franquin selbst für sein bestes Werk hält.

Der All Verlag liefert noch einen sehr schönen Nachschlag, der einen Einblick in das Privatleben von Franquin ermöglicht. Da dieser aufgrund seiner zeitaufwändigen Tätigkeiten am Zeichentisch kaum Zeit dafür fand, um für Familienfeste und andere Anlässe durch die Geschäfte zu ziehen und Geschenke auszusuchen, erledigt er dies von daheim aus. Es geschah, wie seine Tochter Isabelle im Vorwort zu diesem liebevoll zusammengestellten Buch verrät, “mit Pinsel, Feder, Rotring und Kugelschreiber“, aber auch mit Aquarellfarben.

Sie schreibt außerdem: “Beginnend mit zwei einfachen und bescheidenen Gutscheinen für seine Schwiegereltern werden die Zeichnungen schnell zu kleinen grafischen und einfallsreichen Schmuckstücken.“ Das Buch enthält chronologisch geordnet mehr als 60 liebe- und kunstvoll gestaltete Glückwunschkarten, Gutscheine und Menüplatzdeckchen, die Franquin gelegentlich auch aushilfsweise für seine Tochter angefertigt hat.

Diese sind zwischen 1951 und 1990 entstanden. Beim Betrachten der Zeichnungen kann miterlebt werden, wie Franqin als Zeichner reifte und – da auch viele Eigenkarikaturen enthalten sind – sich äußerlich veränderte. Für Isabelle Franquin und wohl auch für jeden Betrachter, drücken diese großartigen Miniaturen “ebenfalls – und vor allem – die tiefe Zuneigung eines Mannes für seine Familie und seine wohlwollende Großzügigkeit aus.“

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“Spirou & Fantasio Gesamtausgabe, Band 3: Einmal um die Welt” bei AMAZON bestellen, hier anklicken

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Don Lawrence: Meister der Illustrations- und Comickunst

Der Brite Don Lawrence (1928 – 2003) war durch seine aufwändig kolorierten Bilder ganz sicher einer der bemerkenswertesten Comiczeichner aller Zeiten. Doch seine großen Erfolge feierte er außerhalb seiner Heimat.

So entstand seine SciFy-Fantasy Serie Storm ab 1977 für das niederländische Magazin Eppo und war durch Veröffentlichungen bei Egmont und Splitter auch bei uns erfolgreicher als in Großbritannien.

Zuvor feierte Lawrence allerdings ab 1965 mit dem Epos The Rise and Fall of the Trigan Empire auch in England große Erfolge. Das Markenzeichen waren hier Helden in römischer Rüstung, die Strahlenpistolen und Kampfjets einsetzten. Doch bevor und während er an Trigan arbeitete war Lawrence auch als Illustrator tätig.

In zwei Bänden präsentiert der All Verlag einige der Highlights, die Lawrence für die Jugendmagazine Look and Learn, The Bible Story, Ranger, Once Upon a Time sowie Speed and Power angefertigt hat.

Dabei bleibt kaum ein Genre unberührt, geboten werden Wilder Weste, afrikanische Stämme, ein Erdbeben, griechische Mythologie, Piraten und Geschichten aus der Bibel sowie eine sehr eigenständig bebilderte Version von Carlo Collodis Pinocchio.

Dabei kommen nicht nur die Illustrationen zum Abdruck, sondern die zugehörigen Texte wurden ins Deutsche übertragen. Dies ist besonders erfreulich bei den ebenfalls im ersten Band enthaltenen von Lawrence illustrierten Science-Fiction-Stories Die drei Zeitalter der Erde und Die Leuchtenden, die von Arthur C. Clarke (2001: Odyssee im Weltraum) stammen.

Sehr lesenswert ist auch das von Steve Holland verfasste ausführlich und ebenfalls reich bebilderte Vorwort.

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The Outlaws

Nachdem ich soeben die dritte Staffel dieser BBC-Serie durchgeguckt habe, heißt es Abschied zu nehmen von zahlreichen Charakteren, die mir ans Herz gewachsen sind. Hier also quasi ein Nachruf auf die sieben Outlaws aus Bristol, die aus höchst unterschiedlichen Gründen gezwungen sind, Sozialstunden bei der Renovierung eines heruntergekommenen Jugendzentrum abzuleisten.

Da wären die in die Jahre gekommene schwarze Aktivistin Myrna Okeke (Clare Perkins) und als Kontrast dazu der im Clinch mit seinem Vater liegende Unternehmersohn John Halloran (Darren Boyd), sowie die Influencerin Lady Gabby Penrose-Howe (Eleanor Tomlinson), die aus Eifersucht das Auto ihrer Ex-Freundin demoliert hatte.  

Interessant ist auch die komplizierte Entwicklungen der Beziehung zwischen Rani Rekowski (Rhianne Barreto) und Ben Eastfield (Gamba Cole). Während die wohlbehütet aufgewachsene Tochter einer pakistanischen Mutter und eines polnischen Vaters es genießt, immer mehr in kriminelle Angelegenheiten verwickelt zu werden, träumt der zum Schutz seiner Schwester bereits mit einem Bein im Drogenhandel stehende Ben, davon eine Imbissbude am Strand zu betreiben.

Dann sind da noch die beiden Darsteller, die mich auf die Serie aufmerksam gemacht hatten. Nicht weiter vorgestellt werden, muss Hollywood-Star Christopher Walken, der den mit allen Wassern gewaschenen US-Ganoven Frank Sheldon spielt, der versucht wieder Kontakt zu seiner Familie aufzunehmen.

Etwas erklärungsbedürftiger ist Stephen Merchant, der einst zusammen mit Ricky Gervais, den mit dem britischen Serien-Klassiker The Office die Vorlage zu Stromberg ins Leben rief. Merchant brillierte aber auch in Filmen wie Das hält kein Jahr…! oder Table 19, als zuverlässiger Darsteller von Nebenfiguren, auf eine seltsame Art durchgeknallt sind.

Diese Kunst bringt er in The Outlaws mit seiner Verkörperung des unsicheren kein Fettnäpfchen auslassende Anwalts Greg Dillard zur Vollendung. Zudem fungierte Merchant bei der Serie auch noch als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor.

Es ist völlig richtig, wenn Wikipedia diese Serie als “crime thriller comedy“ klassifiziert, auch wenn dabei das Wörtchen “drama“ fehlt. Mit großer Selbstverständlichkeit jongliert das Team von Merchant mit Versatzstücken aus mindestens vier Genres.

Dabei geht es manchmal hochspannend zu und das Schicksal der Hauptfiguren dürfte niemanden kaltlassen. Die Besetzung ist bis in die kleinsten Nebenrollen großartig , nicht unerwähnt bleiben soll Jessica Gunning als übereifrige Politesse Diane Pemberley. Die Gags sind allerbestens getimet und häufig ganz schön subversiv. Eine derart vielschichtige auf allen Ebenen funktionierende Serie gelingt in den USA nur sehr selten und bei uns so gut wie nie.

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Duck Tales: Der Film – Jäger der verlorenen Lampe

Gemeinsam mit seinen Großneffen Tick, Trick und Track sowie deren nerviger Cousine Webby und dem Bruchpiloten Quax bricht Onkel Dagobert zu neuen Abenteuern auf. Es gilt den sagenhaften Schatz des Collie Babas zu finden. Dabei befreien sie einen freundlichen Lampengeist, der gerne ein richtiger Junge wäre, und beim Kampf gegen einen mächtigen Zauberer hilft. 

Anfang der Neunziger Jahre erlebten die Ducks zahlreiche Abenteuer in der TV-Serie “Duck Tales“. Anders als in den zugrunde liegenden klassischen Comics von Carl Barks spielte hier Donald Duck keine Rolle, denn er ging gleich in der ersten Episode zur Marine. 1990 entstand ein in Frankreich animierter abendfüllender Film, der etwas aufwändiger als die Serie produziert wurde und nicht sonderlich erfolgreich in den Kinos lief.

Der deutsche Titel erinnert nicht ohne Grund an den Kinohit Jäger des verlorenen Schatzes. Sowohl Steven Spielberg als auch George Lucas haben immer wieder betont, dass ihr Kinoheld Indiana Jones ohne die phantastischen Schatzsuch-Comics von Carl Barks nicht denkbar gewesen wäre. Schade, dass sich die Duck Tales nicht etwas mehr bei den erzählerischen Qualitäten von Barks bedient haben. 

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Donald Duck. The Ultimate History

Vor sechs Jahren feierte der Taschen Verlag mit dem riesigen Buch Walt Disney’s Mickey Mouse: Die ultimative Chronik den 90. Geburtstag der Trickfilm- und Comic-Ikone. Jetzt ist es an der Zeit mit einem nicht minder beeindruckenden Prachtband Donald Duck hochleben zu lassen.

Dessen erstaunliche Karriere begann 1934 mit einer Nebenrolle im Silly-Symphony– Kurzfilm The Wise Little Hen, in dem der Enterich wie fast immer alles andere als ein Sympathieträger ist und als Taugenichts auftritt.  Doch eigentlich ist Donald schon etwas älter als 90 Jahre. Erstmals erwähnt wurde er bereits 1931 im Bilderbuch The Adventures of Mickey Mouse als ein Freund von Micky. Auf dem Backcover ist eine wild tanzende Ente mit grüner Lederhose und Tirolerhut zu sehen, bei der es sich höchstwahrscheinlich um Donald handelt.  

Tatsächlich war dieser in seinen ersten Jahren hauptsächlich als Kumpel von Micky und auch von Goofy in dreizehn klassischen Cartoons als Automechaniker, Feuerwehrmann oder Bergsteiger zu sehen. Erst 1937 kam mit Don Donald ein erste Solo-Cartoon mit der Ente in die Kinos. In diesem in Mexiko angesiedelten Abenteuer trat mit Donna Duck eine Art Urversion von Donalds Freundin Daisy auf.    

Doch im Comic war Donald schon etwas früher als Solist tätig. Nachdem Al Taliaferro 1936 einige Gagstrips mit der Ente gezeichnet hatte, gelang es ihm Walt Disney davon zu überzeugen, dass ein täglicher Comic mit Donald garantiert ein Hit werden würde. Dies war dann auch tatsächlich so, und Taliaferro zeichnete bis zu seinem Tode im Februar 1969 Zeitungscomics mit Donald. Es ist sehr erfreulich, dass sich dieses Buch nicht nur mit den Filmen, sondern auch mit den Comics beschäftigt.

Sehr ausführlich wird sich dabei der großen Carl Barks gewürdigt. Dieser hat mit seinen Comicgeschichten den Charakter und das Universum von Donald wie kein Zweiter geprägt. Er war es auch, der 1947 die Figur des Onkel Dagobert erfunden hatte. Da Carl Barks zuvor bereits als Trickfilmzeichner bei Disney gearbeitet hatte, wusste er sehr genau, wie eigenständig er seine Geschichten erzählen konnte, ohne Ärger mit dem alles unter seinem Namen veröffentlichenden “Onkel Walt“ zu bekommen.

Daher ist es sehr erfreulich, dass sich 20 Prozent dieses großartigen Buchs mit dem Leben und Werk von Carl Barks beschäftigt. In diesem Zusammenhang ist auffallend, dass der in Europa hochgeschätzte Barks-Epigone Don Rosa hingegen nur recht kurz Erwähnung findet.Doch auch Filmfreunde werden viel Freude mit diesem Prachtband haben. Neben den Kriegscartoons wie Der Fuehrer’s Face wird auch sehr ausführlich Donalds Auftritt im Südamerika-Epos The Three Caballero gewürdigt, das durch seine tricktechnische Brillanz für die Ente eine ähnliche Bedeutung hat, wie wenige Jahre zuvor der ikonische Auftritt von Micky Maus als Zauberlehrling in Fantasia.

Zudem ist in zwei Kapiteln unter dem Motto “The Duck Who Never Was“ zu erfahren, welche Donald-Cartoons nicht über das Planungsstadium hinausgekommen sind. Die Neuzeit ab 1960 hingegen wird eher stiefmütterlich behandelt, wofür es gute Gründe gibt. So kam Donald in der populären Trickfilmserie Duck Tales kaum vor und sehr viele durchaus bemerkenswerte Comiczeichner wandelten zwar auf den Spuren von Carl Barks, ließen jedoch dessen Mut zur Innovation vermissen.

Somit ist leider zu vermuten, dass dieses sensationelle Buch in zehn Jahren zum 100. Geburtstag von Donald Duck lediglich um einige wenige Seiten erweitert werden muss.

Die deutsche Ausgabe von Donald Duck. The Ultimate History wird am 27. November 2024 exklusiv im TASCHEN Store Cologne (Neumarkt 3, 50667 Köln) präsentiert. Von 17 bis 18 Uhr signiert Herausgeber Daniel Kothenschulte signiert und Disney-Zeichner Ulrich Schröder personalisiert die Bücher mit einer Zeichnung.

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Bernie Wrightson: Frankenstein

1983 erschien in den USA bei Marvel eine von Bernie Wrightson (Swamp Thing) illustrierte Ausgabe von Mary Shelleys Klassikers Frankenstein. Der Comickünstler wurde ohne Zweifel von James Whales klassischen Universal-Filmen mit Boris Karloff inspiriert.

Doch Wrightons Darstellung des “Monsters“ weicht deutlich von Karloffs Interpretation ab. Sein künstlich zum Leben erweckter Mensch wirkt feingliederiger, sensibler und sein Leiden dadurch nachvollziehbarer.  

Für Wrightson war dieses Projekt eine Herzensangelegenheit. Er stellte bereits 1977 das erste von drei limitierten Portfolios mit sechs unglaublich detailfreudig zu Papier gebrachten Frankenstein-Illustrationen fertig, um sein zeitaufwändiges Projekt zu finanzieren.

Eigentlich sollten neben Shelleys Roman, der in der zweiten Version von 1831 veröffentlich wurde, fünfzig großformatige schwarzweiße Illustrationen zum Abdruck kommen, die Wrightson so anlegte als wären sie zeitgleich zur Veröffentlichung von Frankenstein entstanden. Doch die Erstausgabe enthielt nur 43 Zeichnungen.

Grundlage der jetzt endlich auf Deutsch vorliegenden deutschen Ausgabe ist die 2008 bei Dark Horse veröffentlichte US-Edition mit 47 Illustrationen. Dabei fällt auf, dass sich Wrightson nicht nur auf ikonische Horrormotive, wie der Erschaffung des Monsters inmitten eines mit allerlei Seltsamkeiten ausgestatteten Labors, konzentriert hat.

Auch der beständig grübelnde „Schöpfer“ Victor Frankenstein oder die auf hoher See, im ewigen Eis oder in wildromantischer Landschaft angesiedelten Romanpassagen werden adäquat bebildert.

Der Wandler Verlag hat für die deutsche Edition Goldschnitt spendiert und den Romantext um interessantes Bonusmaterial ergänzt. Neben aussagekräftigen Infos zu Leben und Werk von Mary Shelley ist auch ein Vorwort von Stephen King enthalten, mit dem Wrightson u. a. bei Creepshow und Der Werwolf von Tarker Mills zusammenarbeitete.

Kurz vor seinem Tode kehrte Bernie Wrightson noch einmal zum Monster zurück. Mit Frankenstein Alive, Alive! schuf er eine Art Fortsetzung. Diese entstand jedoch in Zusammenarbeit mit dem Autoren Steve Niles (30 Days of Night) und erlebte seine Premiere bei IDW in Form von vier Comicheften.        

Hier wird davon erzählt, dass das Monster doch noch eine lebenswerte Existenz gefunden hat. Inmitten von Zeitgenossen, die von der Gesellschaft als Außenseiter betrachtet werden, zieht das Monster mit einer “Freakshow“ über die Jahrmärkte. Obwohl es sich in seiner neuen Umgebung sehr wohlfühlt, sind die düsteren Erinnerungen nicht verblasst.

Nach den von Mary Shelley geschilderten Ereignissen hatte das Monster bereits zuvor im geräumigen Haus, des sich liebevoll um seine kranke Frau kümmernden Dr. Ingles, eine scheinbar perfekte Heimstätte gefunden. Doch der Eindruck täuschte, denn der Doktor führte noch perversere Experimente durch als einst Victor Frankenstein…

Sehr tragisch ist, dass der 2017 verstorbene Wrightson die Vollendung von Frankenstein Alive, Alive! nicht mehr erleben konnte. Nachdem sich abzeichnete, dass er infolge eines Hirntumors nicht mehr lange zu leben hatte, fertigte er für das vierte und letzte Heft der Serie detaillierte Skizzen an und die Fertigstellung vertraute er seinem Freund Kelley Jones an, der zuvor auch bereits Swamp Thing gezeichnet hatte.

Ursprünglich sollte auch Wrightsons illustrierter Frankenstein bei Splitter erscheinen. Doch als dies nicht zustande kam, war es für den Bielefelder Verlag Ehrensache Wrightsons letztes Werk zu veröffentlichen. Für die schöne Hardcoveredition spricht, dass sie auch die Skizzen von Wrightson enthält, die zeigen wie perfekt Kelley Jones dessen Artwork finalisierte und die Geschichte zu Ende erzählte.   

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