Emma Stone hat den Oscar für ihre wild entfesselte Darstellung eines gnadenlos ehrlichen Kleinkinds im Körper einer atraktiven, jungen Frau ganz gewiss verdient. Doch völlig zu Recht gingen die wichtigen Goldjungen an Christopher Nolan und Oppenheimer. Auch darüber, ob Giorgos Lanthimosʼ Poor Things seine Oscars für Kostüme, Kulissen und Make-Up verdient hat, lässt sich streiten.
Eins der Vorbilder für den Film ist ganz sicher jener Universal-Klassiker von 1935, in dem Elsa Lanchester als Frankensteins Braut nur ganz kurz auftritt. Doch stärker noch wurde Lanthimos inspiriert von den eigenwillig visualisierten Frühwerken von Tim Burton, wie Sleepy Hollow, dem Puppentrickfilm Nightmare Before Christmas oder dem aktuell fortgesetzten Beetlejuice.
Doch während bei Burton die extravagante Optik und die meist eher simple Geschichte ein aufregendes Ganzes ergeben, stellt sich bei Poor Things immer wieder die Sinnfrage. Scheinbar willkürlich wechselt der Film von Schwarzweiß auf Farbe und was der gelegentliche Einsatz von Fischaugen-Objektiven wird auch nicht so recht klar.
Das ist zwar alles recht hübsch anzuschauen, steht der auch irgendwie tragisch gemeinten Story und den guten schauspielerischen Leistungen von Willem Dafoe, Ramy Youssef, Hanna Schygulla und dem ebenfalls Oscar-Nominierten Mark Ruffalo nicht unerheblich im Wege. Es soll aber auch nicht verschwiegen werden, dass der etwas überlange Film sich am Ende doch noch zu einem insgesamt überzeugenden Gesamtkunstwerk zusammenfügt.
Es ist Leonine dafür zu danken, dass der Film bereits kurz nach dem Kinostart und nahezu parallel zur Veröffentlichung auf Disney+ bereits auf DVD und Blu-ray vorliegt. Die DVD enthält ausschließlich den 135-minütigen Film. Auf der Blu-ray gibt es noch dieses Bonusmaterial: “Unsterbliche Schönheit – Das Making-Of von Poor Things“, “ Gelöschte Dinge: Der Bordell-Arzt“, “Alfies Kapitel“ und “Bellas Notizbuch“
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