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Doctor Strange In The Multiverse Of Madness

Mit diesem Film tritt das Marvel Cinematic Universe in eine Phase, in der selbst diejenigen nicht mehr durchblicken, die alle Superhelden- Kinofilme kennen. Während sich zuvor in Spider-Man: No Way Home darauf konzentriert wurde, die Charaktere aus den bisherigen Kinofilmen mit dem Wandkrabbler aufeinander loszulassen, erschließt sich die komplette Story des zweiten Solofilms mit Benedict Cumberbatch als Doctor Strange nur Zuschauern, die auch Disney+ Serien wie WandaVision oder What if…? gesehen haben.

Auch dies ist erstaunlich werkgetreu gegenüber der Vorlage, denn Marvel-Comicserien werden nach einem allgemeinverständlichen Auftakt zwangsläufig zum Bestandteil einer kompliziert verzahnten immer wieder ins Wanken geratenden Gesamterzählung. Doch mit der Wahl des Regisseurs von Doctor Strange in the Multiverse of Madness wurde zu den Wurzeln der (erfolgreichen) Marvel-Kinofilme zurückgekehrt. Sam Raimi, der 2002 den ersten Spider-Man-Film drehte, feierte seine ersten Erfolge mit Filmen wie Armee der Finsternis oder Darkman im Horrorkino.

In dieser Hinsicht lässt er es ordentlich krachen und es ist schon verwunderlich, dass der alles andere als blutarme Film ab 12 Jahren freigegeben wurde. Erzählt wird davon, wie Doctor Strange gemeinsam mit der jungen America Chavez (Xochitl Gomez) zu einer ebenso imposant (vor allen in 3D) in Szene gesetzten wie unübersichtlich erzählten Odyssee durch diverse Multiversen aufbricht.

Dabei trifft er nicht nur auf diverse Varianten seinerselbst, sondern auch auf eine Christine Palmer (Rachel McAdams), die – im Gegensatz zur frisch aber nicht mit ihm verheirateten Version seiner Realität – anscheinend noch ledig ist. Doch dafür, dass Romantik den Film nicht aus dem Gleichgewicht bringt, sorgt Elizabeth Olsen als zwar tragisch gebrochene aber erstaunlich gewalttätige Wanda Maximoff alias Scarlet Witch.

Nach einem etwas durchwachsenen Auftakt steigert sich der Film zu einer wilden Achterbahnfahrt, die auch Marvel-Novizen Freude bereiten dürfte. Insider hingegen erhalten durch überraschende Gastauftritte erste Infos darüber, wie die X-Men oder die Fantastic Four demnächst möglicherweise ins MCU eingegliedert werden könnten. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn diese Erstbegegnungen mit Figuren aus bisher fremden Filmwelten finden in einem alternativen Universum statt.

Um nicht den Spaß am Film zu verderben, möchte ich nur noch verraten, dass es sich lohnt, den Nachspann komplett abzusitzen, denn zur Belohnung gibt es einen schreiend komischen Moment mit Sam Raimis Lieblingsdarsteller.

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Walt Disney: Encanto

Der 60. Animationsfilm aus dem Hause Disney entführt die Zuschauer in eine südamerikanische Zauberwelt, streift am Rande aber auch die wohl immer aktuell bleibende Flüchtlings-Problematik. Anfangs wird recht kurz und zum Ende hin etwas ausführlicher gezeigt, wie Alma Madrigal – bedroht durch nur sehr diffus dargestellte Reiter mit Fackeln – ihren Heimatort verlässt.

Walt Disney: Encanto

Bei der Flucht kommt ihr Ehemann Pedro ums Leben, doch Alma kann ihre Drillinge retten und durch die Kraft einer magischen Kerze ein sich rührend um seine Bewohner kümmerndes Haus mit Eigenleben errichten. Dort im Casita lebt mittlerweile bereits die dritte Generation der Madrigals, die alle über spezielle übersinnliche Fähigkeiten verfügen, abgesehen von der kleinen Mirabel…

Walt Disney: Encanto

Diese etwas umständlich konstruierte folkloristische Märchenwelt mit sehr sanften Spukhaus-Touch bringt der Film durch erstaunlich viele beschwingte Songs an den Zuschauer. Diese stammen von Lin-Manuel Miranda, dem Schöpfer des Erfolgs-Musicals Hamilton, der als Darsteller und Komponist auch Disneys zweiten Mary-Poppins-Film erheblich bereichert hat.

Walt Disney: Encanto

Auch in Sachen Gag-Dichte braucht sich Encanto nicht vor den Disney-Klassikern verstecken. Es dauert sehr lange bis beim visuell sehr ansprechend (unbedingt in 3D schauen!) von Jared Bush und Byron Howard (Zoomania) in Szene gesetzten Film der Schmalzgehalt überhandnimmt und das ganz große Loblied auf familiären Zusammenhalt erklingt.

Walt Disney: Encanto

Eine sehr hübsche Beigabe ist im Kino der ganz ohne Worte auskommende Vorfilm Far From the Tree. Dieser spielt an einem nur scheinbar idyllischen Strand am Pazifik. Dort macht ein kleiner Waschbär die Erfahrung, dass sein Vater aus gutem Grund extrem vorsichtig ist…

Walt Disney: Encanto

Der von Natalie Nourigat geschriebene und inszenierte Film wurde in 2D-Computer-Cel Animation realisiert. Dadurch konnte die Perfektion der Computeranimation mit der Spontanität der von Hand ausgeführten Zeichnung kombiniert werden, was vielleicht auch eine interessante Technik für einen abendfüllenden Film wäre.

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Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings

Kurze Zeit nach Black Widow startet der ein zweiter Beitrag zur Phase 4 des Marvel Cinematic Universe. So wie es aussieht, wird Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings eine exklusive Kinospielzeit von 45 Tagen eingeräumt, bevor Abonnenten von Disney+ sich den Film ab 12. November für eine Gebühr von 21,99 Euro ansehen können. Davon kann man halten, was man will, doch es ist großartig, dass es möglich ist, das Spektakel auf der großen Leinwand und in einigen Kinos sogar in 3D zu genießen.

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings

Der Titelheld dürfte auch Comiclesern mit guten Marvel-Kenntnissen kaum ein Begriff sein. In den 70er-Jahren hatte sich der Verlag die Rechte an Sax Rohmers Superverbrecher Dr. Fu Man Chu gesichert, den im Kino bereits Boris Karloff, Christopher Lee und Peter Sellers in seinem letzten Film gespielt hatten. Marvel dichtete in seiner Comic-Version dem asiatischen Meisterschurken einen Sohn an, der sich gegen ihn wendete.

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings

Auch als der Verlag nicht mehr über die Rechte an Fu Man Chu verfügte, wurden weiterhin Comics mit Shang-Chi veröffentlicht, der äußerlich auf Bruce Lee getrimmt wurde. Wohl auch um eine fast ausschließlich mit asiatischen Charakteren besetzte Geschichte im Marvel Cinematic Universe zu verankern, wurde im Film Fu Man Chu durch Xu-Wenwu alias Der Mandarin ersetzt. Eine äußerst amüsante Fake-Version dieses Schurken spielte bereits Ben Kingsley in Iron Man 2 und daher konnte der Darsteller in einem ausgedehnten Gastauftritt in Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings für einige amüsante Momente sorgen.

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings

Doch in erster Linie handelt der Film von einem Konflikt zwischen Vater und Sohn. Anfangs wird recht ausführlich die Geschichte vom nahezu unsterblichen Xu-Wenwu erzählt, dem es durch den Besitz von 10 magischen Ringen beinahe gelingt die Weltherrschaft zu erringen. Doch dann verliebt er sich und überdenkt sein Leben. Das Glück als Vater von zwei Kindern ist nur von kurzer Dauer und die Ermordung seiner Ehefrau bringt Xu-Wenwu zurück ins Welteroberungs-Geschäft…

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings

Für diese nicht gerade klischee-freie Rolle konnte Asiens Superstar Tony Leung Chiu Wai (Infernal Affairs, Hero) verpflichtet werden. Dieser überzeugt sowohl als liebender Vater als auch in der Rolle des brutalen Rächers. Doch auch für die Titelrolle wurde mit dem Newcomer Simu Liu die optimale Besetzung gefunden.

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings

Als Shang-Chi lehnte er es ab, einen Mordauftrag seines Vaters auszuführen und ließ sich stattdessen in San Francisco nieder, wo er ein sorgloses Leben als Einparker in einem Luxushotel führte. Er und seine Kollegin Kati (ziemlich großartig: Awkwafina) “borgten“ sich gelegentlich Sportwagen aus und donnerten über die hügeligen Straßen. Doch natürlich holt die Vergangenheit Shang-Chi ein und in einem gewaltigen Abenteuer steht auch Kati ihren Mann.

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings

Zum Glück bricht der Film nicht unter der Last seiner Vorgaben zusammen. Nachdem Disney Prügel bezogen hatte, weil in Doctor Strange die Britin Tilda Swinton den weisen tibetanischen “Ancient One“ spielte, wurde jetzt versucht alles richtig zu machen. Doch während zuvor bei Black Panther die Zurschaustellung guter Absichten ein wenig zu plakativ geriet, profitiert Shang-Chi vom Einsatz asiatischer Kreativkräfte. Mit Awkwafina, Meng’er Zhang als Shang-Chis Schwester Xu Xialing und der durch Tiger & Dragon  zur Ikone des asiatischen Kinos gewordenen Michelle Yeoh bereichern drei ebenso starke wie interessante weibliche Charaktere den Film. Entstanden ist ein amüsantes Epos mit neuen sympathischen jugendlichen Helden.

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings

Die Blu-ray von Disney enthält neben dem 132-minütigen Hauptfilm noch dieses Extras: Audiokommentar von Regisseur Destin Daniel Cretton und Drehbuchautor Dave Callaham (ohne deutsche Untertitel), Elf zusätzliche Szenen (14:23 min, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Geschaffen für die Ewigkeit (8:53 min) Familienbande (7:28 min) und Pannen vom Dreh (2:10 min)

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Iron Mask

Bereits 1909 wurde die Horrorgeschichte Wij des russischen Autos Nikolai Gogol verfilmt und die Erzählung inspirierte auch Mario Bava zu seinem Klassiker Die Stunde, wenn Dracula kommt. 1967 entstand in Russland eine recht werkgetreue Verfilmung, während sich fast ein halbes Jahrzehnt später Oleg Stepchenko bei seiner Version von Wij sehr viele Freiheiten nahm.

Iron Mask

Deutlich inspiriert von den Filmreihen Tanz der Teufel und A Chinese Ghost Story gelang Stepchenko ein opulenter und wild entfesselter Bilderrausch, der deutlich gewinnt, wenn er in 3D genossen wird.

Iron Mask

Jason Flemyng (Gemma Bovery, X-Men – Erste Entscheidung) entdeckt in der Rolle des britischen Kartographen Jonathan Green im Transsylvanien des frühen 18. Jahrhundert ein abgelegenes Dorf voller Hexen und Dämonen…

Iron Mask

Während Stepchenkos Wij bei uns unter dem Titel Fürst der Dämonen auf DVD und Blu-ray verramscht wurde, war der Film in Russland so erfolgreich, dass 2019 eine aufwändige Fortsetzung gedreht wurde. Diese bemühte sich noch stärker darum, ein internationales Publikum zu erreichen. Neben Flemyng war auch wieder Charles Dance (Game of Thrones) dabei. Hinzu kam noch Rudger Hauer (Blade Runner) in einer seiner letzten Rolle, sowie der aus Fluch der Karibik bekannte kleinwüchsige Martin Klebba.

Iron Mask

Ein besonderer Coup war jedoch die Verpflichtung der beiden Action-Ikonen Jackie Chan und Arnold Schwarzenegger. Diese traten zwar bereits 2004 in In 80 Tagen um die Welt gemeinsam auf, haben jedoch erstmals in Iron Mask eine gemeinsame Kampfszene, die wirklich großartig und auch sehr humorvoll geraten ist.

Iron Mask

Die Handlung des Films hingegen ist wieder äußerst wirr. Es geht auch um den Zaren Peter der Große, der als “Mann mit der eisernen Maske“ im von Captain James Hook (Schwarzenegger) geleiteten Tower of London einsitzt, genau wie ein mysteriöser fernöstlicher Meister (Chan). Das Drehbuch schlägt etliche Kapriolen, um es Stepchenkos Team zu ermöglichen, gemeinsam mit den Stuntleuten von Jackie Chan in China wild entfesselte Action zu drehen.

Iron Mask

Das angenehm unberechenbare Resultat kann locker mithalten bei US-Quatsch wie Fast & Furious XX oder bei dem, was Jackie Chan ansonsten in den letzten Jahren in China produziert hat. Koch Media kann gar nicht genug dafür gedankt werden, dass der Film in einem schönen Mediabook auch als 3D-Version (und in 4K) erschienen ist. Freuen wir uns auf Stepchenkos Wij 3, der in Indien spielen soll.

Iron Mask

Extras des Mediabooks: Der 121 minütige Hauptfilm auf Blu-ray in 3D und 2D sowie in 4K, ein sehr interessantes Making of in russischer und englischer Sprache (26:40 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), der englischsprachige Trailer (2:01 min), der deutsche Trailer (1:29 min), eine Galerie mit 21 Bildern und ein reich bebildertes farbiges Booklet.  

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I, Monster

1960 drehten die legendären britischen Hammer Film Productions mit Schlag 12 in London eine nicht sonderlich gut gelungene Version von Robert Louis Stevensons Roman Dr. Jekyll and Mr. Hyde. Seinerzeit wurde der zuvor durch Frankensteins Fluch und Dracula zu Hammers Horror-Star aufgestiegene Christopher Lee in einer Nebenrolle verheizt,

I, Monster

Zehn Jahre später zeigte Hammers härtester Konkurrent, wie seinerzeit eine richtig gute Version des Stoffes hätte aussehen müssen. Amicus war bekannt durch Episoden-Filme wie Die Todeskarten des Dr. Schreck oder Tales from the Crypt , die alle in der damaligen Gegenwart angesiedelt waren. I, Monster wurde jedoch, ähnlich wie die meisten Hammer-Produktionen, als im viktorianischen Zeitalter angesiedelter Gothic Horror vom 22-jährigen Newcomer Stephen Weeks (Camelot – Der Fluch des goldenen Schwertes) in Szene gesetzt.

I, Monster

Diesmal übernahm Christopher Lee die Hauptrolle(n), wobei seltsamerweise aus Dr. Jekyll ein Dr. Marlowe und aus Mr. Hyde ein Mr. Black wurde. Die Namen der meisten Nebenfiguren (Frederick Utterson, Dr. Lanyon, Richard Enfield und der Butler Poole) wurden hingegen direkt aus Stevensons Erzählung übernommen.

I, Monster

Christopher Lee ist zwar einigermaßen erschreckend als Hyde bzw. Black, doch bereits als Jekyll/Marlowe wirkt er eher unsympathisch. Es ist  sehr erfreulich, dass auch Peter Cushing einmal mehr an der Seite von Lee zu sehen Als hartnäckig ermittelnder, verknöcherter Anwalt Frederick Utterson liefert Cushing die wohl werkgetreueste Darstellung dieser Figur aus Stevensons Erzählung.

I, Monster

Es ist sehr schade, dass diese stilvoll ausgestattete Produktion zwar in 3D gedreht wurde, aber nur in „flachen“ Versionen zur Aufführung kam. Noch bedauerlicher ist, dass es I, Monster nicht in die deutschen Lichtspielhäuser und Heimkinos schaffte. Abhilfe biete eine großartig ausgestattete britische Blu-ray-Veröffentlichung.

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Sanctum

Höhlenforscher sind ganz gewiss nicht neu als Kinohelden, doch um die Tätigkeiten dieser in düsteren Grotten herumkraxelnden oder durch trübe Gewässer tauchenden Gesellen bzw. Gesellinnen aufzupeppen, wurden sie in Filmen wie The Descent oder The Cave mit Kannibalen oder anderen Monstern konfrontiert. Dass dies eigentlich gar nicht nötig ist, zeigt dieser ausgerechnet vom ansonsten nicht zur formalen Bescheidenheit neigenden James Cameron produzierte Film.

Sanctum

Sanctum präsentiert zwar auch kinotypische Versatzstücke, wie eine bunt zusammen gewürfelte Truppe, die durch eine Katastrophe immer weiter dezimiert wird, oder einen etwas plakativ vorgetragenen Vater-Sohn-Konflikt, wobei der im Kino ansonsten eher als blässlicher Schurke eingesetzte Richard Roxburgh (Mission: Impossible II, Van Helsing, Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen) als besessener Höhlentaucher überzeugt.

Sanctum

Doch zugleich vermittelt der Film auch dem unsportlichstem Zuschauer, wie faszinierend es ist unerforschte unterirdische Grotten und Flussverläufe zu ergründen. Cameron setzt dabei auf ein bewährtes Team mit dem er – teilweise ebenfalls in 3D – schon IMAX-Dokumentationen wie Aliens of the Deep drehte, wobei er zwar auch in echten Höhlen aber alle Unterwasseraufnahmen in einem 7,2 Millionen Liter Wasser fassenden Becken in Australien drehte.

Sanctum

Am Ende von Sanctum gibt die gesamte Hightech-Ausrüstung ihren Geist auf. Einer der Überlebenden taucht verzweifelt durch Grotten und saugt gierig an Luftblasen, die sich an Felswänden abgesetzt haben. Spätestens hier wird klar, dass James Cameron nicht nur überproduzierten Bombast kann, sondern auch ganz großes Survival-Kino.

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R.I.P.D. – Rest in Peace Department

Die 1999 beim US-Comicverlag Dark Horse erschienene 4-teilige Heftserie R.I.P.D., die bei uns in einem schönen Hardcover-Sammelband bei Cross Cult veröffentlich wurde, war kein Riesenerfolg. Dennoch konnte der Autor Peter M. Lenkov (Demolition Man) sein Konzept um verstorbene Polizisten, die weiter von “Rest In Peace Department“ beschäftigt werden, an Hollywood verkaufen.

R.I.P.D. – Rest in Peace Department

Aus dem Comic wurde wenig mehr als das Grundgerüst übernommen und der Film erzählt vom im Einsatz ums Leben gekommenen Cop Nick Walker, der vom R.I.P.D. den bereits im 19. Jahrhundert getöteten US-Marshall Roycephus „Roy“ Pulsipher als Partner zugeteilt bekommt.

R.I.P.D. – Rest in Peace Department

Als letzterer war zunächst Zach Galifianakis (The Hangover) vorgesehen, doch eigentlich ist kein anderer Darsteller als Jeff Bridges in dieser an seinen “Rooster“ Cogburn aus True Grit erinnernden Rolle des polternden Revolverhelden denkbar.

R.I.P.D. – Rest in Peace Department

Bridges´Zusammenspiel mit seinem Comic-Verfilmungs-erfahrenen Partner Ryan Reynolds (Green Lantern, Deadpool) funktioniert bestens. Wobei es noch zusätzlich amüsant ist, dass das Duo bei seinen Einsätzen von den Bürgern des heutigen Bostons als alter Chinese (Reynolds) und sexy Blondine (Bridges!)wahrgenommen wird.

R.I.P.D. – Rest in Peace Department

Kevin Bacon ist auch hier – wie schon in X-Men – Erste Entscheidung ein charismatischer Schurke, während der deutsche Regisseur Robert Schwentke die Darstellerin Mary-Louise Parker aus seinem Erfolgsfilm R.E.D. – Älter, Härter, Besser übernahm.

R.I.P.D. – Rest in Peace Department

Die Rechnung ging leider nicht auf und R.I.P.D. spielte an den Kinokassen wenig mehr als die Hälfte seiner Produktionskosten von 130 Millionen Dollar ein. Dies sagt jedoch nichts über die zweifellos vorhandenen Qualitäten dieser rasant inszenierten und teilweise äußerst komischen Mischung aus Men in Black und Ghost: Nachricht von Sam aus, die in 3D besonders gut kommt..

R.I.P.D. – Rest in Peace Department

Extras der Blu-ray: Zwei sehr lustige alternative Anfangsszenen in sehr guter Bildqualität mit Jeff Bridges in einem Fischladen (4.37 min + 5:29 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Unveröffentlichte und alternative Szenen (Nick & Hayes To Raid; Julia Jogging; Made Love To My Skull; Roy’s Partner Shot Him; insgesamt 7:15 min); Nicks neue Avatars (1:00 min); Gag Reel (3:48 min); Motion Comics: Die Avartare zum Leben erwecken (6:08 min); Das Making Of – Das Filmen der anderen Seite (6:29 min); Sie sind unter uns: Deados & Avatars (7:25 min); Anatomie einer Schießerei (7:59 min)

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Hänsel und Gretel: Hexenjäger

Der norwegische Regisseur Tommy Wirkola zog 2013 nach dem (Heimkino-)Erfolg seines Nazi-Zombie-Films Dead Snow einen dicken Fisch an Land. Für ein Budget von 50 Millionen drehte er in den Babelsberger Filmstudios und in der Umgebung von Braunschweig einen Hollywood-Film mit Starbesetzung. In den Hauptrollen sind Jeremy Renner (The Avengers), Gemma Arterton (Immer Drama um Tamara), Famke Janssen (X-Men) und Peter Stormare (The Last Stand) zu sehen.

Hänsel und Gretel: Hexenjäger

Das Konzept des Filmes ist sein Titel Hänsel und Gretel: Hexenjäger und es geht auf, aber leider nur im recht amüsanten Trailer. Im Gegensatz zum den ähnlich gelagerten sehr viel unterhaltsameren Filmen Abraham Lincoln – Vampirjäger oder Stolz und Vorurteil und Zombies bietet Wirkolas Werk wenig überraschende Momente und recht schnell kommt – selbst in 3D – der Eindruck auf, bereits alles gesehen zu haben.

Hänsel und Gretel: Hexenjäger
Am erstaunlichsten ist jedoch, dass im Kino selten ein so unglaubwürdiges mittelalterliches Deutschland – der Film gibt vor in Augsburg zu spielen – zu sehen war, obwohl quasi “vor Ort“ gedreht wurde. Das ist sehr schade um das sympathische Duo Jeremy Renner und Gemma Arterton, die eigentlich eine gute Figur als Märchen-Actionhelden machen.

Hänsel und Gretel: Hexenjäger

Doch immerhin wirken im Vergleich zu Hänsel und Gretel: Hexenjäger einige enttäuschende Filme mit vergleichbaren Konzepten wie Brothers Grimm oder Van Helsing plötzlich gar nicht mehr so schlimm.

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Hugo Cabret

Hugo Cabret ist wahrscheinlich der Film, der das 3D-Verfahren am sinnvollsten und kreativsten einsetzt. Atemberaubende Kamerafahrten lassen den Zuschauer glauben, wirklich mittendrin zu sein in diesem unglaublich kitschig wirkenden Paris des Jahres 1931, das fast nur von britischen Darstellern wie Jude Law oder Christopher Lee bevölkert wird.

Hugo Cabret

Warum Martin Scorsese (The King of Comedy, Silence) , der Spezialist für nicht mit Brutalitäten geizende Harte-Männer-Dramen, unbedingt einen nach schlechter Disney-Zuckerwatte schmeckenden Familienfilm drehen wollte, wird recht schnell klar.

Hugo Cabret

Die herzergreifend gemeinte Geschichte vom Waisenknaben Hugo Cabret, der im Pariser Bahnhof Gare Montparnasse die Uhren in Gang hält und sich vor einem Bahnpolizisten Inspektor Gustave verstecken muss, interessiert ihn nicht wirklich. Diese Lustlosigkeit ist der Inszenierung jederzeit anzumerken, die vergeblich versucht zu vermitteln, wie entzückend die auf rührend getrimmte Geschichte doch ist.

Hugo Cabret

Sehr viel mehr Engagement zeigt der Cineast Scorsese, wenn er in vom für etliche Jahre  in Vergessenheit geratenen Filmpionier Georges Méliès (Ben Kingsley) erzählen kann, der bis 1932 einen Spielzeugladenim Bahnhof Montparnasse betrieb. Mit Liebe zum Detail stellt Scorsese nach, wie Méliès mit Jahrmarkt-Zaubertricks und viel Phantasie Anfang des letzten Jahrhunderts Kinoklassiker wie Die Reise zum Mond drehte.

Hugo Cabret

Recht gelungen in Szene gesetzt ist auch die rührende Love Story zwischen der Blumenhändlerin Lisette (immer sehenswert: Emily Mortimer) und dem kriegsversehrten Inspektor Gustave, den Sacha Baron Cohen (Borat) als Mischung aus Inspektor Clouseau und dem Kinderfänger aus Tschitti Tschitt Bäng Bäng spielt.

Hugo Cabret

Als Doku-Drama über die Kindertage des Kinos taugt der überlange Film durchaus, als Kino-Drama jedoch sehr viel weniger.

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Dark Country

Thomas Jane dürfte Comic-Freunden hauptsächlich, dadurch bekannt sein, dass er 2004 im Kino als Marvels The Punisher gegen einen von John Travolta gespielten Gangsterboss antrat. Doch Jane ist auch als Autor und Verleger in der Comic-Branche tätig.

Dark Country

Tab Murphy schrieb für Janes Verlag Raw Studios eine Story namens Dark Country. Diese gefiel Thomas Jane so gut, dass er ein Drehbuch daraus machte und dieses 2009 mit sich selbst in der Hauptrolle verfilmte. Seine volle Wirkung entfaltet der stilvoll mit Hellboy Ron Perlman in einer wichtigen Nebenrolle in Szene gesetzte Film in der 3D-Version.

Dark Country

Die Geschichte um ein frisch vermähltes Paar, das nach einer überstürzten Heirat in Las Vegas zu einer Autofahrt durch die Wüste aufbricht. Gina und Dick haben dort seltsame Erlebnisse, die mit einer überraschenden Schlusspointe im Stile der EC-Comics enden.

Dark Country

Nach Fertigstellung des Films fragte Thomas Jane den Schweizer Comic-Künstler Thomas Ott (Cinema Panopticum, Greetings from Hellville), von dessen Werk Dead End er sehr angetan war, ob dieser bereit wäre Tab Murphys Geschichte zu adaptieren.

Dark Country

Ohne den Film gesehen zu haben, setzte Ott die Geschichte in seiner markanten Schabtechnik auf 51 wortlosen Seiten als schwarzweißen Comic um. Das bei der Edition Moderne erschiene Resultat bereitet auf eine völlig andere Art mindestens ebenso viel schauriges Vergnügen wie der Film.

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