Schlagwort-Archive: Matthias Schweighöfer

What a Man

Der junge Frankfurter Lehrer Alex (Matthias Schweighöfer) wird von seiner Freundin Carolin aufs Übelste betrogen und dann auch noch verlassen. Da ihm dies nicht zum ersten Mal passiert ist, beginnt er eine Reise zu sich selbst. Er zieht zu seiner wunderbar chaotischen (bisher platonischen) Freundin Nele (Sibel Kekilli), die zwar weiß wie man Pandas rettet, in Sachen Beziehungen aber ähnlich schlecht sortiert wie Alex ist. Kann das gut gehen?

What a Man

Matthias Schweighöfer hat zweifelsohne so einiges von Til Schweiger gelernt. Nachdem er in dessen Solotrips Keinohrhasen und Zweiohrküken den lustigen Sidekick spielte, riskierte er 2011 eine One-Man-Show. What a Man entstand fast im Alleingang, denn Schweighöfer ist hier nicht nur Hauptdarsteller sondern auch Drehbuchautor, Produzent und Regisseur. Da ist es sicherlich ganz praktisch, dass der von ihm verkörperte Beziehungschaot Alex eine Figur ist, die er sie schon häufiger gespielt hatte (und vielleicht auch im wirklichen Leben ist).

What a Man

Vielleicht am erfreulichsten an What a Man ist, dass Sibel Kekilli, die nach ihren wirklich großen Durchbruch in Fatih Akins Gegen die Wand auf Problemfilme wie Der letzte Zug festgelegt war, hier auch einmal in einer romantischen Komödie glänzen kann und sehr sympathisch rüberkommt. Ganz bei seinem großen Vorbild Til Schweiger kann Schweighöfer nicht mithalten, aber 1,8 Millionen Kinobesucher sind auch nicht von Pappe und eine solide Basis für einen ebenso großen Erfolg auf dem Heimkinomarkt.

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Beckenrand Sheriff

Nach seiner beeindruckenden Leistung in Andreas Dresens Drama Halt auf freier Strecke machte Milan Peschel bei seiner Rollenwahl eine Drehung um 180 Grad. In einer nicht enden wollenden Reihe von Komödien (What a Man, Rubbeldiekatz, Der Nanny, Schlussmacher, Vaterfreuden) spielte er neben Matthias Schweighöfer mit oftmals unerträglicher Albernheit den Dödel vom Dienst.

Beckenrand Sheriff

Sein neues Werk lässt ähnlich Schlimmes befürchten, denn es trägt den Titel Beckenrand Sheriff. Hoffnung macht jedoch, dass Marcus H. Rosenmüller auf dem Regiestuhl sitzt, der mit Beste Zeit, Schwere Jungs, Räuber Kneissl, Sommer in Orange, Trautmann) eine höchst abwechslungsreiche Filmografie vorzuweisen hat und noch nie so richtig ins Klo gegriffen hat.

Beckenrand Sheriff

Die ersten Auftritte von Peschel als Bade-, nein Schwimmmeister, Karl Kruse lassen jedoch an jene Knallchargen denken, die einst neben Lichtgestalten wie Ilja Richter oder Chris Roberts deutsche Lustspiele der 70er-Jahre im Stile von Musik, Musik – da wackelt die Penne bevölkerten.

Beckenrand Sheriff

Doch so langsam wächst einem dieser grantige Schwimmmeister Kruse, der alles dransetzt um “sein“ vom Abriss bedrohtes Freibad zu retten, doch ans Herz. Peschel gelingt es diesmal aus dem Dödel einen Menschen zu machen, den es aus nicht genannten Gründen aus Berlin in den fiktiven oberbayerischen Ort Grubberg verschlagen hat. Erinnerungen kommen auf an den französischen Komiker Louis de Funès, der als Gendarm von St. Tropez auch nicht gerade ein Sympathieträger war.

Beckenrand Sheriff

Hilfreich ist allerdings auch, dass Rosenmüller seinen Film nicht alleine auf der Figur des Schwimmmeisters aufgebaut hat, sondern den Beckenrand noch mit allerlei weiteren skurrilen Charakteren bevölkert hat, die von bewährten Darstellern wie Gisela Schneeberger, Rick Kavanian oder Sebastian Bezzelver verkörpert werden. Eine Klasse für sich ist Johanna Wokalek als spröde Trainerin der örtlichen Wasserball-Mannschaft, die den Beckenrand Sheriff gar nicht so unsympathisch findet…

Beckenrand Sheriff

Recht reizend ist auch die zweite Love Story zwischen der ehemaligen Leistungs-Schwimmerin Lisa (Sarah Mahita) und dem langsam in Oberbayern seine Heimat findenden nigerianischen Flüchtling Sali (Dimitri Abold ). Beckenrand Sheriff gehört ganz gewiss nicht zu Rosenmüllers besten Werken, doch es lohnt sich in seine Freibad-Welt einzutauchen.

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Friendship!

1989 flog der 24-jährige DDR-Bürger und spätere Filmproduzent Tom Zickler (Keinohrhasen) gemeinsam mit seinem besten Freund Veit nach New York. Sie hatten einen Super-8-Projektor sowie einige selbst gedrehte Filme im Gepäck und 55 Dollar in der Tasche. Trotzdem gelang es ihnen from coast to coast bis nach San Francisco zu kommen. Für Zickler war es die “schönste Reise, die ich je gemacht hatte“.

Friendship!

Zwanzig Jahre später flossen Zicklers USA-Erlebnisse zu fünfzig Prozent in dem von ihm produzierten Film Friendship! ein, allerdings verrät er nicht welche Hälfte des Films auf Tatsachen beruht. Wahrscheinlich stimmt diese Sache mit dem Vater, der als Veit noch ein kleiner Junge war, angeblich aus der DDR in den Westen geflüchtet ist und alljährlich seinem Sohn vom selben Postamt in San Francisco eine Postkarte schickt nicht so richtig (und die noch dramatischere Auflösung dieser Geschichte wohl erst recht nicht). Doch ein guter Aufhänger für ein Roadmovie ist die Suche nach dem verschollenen Vater auf alle Fälle.

Friendship!

Friendship! funktioniert bestens als ein Film, der zwar von der DDR handelt, diese jedoch nur in Form von einigen wenigen verwackelten Dokumentaraufnahmen zeigt. Matthias Schweighöfer und Newcomer Friedrich Mücke überzeugen als glaubhaft naive Ossies, die den Traum vom Wilden Westen (er)leben. Der munter drauflos fabulierte und vor Ort in den USA gedrehte Film ist meilenweit von klamaukigen Ostalgie-Blödsinn wie NVA oder Kleinruppin Forever entfernt. Friendship! macht Bock darauf alles liegen zu lassen und in den nächsten Flieger zu hüpfen.

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Nick Hornby: Slam

Der 16-jährige Sam Jones ist nicht eben begeistert als er erfährt, dass seine gleichaltrige Ex-Freundin Alicia plötzlich von ihm schwanger ist. Zeitgleich wird auch noch seine 32-jährige Mutter. Der Junge, der eigentlich nur skaten will, flieht vor seiner Verantwortung. Doch plötzlich hat Sam seltsame Zukunftsvisionen und da diese nicht nur erschreckend sind, versucht er sich als Vater. Dabei lernt er eine ganz Menge, z. B. dass i-Pods sehr oft und Babys fast nie geklaut werden. Nick Hornby: Slam

In seinen erfolgreich verfilmten Meisterwerken High Fidelity und About A Boy erzählte Nick Hornby (Juliet, Naked) von jungen Erwachsenen, die eigentlich lieber Jungen als Erwachsene sein möchten. Slam hingegen ist aus der Sicht eines Jugendlichen geschrieben, der plötzlich ausgewachsene erwachsene Probleme hat und diese einem Poster des Skater-Gottes Tony Hawk erzählt. Die Reflektionen die Hornby Sam über sich selbst und sein Umfeld anstellen lässt, sind auch diesmal wieder ebenso witzig wie geistreich. Die Zeitreise-Einschübe sind hingegen leicht nervige Fremdkörper im Erzählfluss eines ansonsten höchst vergnüglichen Romans. Nick Hornby: Slam

Wer mag kann sich Slam auch in einer leicht gekürzten Version von Matthias Schweighöfer vorlesen lassen. Dieser trifft den Ton eines an allem zweifelnden Heranwachsenden sehr gut, auch wenn der 1981 geborene Darsteller schon etwas älter als 16 ist, was aber auch durchaus auf den 50-jährigen Nick Hornby zutrifft.

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Rubbeldiekatz

Mit Rubbeldiekatz kehrt Detlev Buck (Männerpension, Asphaltgorillas) nach Knallhart und Same Same But Different zurück zur Komödie. Er wildert fröhlich bei Billy Wilders Manche mögen’ s heiß. Beim mittelprächtig erfolgreichen Schauspieler Alexander Honk (Matthias Schweighöfer) sind es zwar keine ihn verfolgende Gangster, die ihn dazu zwingen Frauenfummel anzuziehen.

Rubbeldiekatz

Vielmehr ist es sein ehrgeiziger Bruder Jürgen (Detlev Buck himself dreht hier gut auf und castete sich selbst in dieser Nebenrolle, weil ja Sydney Pollack schließlich in Tootsie auch den Manager von Dustin Hoffman spielte), der ihn dazu bringt sich als “Darstellerin“ für eine in Babelsberg gedrehte Hollywood-Produktion zu bewerben. Natürlich bekommt Alexander die Rolle und genauso natürlich verliebt er sich in die Hauptdarstellerin Sarah Voss (Alexandra Maria Lara).

Rubbeldiekatz

Wenn das schon alles wäre, bliebe immerhin die Freude am auch hier prächtig aufspielenden Matthias Schweighöfer und an einigen nett gegen den Strich gebürsteten Buck-Momenten, wie etwa dem winterliche Grill-Fest, einem Jungesellinnen-Abschied auf der Reeperbahn oder dieser seltsame Vier-Mann-WG in der die Honks hausen.

Rubbeldiekatz

Doch das Salz in der Suppe ist die Idee, die nur bedingt originelle Geschichte vor dem Hintergrund der Produktion eines Hollywood-Filmes über Nazi-Deutschland (natürlich inklusive eines Hitler-Darstellers) zu erzählen. Bei so viel Munition dauert es dann doch ganz schön lange bis der sympathisch-turbulente Film kurz vor Ende doch noch zur klischeehaften romantischen Komödie wird.

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Vier gegen die Bank

1976 – ein Jahr bevor sein Tatort “Reifezeugnis“ in Deutschland und fünf Jahre bevor “Das Boot“ weltweit für Furore sorgten – drehte Wolfgang Petersen den TV-Film “Vier gegen die Bank“. Im Zentrum stand ein Quartett nicht mehr ganz junger Männer (Walter Kohut, Harald Leipnitz, Herbert Bötticher, Günther Neutze), die sich alle ihre großen Eigenheime und den Golfclub nicht mehr leisten konnten. Daher beschließen sie eine Bank auszurauben…

Vier gegen die Bank
© t-online

Eine Variante dieser Geschichte diente als Vorlage für den ersten Spielfilm, den Petersen nach 25 meist erfolgreichen Hollywood-Jahren wieder in Deutschland drehte. Mit Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Jan Josef Liefers und Michael Bully Herbig konnte er vier der populärsten deutschen Darsteller verpflichten. Da auf Vorab-Pressevorführungen verzichtet wurde, war ein Produkt minderer Qualität zu erwarten.

Vier gegen die Bank

Doch die neue Version von “Vier gegen die Bank“ ist überraschenderweise nicht allzu albern geraten, sondern zu einem durchaus spannenden und amüsanten, wenn auch etwas antiquiert anmutenden Film geworden. Die Story wurde modernisiert und auch etwas optimiert. Diesmal sind es drei Bank-Kunden, die um ihre Ersparnisse betrogen wurden. Gemeinsam mit ihrem frisch gefeuerten Anlageberater (Herbig) versuchen sie daraufhin das Geldinstitut auszurauben.

Vier gegen die Bank

Doch – und hier folgt die Geschichte wieder dem TV-Film von 1976 – nach dem Bankraub ist noch lange nicht Schluss, denn (Vorsicht Spoiler!) das Geld ist heiß und kann daher nicht ausgegeben werden. Dies ist auch der Zeitpunkt in dem eine faszinierende weibliche Darstellerin dem Herren-Quartett (auch schauspielerisch) die Hölle heiß macht. Antje Traue (“Man of Steel“) spielt eine coole, routinierte Polizei-Expertin, die schon recht bald ahnt, wer hinter dem Raub steckt…

Vier gegen die Bank
Antje Traue

Der ganz große deutsche Kinofilm ist “Vier gegen die Bank“ trotz der Hollywood-Erfahrung von Petersen nicht geworden, zu hausbacken, überraschungsarm und unspannend wird die Story erzählt, zu harmlos sind die meisten Gags geraten und zu sehr sind die vier Hauptdarsteller ihrem Leinwand-Image treu geblieben. Doch als Mittwochs-TV-Film oder als DVD im Sonderangebot dürfte “Vier gegen die Bank“ kaum jemanden enttäuschen.

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