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Die Schlangengrube und das Pendel

Deutschland im Jahre 1806: Bevor Graf Regula (Christopher Lee) wegen des Mordes an zwölf Jungfrauen gevierteilt wird, schwört er sich an den Familien des Richters und der Hauptzeugin bitter zu rächen. 35 Jahre später werden deren Nachfahren – der Advokat Roger Mont-Elise (Lex Barker) und die Baroness Lilian von Brabant (Karin Dor) – in ein abgelegenes Schloss eingeladen. Inmitten von grausigsten Folterinstrumente wird dort die Wiedergeburt von Graf Regula vorbereitet, wozu das Blut einer dreizehnten Jungfrau benötigt wird.

Die Schlangengrube und das Pendel

Nachdem Winnetou und sein Freund Old Firehand 1966 nicht an die finanziellen Erfolge die vorherigen Karl-May-Verfilmungen anknüpfen konnte, sattelte Produzent Horst Wendlandt um. Für Winnetou und Kapitän Kaiman wurden bereits Lex Barker, Karin Dor, Harald Leipnitz und der Jugoslawe Vladimir Medar verpflichtet. Leipnitz übernahm stattdessen eine Inspektoren-Rolle in der Edgar-Wallace –Produktion Die Blaue Hand und der Rest agierte stattdessen an der Seite von Christopher Lee in Wendlandts Versuch eine Reihe mit Horrorfilmen zu starten.

Die Schlangengrube und das Pendel


Dabei wurde eigentlich alles richtig gemacht: Als Held mit internationalem Flair fungierte “Old ShatterhandLex Barker, die bedrohte Unschuld spielte die gerade durch James Bond – Man lebt nur zweimal zu Weltruhm gekommene Karin Dor und den Horror verkörpert seinerzeit niemand besser als „Dracula“ Christopher Lee. Inszeniert hat den Film der bewährte Harald Reinl (Der Schatz im Silbersee, Der Frosch mit der Maske, Jerry Cotton: Der Tod im roten Jaguar), der wohl einzige gute deutschsprachige Action-Regisseur.

Harald Reinl war kurz als Statist in seinen Film zu sehen.

Die Außenaufnahmen von Die Schlangengrube und das Pendel fanden teilweise in Rothenburg ob der Tauber statt und Peter Thomas (Raumpatrouille Orion, Jerry Cotton, Der letzte Mohikaner) sorgte für die passende Untermalung. Trotzdem spielte der Film nur wenig mehr als seine Unkosten ein. Was war falsch gelaufen? Keine Ahnung, der Film ist unterhaltsamer als die meisten Beiträge zur Edgar-Wallace-Reihe und braucht sich auch optisch nicht hinter den englischen Hammer-Filmen zu verstecken. Schade, dass keine deutsche Horrorfilm-Serie auf ähnlichem Niveau entstanden ist,

Die Schlangengrube und das Pendel
DVD von e-m-s

Immerhin kann Die Schlangengrube und das Pendel im Heimkino genossen werden, wobei es auch möglich ist den Film in englischer Sprache mit den Originalstimmen von Barker und Lee zu betrachten. 2005 veröffentlichte das Label e-m-s eine DVD, die in einem schönen Schuber mit dem von Ernst Litter gemalten Plakatmotiv steckte. Die Bildqualität ist mittelprächtig, doch als Extra gab es zwei bemerkenswerte TV-Berichte aus den 60er-Jahren: „Ein Grusical wird gedreht“ (2:41 min) und „Neues vom Film“ (3:52 min.

Cover des DVD-Booklets

Hinzu kommen zwei verschiedene Super-8-Kurzfassungen: „Die Burg des Grauens“ (15:41 min) und „Die Schlangengrube des Dr. Dracula“ (15:28 min). Enthalten ist auch der deutsche Trailer (3:05 min), eine Bildgalerie (3:04 min. ein 40-minütiges Interview mit Karin Dor als Audioaufzeichnung in sehr mäßiger Qualität und ein achtseitiges Booklet mit Infos zum Film.

Mediabook mit Blu-ray und DVD

2020 erschien eine Mediasbook-Edition mit DVD und Blu-ray auf der leider die Extras der e-m-s-Veröffentlichung fehlen. Doch ansonsten bleiben keine Wünsche offen. Der Film wurde neu abgetasteter und erscheint in voller Farbenpracht als gestochen scharfe restaurierte HD-Fassung. Auch in Sachen Hintergrundinfos können sowohl das 36-seitige reich bebilderte Booklet als auch der Audiokommentar von Gerd Naumann, Christopher Klaese und Matthias Künnecke voll überzeugen.

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The Witches

Die Lehrerin Gwen Mayfield (Joan Fontaine) wird in einer afrikanischen Missionsschule durch einen Schamanen-Aufstand traumatisiert. Sie hofft bei ihrem neuen Job im verschlafen anmutenden englischen Dorf Heddaby zur Ruhe zu kommen. Doch je mehr sich Gwen auf die Dorfgemeinschaft einlässt, desto stärker werden Erinnerungen an ihre Erlebnisse in Afrika geweckt

The Witches

Die Engländerin Joan de Beauvoir de Havilland wählte den Künstlernamen Joan Fontaine um nicht mit ihrer ebenfalls in Hollywood tätigen Schwester Olivia de Havilland (Vom Winde verweht) verwechselt zu werden. Durch ihre Zusammenarbeit mit Alfred Hitchcock wurde Joan Fontaine nach Rebecca zum Star und erhielt 1942 für Verdacht einen Oscar als beste Hauptdarstellerin.

The Witches

In den Sechzigern wurde es etwas ruhiger um den Hollywood-Star und Joan Fontaine erwarb die Rechte an dem Roma The Devil’s Own den Norah Lofts unter dem Pseudonym Peter Curtis geschrieben hatte. Die auf Horrorfilme spezialisierte Hammer Film Productions zeigte Interesse und Autor Nigel Kneale (Quartermass, Yeti, der Schneemensch) adaptierte den Roman für die Leinwand.

The Witches

Das Resultat ist ein Film, der sich nach einem relativ knalligen Auftakt in afrikanischen Studio-Kulissen viel Zeit lässt, um Spannung aufzubauen. Hierin erinnert The Witches an Roman Polanskis zwei Jahre später entstandenen Welterfolg Rosemaries Baby. Der subtile Spannungsaufbau sorgte auch dafür, dass The Witches 1966 in England zunächst eine Jugendfreigabe bekam, was für einen Horrorfilm das Todesurteil bedeutet.

The Witches

Daher wurde noch etwas “nachgebessert“ – im Film ist eine Szene zu sehen, die ebenso deutlich wie grundlos gezeigt, wie ein Metzger ein Kaninchen häutet – um das begehrte “X certificate“ (Freigabe ab 16 Jahren) zu erhalten.  Trotz eines Finales mit einem großartig in Szene gesetzten heidnischen Ritual war der Film seinerzeit für die Fans des Hammer-Horrors zu lasch, Bei uns erlebte The Witches erst 1995 unter dem Titel Der Teufel tanzt um Mitternacht seine Premiere. Doch aus heutiger Sicht hat sich der letzte Kinofilm von Joan Fontaine sehr gut gehalten!

The Witches

Extras der DVD der Hammer-Edition: „World of Hammer: Wicked Woman“, eine von Oliver Reed kommentierte Zusammenstellung von Filmausschnitten (24:50 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln, Bildergalerie (2:13 min), Englischer Kinotrainer (2:07 min)

The Witches

In den USA lief der Film unter dem Titel „The Devil’s Own“ im Double-Feature gemeinsam mit der Hammer-Produktion „Prehistoric Women“, hierzu enthält die DVD zwei TV-Spots (0:58 min + 0:20 min);  Erwähnenswert ist auch noch das farbige Faltblatt mit einem sehr informativen Text von Uwe Huber.

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