Pennsylvania in den 90er-Jahren: Seltsame Dinge gehen vor in dem Städtchen Shudder-To-Think. Die beiden Teenager Octavia und Eldora können sich nach einem Kinobesuch nicht mehr an den Film erinnern.
Doch das erscheint wie eine Bagatelle, angesichts ihrer Erlebnisse auf dem Heimweg, der durch einen tiefen, tiefen Wald führt. Dort treffen die Mädchen auf eine Art Hirsch-Zentauren und immer wieder auf menschlichenähnliche Wesen, denen scheinbar die Haut abgezogen wurde…
Einst stand Shudder-To-Think unter der Fuchtel der Kohle-Industrie. Die Bevölkerung riskierte ihr Leben bei der Arbeit in den Minen und ruinierte sich durch staubige Luft die Gesundheit. Richtig unheimlich wurde es jedoch erst, als die Minen Feuer fingen und die unterirdischen Brände noch Jahre später nicht gelöscht waren. Doch das Leben ging scheinbar ganz normal weiter…
Die aus sechs US-Heften bestehende Miniserie Im tiefen, tiefen Wald erschien beim DC-Unterlabel Hill House Comics. Dieses steht unter der Oberaufsicht von Joe Hill – muss noch erwähnt werden, dass dieser Stephen Kings Sohn ist? – der die Reihe mit der von ihm verfassten und vom Italiener Leomacs gezeichneten Comic-Reihe Ein Korb voller Köpfe spektakulär eröffnet hat.
The Low, Low Woods ist eine feministische Horror-Geschichte, bei der Männer, zumindest als Individuen, kaum vorkommen. Doch das gesellschaftspolitische Sendungsbewusstsein der homosexuellen Autorin Carmen Maria Machado steht dem Grusel-Faktor nicht im Wege, ganz im Gegenteil. Die einfühlsame Schilderung der Kleinstadt-Atmosphäre und der Gefühlswelten der beiden jugendlichen Protagonistinnen, erinnert an Geschichten von Ray Bradbury, wie etwa Das Böse kommt auf leisen Sohlen.
Optimal dazu passen die Bilder der griechischen Zeichnerin Dani, die kleinteilig arbeitet, wenn Machado was zu erklären hat. ,Für bedrohliche Sequenzen findet Dani hingegen ebenso großartige wie großzügige Seitenlayouts, die oft ganz ohne Worte auskommen.
Mit der Veröffentlichung von Im tiefen, tiefen Wald, sowie den Mini-Serien Das Puppenhaus und Daphne Byrne – Besessen bewies Joe Hill, dass er als Herausgeber ein ebenso gutes Händchen hat. Mit Schiff der lebenden Totenkehrte er spektakulär als Autor zurück.
Zum Auftakt gibt es mit Es wird ein sanfter Regen fallen… (There will come soft Rains…) und Der Mars ist der Himmel (Mars is Heaven) zwei Stories, die Wood Anfang 1953 nach literarischen Vorlagen von Ray Bradbury (Fahrenheit 451) in beeindruckenden Bildern zu Papier brachte.
Bei diesen beiden Geschichten wurde sogar auf den Covern der Hefte darauf hingewiesen, dass Comic-Adaptionen von Werken von “America’s Top Science-Fiction-Writer“ enthalten sind. Dies war zuvor nicht der Fall und daher bekam EC 1952, nach dem Abdruck der von Wally Wood gezeichneten Story Heimgekehrt um zu bleiben! (Home to Stay, abgedruckt in Band 2 der Reihe), einen Brief von Bradbury, der 50 Dollar forderte, da im Comic die Handlungen von zwei seiner Kurzgeschichten kombiniert wurden. Daraus entwickelte sich eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen EC und Bradbury.
Doch auch die zeitgleich veröffentlichten Comics, die Wood nach Texten des EC-Herausgeber William C. Gaines und des auch als Zeichner tätigen späteren MAD-Chefredakteur Al Feldstein zu Papier brachte, brauchen sich nicht hinter den Bradbury-Adaptionen zu verstecken. Zwar sind die ausführlichen Text-Boxen bei diesen maximal 8-seitigen Comics etwas gewöhnungsbedürftig, doch die oft ganz schön bitteren Schlusspointen überraschen auch heute noch.
Dies gilt leider nicht für die in ECs Endphase entstandenen Geschichten, bei denen Wally Wood – voll im UFO-Trend der 50er-Jahre – mehr oder eher weniger wahre, unheimliche Begegnungen der dritten Art illustrieren musste. Hier wirkt Woods beträchtliches Talent etwas verschwendet, doch es ist wichtig, dass die Gesamtausgabe auch vermittelt, dass nicht alles Gold war, was EC veröffentlichte.
Auf alle Fälle ist es großartig, dass es dank der Bemühungen des All Verlags endlich möglich ist, diese klassischen Comics endlich auch in deutscher Sprache zu lesen. Ein Traum wären weitere genauso gut aufgemachte Ausgaben zu EC-Klassikern, wie etwa zu den von Harvey Kurtzman im Alleingang realisierten Kriegs-Comics!
Als Ergänzung zu den Büchern mit seinen Science-Fiction- & Fantasy-Storys präsentiert der All Verlag in einer schön aufgemachten Edition die erotische Kunst von Wally Wood.
Die auf Horrorfilme spezialisierte Hammer Film Productions gelangen es in den 50er-Jahren mit Farbversionen von Dracula und Frankenstein Welterfolge. Doch zwei Jahrzehnte später geriet die Firma ins Straucheln und versuchte ihr Publikum mit übertriebenen Gewaltdarstellungen und Soft-Porno-Einlagen zurückzugewinnen.
Eine erfreuliche Ausnahme ist der 1971 entstandene Film Circus der Vampire. Fünf Jahre bevor Hammer (erstmal) die Produktion einstellte, entstand hier noch einmal die bewährte Mischung aus eher sanften Grauen, stimmigen Kulissen und guten Darstellern (darunter der spätere Darth Vader Dave Prowse).
Erzählt wird von einem kleinen (irgendwie deutsch anmutenden) Dörfchen namens Stetl, in desen Umgebung schon eine ganze Weile der Vampir Graf Mitterhaus sein Unwesen treibt. Eines Tages sind es die Dörfler leid und stürmen das Mitterhaus. Der Vampir schwört, noch während er gehängt wird, bittere Rache. Diese erfolgt dann auch prompt, bzw. 15 Jahre später, als ein geheimnisvoller Zirkus nach Stetl kommt.
Für einen interessanten Touch sorgt die magisch anmutende Zirkus-Atmosphäre, die an Ray Bradburys Klassiker Das Böse kommt auf leisen Sohlen denken lässt. Schade, dass es so etwas heute nicht mehr gibt. Schön, dass es so etwas heute immerhin noch auf digitally remasterten DVDs und mittlerweile sogar als Blu-ray gibt, wobei die Freigabe ab 18 Jahren ein Witz ist.
Extras der DVD: Englischer Kinotrailer (2:14 min), Galerie mit 40 Fotos und Plakaten, Booklet mit einem interessanten Text von Uwe Huber
Hinzu kommt als DVD-Rom-Extra noch der von Brian Bolland (Batman: Killing Joke) gezeichnete Comic zum Film.
Wally Woods faszinierende Bilder von außerirdisch schönen Frauen und tollkühnen Raumfahrern, deren Helme aussehen wie umgedrehte Goldfischgläser, wurden in sehr vielen Bildbänden und Kunstbüchern abgedruckt. Woods tragischer selbst verursachter Tod, 1981, im Alter von nur 54 Jahren, trug zudem noch einiges zum Mythos des Comiczeichners als begnadeter aber glückloser Künstler bei.
Dabei geriet ein wenig in Vergessenheit, dass der auch für MAD und Will Eisner The Spirit arbeitende Wood hervorragende Geschichten in Szene setzte, vor allem in seiner Anfangszeit bei den EC Comics. Daher ist es sehr erfreulich, dass der All Verlag seine in Eigenregie erstellte und hoffentlich noch viele Blüten treibende Reihe Aus dem EC-Archiv mit drei Bänden startet, die “alle Science-Fiction & Fantasy Storys“ enthalten, die Wood ab 1950 für die Hefte des US-Verlags zeichnete.
Bemerkenswert ist, dass Wally Wood seine ersten vier innerhalb der EC-Serien Weird Fantasy und Weird Science veröffentlichte Comics gemeinsam mit Harry Harrison zeichnete. Dieser merkte jedoch recht bald, dass er ein sehr viel talentierterer Autor als Zeichner war. Harrison schrieb anschließend die erfolgreiche Science-Fiction-Reihe über die “Stahlratte“ Jim DiGriz und mit dem Roman Make Room! Make Room! die Vorlage zum Erfolgsfilm Soylent Green mit Charlton Heston (deutscher Titel … Jahr 2022 … die überleben wollen).
Im Alleingang steigerte Wally Wood seine graphische Meisterschaft so stark, dass er auch verstärkt Cover für die EC-Comichefte zeichnete. Viele Bilder von Wood strahlen für sich betrachtet einen naiv anmutenden Optimismus aus, der eine Zukunft voller Abenteuer verspricht. Doch die von ihm detailreich in Szene gesetzten Geschichten sind eher Dystopie als Space-Opera. Auch heute noch überraschen die ganz schön bösen “No Future“-Schlusspointen der Short Stories.
Für diese Geschichten, die sich nicht hinter den zeitgleich erschienenen Science-Fiction-Geschichten von Isaac Asimov oder Arthur C. Clarke verstecken müssen, zeichneten sich zumeist EC-Herausgeber William C. Gaines und der auch als Zeichner tätige spätere MAD-Chefredakteur Al Feldstein verantwortlich. Doch so manches Mal ließ sich das Duo von zuvor genossener Lektüre nicht nur inspirieren, sondern schuf ziemlich dreiste Plagiate.
Daher bekam der Verlag 1952, nach dem Abdruck der von Wally Wood gezeichneten Story Home to Stay (abgedruckt als Heimgekehrt um zu bleiben! in Band 2 der Wally-Wood-Reihe des All Verlags), einen Brief vom damals noch aufstrebenden SF-Autor Ray Bradbury (Fahrenheit 451), der 50 Dollar forderte, da im Comic die Handlungen von zwei seiner Kurzgeschichten kombiniert wurden. Der in einem sehr freundlichen Ton gehaltene Brief begann mit der freundlichen Anrede “Dear Sir“ und Bradbury schlug vor, auch offiziell für EC zu arbeiten.
Er träumte sogar von einer Ausgabe, die ausschließlich Comic-Adaptionen seiner Geschichten enthält. Daraus wurde zwar nichts, doch im Laufe der nächsten Zeit erschienen bei EC insgesamt 24 von Bradbury autorisierte Comic-Geschichten, zwei weitere davon gezeichnet von Wood. Band 2 der Wally-Wood-Reihe des All Verlags dokumentiert diesen Vorgang ausführlich im sehr gut zusammengestellten Anhang.
Es ist großartig, dass es endlich möglich ist, alle diese tollen klassischen Science-Fiction-Geschichten in deutscher Sprache, gut gedruckt in Farbe, im leichten Überformat, in chronologischer Reihenfolge und garniert mit interessanten Anmerkungen lesen zu können! Band 3 liegt mittlerweile auch vor.
Als Ergänzung zu den Büchern mit seinen Science-Fiction- & Fantasy-Storys präsentiert der All Verlag in einer schön aufgemachten Edition die erotische Kunst von Wally Wood.
Schon immer habe ich Anthologien geliebt. Anthologien sind wie Wundertüten oder eine Packung Haribo Colorado (man verzeihe mir die Schleichwerbung): Es ist für jeden etwas dabei. Wo man bei einem Roman auf Gedeih und Verderb mit ein und demselben Autor bis zum bitteren Ende auskommen muss, bietet die Anthologie – und ganz besonders: Die Horror-Anthologie! – kurzweilige Abwechslung.
Flug und Angst (im Original: Flight Or Fright) ist so ein Glücksfall- und gehörte zu meiner Urlaubslektüre 2019. Herausgegeben von Stephen King und Bev Vincent versammelt dieses Buch Stories namhafter Autoren der Vergangenheit und Gegenwart unter dem Motto: Angst verleiht Flügel (oder andersrum).
Darunter finden sich antike Schätze (Das Grauen der Höhe von Arthur Conan Doyle; Die Flugmaschine von Ray Bradbury oder Alt werden sie nicht von Roald Dahl oder Richard Mathesons sehr beeindruckend für die TV-Serie Twilight Zone verfilmte Erzählung Alptraum auf 20.000 Fuß ) aber auch Neues, exklusiv für die Anthologie Geschriebenes (wie Stephen Kings Ein Fachmann für Turbulenzen und Freigabe erteilt von Joe Hill) und sogar ein Gedicht des bekannten amerikanischen Lyrikers und Romanciers James Dickey (sehr eindringlich: Im Fall).
In einer Einleitung von Stephen King (der mit Langoliers Anfang der 90er-Jahre einen ganzen Roman dem Thema Flugzeughorror widmete) erfahren wir etwas über seine eigenen Ängste im Umgang mit den fliegenden Stahlkolossen und wie er durch einen Beinahe-Unfall Schließlich darüber hinwegkam. Abgerundet wird das ganze durch ein Nachwort des Mitherausgebers Bev Vincent (der mit Zombies im Flugzeug auch selbst eine Geschichte beigesteuert hat, die laut eigener Aussage stark von dem Film Snakes On A Plane inspiriert wurde).Das Nachwort schließt mit der Bitte ab, einen jeden, der dieses Buch in einem Flugzeug sitzend zur Hand nimmt zu fotografieren und dieses Foto an die Herausgeber zu schicken.
Fazit: Alles in allem eine hochkarätige, sehr abwechslungsreiche Anthologie, die einmal wieder beweist: In der Kürze liegt die Würze.
Während heute Spezialeffekte im Kino und TV kaum noch wahrzunehmen sind, üben die handgemachten (und Einzelbild für Einzelbild fast immer persönlich ausgeführten) Trickeffekte von Ray Harryhausen eine Faszination aus, die locker bei dem Besuch einer brillanten Ballettaufführung oder eines spannenden Fußballspiels mithalten kann.
Harryhausens nach Panik um King Kong zweiter Film entstand 1953 unter der Regie von Eugène Lourié und war wahrscheinlich auch sein wichtigster. Panik in New York (The Beast From 20.000 Fathoms) basiert auf einer Erzählung seines Kumpels Ray Bradbury. Dieser erfuhr davon allerdings erst später durch Zufall, als er als Berater das Drehbuch des Films durchlas und feststellte, dass hier einige seiner Ideen aus einer Kurzgeschichte, die zuvor in der Saturday Evening Post erschien, geklaut wurden. Harryhausen erfand für den Film einen so genannten Rhedosaurier, der nach einem Atombombenversuch in der Antarktis aufgetaut wird und New York verwüstet.
Anstatt kostspieliger Modellbauten wurden einfach Realaufnahmen von New York mit dem animierten Saurier gekoppelt. Daher – und sicher auch weil anstatt eines US-Stars der deutlich günstigere Schweizer Paul Hubschmidt (Die Züricher Verlobung) unter dem Pseudonym Paul Christian die Hauptrolle spielte – konnte der Film für 250.000 Dollar gedreht werden und spielte über fünf Millionen Dollar ein. Kurze Zeit später drehten die Japaner ihre eigene Version des Films unter dem Titel Godzilla. Anstatt aufwändiger Tricks wurde einfach ein Mann in ein Gummikostüm gesteckt und dieser trampelte auf Miniaturlandschaften herum.
Auch Godzilla wurde zu einem weltweiten Erfolg und wieder war es Eugène Lourié, der mitDas Ungeheuer von Loch Ness(Originaltitel: The Giant Behemoth) in England einen weiteren ähnlich gelagerten Monsterfilm drehte. Dabei wurde (teilweise) wieder auf sorgfältig realisierte Stop-Motion-Effekte zurückgegriffen, für die Willis H. O’Brien verpflichtet wurde, der 1933 King Kong zum Leben erweckte..
In Deutschland erschien Panik in New York in guter Bildqualität und mit einigen interessanten Extras bei Warner auf DVD, allerdings unter dem irreführenden Titel Dinosaurier in New York. Extras: Making Of (6:08 min), ein öffentlicher Auftritt von Ray Harryhausen und Ray Bradbury (16:51 min), US-Trailer zu „Panik in New York“, „Gwangis Rache“, „Kampf der Titanen“ und dem Willis O`Brien Film „The Black Scorpion“.
Während der Film bei uns nur unter dem deutschen Titel “Dinosaurier in New York“ in auf DVD erschienen ist, liegt mittlerweile in den USA und in Großbritannien eine schön aufgemachte Premium Collection im Pappschuber vor. Der Film ist hier in gutem Blu-ray-Transfer zu bestaunen. Hinzu kommen neben den selben Extras wie bei der deutschen DVD-Edition noch 4 Postkarten.
Peter Osteried hat bereits einige Filmbücher verfasst, sehr empfehlenswert sind z. B. seine Werke über die britischen Horror-Schmieden Hammer Film Productions und Amicus. Im Vorwort zu seinem neusten Werk schreibt Osteried, dass die Filme mit Trickeffekten von Ray Harryhausen – insbesondere die Eule Bubo aus Kampf der Titanen “maßgeblich zu seiner Begeisterung für die filmische Phantastik“ beigetragen haben.
Während heute Spezialeffekte im Kino und TV kaum noch wahrzunehmen sind, üben die handgemachten (und Einzelbild für Einzelbild fast immer persönlich ausgeführten) Trickeffekte von Ray Harryhausen eine Faszination aus, die locker bei dem Besuch einer brillanten Ballettaufführung oder eines spannenden Fußballspiels mithalten kann.
Angefangen von Mighty Joe Young (Panik um King Kong) bei dem Harryhausen mit Trick-Legende Willis O`Brien (King Kong und die weiße Frau) zusammenarbeitete, bis hin zum eingangserwähnten Kampf der Titanen mit der eingangs erwähnten nicht von allen Fans geliebten Eule, beschreibt Osteried sehr ausführlich das Gesamtwerk des Stop-Motion-Meisters.
Dabei gibt es auch sehr gut recherchierte Biografien zu Weggefährten von Harryhausen, wie dem Produzenten Charles H. Schneer, dem Darsteller Kerwin Mathews (Sindbads siebente Reise), dem Regisseur Nathan Juran und seinem besten Freund Ray Harryhausen. Auch für Comic-Freunde dürfte das Buch interessant sein, denn Osteried liefert auch interessante Infos zu den überraschend zahlreichen Sprechblasen-Adaptionen, die auch weiterhin Harryhausens Filme nacherzählen oder fortführen.
Osteried kenntnisreichen Texte werden optimal ergänzt, durch die opulente Bebilderung für die der Karl-Heinz Scholz einige Prunkstücke seiner Sammlung zur Verfügung stellte. So gibt zu jedem Harryhausen-Film eine großformatige Abbildung des jeweiligen deutschen Kino-Plakats (Ausnahme ist das Kraken-Spektakel It came from beneath the Sea, der bei uns nicht gezeigt wurde). Wo die Künstler bekannt sind, wird auch benannt, wer diese teilweise ganz schön eigenwilligen Grafiken anfertigte.
Wer nach der Lektüre dieses Buchs nicht das Bedürfnis verspürt, sich ein paar Harryhausen-Effekte anzuschauen, sitzt generell im falschen Film.
Lange hat es gedauert. Nach den voluminösen Büchern über Batman, Joker, Harley Quinn, Flash, Wonder Woman und Justice League folgt ein Sammelband über den ersten und wichtigsten Helden des DC-Universums. Rechtzeitig zum 80. Geburtstag von Superman werden auf 388 Seiten 19 Comics aus 9 Jahrzehnten präsentiert.
Da aus dem Vollen geschöpft werden konnte, ist die Auswahl sehr abwechslungsreich. Den Auftakt bildet natürlich die erste Superman-Geschichte, die 1938 in Action Comics # 1 erschienen ist. Bemerkenswerterweise konzipierten Autor Jerry Siegel und vom Zeichner Joe Shuster ihren Mann aus Stahl für eine Veröffentlichung als Zeitungsstrip (daher das starre Layout), doch durch den Erfolg von Superman wurden Comic-Hefte zu einem ganz großen Geschäft.
Interessant ist auch, die in dieser Anthologie abgedruckte Fortsetzung der ersten Superman-Geschichte aus Action Comics # 2. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs löste Superman hier einen drohenden kriegerischen Konflikt in Europa, indem er sich die Kommandanten zweier gegnerischen Armeen schnappte und sie aufforderte im fairen Zweikampf anzutreten. Als sie den Stählernen fragten, warum sie denn gegeneinander kämpfen sollten, obwohl sie doch nichts gegeneinander haben, sorgte Superman für Frieden indem er sagte: “Meine Herren, dieser Krieg hat nur dem Verkauf von Waffen gedient… Wieso reichen Sie sich nicht einfach die Hände?“
So einfach war es in der Realität natürlich nicht, doch auch in der in diesem Buch enthaltenen zweiseitigen (neu kolorieren) Geschichte aus dem Look Magazine hatte Superman eine simple Lösung für den mittlerweile tatsächlich ausgebrochenen Krieg in Europa. 1940 brachte ihn gewaltige Sprünge (fliegen lernte er erst ein Jahr später in den Zeichentrickfilmen aus dem Hause Fleischer) nach Deutschland und Russland. Dort schnappte er sich sowohl Hitler wie auch Stalin und diese wurden vom Völkerbund bestraft.
Weiter geht es mit einer Story von 1948, in der Bill Finger, der Autor der ersten Batman-Comics, Superman eine neue Herkunftsgeschichte andichtete. Zu diesem Zeitpunkt waren Siegel und Shuster nicht mehr an Bord, denn DC hatte ihnen 1939 für 135 Dollar alle Rechte an ihrer Schöpfung abgekauft. Erst als Ende der 70er Jahre ein aufwändiger Kinofilm anstand, gewährte DC – nach Protesten von Comic-Schaffenden wie Neal Adams – den beiden Vätern von Superman eine bescheidene Rente in Höhe von 20.000 Dollar im Jahr. Diese tragische Geschichte haben Julian Voloj und Thomas Campi zu ihrem höchst empfehlenswerten Comic Joe Shuster – Vater der Superhelden (Carlsen) inspiriert.
PaninisSuperman Anthologie dokumentiert Supermans nicht immer gradlinigen Weg durch die Jahrzehnte. So reagierte er kurzzeitig nicht mehr allergisch auf Kryptonit, was trotz eines ikonischen Covers von Neal Adams nicht von Dauer blieb.
Neben Arbeiten von Frank Miller, Grant Morrison und einer Hymne von Ray Bradbury ist auch die Geschichte What’s So Funny About Truth, Justice & the American Way? von Joe Kelly (I kill Giants) enthalten, aus der der Animationsfilm Superman vs. The Elite wurde.
Mit der sehr speziellen Freundschaft zwischen Batman und Superman beschäftigt sich eine Story von Chipp Kidd, die Alex Ross (Marvels, Kingdom Come, von ihm stammt auch das Cover dieser Anthologie) virtuos zu Papier brachte, sowie ein Auszug aus jenem Relaunch, mit dem John Byrne der etwas müde gewordenen “Man of Steel“ 1986 neues Leben einhauchte.
Äußerst bemerkenswert ist auch ein Comic von 2011, in dem Hollywood-Größe David S. Goyer den „Arabischen Frühling“ thematisierte. Er lässt Superman nach Teheran fliegen und an einer Demonstration auf dem Azadi-Platz teilnehmen. Dort beschloss er seine amerikanische Staatsbürgerschaft aufzugeben und künftig als Weltbürger zu agieren. Diese Entwicklung war jedoch genauso temporär, wie Supermans Verzicht auf seine Über-Unterhose im Rahmen des DC-Neustarts von 2011. Der erste und größte Superheld wird sich auch weiterhin den Zeitströmungen anpassen, dabei aber auch immer er selbst bleiben.
Der heutige Kinogänger ist Spezialeffekte gewöhnt, die teilweise nicht einmal mehr wahrzunehmen sind. Am Computer erzeugte Dinosaurier bewegen sich mittlerweile “wie echt“. Doch trotz (oder gerade wegen) einer Überflutung mit optischen Reizen üben die handgemachten (und Einzelbild für Einzelbild fast immer persönlich ausgeführten) Trickeffekte von Ray Harryhausen eine Faszination aus, die locker bei dem Besuch einer brillanten Ballettaufführung oder eines spannenden Fußballspiels mithalten kann.
Das Frühwerk
Ray Harryhausen unternahm in einer Garage selbst Experimente mit Stop Motion. Es gelang ihm sogar diese Resultate Willis O’Brien vorzuführen, der 1933 für die genialen Tricks bei King Kong und die weiße Frau verantwortlich war. O’Brien riet dem jungen Harryhausen sich zunächst einmal Kenntnisse der Anatomie und Zeichenkunst anzueignen, was dieser auch schleunigst nachholte.
Gleichzeitig machte er einige Experimente mit Stop Motion. Viele dieser frühen (teilweise ganz schön wilden) Filme mit Sauriern und Monstern liegen mittlerweile auch auf DVD vor. In den USA erschien eine Doppel-DVD mit dem Titel Ray Harryhausen: The Early Years Collection, die für Fans eine wahre Fundgrube ist. In Deutschland gibt es diese Sammlung aus Filmen und Berichten als Beigabe einer The Best of Ray Harryhausen-Box mit sechs Filmen (Sindbads 7. Reise, Herr der drei Welten, Die geheimnisvolle Insel, Jason und die Argonauten, Sindbads gefährliche Abenteuer, Sindbad und das Auge des Tigers).
Inhalt der Doppel-DVD „Ray Harryhausen: The Early Years Collection“:
Stories and Tales (69:02 min): Mother Goose Stories: Little Miss Muffet, Old Mother Hubbard, The Queen of Hearts, Humpty Dumpty. Fairy Tales: Little Red Riding Hood, Hansel & Gretel, Rapunzel, King Midas, The Tortoise & The Hare (wurde 2002 fertiggestellt).
Early Films (22:25 min): How to Bridge a Gorge, Guadalcanal, Lucky Strike Commercial Demo, Lakewood Homes spots. Tests & Experiments (15:44 min) Cave Bear & Dinosaurs, Color, Split Screen and Rear Projection, Evolution, Adventures of Baron Munchausen, War of the Worlds, The Elementals. Special Features: The Making of The Tortoise & The Hare (13:21 min), Audio Commentary for Tortoise & The Hare (11:34 min), Alternate Ending for How to Bridge a Gorge (0:58 min) Berichte: Harryhausen bekommt 2003 einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (12:48 min), Harryhause hat für Glasgow eine heroische Statur von David Livingstone entworfen, da seine Frau mit dem Afrikaforscher verwand ist (4:27 min), The Clifton’s Cafeteria Reunion – Wiederbegegnung mit Ray Bradbury und “Forry“ Ackerman (22:26 min), In The Credits – Interview von 2004 (9:24 min), An Evening With Ray Harryhausen – Im Gespräch mit Leonard Maltin (9:17 min), Bericht über die Bronzestaturen die Harryhausen von seinen Lieblingsfiguren anfertigte (2:56 min), The Ted Newsom Interview (8:57 min), The Academy Archive Restoration (6:02 min), Bericht über die permanente Harryhausen-Ausstellung im Filmmuseum Berlin (3:06 min), Außerdem drei sehr lustige Tribute-Filme, Birthday Tributes, An Appreciation, David Allen Tribute und eine umfangreiche Bildergalerie.
Harryhausen fand sogar einen Job als professioneller Puppenanimator. Allerdings entsprach die Arbeit mit den Märchenfiguren bei George Pals Puppetoons nicht ganz seinen Erwartungen. Nachdem er im Zweiten Weltkrieg als Kameramann tätig war, kam 1946 Harryhausens ganz große Chance.
Gemeinsam mit Willis O’Brien, der 1933 die bahnbrechenden Spezialeffekte für King Kongrealisierte und auch die direkte Fortsetzung Son of Kong betreute, erweckte Harryhausen 1949 einen weiteren überlebensgroßen Affen in Mighty Joe Young (Panik um King Kong) zum Leben. Ray Harryhausen fertigte über 80 Prozent der äußerst sehenswerten oscar-prämierten Spezialeffekte an.
Mit dem fertigen Film war Harryhausen nur bedingt zufrieden, da die beeindruckenden Tricks im Dienste einer Geschichte mit Komödien-Elementen stand. Hauptfigur ist die von Terry Moore verkörperte Jill Young, die in Afrika zusammen mit dem Gorilla Joe Young aufwuchs. Als dieser sich zu einem riesigen Tier entwickelte, weckte dies das Interesse des etwas windigen Nachtclub-Besitzers Max O’Hara (Robert Armstrong spielte eine ähnliche Rolle bereits in King Kong).
Terry lässt sich darauf ein, gemeinsam mit Joe nach Los Angeles zu reisen, doch der Gorilla rebelliert, als er im Club Golden Safari von den angetrunkenen Besuchern zum Affen gemacht wird. Co-Produzent des Films war der Werstern-Regisseur John Ford, der mit Ben Johnson einen seiner Lieblingsdarsteller für die Rolle des aufrechten Cowboys Gregg engagierte. Das Resultat ist unter all den Filmen mit Spezialeffekten von Ray Harryhausen wahrscheinlich der am sorgfältigsten produzierte Film. Doch die ganz großen mystischen Abenteuer sollten erst noch folgen.
1998 entstand mit Mein großer Freund Joe eine Neuverfilmung von Mighty Joe Young. Die Hauptrolle spielte Charlize Theron, während Ray Harryhausen und Terry Moore einen kurzen Gastauftritt absolvierten.
Während der Film bei uns nur unter seinem deutschen Titel “Panik um King Kong“ in eher mäßiger Bildqualität auf DVD erschienen ist, liegt mittlerweile in den USA und in Großbritannien eine schön aufgemachte Premium Collection im Pappschuber vor. Der Film ist hier in gutem Blu-ray-Transfer zu bestaunen, wahlweise auch mit Audiokommentar von Ray Harryhausen und Terry Moore. Hinzu kommen neben dem US-Trailer (1:41 min) noch zwei Dokus von 2006 (22:52 min + 11:57 min), in denen sich Harryhausen mit den Chiodo-Brothers (Killer Klowns from Outer Space) unterhält. Außerdem liegen noch 4 Postkarten und ein Miniposter im Format 42 x 30 cm bei.
Auch die King Kong Special Edition enthält auf Blu-ray neben King Kong und Son of Kong auch Mighty Joe Young. Alle drei Filme wurden zudem noch mit interessanten deutschsprachigen Audiokommentaren von Dr. Rolf Giesen garniert.
Sein nächster Film war wahrscheinlich auch Harryhausens wichtigster. Panik in New York (The Beast From 20,000 Fathoms) basiert auf einer Erzählung seines Kumpels Ray Bradbury. Dieser erfuhr davon allerdings erst später durch Zufall, als er als Berater das Drehbuch des Films durchlas und feststellte, dass hier einige seiner Ideen aus einer Kurzgeschichte, die zuvor in der Saturday Evening Post erschien, geklaut wurden. Harryhausen erfand für den Film einen so genannten Rhedosaurier, der nach einem Atombombenversuch in der Antarktis aufgetaut wird und anschließend New York verwüstet.
Anstatt kostspieliger Modellbauten wurden einfach Realaufnahmen von New York mit dem animierten Saurier gekoppelt. Daher – und sicher auch weil anstatt eines US-Stars der deutlich günstigere Schweizer Paul Hubschmidt (Die Züricher Verlobung) unter dem Pseudonym Paul Christian die Hauptrolle spielte – konnte der Film für 250.000 Dollar gedreht werden und spielte über fünf Millionen Dollar ein. Kurze Zeit später drehten die Japaner ihre eigene Version des Films unter dem Titel Godzilla. Anstatt aufwändiger Tricks wurde einfach ein Mann in ein Gummikostüm gesteckt und dieser trampelte auf Miniaturlandschaften herum.
Auch Godzilla wurde zu einem weltweiten Erfolg und wieder war es Eugène Lourié, der mitDas Ungeheuer von Loch Ness(Originaltitel: The Giant Behemoth) in England einen weiteren ähnlich gelagerten Monsterfilm drehte. Dabei wurde (teilweise) wieder auf sorgfältig realisierte Stop-Motion-Effekte zurückgegriffen, für die Willis H. O’Brien verpflichtet wurde, der 1933 King Kong zum Leben erweckte.
Extras: Making Of (6:08 min), ein öffentlicher Auftritt von Ray Harryhausen und Ray Bradbury (16:51 min), US-Trailer zu „Panik in New York“, „Gwangis Rache“, „Kampf der Titanen“ und dem Willis O`Brien Film „The Black Scorpion“.
Während der Film bei uns nur unter dem deutschen Titel “Dinosaurier in New York“ in auf DVD erschienen ist, liegt mittlerweile in den USA und in Großbritannien eine schön aufgemachte Premium Collection im Pappschuber vor. Der Film ist hier in gutem Blu-ray-Transfer zu bestaunen. Hinzu kommen neben den selben Extras wie bei der deutschen DVD-Edition noch 4 Postkarten.
Der große Erfolg von Panik in New York qualifizierte Ray Harryhausen auch gleich für seinen nächsten Job. Der Produzent Charles H. Schneer wollte einen ähnlichen Film drehen. Statt New York sollte jetzt San Francisco Angriffsziel sein und anstatt eines Dinosauriers sollte ein riesiger Krake die Golden Gate Bridge angreifen. Um mit dem äußerst geringen Budget klar zu kommen hatte der Octopus bei Harryhausen nur fünf statt der üblichen acht Tentakel.
Da It Came Form Beneath The Sea zu einem moderaten Erfolg wurde, kam es zu weiteren deutlich befriedigenderen Zusammenarbeiten zwischen Schneer und Harryhausen.
It Came Form Beneath The Sea lief leider niemals in deutschen Kinos, wurde aber 1995 auf Super RTL unter dem Titel Das Grauen aus der Tiefe gezeigt. Daher existiert eine deutsche Synchronisation, die auch auf einer englischen (mittlerweile auch kolorierten) Export-DVD zu hören ist.
1956 setzt Harryhausen gemeinsam mit Willis O´Brien eine spektakuläre Dinosaurier-Sequenz für Irwin Allens Dokumentarfilm The Animal World (Die Tierwelt ruft) in Szene.
Fliegende Untertassen greifen an
Sein nächster Film war eine für Ray Harryhausen sehr untypische Produktion, denn in Earth vs. The Flying Saucers war die Animation der eher schlicht gestalteten Invasoren aus dem Weltraum noch das kleinste Problem.
Sehr viel schwieriger waren die ständig rotierenden Fliegenden Untertassen und ihre Luftkämpfe mit Militärflugzeugen zu tricksen. Am kompliziertesten waren jedoch jene Effekte, die den Film zu einem kleinen Klassiker machten. Für die Illusion der Zerstörung von bekannten Gebäuden in Washington musste Harryhausen teilweise die Bewegung einzelner Ziegelsteine animieren.
Doch gerade die Aufnahmen von zerstörten Regierungsgebäuden machten den ansonsten recht trashigen Film zum Kultklassiker. 40 Jahre später griffen Roland Emmerich in Independence Day (das Weiße Haus fliegt in die Luft) und Tim Burton in Mars Attacks! (der umkippende Monolith, der Pfadfinder erschlägt) das Thema wieder auf.
Extras: „The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation von Richard Schickel über mit zahlreichen bisher unbekannten Ausschnitten aus seinen Frühwerken. Sprecher der Kommentare: Leonard Nimoy, Interview mit Ray Harryhausen und Joe Dante zu „Fliegende Untertassen greifen an“ (8:36 min), „This is Dynamation“ (3:27 min), US-Trailer (2:12 min) sowie eine Galerie mit 15 Fotos und Plakaten.
In seinem letzten Schwarzweißfilm animierte Harryhausen eine seiner bekanntesten Figuren, den Ymir. Dieser stammt vom Planeten Venus und wird von einer US-Raumexpedition mitgebracht, die im Mittelmeer notlanden muss.
Der Ymir befindet sich zunächst in einem Container den italienische Fischer bergen. Das Tier (eine Art Tyrannosaurus mit menschlichen Zügen) wächst jedoch in kürzester Zeit zu gewaltiger Größe heran, wird von den Militärs verfolgt und stirbt einen tragischen Tod auf den Mauern des Kolosseums in Rom.
Die Bestie aus dem Weltraum (20 Million Miles To Earth) ist einer der homogensten Harryhausen-Filme. Die Tricks und die Story bilden eine organische Einheit und im tragischen Finale erreicht der Film fast “King Kongsche“ Dimensionen.
Extras: „The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation von Richard Schickel mit zahlreichen bisher unbekannten Ausschnitten aus den Frühwerken des Trickexperten.. Sprecher der Kommentare: Leonard Nimoy, „This is Dynamation“ (3:27 min), US-Trailer (1:58 min)
Mittlerweile sind in den USA auf DVD Die Bestie aus dem Weltraum, Fliegende Untertassen greifen an und It Came From Beneath The Sea in kolorierten Versionen erschienen. Diese Einfärbungen wurden sehr sorgfältig realisiert und entstanden mit Beteiligung von Ray Harryhausen. Auch das Bonusmaterial kann sich sehen lassen!
In England erschien eine Box mit allen drei kolorierten Versionen, die auch deutsche Tonspuren enthält!
Nachdem er in seinen Filmen New York, San Francisco, Washington und Rom verwüstet hatte, versuchte Ray Harryhausen etwas Neues und 1958 entstand sein erster Farbfilm. Sindbads siebente Reise ist mit seinem märchenhaften Charme, den sympathischen Darstellern und der sehr gradlinigen Geschichte wahrscheinlich der gelungenste Film von Harryhausen und fängt als erste Hollywood-Produktion die Märchenwelt aus Tausendundeiner Nacht wirklich ein.
Der Film zeigt neben beeindruckenden Monstren, wie einen Drachen, einen doppelköpfigen Adler oder einen gehörnten Zyklopen, als Höhepunkt einen äußerst spannenden Fechtkampf zwischen einem Skelett und Sindbad. Harryhausen orientierte sich bei der Animation an den Bewegungen eines italienischen Fechtmeisters.
Der Film war so erfolgreich, dass ein konkurrierender Produzent mit nahezu der gleichen Besetzung, demselben Regisseur und dem Stop-Motion-Trickexperten Jim Danforth den ähnlich gelagerten Fantasy-Film Der Herrscher von Cornwalldrehte. Ray Harryhausen griff das Thema in den 70er-Jahren mit Sindbads gefährliche Abenteuer und Sindbad und das Auge des Tigerswieder auf.
Sindbads siebente Reise ist auf Blu-ray in verbesserter Bild- und Tonqualität sowie mit neuen Extras erschienen. Im Audiokommentar und durch eine interessante Dokumentation wird auch der ansonsten sehr häufig für Alfred Hitchcock tätige Komponist Bernard Herrmann ausgiebig gewürdigt. Dessen beeindruckender Soundtrack – Herrmann sollte auch noch die Harryhausen Filme Jason und die Argonauten, Die drei Welten des Gulliver und Die geheimnisvolle Inselvertonen – steigerte noch die Wirkung der Trickeffekte.
Extras der Blu-ray von Koch Media : Audiokommentar mit Ray Harryhausen, Visuelle Effekte Experten Phil Tippett und Randall William Cook, Autor Steven Smith und Arnold Kunert, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln, Erinnerungen von Ray Harryhausen an „Sindbads 7. Reise“ (23:31 min), Trickexperten und Filmemacher würdigen Ray Harryhausen (25:32 min), Die Musik von Bernard Herrmann (26:51 min), “The Harryhausen Chronicles“ (57:55 min, Sprecher der Kommentare: Leonard Nimoy), “This is Dynamation“ (3:23 min), 2 US-Trailer (1:41 min und 3:21 min); deutscher Trailer (3:14 min) und Fotogalerie (1:49 min)
Der Film liefe bei uns auch unter dem Titel Herr der drei Welten und entstand 1961, direkt nach Ray Harryhausens erfolgreichsten und wohl auch besten Film Sindbads Siebente. Reise.
Der Hauptdarsteller Kerwin Mathews bekam auch die Hauptrolle des Lemuel Gulliver, da er nach Aussagen von Ray Harryhausen so gut auf die, während der Dreharbeiten noch nicht vorhandenen, Trickfiguren reagieren konnte.
Für Freunde der Stop-Motion-Effekte ist Die drei Welten des Gulliver allerdings eher eine Enttäuschung. Während es in Sindbads siebente Reise vor lauter magischen Wesen, wie einem Drachen, Zyklopen oder einem fechtenden Skelett, nur so wimmelt, hat der darauf folgende Harryhausen-Film animationstechnisch lediglich ein großes Eichhörnchen und einen immerhin halbwegs bedrohlichen Alligatoren zu bieten, mit dem sich Mathews einen wirklich spannenden Zweikampf liefert.
Als netter Film für einen verregneten Samstag-Nachmittag taugt Die drei Welten des Gullivers allemal. Gullivers Begegnungen mit Liliputanern und Riesen kommen zwar ohne Stop-Motion aus, wurden aber achtbar getrickst in Szene gesetzt. Gelegentlich schimmert etwas von der Satire aus Jonathan Swifts Roman-Vorlage durch. Doch über alle Zweifel erhaben ist – neben dem Kampf mit dem Alligatoren – der Soundtrack von Alfred Hitchcocks Haus-Komponisten Bernard Hermann.
Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 98-minütigen Hauptfilm noch “The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation. Außerdem gibt es ebenfalls wahlweise deutsch untertitelt die Kurz-Doku “This is Dynamation“ (3:23 min), ein Statement von Ray Harryhausen zum Film (5:11 min), einen US-Trailer (3:19 min), einen deutschen Trailer (3:09 min), sowie eine Galerie mit Fotos und Plakaten (2:40 min) zu sehen.
Während des amerikanischen Sezessionskriegs gelingt es einem bunt zusammengewürfelten Haufen von Häftlingen mit einem Heißluftballon aus einem Gefangenenlager in Richmont zu fliehen und auf einer geheimnisvollen Insel zu landen. Während die Gruppe versucht zu überleben, wird sie mit seltsamen Phänomenen konfrontiert. Dahinter steckt kein Geringer als der von Herbert Lom (Inspektor Clouseau) verkörperte mysteriöse U-Bootfahrer Kapitän Nemo.
Ursprünglich sollten Dinosaurier im Zentrum des Geschehens stehen, doch das wurde als zu wenig originell verworfen. Stattdesseen kamen künstlich vergrößerte Kreaturen zum Einsatz. Das Drehbuch lieferte hierfür halbweg glaubhaft die Erklärung, dass Kapitän Nemo versuchte den Welthunger durch riesige Spezialzüchtungen zu bekämpfen.
Dies war ein schöner Vorwand für Ray Harryhausen um neue Tätigkeitsfelder zu beackern und den menschengroßen Ur-Vogel Phorusrhacos, eine Biene, ein Unterwasser-Ungetüm sowie einen Riesenkrebs zu animieren. Letzeren musste er nicht einmal bauen, sondern es genügte einen Krebs in der Feinkostabteilung des Londoner Kaufhauses Harrods zu kaufen und dessen Panzer als Außenhülle für das Bild für Bild animierte Monster zu verwenden.
Dank der soliden Geschichten von Jules Verne und der putzigen Monster von Ray Harryhausen ist Die geheimnisvolle Insel ohne Zweifel einer der schönsten Fantasy-Filme der 60er-Jahre.
Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 101-minütigen Hauptfilm noch “The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation von Richard Schickel. Außerdem gibt es ebenfalls wahlweise deutsch untertitel die Kurz-Doku “This is Dynamation“ (3:23 min), zwei US-Trailer (insgesamt 3:43 min), deutscher Trailer (2:31 min), Statements von Ray Harryhausen (0:49 min + 8:56 min), sowie eine Galerie mit Fotos und Plakaten (2:30 min) zu sehen.
Um seine Herrschaft über Iolkos zu sichern, macht sich Jason auf die Suche nach dem goldenen Vlies. Sein Onkel Pelias versucht einen erfolgreichen Ausgang der Reise zu verhindern. Es folgen mehrere Prüfungen, die Jason und seine Leute bestehen müssen. Darunter: Der Kampf gegen den Bronzegott Talos (einer Mischung aus dem überlieferten Talos und dem Koloss von Rhodos); das Einfangen von ein paar Harpyien, die seit Jahren einen blinden Mann quälen; das Töten der siebenköpfigen Hydra, die das Vlies bewacht und schließlich der berühmte Schlusskampf gegen die sieben Skelette.
Mit Jason und die Argonauten betrat Ray Harryhausen 1963 zum ersten Mal das Gebiet der griechischen Mythologie, welche fortan zu einem seiner Lieblingsthemen werden sollte (sein letzter Film Kampf der Titanen nahm sich 1981 noch einmal in großem Ausmaß ihrer an). Jason und die Argonauten hat die Filmlandschaft wie kein anderes Werk Harryhausens nachhaltig beeinflusst. Prominente Regisseure wie Steven Spielberg, James Cameron und John Landis zählen den Klassiker zu ihren Favoriten. Der Film hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass sie ihren Beruf ergriffen haben.
Für Spezialeffekt-Experten ist der Film so etwas wie der heilige Gral: Allein die Sequenz in der Jason und seine Männer gegen sieben lebendige Skelette fechten, zählt zu den absoluten Highlights der Branche und ist wohl (neben der Lasso-Sequenz in Gwangis Rache) Harryhausens beste und komplexeste Arbeit. Allein die Animation daran dauerte vier Monate(!). Wenn alle Skelette im Bild waren, konnte Harryhausen oft nur 12 oder 13 Bilder am Tag knipsen (zur Erinnerung: 24 Bilder ergeben beim Film eine Sekunde Abspielzeit).
Ruft man sich ins Gedächtnis, dass Harryhausen ohne jegliche Assistenten zu arbeiten pflegte, ist diese Leistung kaum vorstellbar.
Der Film bedient sich der Elemente der griechischen Mythologie dramaturgisch effektiv und schreckt auch nicht davor, sie zu verfälschen, weshalb er sich eher weniger zu Recherchezwecken in griechischer Sagengeschichte eignet. Ansonsten ist Jason und die Argonauten erstklassig erzähltes Eventkino der alten Schule und sicherlich für viele DER Harryhausen- Klassiker schlechthin.
Matthias Schäfer
Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 104-minütigen Hauptfilm noch diese Extras: Zwei Audiokommentare: Ray Harryhausen & Tony Dalton, sowie Peter Jackson & Randy Cook (ohne deutsche Untertitel); „The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation von Richard Schickel (wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); “This is Dynamation“ (3:23 min); “Harryhausens Verdienste“ (25:32 min); “Bernard Herrmanns Musik“ (26:51 min); “Hinter den Kulissen“ (11:47 min); Ein interessantes Interview mit Ray Harryhausen, geführt von John Landis (11:53 min); 2 US-Trailer (1:23 min und 3:21 min); deutscher Trailer (3:37 min), sowie eine Bilder-Galerie mit 63 Fotos und Werbematerialien
Nachdem er 1961 mit Die geheimnisvolle Inseleins der bekanntesten Bücher von Jule Verne mit seinen Stop-Motion-Wesen angereichert hatte, versuchte Harryhausen drei Jahre später etwas Ähnliches mit einem Roman von H. G. Wells. Das Drehbuch schrieb der durch die Quartermass-Filme bekannte Autor Nigel Kneale.
Lange zuvor hatte Harryhausen bereits Probeaufnahme von einem Alien für eine Adaption von Wells‘ Klassiker Der Krieg der Welten angefertigt. Das Buch wurde jedoch 1953 von George Pal ohne Einsatz von Stop Motion verfilmt.
Die erste Fahrt zum Mond ist ein untypischer Harryhausen-Film, nicht nur weil es sein einziger in Panavision-Breitwandformat gedrehtes Werk ist. Bemerkenswert ist, dass hier die Geschichte eine mindestens ebenso große Rolle spielt, wie die Trickeffekte. Der Auftakt des Films zeigt eine in der damaligen Gegenwart (1964) angesiedelte internationale Raumfahrt-Mission, die in einer Mondlandung gipfelt. Zu ihrem Erstaunen finden die Astronauten dort eine britische Flagge und ein Dokument aus dem Jahre 1899 vor!
Mit viel Humor erzählt der Film dann wie Professor Cabor (Lionel Jeffries) im vorletzten Jahrhundert ein Mittel zur Überwindung der Schwerkraft entwickelt und mit einem jungen Pärchen (Edward Judd und Martha Hyer) zum Mond aufbricht. Erst im letzten Drittel des Films treten Spezialeffekte (aber auch ein ernsthafterer Tonfall) in den Vordergrund.
Im Inneren des Monds (daher auch der Originaltitel First Men in the Moon entdecken die mit historischen Taucheranzügen bekleideten Astronauten ein fremdes Volk und die Begegnung verläuft nicht allzu friedlich.
Während es sich bei einem Teil der Aliens um Statisten in Gummianzügen handelt, zählen das an eine Raupe erinnernde riesige “Mond-Kalb“ und der Anführer der Mondbewohner zu den schönsten Schöpfungen Harryhausens.
Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 103-minütigen Hauptfilm noch “The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation von Richard Schickel Außerdem gibt es ebenfalls wahlweise deutsch untertitelt die Kurz-Doku “This is Dynamation“ (3:23 min), den US-Trailer (3:18 min), sowie eine Galerie mit Fotos und Plakaten (2:48 min) zu sehen.
Vor einer Million Jahre: Die Menschen leben in Form von primitiven Stämmen in einer rauen Welt mit feuerspeienden Vulkanen und allen Formen urzeitlicher Tiere. Tumak (John Richardson), der Probleme hat, sich gegen seinen Bruder durchzusetzen, wird während eines Streites fast umgebracht und überlebt nur durch ein Wunder. Von nun ist er heimatlos und streift durch eine prähistorische Welt, in der er sich gegen allerlei Monster zur Wehr setzen muss. Als er schließlich völlig entkräftet einem freundlicher gesinnten Stamm in die Hände fällt, beginnt für ihn ein neues Leben.
Die Fülle der Saurier in diesem Film lässt wirklich jede Wundertüte vor Neid erblassen: Der kurzen Begegnung mit einem Brontosaurier folgt ein ausgedehnter Kampf mit einer Riesenschildkröte (Archelon). In einem kleinen Dorf sorgt ein Allosaurus für Wirbel. Ein Ceratosaurus und ein Triceratops nehmen sich gegenseitig auf die Hörner. Ein geflügelter Pterodaktylus pickt eine Stammesschönheit als Appetithappen für seine kleinen aus einem See, und, und, und…
Es wurden aber auch echte Tiere, wie etwa eine Eidechse oder eine Spinne eingesetzt. In die Stop-Motion-Geschichte eingegangen – wie einst der legendäre Showdown King Kongs auf dem Empire State Building – ist die Pfahlsequenz in der ein Allosaurus von John Richardson auf einem Holzpflock aufgespießt wird (Stop-Motion-Kollege David Allen parodierte diese Sequenz in der Ringo-Starr-Steinzeit-Filmklamotte Caveman von 1982).
Für Raquel Welch, die eine der Hauptrollen in dem Film spielt, war der Film ein wichtiger Schritt in ihrer Karriere, wurde sie nach eher belanglosen Rollen, wie in König der heißen Rhythmen an der Seite von Elvis Presley, mit diesem Film zum Weltstar und Sexsymbol der 60er- und 70er-Jahre. Bemerkenswert ist auch ihr Auftritt im hautengen Tauchanzug in Die phantastische Reise.
Eine Million Jahre vor unserer Zeit ist der erste große Dinosaurierfilm von Ray Harryhausen. Er enthält sehr viele Urtiere, dafür aber Grunzlaute statt Dialoge und ist wahrscheinlich DER Steinzeitfilm schlechthin. Es handelt sich hierbei um ein Remake von Tumak, der Herr des Urwalds aus dem Jahre 1940. Die Neuverfilmung entstand für die britischen Hammer Film Productions, die anschließend noch Als Dinosaurier die Erde beherrschten folgen ließen. Hier sprang Jim Danforth ein, dessen Animationen an Niveau und Realismus von Harryhausens Arbeiten anknüpften.
Matthias Schäfer
Extras: Die schon lange vergriffene DVD enthält als Bonusmaterial nur einen englischsprachigen Trailer (2:59 min) und 5 Minuten mit “Restauration Comparison“-Filmausschnitten, die belegen sollen wie sorgfältig der Film 1996 für die Laser Disc restauriert wurde. Ganz nebenbei ist hier zu entdecken, wie stark für die 16:9-Fassung das Vollbildformat beschnitten wurde.
In Spanien ist der Film in einer recht preiswerten Edition auf Blu-ray erschienen. Diese hat auch eine deutsche Tonspur, was sich allerdings nur in den ersten Minuten bemerkbar macht, ansonsten wird nur gegrunzt und gebrüllt.
Ursprünglich war der Film ein Projekt des King Kong-Schöpfers Willis O`Brien und wurde ohne dessen Mitwirkung bereits in den 50er-Jahren unter dem Titel Der Fluch von Monte Bravo realisiert (mit entsprechend enttäuschenden Tricks). 10 Jahre später entschloss Ray Harryhausen sich der Sache selbst noch einmal ernsthaft anzunehmen. Herausgekommen ist eine interessante, einzigartige Mischung aus Western und Dino-Horror, ein Film, die optisch irgendwo zwischen akribischem Realismus und zeitgemäßer, surrealistischer Pop-Art-Farbgebung angesiedelt ist.
Zur Story: In einem versteckten Tal irgendwo in Mexico wird ein Eohippus also ein Urpferd entdeckt. Es soll die Attraktion in einem Zirkus werden. Doch wo ein exotisches Tier, da ist sicher noch mehr. Daher begibt sich bald eine Expedition in das abgeschlossene Tal, wo nicht nur weitere Urpferde, sondern gleich ein ganzer Zoo von Sauriern auf ihre verblüfften Entdecker wartet. Gwangi, ein Allosaurier wird schließlich in einem langen ausgedehnten Lasso-Kampf von den Entdeckern überwältigt, in einen Käfig gesteckt und in die Stadt gebracht.
Dort soll er als Zirkusattraktion das Eohippus noch übertreffen. Doch während der Vorstellung gelingt es Gwangi, aus dem Zirkus auszubrechen. Es folgt ein Amoklauf durch die Stadt, der schließlich in einer Kirche endet. Gwangi wird dort von den Bürgern eingeschlossen, die Kirche brennt bis auf ihre Grundmauern ab und der Saurier stirbt einen furchtbaren Tod. Besonders die Lasso-Szene zählt zum komplexesten und eindrucksvollsten, was je im Bereich Stop Motion gemacht wurde. Nicht umsonst war dieser Film erste Wahl, als die Digitalkünstler von ILM Anfang der Neunziger Jahre begannen, fürJurassic Parkzu recherchieren.
Fazit: Hat man alles schon einmal ähnlich gehabt, nämlich 1933 im Original King Kongallerdings mit einem Affen. Aber das Crossover zweier Genres und die liebevolle Detailgetreue der animierten Tiere machen diesen Film wohl zum besten Harryhausen- Film, den Willis O´Brien nie drehen durfte.
Matthias Schäfer
Extras: Dokumentation „Return to the Valley“ (8:04 min), Trailer (2:37 min), Trailer zu „Panik in New York“, „The Black Scorpion“ und „Kampf der Titanen“
Während der Film bei uns unter dem deutschen Titel “Die Rache der Dinosaurier“ auf DVD erschienen ist, liegt mittlerweile in den USA und in Großbritannien eine schön aufgemachte Premium Collection im Pappschuber vor. Der Film ist hier in gutem Blu-ray-Transfer zu bestaunen und die Extras sind die selben wie bei der DVD. Außerdem liegen noch 4 Postkarten bei.
Bevor Harryhausen 1981 mit der durchwachsenen Bombast-Produktion Kampf der Titanen seinen letzten Film realisieren sollte, kehrte er noch zweimal zu Sindbad und der Welt aus 1001 Nacht zurück. Sindbads gefährliche Reise ist deutlich gelungener als Sindbad und das Auge des Tigers.
Das liegt ganz sicher auch daran, dass für den diesmal nicht zur Verfügung stehenden Hitchcock-Komponisten Bernard Herrmann mit Miklós Rózsa (Ben Hur) ein adäquater Ersatz zum effektsteigernden Untermalen der Tricksequenzen gefunden wurde.
Zwar verfügt Hauptdarsteller John Philipp Law (Barbarella) nicht über den entspannten Charme von Harryhausens Ur-Sindbad Kerwin Mathews, doch er ist umgebenen von interessanten Nebendarstellern wie der attraktiven Caroline Munro (Der Spion, der mich liebte, Der 6. Kontinent), dem vierten Doctor Who Tom Baker in der Schurkenrolle und dem danach durch die Krimiserien Die Profis und George Gentlyzu Ruhm gekommenen Martin Shaw.
Wichtiger aber noch ist, dass tricktechnisch wieder einige Höherpunkte geboten werden. Eine der schönsten Sequenzen in Harryhausens an Höhepunkten nicht armen Karriere ist zweifelsohne, die Erschaffung und Animation der sechsarmige Göttin Kali, die sowohl als Tänzerin als auch als Schwertkämpferin beeindruckend “realistisch“ mit den menschlichen Darstellern interagiert.
Die Blu-ray enthält neben dem 105-minütigen Hauptfilm noch “The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige deutsch untertitelte Dokumentation, Sprecher der Kommentare: Leonard Nimoy. Außerdem gibt es ebenfalls wahlweise deutsch untertitelt die Kurz-Doku „This is Dynamation“ (3:23 min), den deutschen und den US-Trailer (je 2:46 min), sowie eine Galerie mit Fotos und Plakaten (1:58 min) zu sehen.
In den 70er Jahren griff Ray Harryhausen die orientalische Märchenwelt wieder auf.
Vier Jahre nach Sindbads gefährliche Abenteuer (1973) folgte Sindbad und das Auge des Tigers.
Seinerzeit tat sich der liebenswerte nostalgische Fantasy-Abenteuerfilm im Windschatten vonStar Warsetwas schwer, doch eine Blu-ray von Koch Media zeigt den Film in all seiner Pracht.
Nicht besonders charismatisch ist allerdings John Waynes Sohn Patrick, der als Sindbad in die Fußstapfen von Kerwin Mathews und John Philip Laws trat.
Doch dafür sind die weiblichen Hauptrollen mit Taryn Power und der durch Leben und Sterben lassen zu Star-Ruhm gekommenen Jane Seymore attraktiv besetzt.
Auch Harryhausens Monster-Parade ist in diesem Film ganz gewiss nicht seine Schlechteste. Geboten werden fechtende Ghuls, ein Säbelzahntiger, ein Riesenwalross, ein gehörnter Ur-Mensch, ein Minotauros-Doppelgänger, sowie ein Prinz der in einen Pavian verwandelt wurde. Letzerer gilt als eine der Meisterleistungen Harryhausens.
Unter dem Label Ray Harryhausen Effects Collection veröffentlicht Koch Media weitere Klassiker des phantastischen Films, wie Die geheimnisvolle Insel, Die drei Welten des Gulliverund Die erste Fahrt zum Mond. Das ist besonders erfreulich, da viele davon schon lange vergriffen und noch nie auf Blu-ray erschienen sind.
Die Blu-ray enthält neben dem 113-minütigen Hauptfilm noch “The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation . Sprecher der Kommentare: Leonard Nimoy. Außerdem gibt es ebenfalls wahlweise deutsch untertitel die Kurz-Doku „This is Dynamation“ (3:23 min), den US-Trailer (2:08 min) sowie eine Galerie mit Fotos und Plakaten (2:10 min) zu sehen.
1981, fast 20 Jahre nach Jason und die Argonauten, kehrte Ray Harryhausen zur griechischen Mythologie zurück. In seinem letzten Film gab es erstmals eine richtige Starbesetzung u. a. mit Lawrence Olivier, der obwohl gesundheitlich angeschlagen die Idealverkörperung von Zeus war. Das Zusammenspiel zwischen den göttlichen Intrigen auf dem Olymp und der Liebesgeschichte der menschlichen Helden Perseus und Andromeda funktionierte bestens.
Die mechanische Eule Bubo war ein etwas alberner Fremdkörper und manche der nicht per Stop Motion realisierten Tricks können nicht voll überzeugen.
Doch der ebenso spannende wie atmosphärisch dichte Kampf zwischen dem Halbgott Perseus und der schlangenhäuptigen Medusa sowie das scheinbar wirklich fliegende Pferd Pegasus (hier half Jim Danforth bei den Tricks) gehören zu den besten Filmszenen Harryhausens. Somit ist Kampf der Titanen der durchaus krönende Abschluss seiner beeindruckenden Karriere und der Film war immerhin so erfolgreich, dass 2010 ein aufwändig produziertes Remake und zwei Jahre später mit Zorn der Titanen eine sehr viel weniger erfolgreiche Fortsetzung in die Kinos kamen.
Extras: „Eine Unterhaltung mit Ray Harryhausen“, eine 12-minütige recht interessante Ergänzung zum Film, die US-DVD enthält zusätzlich noch den Trailer und einige kurze Statements von Harryhausen zu den einzelnen Figuren.
1953 drehte Jack Arnold den ersten 3D-Film der Universal Studios. Der ersten Drehbuchentwurf stammte vom renommierten Science-Fiction-Autor Ray Bradbury, der es genau wie Regisseur Arnold gerne vermieden hätte, die Außerirdischen zu zeigen, die in der Wüste von Arizona notlanden mussten. Doch die Produzenten bestanden auf einem Monster, das sich gut auf dem Plakat machen würde.
Daher wurde der bereits fertiggestellte Film noch um einige kurze Szenen mit einem einäugigen Monster ergänzt (das niemals in der Lage gewesen wäre einen 3D-Film zu sehen). Doch diese kurzen Momente konventionellen Horrors fügen sich recht gut ein, in einen Film von ansonsten eher subtiler Spannung.
Das liegt auch daran, dass der von Richard Carlson gespielte “Held“ des Film, genau wie die Aliens, ein Außenseiter und Fremdkörper in dem kleinen Wüstenkaff ist, in dessen Nähe er gezogen ist.
3D setzte Jack Arnold zwar auch bei einigen Effektszenen, wie dem abstürzenden Raumschiff oder er subjektiven Perspektive der Aliens, ein, doch in erster Linie vermittelt er damit einen Eindruck von der weiten Wüstenlandschaft und der engen Höhle in der die Aliens hausen. Zwar geht es auch um die in den USA (der 50er Jahre) vorherrschende Angst vor allem Fremden, doch diese wird hier nicht als etwas Berechtigtes, sondern eher als Verbohrtheit dargestellt.
Jack Arnold drehte anschließend mit “Der Schrecken vom Amazonas“ und der Fortsetzung “Die Rache des Ungeheuers“ zwei weitere 3D-Klassiker. Für den Riesenspinnen-Horror “Tarantula“ kehrte er danach 1955 in die Mojave-Wüste zurück und mit “Die unglaubliche Geschichte des Mister C.“ um einen immer kleiner werdenden US-Bürger gelang ihm ein Meisterwerk des phantastischen Films.
Für die Blu-ray-Premiere von “Gefahr aus dem Weltall“ hat sich Koch Media besonders viel Mühe gegeben. Der Film kann auf entsprechenden TV-Geräten mit einem perfekten 3D-Bild betrachtet werden (was seinerzeit im Kino nicht immer der Fall war). Wer keinen 3D-Fernseher hat, kann durch die beiliegende Brille einen Eindruck gewinnen, wie plastisch der Film seinerzeit gewirkt hatte.
Extras der Blu-ray: der Film in 3D, 2D und in rot-blauer anaglyphe 3D Fassung Audiokommentar von Filmhistoriker Tom Weaver (ohne deutsche Untertitel), eine deutsche Super-8-Fassung in anaglyphen 3D (15:50), deutscher Super-8-Anfang und -Ende (1:13 min + 1:05 min), “Jack Arnold erzählt“ (13:36 min, wahlweise in deutsch oder englisch) Dokumentation “Das Universum laut Universal“ (31:36 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln) , diverse Trailer, teilweise in 3D, sowie eine Galerie mit Bildern, Werberatschlägen und Plakaten (8:43 min), eine 3D-Brille, Wendecover, Pappschuber