Um sich vom plüschigen Klassik-Horror der britischen Hammer Film Productions abzugrenzen, hatte sich die Firma Amicus auf sogenannte Omnibus-Filme spezialisiert. In Asylum – Irrgarten des Schreckens oder Totentanz der Vampire wurden mehrere grausige Kurzgeschichten durch eine Rahmenhandlung zusammengehalten.
In den besten Amicus-Produktionen kam jeweils ein charismatischer Darsteller wie Peter Cushing in Die Todeskarten des Dr. Schreck, Burgess Meredith in Der Foltergarten des Dr. Diabolo oder Ralph Richardson in Tales from the Crypt als “Moderator“ zum Einsatz. In einem gelungenen Versuch diese Tradition wiederzubeleben, hat Clancy Brown diese Funktion übernommen.
Seit seinem Auftritt als Gegenspieler von Christopher Lambert in Highlander ist der 1,92 Meter große Brown mit Auftritten in Blue Steel, Die Verdammten, Friedhof der Kuscheltiere II, Starship Troopers, Cowboys & Aliens, Homefront, Hail Caesar!, sowie den Serien Sleepy Hollow, The Crown und The Mandalorian als begehrter Nebendarsteller im Dauereinsatz.
Bei The Mortuary Collection ist Brown als schwer durchschaubarer Bestattungsunternehmer Montgomery Dark jedoch die zentrale Figur des auch von ihm mitproduzierten Episodenfilms. Dark sucht eine Aushilfe für sein Raven’s End Mortuary und die junge Sam Gibbons (Caitlin Custer) bewirbt sich bei ihm und muss sich – unter dem Motto „Jeder Tod hat eine Geschichte“ – drei schreckliche Stories von Menschen anhören, die in seinem Institut gelandet sind.
Doch die beste Story kommt zu Schluss von Sam. Regisseur Ryan Spindell hatte diese bereits 2015 mit Caitlin Custer in der Hauptrolle als 22-minütige sehr gelungene Hommage an den Klassiker Halloween gedreht und The Babysitter Murders genannt, da John Carpenter diesen Titel ursprünglich für seinen Film vorgesehen hatte.
The Babysitter Murders überstrahlt die drei anderen Episoden, die ebenfalls spannend erzählt sind und überraschend enden. Doch die Schlusspointe setzt Clancy Brown als Montgomery Dark, dessen Präsenz diesen liebevoll in Szene gesetzten nostalgischen, doch alles andere als unblutigen, Film zu einem ganz großen Horror-Vergnügen macht.
Für die 2-Disc Limited Collector’s Edition mit 4K Ultra HD und Blu-ray spricht nicht nur das 24-seitigem Booklet und das auch auf der Blu-ray enthaltene Bonusmaterial mit (nicht untertitelten) Audiokommentar von Regisseur Ryan Spindell., 14 Hinter-den-Kulissen-Featurettes (insgesamt 112 min); Entfallene Szenen (5:56 min) und zwei Kinotrailern (1:15 min + 1:16 min), sondern vor allem das sehr viel schönere Cover!
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