Alle Beiträge von Heiner Lünstedt

Verzweifelt!

Es ist erfreulich, dass comicplus+ sich nicht darauf beschränkt schöne gebundene Gesamtausgaben von einst als Softcover-Alben erschienenen Serien wie Hopfen und Malz, Agent Alpha oder Zehn Gebote zu veröffentlichen. Mit Verzweifelt! erscheint als deutsche Erstausgabe ein in den USA der 50er-Jahren angesiedeltes Drama, das in Frankreich Ende des letzten Jahrtausends in drei Bänden unter dem Titel Les Revoltés herausgebracht wurde.

Verzweifelt!

Die Story stammt vom vielbeschäftigten belgischen Autor Jean Dufaux (Raubtiere – Jäger der Nacht, Regenwolf), der die Szenariosn zu mehr als 40 Comic-Serien verfasste. Seine im Venedig des Rokoko angesiedelte Reihe Giacomo C. liegt mittlerweile komplett bei comicplus+ vor.

Verzweifelt!

In Verzweifelt! kann Dufaux, derin Brüssel Film studierte, seine Liebe zum Kino voll ausleben. Das beginnt bereits damit, dass die Hauptfigur Waldo Harland versucht mit allen – auch kriminellen – Mitteln als Drehbuchautor in Hollywood Fuß zu fassen. An Talent mangelt es ihm nicht, so versorgt er ganz nebenbei dem Autor des Filmklassikers Die Nacht vor der Hochzeit (The Philadelphia Story) mit einer zündenden Idee für die Eröffnungsszene.

Verzweifelt!

Ins selbe Horn stößt auch die diesem Band abschließende Bonusstory Bertha Boxcar (deren Titel alle Scorsese-Fans aufhorchen lassen sollte), in der allerlei Hollywood-Prominenz wie Katherine Hepburn, Cary Grant, Humphrey Bogart und ein splitternackter Errol Flynn Gastauftritte absolvieren.

Verzweifelt!

Doch Verzweifelt! ist nicht nur ein Sammelsurium von Anspielungen, die nur Filmfreunde verstehen, sondern in erster Linie ein saftiges Epos voller Gewalt und Leidenschaft. Jean Dufaux wendet sich eher an erwachsene Leser und selbst der Herausgeber dieses Buchs gibt in seinem interessanten Begleittext zu, dass der Autor dem Leser “das Begreifen der Geschichte nicht immer leicht“ macht. Doch es lohnt sich dranzubleiben, auch weil die immer wieder sehr interessant kolorierte Grafik von Marc Malès ziemlich großartig ist. Mit dem was in letzter Zeit so alles als “Graphic Novel“ gefeiert wurde, kann Verzweifelt! allemal mithalten.

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Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Nach dem Genuss (das Wort wurde bewusst gewählt) von Episode IX stellt sich die Frage ob Episode VIII überhaupt nötig gewesen wäre. So ziemlich alles, was Rian Johnson zwei Jahre zuvor dem Star-Wars-Universum beigefügt (oder angetan) hatte, ignoriert J. J. Abrams in seinem Abschluss der Saga. Genau wie in Das Erwachen der Macht, versucht er auch hier die Frage zu beantworten, wie es George Lucas gemacht hätte.

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Rey, Finn und Poe schippern ähnlich wie einst Leia, Luke und Han mit Chewbecca, zwei Robotern und dem Millennium Falcon durchs Universum. Sie treten an gegen den maskierten Kylo Ren und Rey vermutet, dass dieser – obwohl er Planeten zerstört – irgendwie doch ein prima Kerl ist. Zugleich fühlen sich sowohl Finn, Poe aber auch Kylo zu Rey hingezogen…

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Das funktioniert oft ganz hübsch, zumal speziell Daisy Ridley als Rey und auch Jon Boyega als Finn mittlerweile nicht nur sympathische, sondern auch recht talentierte Darsteller geworden sind. Oscar Isaac (Poe) und Adam Driver (Kylo Ren) haben hingegen bereits außerhalb des Star-Wars-Universums als Darsteller geglänzt, doch ihnen gelingt es in Der Aufstieg Skywalkers nicht als sorgloser Draufgänger bzw. grüblerischer Grenzgänger zu überzeugen.

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Doch das nur am Rande. Am wichtigsten ist, dass J. J. Abrams wieder eine großartige Show mit knalligen Momenten, einigen Überraschungen, Humor und vielen respektvollen Verbeugung vor den Klassikern gelang, die trotz einer Laufzeit von 142 Minuten keine Sekunde langweilt. Dass dies das Ende einer Legende ist, wollen wir jedoch nicht glauben, denn es gibt genausoviele römische Zahlen wie Sterne!

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers
© 2020 & TM Lucasfilm LTD

Bei der Heimkinoveröffentlichung ist es sehr erfreulich, dass Disney weiterhin auf 3D setzt. Andere Anbieter brachten Filme, die im Kino auch in einer räumliche Tiefe simulierenden Version liefen, wie etwa X-Men: Dark Phoenix oder Men in Black: International zwar in 4K aber nur als “flache“ Versionen heraus. Nicht so bei Disney, hier erscheinen weiterhin die Animationsfilme (Ausnahme: Chaos im Netz) und die Beiträge des Marvel Cinematic Universe in sehr schön gestalteten 3D-Editionen.

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Bei Das Vermächtnis der Skywalker wurde für die 3D-Edition ein Steelbook mit Wrap-Around-Cover und kleinen Bilder der Hauptcharaktere auf dem Bookrücken spendiert.  Auch das Bonusmaterial mit einem 126-minütigen Making Of kann sich sehen lassen. Hinzu kommen noch diese Dokus: „Die Speeder-Jagd auf Pasaana“ (14:16 min), „Dreharbeiten in der Wüste“ (5:59 min), „D-0: Schlüssel zur Vergangenheit“ (5:33 min), „Warwick & Sohn“ (5:37 min, über Warwick Davis und seinen auch am Film beteiligten Sohn Harrison) und „Die Kreaturen“ (7:46 min). Viel besser kann ein Film nicht präsentiert werden!

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Cats

Knapp 40 Jahre nach der Bühnenprämiere kommt (endlich?) eine Verfilmung von Andrew Lloyd Webbers Cats in die Kinos. Der anhaltende Erfolg des Musicals liegt sichere nicht an der kaum vorhandenen Geschichte. Basierend auf Gedichten von T. S. Eliot wird erzählt, wie sich alljährlich eine Horde Katzen auf einem Schrottplatz trifft und dort die Ballkönigin wählt, die in den Katzenhimmel kommt…

Cats

Diese kaum vorhandene Story ist Vorwand um allerlei als Katzen geschminkten Darstellern die Gelegenheit zu geben ihre Tanzkünste zu demonstrieren und perfekt funktionierende Ohrwürmer zu schmettern. Wer anfällig für Katzen oder Musicals ist, kann live durchaus seinen Spaß haben. Im Kino hingegen sieht es etwas anders aus, selbst wenn Judi Dench, Taylor Swift, Idris Elba und Ian McKellen zuzm digitalen Kinderschminken angetreten sind und sich die Tatzen lecken.

Cats

Ursprünglich wollte Steven Spielberg aus Cats einen Animationsfilm machen, dabei ist es zum Teil auch geblieben. Anstatt aufwändiges Make-Up zu verwenden, bekamen die Darsteller am Rechner Fell, sowie sich ständig in Bewegung befindende Ohren, Schwänze und Barthaare verpasst. Das vor dem Hintergrund eines ebenfalls großteils am Rechner erzeugten London in Szene gesetzte Ergebnis ist gewöhnungsbedürftig bis albern.

Cats

An der Geschichte wurde etwas herumgeschraubt, der Musical-erfahrene Regisseur Tom Hopper (The King’s Speech, Les Misérables) verlegte den Ball in ein Theater und versuchte nicht immer erfolgreich an der Spannungsschraube zu drehen. Ein Glücksgriff war jedoch die Ballerina Francesca Hayward, die in Cats ihre erste Filmrolle spielt. Als Kätzchen Victoria, das von ihren Besitzern ausgesetzt wurde, vermittelt sie glaubhaftes Staunen über das turbulente Geschehen auf ihrem ersten Katzenball und erleichtert es dem Betrachter das Ganze halbwegs erträglich zu finden.

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Verachtung

Der vierte Fall den Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas) und sein Assistent Hafez el-Assad (Fares Fares) für das Dezernat Q in Kopenhagen klären, ist sehr viel mehr als eine weitere vom Erfolgsautors Jussi Adler-Olson ebenso raffiniert wie pervers konstruierte Untat. Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten, denn tatsächlich wurden bis hinein in die 60er-Jahre in einer auf der dänischen Insel Sprogø gelegenen Anstalt tausende Zwangsterilisationen durchgeführt.

Verachtung

Opfer waren behinderte oder sozial auffällige Frauen, darunter auch viele Prostituierte, deren Fortpflanzung der Staat unterbinden wollte. Adler-Olson erzählte in Erbarmen davon, dass ein einst auf Sprogø tätiger Arzt seine perverse Tätigkeit an Immigrantinnen fortführt, um die “arische Rasse“ zu schützen. Doch der Fund von drei mumifizierten Leichen bringt Mørck und Assad auf den Plan…

Verachtung

Das ungleiche Duo muss seinen bisher größten, aber wohl auch letzten Fall klären. Das ist sehr schade, denn der in seiner Depressivität kaum noch zu übertreffende Mørck und der trotz allem ans Gute im Menschen glaubende Assad sind ein ebenso effektives wie interessantestes Profiler-Gespann. Es ist zu hoffen, dass das gut eingespielte Duo Nikolaj Lie Kaas und Fares Fares trotz aller Ankündigungen weitermacht, zumal Jussi Adler-Olson ihre Filmfiguren bereits auf den achten Fall ansetzte. Leider machte das gut eingespielte Duo Nikolaj Lie Kaas und Fares Fares nicht weiter. Mit Erwartung – Der Marco-Effekt wurde die Serie mit Ulrich Thomsen und Zaki Youssefin den Hauptrollen neu gestartet. Doch das Resultat enttäuschte auf ganzer Linie.

Verachtung

Neben dem 119-minütigen Hauptfilm enthält die Blu-ray noch dieses Bonusmaterial: Behind the Scenes (12:16 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Deleted Scenes (4:11 min); Verpatzte Szenen (1:27 min); Interviews mit dem Regisseur und den beiden Hauptdarstellern (23:10 min); Deutsche Trailer zu allen vier Dezernat-Q-Filmen

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Black Christmas

Wer sich diesen kanadischen Film von 1974 über weihnachtliche Morde in einem Studentenwohnheim gesehen hat, wird John Carpenters vier Jahre später entstandenen Klassiker Halloween nicht mehr als die Mutter aller Slasher-Filme bezeichnen. Auch am Anfang von Black Chrismas umkreist eine subjektive Kamera aus der Sicht des Täters den Schauplatz von späteren grausamen Bluttaten und Regisseur Bob Clark (Porky`s) verkneift es sich ebenfalls das wahre Gesicht des Mörders zu zeigen.

Black Christmas

Die interessanten Dokus auf dieser Mediabook-Edition belegen, dass heute keiner der an den Dreharbeiten Beteiligten noch weiß, wem das im Film und auf Plakaten gezeigte Auge des Killers gehört. Ein allzu blutiger Film ist nicht herausgekommen, doch Clark lässt sich Zeit um eine bedrohliche Stimmung aufzubauen. Bestens unterstützt wird er dabei von der guten Besetzung.

Black Christmas

Die Hauptrolle spielt Olivia Hussey (Romeo und Julia), ihren schwer zu durchschauender Freund gibt Keir Dullea (2001: Odyssee im Weltraum), als eine sich ziemlich vulgär aufführende Mitbewohnerin ist Margot Kidder (Superman) zu sehen, während John Saxon, genau wie 10 Jahre später in Wes Cravens A Nightmare on Elm Street, als besonnener Polizist überzeugt.

Black Christmas

Black Chrismas war in Kanada ein großer Erfolg, der sich nicht wiederholte als der Film in den USA unter dem Titel Silent Night, Evil Night (und später im TV als Stranger in the House) oder bei uns als Jessy – Die Treppe in den Tod gezeigt wurde. Doch auf Video und DVD wurde Black Chrismas zum Kultfilm. Es ist sehr erfreulich, dass da bereits das zweite (diesmal feministisch aktualisierte) Remake in den Kinos lief, dieser Klassiker in einer hervorragend ausgestatteten Mediabook-Edition vorliegt.

Black Christmas
Die schöne Buchedition von Capelight Pictures mit 24 Seiten Infos enthält den Film auf DVD und Blu-ray sowie zahlreiche Extras: Audiokommentare mit Regisseur Bob Clark, sowie mit den Darstellern John Saxon und Keir Dullea, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), die Dokus „Black Christmas Revisited“ (36:25 min), „The 12 Days of Christmas“ (36:25 min), „Films and Furs“ – Ein Blick zurück mit Art Hindle (26:09 min), „Victims and Virgins“ mit Lynne Griffin (26:33 min), „Black Stories“ – Ein Gespräch im Kino (20:20 min), Alternative Titelsequenzen “Silent Night, Evil Night“ + “Stranger in the House“ (2:47 min), Interviews mit den Darstellern Olivia Hussey (17:22 min), Margot Kidder (22:31 min) und Art Hindle (23:48 min), Uncovered Sound Scenes (1:07 min + 1:58 min), US-Kinotrailer (4:09 min), sowie TV- und Radio-Spots

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Black Christmas

Kingsman – Jagd auf Red Diamond

2017 kam nicht nur Kingsman: The Golden Circle, die Fortsetzung eines auf dem Comic The Secret Service von Mark Millar (Kick-Ass) und Dave Gibbons (Watchmen) basierenden Blockbusters, in die Kinos, sondern der aus einfachsten Verhältnissen stammende britische Geheimagent Eggsy Unwin erlebte noch ein weiteres Abenteuer.

Kingsman – Jagd auf Red Diamond

Die Story zum Comic The Red Diamond stammt nicht aus der Feder von Millar und Gibbons steuert zur sechsteiligen Mini-Serie nur ein Variant-Cover bei, das auch das Titelbild dieses Panini-Sammelbands ziert.

Kingsman – Jagd auf Red Diamond

Simon Fraser, der wie Mark Millar in Schottland geboren wurde, bemüht sich nicht immer erfolgreich darum, in einem ähnlich klaren Stil wie Dave Gibbons zu zeichnen. Der Brite Rob Williams versucht mit den von Millar vorgegebenen Versatzstücken ein großes 007-Epos zu erzählen. Das klappt nur bedingt, denn die Story um ein paar ständige über Filme quatschende Freaks, die durch den Einsatz eines Computervirus die Menschheit beherrschen wollen, überzeugt kaum.

Kingsman – Jagd auf Red Diamond

Besser gelungen ist die fast schon sensible Schilderung von Eggsys nicht immer erfolgreichen Versuchen, Kontakt zu halten zum proletarischen Milieu, dem er entstammt. Die in Südlondon im Pub The Duke of Surrey spielenden Szenen und der äußerst respektlose Umgang mit dem als “Gaststar“ auftretenden Prinzgemahl Philip atmen durchaus den Geist Mark Millars.

Kingsman – Jagd auf Red Diamond

Trotz aller Mängel kommen Fans der Millarworld nicht um diesen Comic herum, zumal der Starautor ohnehin immer mehr dazu übergegangen ist, das Schreiben von Fortsetzungen zu seinen Erfolgsserien auszusourcen.

The King’s Man: The Beginnin

Auch am Drehbuch zu The King’s Man: The Beginning war Millar nicht beteiligt, was dem dritten Kinofilm nicht gut getan hat.

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Der Pass

Eine grausam zugerichtete Leiche wird pervers inszeniert mitten auf der Grenze zwischen zwei Ländern gefunden. Doch dies ist erst der Anfang einer immer stärker eskalierenden Mordserie, deren Aufklärung zwei höchst unterschiedlich temperierte Ermittler aus den beiden Nachbarländern übernehmen sollen.

Der Pass

So weit, so bekannt, denn mit Der Pass entstand eine weitere (circa fünfte) Neuverfilmung der dänisch-schwedischen Erfolgsserie Die Brücke. Doch die deutsch-österreichische Variante übernimmt vom Original wenig mehr als die Ausgangssituation und verlegt den Fundort der ersten Leichen auf einen verschneiten Bergpass.

Der Pass

Dort trifft die engagierte deutsche Ermittlerin Ellie Stocker (Julia Jentsch aus Sophie Scholl – Die letzten Tage) zum ersten Mal auf ihren österreichischen Kollegen Gedeon Winter (Nicholas Ofczarek). Dieser ist das genaue Gegenteil der jungen Frau, denn er hat recht grobe Umgangsformen, einen Hang zum Zynismus und ist in eine Korruptionsaffäre verstrickt. Zudem konsumiert zudem auch noch Unmengen von Alkohol und Drogen.

Der Pass

Doch der Spaß, der dabei entstehen kann, wenn ein korrekter Deutscher auf einen schlampigen Österreicher trifft, kommt bei Der Pass kaum auf. Der Kriminalfall nimmt in seiner Mischung aus Cyber-Spannerei, Krampus-Kult und flankierenden Sensations-Journalismus immer mehr brutalen Drive auf, wodurch das unterschiedliche Duo teamfähig wird. Sowohl Stocker als auch Winter nehmen bei der Jagd auf den Serienmörder keine Rücksicht auf sich selbst und ihre Umgebung.

Der Pass

Es ist erstaunlich, was das eher für Klamauk-Filme bekannte Team Cyrill Boss & Philipp Stennert (Neues vom Wixxer, Jerry Cotton) hier entfesselt hat. Die Spannung trägt über die vollen acht Episoden, obwohl der Zuschauer den Mörder schon recht früh kennenlernt. Die Brutalität der Gewalttaten wird fast nie gezeigt, sondern der Splatter findet im Kopf des Betrachters statt. Die letzte Episode ist schon fast ein Spielfilm für sich. Es bleibt spannend, wie die sich bereits in Produktion befindliche zweite Staffel nach dem drastischen Finale weitergehen soll.

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Signor Rossi

Bereits 1960 erfand der 1938 in Mailand geborene Bruno Bozzetto seinen Signor Rossi. Als einer seiner frühen Trickfilme bei einem Festival in Annecy abgelehnt wurde, machte Bozzetto seinem Ärger Luft, in dem er sich in dem Zeichentrickfilm Einen Oscar für Herrn Rossi über den Festivaldirektor lustig machte.

Signor Rossi

Bozzetto machte auch weiterhin zunächst eher schlicht animierte Zeichentrickfilme mit Rossi in der Hauptrolle und ließ ihn z. B. diverse Sportarten ausüben. So richtig bekannt wurde das rundliche Männlein allerdings aber erst durch die liebevoll gestaltete 12-teilige Serie Herr Rossi sucht das Glück, die von 1975 bis 1978 in Koproduktion mit dem Hessischen Rundfunk entstand und verteilt auf drei DVDs veröffentlicht wurde.

Signor Rossi

Der Kleinbürger Rossi erlebt dabei gemeinsam mit dem Hund Gastone auf der Suche nach dem Glück zahlreiche Abenteuer. Er reist dank der Zauberpfeife einer Glücksfee durch Raum und Zeit und trifft dabei immer wieder auf cholerische Herrscher, die absolute Doppelgänger seines Chefs sind.

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Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Wally Woods faszinierende Bilder von außerirdisch schönen Frauen und tollkühnen Raumfahrern, deren Helme aussehen wie umgedrehte Goldfischgläser, wurden in sehr vielen Bildbänden und Kunstbüchern abgedruckt. Woods tragischer selbst verursachter Tod, 1981, im Alter von nur 54 Jahren, trug zudem noch einiges zum Mythos des Comiczeichners als begnadeter aber glückloser Künstler bei.

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Dabei geriet ein wenig in Vergessenheit, dass der auch für MAD und Will Eisner The Spirit arbeitende Wood hervorragende Geschichten in Szene setzte, vor allem in seiner Anfangszeit bei den EC Comics. Daher ist es sehr erfreulich, dass der All Verlag seine in Eigenregie erstellte und hoffentlich noch viele Blüten treibende Reihe Aus dem EC-Archiv mit drei Bänden startet, die “alle Science-Fiction & Fantasy Storys“ enthalten, die Wood ab 1950 für die Hefte des US-Verlags zeichnete.

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Bemerkenswert ist, dass Wally Wood seine ersten vier innerhalb der EC-Serien Weird Fantasy und Weird Science veröffentlichte Comics gemeinsam mit Harry Harrison zeichnete. Dieser merkte jedoch recht bald, dass er ein sehr viel talentierterer Autor als Zeichner war. Harrison schrieb anschließend die erfolgreiche Science-Fiction-Reihe über die “Stahlratte“ Jim DiGriz und mit dem Roman Make Room! Make Room! die Vorlage zum Erfolgsfilm Soylent Green mit Charlton Heston (deutscher Titel … Jahr 2022 … die überleben wollen).

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Im Alleingang steigerte Wally Wood seine graphische Meisterschaft so stark, dass er auch verstärkt Cover für die EC-Comichefte zeichnete. Viele Bilder von Wood strahlen für sich betrachtet einen naiv anmutenden Optimismus aus, der eine Zukunft voller Abenteuer verspricht. Doch die von ihm detailreich in Szene gesetzten Geschichten sind eher Dystopie als Space-Opera. Auch heute noch überraschen die ganz schön bösen “No Future“-Schlusspointen der Short Stories.

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Für diese Geschichten, die sich nicht hinter den zeitgleich erschienenen Science-Fiction-Geschichten von Isaac Asimov oder Arthur C. Clarke verstecken müssen, zeichneten sich zumeist EC-Herausgeber William C. Gaines und der auch als Zeichner tätige spätere MAD-Chefredakteur Al Feldstein verantwortlich. Doch so manches Mal ließ sich das Duo von zuvor genossener Lektüre nicht nur inspirieren, sondern schuf ziemlich dreiste Plagiate.

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Daher bekam der Verlag 1952, nach dem Abdruck der von Wally Wood gezeichneten Story Home to Stay (abgedruckt als  Heimgekehrt um zu bleiben! in Band 2 der Wally-Wood-Reihe des All Verlags), einen Brief vom damals noch aufstrebenden SF-Autor Ray Bradbury (Fahrenheit 451), der 50 Dollar forderte, da im Comic die Handlungen von zwei seiner Kurzgeschichten kombiniert wurden. Der in einem sehr freundlichen Ton gehaltene Brief begann mit der freundlichen Anrede “Dear Sir“ und Bradbury schlug vor, auch offiziell für EC zu arbeiten.

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Er träumte sogar von einer Ausgabe, die ausschließlich Comic-Adaptionen seiner Geschichten enthält. Daraus wurde zwar nichts, doch im Laufe der nächsten Zeit erschienen bei EC insgesamt 24 von Bradbury autorisierte Comic-Geschichten, zwei weitere davon gezeichnet von Wood. Band 2 der Wally-Wood-Reihe des All Verlags dokumentiert diesen Vorgang ausführlich im sehr gut zusammengestellten Anhang.

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Es ist großartig, dass es endlich möglich ist, alle diese tollen klassischen Science-Fiction-Geschichten in deutscher Sprache, gut gedruckt in Farbe, im leichten Überformat, in chronologischer Reihenfolge und garniert mit interessanten Anmerkungen lesen zu können! Band 3 liegt mittlerweile auch vor.

Die erotische Kunst des Wally Wood

Als Ergänzung zu den Büchern mit seinen Science-Fiction- & Fantasy-Storys präsentiert der All Verlag in einer schön aufgemachten Edition die erotische Kunst von Wally Wood.

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Franz Gerg: Max & Luzie

1982 bei einer Autofahrt durch München hörte Friedrich Niendieck im Radio den Slogan “Hoffentlich Allianz versichert!“ Der Verleger stoppte an der nächsten öffentlichen Telefonzelle und rief den Werbeleiter der Allianz an. Niendieck hatte mit einem kleinen Team vor zwei Jahren das Konzept für einen Comic entwickelt, der Kinder für Geschichte begeistern konnte, doch es konnte noch kein Interessent für Max & Luzie gefunden werden.

Franz Gerg: Max und Luzie

Das änderte sich schnell, denn im Februar 1983 erschien das erste Heft, in dem die Kinder Max und Luzie zusammen mit dem kauzigen Kieks ins alte Ägypten reisten. Die Auflage betrug 250.000 Exemplare und die Hefte gingen an Allianz-Versicherungsvertreter, die diese zur Kundenbindung einsetzten. Max & Luzie wurde zu einem Erfolg und das 16-seitige Comicheft erreichte 1994 mit einer Auflage von einer halben Million eine Marke, die nur noch von Asterix getoppt wurde.

Franz Gerg: Max und Luzie

Bis 2002 erschienen 74 Hefte mit den Zeitreise-Abenteuern von Max und Luzie. Hauptverantwortlich war Franz Gerg, der 1961 in Bad Tölz geboren wurde, studierte drei Jahre an der Berufsfachschule für Grafik und Werbung in München und begann dann als Werbegrafiker zu arbeiten. Ab 2004 gehört Gerg zum Künstlerteam des Sparkassen-Werbecomics KNAX und zeichnete außerdem bis 2007 den Comic Eddie Erdmann für die Kinderzeitschrift Eddie des Fertighausbauers SchwörerHaus.

Franz Gerg: Max und Luzie

Obwohl Gerg zweifelsohne einer der besten Comic-Zeichner Deutschlands ist, blieb er bisher weitestgehend unbekannt, da er fast ausschließlich Werbe-Comics zeichnet, diese jedoch auf einem international konkurrenzfähigen Niveau. Mit dem voluminösen Buch Max & Luzie – Ein Comic macht Geschichte erhält Gerg endlich die Würdigung, die er schon lange verdient hat.

Franz Gerg: Max und Luzie

Das 250-seitige Buch enthält zahlreiche Beispiele von Gergs Zeichenkunst und auch Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Werbe-Comics. Herausgeber Siegmund Riedel konnte aber auch 48 Comic-Künstler dazu bewegen Hommagen zu Max & Luzie zu zeichnen. Vertreten sind u. a. Werke von Willi Blöß (Künstler-Biografien), Ulf S. Graupner (Das UPGrade), Eric Heuvel (Die Suche), Bernd Kissel (Freistaat Flaschenhals), Alfred Neuwald (Karl der Kleine) und Andreas Pasda (Mosaik), die sich alle vor der Virtuosität von Frank Gerg verbeugen.

Das Buch kann hier bestellt werden: info@comicboerse.info

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