Schlagwort-Archive: EC-Comics

The Crypt of Terror

Wenn der SR-Verlag einen langen Atem hat, wird für viele Freunde klassischer Comics ein Traum in Erfüllung gehen. Nachdem die EC-Comics zuvor bei uns in Bänden mit ausgewählten Stories veröffentlicht wurden – zuletzt erschien beim All-Verlag eine schöne Edition mit allen von Wally Wood gezeichneten Science-Fiction-Geschichten – startet jetzt eine chronologische Veröffentlichung.

Der erste Band der deutschen Ausgabe von The EC Archives widmet sich mit Tales from the Crypt der wohl bekanntesten Serie des Verlags. Diese startete nachdem William Gaines und Al Feldstein unter dem Motto „Here is a Tale taken fom the Crypt of Terror“ einen Comic namens Return from the Grave! in einer Ausgabe der nur mittelprächtig laufenden EC-Serie Crime Patrol Comic veröffentlichten.   

Als das Duo feststellte, dass sich die Krimi-Reihe durch die Horror-Beigabe deutlich besser verkauften, benannten Gaines und Feldstein die laufende Serie 1950 ab Ausgabe 17 in The Crypt of Terror um und änderten den Titel ab Nummer 20 in Tales from the Crypt.

Großartige Künstler wie Jack Kamen, Graham Ingels, Harvey Kurtzman oder auch Al Feldstein schufen beeindruckend gezeichnete, gruselige Geschichten, deren Brutalitäten fast immer mit einem Augenzwinkern serviert wurden.

Der SB-Verlag präsentiert in einem Hardcoverband mit einem Vorwort von John Carpenter die ersten sechs Hefte dieser legendären Horror-Reihe. Enthalten sind nicht nur die in Farbe abgedruckten Comics, sondern auch die kurzen Prosa-Stories in deutscher Übersetzung Erzählung, sowie die amüsanten Anzeigen in der Originalfassung.

Zwar endet nicht jede der in diesem ersten Band präsentierten Geschichten mit einer wirklich überraschenden Schlusspointe, doch durch die Veröffentlichung wird klar, in welcher Dosierung EC seinen Horror ab 1950 verabreichte und wie die Qualität der Comics sich steigerte. So wird in den nächsten Bänden von Tales from the Crypt der großartige Jack Davis für eine perfekte Balance aus Humor und Horror sorgen.

Der SR-Verlag veröffentlicht die Bände seines EC Archives im Halbjahrestakt, wobei Tales from the Crypt im Wechsel mit der Science-Fiction-Serie Weird Science veröffentlicht wird.  

Direkt beim Stefan Riedl Verlag kann unter info@film-boerse.info auch eine auf 100 Exemplare limitierte und nummerierte Vorzugsausgabe von Tales from the Crypt 1 mit Druck und anderem Cover für 80,- Euro bestellt werden.

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Alexander Braun: Horror im Comic

„Die Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht, aber es gibt kein Grundrecht für sittliche Belehrung und Bevormundung. Zumal es jedem freisteht, sich abzuwenden, wenn er etwas nicht zur Kenntnis nehmen will. So schräg es auf den ersten Blick klingen mag: Wer das Bedürfnis hat, ästhetisch zu simulieren, wie eine Kettensäge einen menschlichen Körper zerteilt, steht fest auf dem Boden des Rechts. Wer das zu verbieten versucht, tut es weniger.“

Dies schreibt Alexander Braun im Vorwort seines neuen Ausstellungskatalogs, der ein Jahr nach der Veröffentlichung seines ebenso gewichtigen, wie aussagekräftigen Bildbands Will Eisner – Graphic Novel Godfather erschienen ist. Eine dreißigseitige Einleitung geht ganz schön in die Tiefe bei der Beantwortung der Frage, warum sowohl Künstler als auch das Publikum von Schreckensbildern fasziniert sind.

Rembrandt: Die Anatomie des Dr. Tulp

Zur Diskussion gestellt werden dabei Thesen von Immanuel Kant und Jean-Jacques Rousseau über das Böse im Menschen. Zur Abbildung kommen blutige Gemälde von Rembrandt, Goya und Caravaggio, aber auch Szenen aus Tobe Hoopers Horror-Klassiker The Texas Chainsaw Massacre. Dabei stellt Braun die berechtigte Frage, warum Museen die von ihm ausgewählten Gemälde auch für Kinder frei zugänglich zeigen, während Hoopers Film in Deutschland indiziert wurde.

Passend hierzu trägt das erste Kapitel des Buchs, das sich mit den EC-Comics beschäftigt, den Untertitel “Amerikas Weg in die Zensur“. Zum Abdruck kommen hervorragende Reproduktionen der Exponate, der im Dortmunder schauraum: comic + cartoon gezeigten Ausstellung Horror im Comic. Zu bestaunen gibt es neben Comicseiten von Künstlern wie Jack Davis oder Johnny Craig, auch die Originalseiten einer kompletten EC-Story von Graham Ingels.

Enthalten ist aber auch die deutsche Übersetzung des kompletten Protokolls einer Aussage von EC-Herausgeber Bill Gaines. Dieser hatte sich freiwillig gemeldet, um am 21. April 1954 den US-Senatsausschuss davon zu überzeugen, dass die von ihm produzierten durchaus moralischen Horrorcomics keineswegs die Jugend verderben. Gaines hielt vor dem Ausschuss zwar einen Monolog voller guter Argumente, versagte aber im Kreuzverhör und machte die Regierungsbehörden erst durch diesen Auftritt auf seine Comics aufmerksam.

Das Resultat war der Comics Code, der es Gaines unmöglich machte, seine Comics weiterhin an die Kioske zu bringen. Das ebenfalls von ihm verlegte Satiremagazin MAD rettete ihn vor dem Ruin. Es wurde zu einem Riesenerfolg, nachdem es nicht mehr als Comicheft, sondern als Magazin erschien und Gaines sich daher nicht mit den Vorgaben des Comics Code herumärgern musste.

Auch der Verleger James Warren veröffentlichte seine von Künstlern wie Frank Frazetta, Richard Corben oder Bernie Wrightson gezeichneten schwarzweißen Horrorcomics in Zeitschriften. Den ab 1964 bzw. 1967 erscheinenden Warren-Magazinen Creepy und Eerie widmet Alexander Braun ein Kapitel. Ein Großteil des Buchs beschäftigt sich außerdem damit, wo Monster wie Vampire, Werwölfe, Geister oder Zombies ihre Ursprünge haben und in welcher Form sie durch die Comics spukten.

Den Abschluss bilden Kapitel über Fumetti Neri wie Diabolik oder Dylan Dog, sowie besonders extreme Horror-Comics aus Japan. Alexander Braun arbeitet seine Themen nicht stur ab, sondern betritt unterwegs auch interessante Nebenwege und lockert den Text durch Anekdoten auf. Auch Leser, die sich bereits sehr gut mit Horrorcomics auskennen, dürften in diesem Buch so manche Entdeckung machen.

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Die erotische Kunst des Wally Wood

Wally Wood war ganz gewiss einer der faszinierendsten Comickünstler des letzten Jahrhunderts. Der All Verlag präsentierte in drei hervorragend zusammengestellten Bänden bereits alle Science-Fiction & Fantasy Storys, die Wood ab 1950 für die EC-Comics zeichnete. Immer noch faszinieren seine Bilder von außerirdisch schönen Frauen und tollkühnen Raumfahrern, deren Helme wie umgedrehte Goldfischgläser aussehen.

Die erotische Kunst des Wally Wood

Doch Wood war auch ein Meister des humoristischen Comics. Zusammen mit Jack Davis, John Severin und Will Elder hat er die ersten 23 von Harvey Kurtzmans anfangs noch als Comicheft konzipierten Ausgaben des Satire Magazins MAD nahezu im Alleingang gezeichnet. Wood veralberte hier Comichelden wie Superduperman! oder Hal Fosters Prinz Eisenherz als Prince Violent.

Hal Foster: Prinz Eisenherz, Jahrgang 1969 - 1971

Möglicherweise war Foster von dieser Satire nicht amüsiert, denn als er 1970 einen Nachfolger für seine Ritterserie suchte, ließ er Wally Wood zwar die auch innerhalb der Serie abgedruckte Seite 1762 zeichnen,  entschied sich jedoch für seinen ehemaligem Assistenten John Cullen Murphy, der Prinz Eisenherz 1971 übernahm.

Hal Foster: Prinz Eisenherz, Jahrgang 1969 - 1971
Prinz Eisenherz – Seite 1762 von Wally Wood

Wally Wood verwendete Teile seiner Zeichnung etliche Jahre später noch einmal zweckentfremdet. 1981 erschien im Magazin Gang Bang # 2 unter dem Titel Prince Violate by Hard Farter eine Eisenherz-Parodie, auf deren ersten Seite Wood zwei Panels seiner Seite 1762 verwendete und eines davon so umgestaltete, dass Eisenherz bzw. Prinz Violate jetzt beim Onanieren zu sehen ist.

Hal Foster: Prinz Eisenherz, Jahrgang 1969 - 1971

Diese Parodie ist unter dem Titel Prinz Eisenhart in einem Buch enthalten, in dem der All Verlag – quasi als Ergänzung zu seiner Veröffentlichung der Science-Fiction & Fantasy Storys – die erotische Kunst von Wally Wood präsentiert. Da die enthaltenen Beiträge chronologisch angeordnet sind, ist nachzuvollziehen, wie Wood anfangs nur sehr gelegentlich den Bereich “Herrenwitze“ bediente.

Die erotische Kunst des Wally Wood
„Guten Morgen, Ed. Ist meine Frau da? Die deine möchte mit ihr reden.“

Der vollausgelastete Wood zeichnete in den 50er-Jahren einige wenige Cartoons für Herrenmagazine, die auch gut in den Playboy gepasst hätten. 1965 gestaltete Wood parallel zu seiner Arbeit an Marvels Daredevil ein Marquis de Sade Malbuch, sowie für das Männermagazin Cavalcade einige “Far-Out Fables“, die der All Verlag treffend als “maßlose Märchen“ übersetzt hat.

Die erotische Kunst des Wally Wood

In den 70er-Jahren zeichnete Wood interessante Underground-Comics wie My Word aber auch plumpe Cover für das Magazin Screw und die nicht sonderlich originelle Erotik-Serie Sally Forth. Bei einigen wenigen Höhepunkten, wie den deftigen Parodien zu Alice im Wunderland, Disneys Schneewittchen und die sieben Zwerge oder Der Zauberer von Oz (mit dem 1939 eigentlich für die Titelrolle vorgesehenen W. C. Fields) blitzt gelegentlich noch Woods zeichnerische Meisterschaft durch.

Die erotische Kunst des Wally Wood
Dieser Druck liegt der auf 111 Exemplare limitiertenVorzugsausgabe bei

Doch nach mehreren Schlaganfällen und nachdem er auf dem linken Auge erblindet war, nahm Wally Wood sich 1981 im Alter von nur 54 Jahren das Leben. Sein in diesem Buch enthaltenes Spätwerk hat meist einen sehr traurigen Beigeschmack. Trotzdem ist es wichtig, dass auch diese oft recht finstere Phase – in der die wenigen Highlights umso stärker strahlen – in einer fundiert kommentierten Ausgabe zum Abdruck kommt.

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Bernie Wrightson: Creepshow

Kurz nachdem Stephen King bereits 1981 kurz in George A. Romeros Knightriders als pöbelnder Zuschauer zu sehen war, ließen der Bestsellerautor und der Zombie-Regisseur ihrer Vorliebe für die alten EC-Comics freien Lauf. Creepshow ist das filmische Gegenstück zu den aus mehreren Horrorgeschichten bestehenden EC-Comicheften wie Tales from the Crypt oder The Vault of Horror.

Stephen King: Creepshow

In Deutschland zeigten die Kinos den Film unter dem blöden Titel Die unheimlich verrückte Geisterstunde (wahrscheinlich hatte derselbe Knallkopf, der Airplane! mit Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug übersetzte, erneut zugeschlagen) und es wurde auch noch eine komplette Episode herausgeschnitten.

Bernie Wrightson: Creepshow

Diese war natürlich im von Bernie Wrightson zu Papier gebrachten Creepshow-Comic enthalten, doch dieser erschien bei uns erst 1989 als der Film ohnehin schon komplett auf Video erhältlich war. Der Zeichner hatte auch Stephen Kings Buch Der Werwolf von Tarker Mills bebildert und 12 Illustrationen zu dessen Langfassung von The Stand beigesteuert.

Bernie Wrightson: Creepshow

Die Creepshow-Adaption gehört ganz gewiss nicht zu Wrightsons schwächsten Werken, denn nicht ohne Grund wurde der durch seine Arbeiten für die Warren-Magazine Creepy und Eerie, sowie die Comics mit Swamp Thing, bekannte Zeichner für den Job ausgewählt. Das Cover des Creepshow-Comics stammt übrigens nicht von Wrightson, sondern vom EC-Zeichner Jack Karmen. Dieser zeichnete auch alle Comichefte, die im Film zu sehen sind.

Bernie Wrightson: Creepshow
Der Kunstdruck

Es ist sehr erfreulich, dass bei Splitter eine liebevoll editierte Hardcover-Neuauflage von Wrightsons Creepshow erschienen ist. Als Anhang ist noch ein fundiertes achtseitiges Nachwort von Sven Jachmann enthalten. Der Erstauflage liegt zudem noch ein Kunstdruck bei. Doch dieser ist etwas enttäuschend ausgefallen und wirkt wie eine Blanko-Urkunde.

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Creepshow – Die Serie

Nach einem Drehbuch von Stephen King gelang George A. Romero (Night of the Living DeadZombie) 1982 mit Creepshow eine kultige Horror-Hommage an die EC-Comics im Stile von Amicus-Episodenfilmen wie Die Todeskarten des Dr. Schreck oder Tales from the Crypt. 1987 und 2006 entstanden zwei Fortsetzungen, die weder stilistisch noch inhaltlich beim Original mithalten konnten.

Creepshow - Die Serie

Daher war zu befürchten, dass eine 2019 auf dem Horror-Kanal Shudder gestartete Creepshow-Serie bestenfalls das Niveau der Fortsetzungen erreichen würde. Doch schon die erste Geschichte macht Hoffnung. Gray Matter basiert auf Stephen Kings fast schon klassischer Kurzgeschichte Graue Masse von 1973, die in seiner ersten Story-Sammlung Nachtschicht enthalten ist.

Creepshow - Die Serie

Einige Einwohner haben sich vor dem aufziehenden Orkan in einen Kleinstadt-Laden geflüchtet. Die Gruppe horcht auf, als der kleine Timmy, der eine Kiste der Billigbier-Marke Harrow’s Supreme Lager kaufen will, erzählt, dass sein Vater sich in letzter Zeit extrem verändert hat. Als eine kleine Gruppe Kleinstädter daraufhin Timmys Vater aufsucht, erlebt sie eine böse Überraschung…

Creepshow - Die Serie

Gray Matter ist großartig besetzt mit Tobin Bell (Saw), Giancarlo Esposito (Breaking Bad) und Adrienne Barbeau (The Fog – Nebel des Grauens), die bereits 1982 beim ersten Creepshow-Film dabei war. Regie führt der Horror-Makeup-Guru Greg Nicotero (The Walking Dead), der 1982 als Jugendlicher bei den Dreharbeiten von Creepshow dabei war, danach an den Effekten von Creepshow 2 mitarbeitete und einer der Produzenten der TV-Serie ist.

Creepshow - Die Serie

Neben Gray Matter enthält die erste Episode der Creepshow-Serie auch noch die Puppenhaus-Horror-Story The House of the Head. Beide Geschichten werden dadurch verknüpft, dass sie scheinbar in einer Ausgabe fiktiven Comic-Serie Creepshow enthalten sind, die “Tales of Suspense and Horror“ präsentiert .

Creepshow - Die Serie

Hierzu wurden eigens sehr stilvoll gestaltete Comic-Seiten angefertigt, die gelegentlich auch mitten in den Episoden anstelle von aufwändigen Kulissen oder Spezialeffekten – effizient aber wirkungsvoll – zum Einsatz kommen. Liebevoll nachgestellt wurden auch die Anzeigen für ominöse Artikel wie Sea-Monkeys, Röntgen-Brillen, Mini-Atom-U-Booten oder Muskelaufbau-Präperate, die seinerzeit in den Comic-Heften zum Abdruck kamen.

The House of the Head

The House of the Head erinnert an den von Stephen Kings Sohn Joe Hill produzierten Comic Das Puppenhaus. Hill ist in der Serie Creepshow mit zwei Episoden vertreten. In The Finger erfüllt ein abgetrenntes Körperteil tödliche Wünsche

By the Silver Waters of Lake Champlain

Joe Hills zweiter Beitrag By the Silver Waters of Lake Champlain hingegen wurde zuvor bereits 2014 für die IDW-Reihe Shadow Show als Comic  adaptiert.

Creepshow - Die Serie

Die Verfilmung  der gelungene Miniatur eines Films über prähistorische Monster bildet den Abchluss der ersten Staffel von Creepshow. Die Geschichte wurde stimmungsvoll in Szene gesetzt von Tom Savini, einem weiteren Horror-Makeup-Guru.

All Hallows Eve

Ein weiterer Höhepunkt ist die Episode All Hallows Eve. In dieser sehr subtil erzählten Geschichte geht es um fünf Jugendliche, die alljährlich zu Halloween sehr viel mehr Schrecken verbreiten als ihre Mitbewerber. Nach und nach erfährt der Zuschauer, dass die kleine Gruppe aus gutem Grund auf einem Rachefeldzug ist…

Creepshow - Die Serie

Bemerkenswerte an dieser an die Werke von Ray Bradbury erinnernden Geschichte ist, dass sie tatsächlich auf einer Comic-Vorlage basiert. Bruce Jones schrieb die Story 1982 für die erste Ausgabe seiner Horror-Anthologie Twisted Tales und Tim Conrad brachte sie auf 6 Seiten zu Papier. Fast 40 Jahre später adaptierte Jones seinen Comic für Creepshow.

Creepshow - Die Serie
Aus Twisted Tales # 1

Zwar ist nicht jede Episode ein Höhepunkt (nicht sehr originell ist etwa Night of the Paw, ein Update der 1902 entstandenen Kurzgeschichte Die Affenpfote von William Wymark Jacobs), doch manche Stories hätten auch als Vorlage für einen Spielfilm getaugt. Genau wie die Filmvorlage präsentiert Creepshow sehr stimmungsvoll ein breites Spektrum von höchst unterschiedlichen Horror-Geschichten.

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Creepshow 3

1982 gelang George A. Romero (Night of the Living DeadZombie) nach einem Drehbuch von Stephen King mit Creepshow im Stile von Amicus-Episodenfilmen wie Die Todeskarten des Dr. Schreck oder Tales from the Crypt eine kultige Horror-Hommage an die EC-Comics. In der Episode The Lonesome Death of Jordy Verrill spielte King sogar die Hauptrolle und entpuppte sich als ganz passabler Darsteller. Die grausige Mischung aus Trash und Grusel zündete in der 1987 fast ganz ohne Romero (er produzierte lediglich) und King (er lieferte nur die Vorlage für eine einzige Episode) entstandenen Fortsetzung Creepshow 2 nur noch bedingt. Wer sich diesen Abstieg noch einmal deutlich vor Augen führt und bedenkt, dass bei Creepshow 3 völlig auf die Mitarbeit von Romero und King verzichtete wurde, wird vielleicht doch noch halbwegs passabel unterhalten.

Creepshow 3

Die Trickfilm-Rahmenhandlung um den kleinen Hotdog-Verkäufer ist (bewusst?) mäßig bis mies animiert und die dann folgende erste Episode Alice benutzt eine verhexte Fernbedienung als müden Aufhänger und schwachen Vorwand für splattrige Makeup-Effekte. Etwas besser ist da schon The Radio, hier geht es um teuflische Befehle aus dem Rundfunk und es gibtschon beinahe so etwas wie eine Schlusspointe. Episode 3 The Call Girl ist solider aber eher überraschungsfreier Splatter-Horror mit einer Prostituierte, die im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht. Ihrer gerechten Strafe kann sie aber natürlich nicht entkommen. Deutlich spaßiger aber auch ganz schön pervers geht es dann bei The Professor’s Wife zu. Hier vermuten zwei Studenten, dass ihr alter Professor sich seine sehr viel jüngere Traumfrau, die er demnächst heiraten will, selbst zusammengebaut hat. Mit Tupfer und Skalpell gehen sie der Sache äußerst blutig auf den Grund.

Creepshow 3
Die fünfte und letzte Episode Haunted Dog ist dann ganz sicher nicht der krönende Abschluss. Hier wird ein äußerst arroganter Arzt, der den passenden Namen Dr. Farwell trägt, zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt und er lässt seinen Zorn an den Patienten aus. Natürlich kommt der schnöselige Doc nicht ungestraft davon. Diese Geschichte hätte mit einem richtig guten Hauptdarstellen richtig gut werden können, doch so schleppt sie sich mühsam über die Runden. Einen gewissen Charme bekommt der sichtbar billig oft an immer denselben Schauplätzen gedrehte Creepshow 3 dann doch noch dadurch, dass zum Abschluss noch einmal die Figuren aus allen Episoden zusammengebracht werden und sich einige ganz witzige Zusammenhänge ergeben. Die Macher des Filmes sind jedenfalls nicht zu bremsen und Co-Regisseur James Dudelson (der schon Romeros Day of the Dead fortsetzte) ist auch bei einer 2019 gestarteten Creepshow-TV-Serie beteiligt.

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Stephen King: Creepshow

“Gute Liberale scheuen häufig vor dem Horror-Film zurück. Ich selbst sehe gerne die aggressivsten von allem – Dawn of the Dead zum Beispiel – als diejenigen an, die eine Falltür im zivilisierten Großhirn öffnen und den hungrigen Alligatoren die in dem unterirdischen Fluß darunter herumschwimmen, einen Korb rohes Fleisch zuwerfen. Weshalb die Mühe? Weil das verhindert, dass sie herauskommen, Mann!”

Stephen King: Creepshow

Dieses Zitat stammt aus Stephen Kings empfehlenswerten Horror-Sachbuch Danse Macabre und hat auch noch eine interessante Anmerkung zum Anklang den Dawn of the Dead in Westdeutschland fand: Während bei uns Der Exorzist, der in den USA alle Rekorde brach, nur durchschnittlich lief, ging Dawn of the Dead wie eine Rakete ab. King vermutet, dass die westdeutsche Bevölkerung Ende der siebziger Jahre anscheinend weniger Probleme mit fluchenden (und kotzenden) Teenies als mit bombenwerfenden Amokläufern hatte und daher Romeros Zombie-Film in der BRD den Nerv der Zeit besser als Der Exorzist traf.

Stephen King: Creepshow

Außerdem verweist King in Danse Macabre ziemlich häufig auf Night of the Living Dead und so sollte es nicht verwundern, dass es bald zu einer Zusammenarbeit mit George A. Romero kam. Nachdem King bereits 1981 kurz in Romeros Knightriders als pöbelnder Zuschauer zu sehen war, gaben sich beide 1982 in Creepshow ihrer Vorliebe für die alten EC-Comics hin. Diese Geschichten mit brachial-moralischen Happy-Ends schockten in den fünfziger Jahren Eltern- und Kirchenverbände ähnlich stark, wie später die Frühwerke von Romero, Wes Craven (The Last House on the Left, 1972) oder Tobe Hooper (The Texas Chainsaw Massacre, 1974) und entfesselten ebenfalls eine Zensur-Debatte.

Stephen King: Creepshow

Ein weiterer Einfluss waren AmicusEpisodenfilmen wie Die Todeskarten des Dr. Schreck oder Tales from the Crypt. Während Romero bei Creepshow Regie und somit ein gut bestücktes Schauspieler-Ensemble (u. a. Hal Holbrook, Fritz Weaver, Leslie Nielsen, E. G. Marshall, Viveca Lindfors, Ted Danson, Ed Harris, Tom Savini und John Carpenters Ex-Frau Adrienne Barbeau) führen durfte, schrieb King nicht nur die fünf Gruselstories (von der nur The Crate als Die Kiste auch als Prosa vorliegt) und die Rahmenhandlung mit dem kleinen Jungen, sondern er spielte auch noch die Titelrolle ieiner Episode und das noch nicht einmal schlecht.

Stephen King: Creepshow

In einer Rahmenhandlung des Filmes werden dem kleinen Billy (Stephen Kings Sohn Joe) Jungen von seinen besorgten Eltern die Horrorcomics entwendet und in den Müll geworfen. Dann folgt Episode 1 Father’s Day (Länge: 17 min) in der sich ein Toter an seiner Familie rächt. In Episode 2 The Lonesome Death of Jody Verill  (Länge: 14 min) darf Stephen King als tollpatschiger Farmer brillieren, der einen seltsamen Meteoriten findet. Episode 3 Something to Tide You Over (Länge: 25 min) fehlte in der deutschen Kinofassung. Hier bringt ein gar nicht lustiger Leslie Nielsen seine Ehefrau und ihren Liebhaber um. Natürlich kommt er nicht ungeschoren davon…

Stephen King: Creepshow

Episode 4 The Crate (Länge: 38 min) ist schließlich der Höhepunkt des Films. In einer Kiste haust ein menschenfressendes Monster. Ein unglücklich verheirateter Professor entdeckt dies und kommt auf dumme Gedanken. Episode 5 They’re Creeping Up on You (Länge: 16 min) ist vor allem bemerkenswert durch die Unmenge von Käfern, die auf E. G. Marshall herumkrabbeln. Die EC-Comics waren in den fünfziger Jahren meist moralischer als die Jugendschützer, die diese immer wieder verboten haben. Daher rächt sich am Schluss des Filmes auch der kleine Junge aus der Rahmenhandlung mittels einer Voodoo-Puppe an seinem Vater.

 Stephen King: Creepshow

Bei uns lief der Film nicht nur unter dem blöden Titel Die unheimlich verrückte Geisterstunde (wahrscheinlich hatte derselbe Knallkopf, der Airplane! mit Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug übersetzte, erneut zugeschlagen) sondern wurde auch noch um eine ganze Episode gekürzt. Dies geschah sicher in erster Linie um den Kinos täglich eine Vorstellung mehr zu ermöglichen. Auf Video erschien dann der komplette Film.

Stephen King: Creepshow

Creepshow wurde sehr gut aufgenommen und beeinflusste auch die Machart der TV-Serie Tales from the Crypt.  1987 entstand eine Fortsetzung. Diesmal inszenierte Michael Gornick, der beim ersten Teil und auch bei Dawn of the Dead hinter der Kamera gestanden hatte. Die grausige Mischung aus Trash und Grusel zündete im fast ganz ohne Romero (er produzierte lediglich) und King (er lieferte nur die Vorlage für eine einzige Episode) entstandenen Film nur noch bedingt.

Stephen King: Creepshow

Nicht unerwähnt bleiben soll noch die sehr gelungene Comic-Adaption von Creepshow, der Bernie Wrightson einen ansprechend-gruseligen Look verliehen hat. 2006 entstand schlißlich noch Creepshow 3, allerdings ganz ohne Mitwirkung von King und Romero. 2019 startete eine Creepshow-TV-Serie.

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The History of EC Comics

Dieser großformatige Band über ein wichtiges Kapitel der Comic-Geschichte ist optisch eine Wucht, was bei einer Publikation von Taschen fast schon selbstverständlich ist. Doch mit dem auch als Musiker tätigen Grant Geissman wurde ein Autor gefunden, der – natürlich unterstützt durch die grandiose Bebilderung – die Geschichte der EC-Comics äußerst lebendig am Auge des Betrachters vorbeiziehen lässt.

The History of EC Comics

Dabei wird mit viel Liebe zum Detail auch die Frühgeschichte gewürdigt. Bevor Max Gaines seinen eigenen Verlag Educational Comics (also “Erzieherische Comics“) gründete, trug er in den 30er-Jahren maßgeblich dazu bei, dass Comics in den USA nicht nur in Zeitungen zum Abdruck kamen, sondern auch in Heft-Form an Kiosken verkauft wurden. Auch Superhelden wie Flash oder Wonder Woman ebnete Max Gaines den Weg.

The History of EC Comics

Sehr erfolgreich verlegte er bei EC Comics Geschichten aus der Bibel in Comicform. Als Gaines 1947 bei einem Bootsunfall ums Leben kam, verfügte seine Witwe, dass der 25-jährige Sohn William das Geschäft übernehmen soll. Dieser plante eine Zukunft als Lehrer und hatte mit Comics nichts am Hut. Wie er nach einigen Anfangsschwierigkeiten dennoch zum engagierten Verleger und Comic-Schöpfer wurde, das erzählt Grant Geissman so spannend wie einen Thriller.

The History of EC Comics

Die zweite Hauptrolle im Buch spielt Al Feldstein, der drei Jahre jünger als William Gaines war und von diesem wegen seines Zeichentalents bei EC einen Job bekam. Die Männer freundeten sich an, auch weil beide fasziniert von Radio-Hörspielen und Pulp-Romanen waren. Sie entwickelten Crime-Geschichten, die sich nicht nur an junge Leser richten und meist mit einer überraschenden Schlusspointe enden.

The History of EC Comics

1950 versuchten sich Gaines und Feldstein an zwei Horror-Comics namens The Crypt of Terror und The Vault of Horror, die von einem gewissen modrigen Crypt-Keeper bzw. seinem Kumpel dem Vault-Keeper anmoderiert wurden. Diese Stories wurden zunächst in zwei Ausgaben der EC-Serien Crime Patrol und War Against Crime versteckt.

The History of EC Comics

Nachdem sie feststellten, dass sich die Krimi-Hefte durch die Horror-Beilage besser verkauften, starteten Gaines und Feldstein die Serien The Crypt of Terror (später umbenannt in Tales from the Crypt) und The Vault of Horror. Künstler wie Jack Davies, Graham Ingels, Bernie Krigstein oder Wally Wood schufen beeindruckend gezeichnete, gruselige Geschichten, deren Brutalitäten fast immer mit einem Augenzwinkern serviert wurden.

The History of EC Comics

Bill Gaines änderte den Verlagsnamen in Entertaining Comics und mit Harvey Kurtzman betrat ein weiterer wichtiger Protagonist die EC-Bühne. Dieser hatte mit Horror-Geschichten nur wenig am Hut. Doch er entwickelte eine Meisterschaft im Erzählen und Inszenieren von realistischen Kriegs-Comics. Die von Kurtzman herausgegebenen Heft-Serien namens Two-Fisted Tales und Frontline Combat boten gut recherchierte Stories und glorifizierten den Krieg kein bisschen. Dies kam bei ehemaligen oder aktiven Soldaten gut an, die die Authentizität der Comics lobten, während Regierungsstellen wie J. Edgar Hoovers FBI gerade deswegen fürchteten, dass die realistische Brutalität der Geschichten die Moral der US-Truppen untergraben könne.

The History of EC Comics

Nachdem Kurtzman in seinen Kriegs-Comics ernsthafte dramatische Geschichten erzählte, ging sein nächsten Projekt für EC in eine komplett andere Richtung. Mit MAD veralberte er zunächst die Comics aus dem Hause EC. Richtig erfolgreich wurde das Comicheft erst, als sich Kurtzman zusammen mit den Zeichnern Jack Davis, Wally Wood, John Severin und Bill Elder an Ikonen wie Superman, Prinz Eisenherz, Flash Gordon oder Micky Maus abarbeitete.

The History of EC Comics

MAD wurde zum größten Erfolg von EC und überlebte als einzige Publication des Verlags den Kahlschlag, der 1954 durch einige Zeitungsartikel und vor allem durch Fredric Werthams Buch Seduction of the Innocent ausgelöst wurde. Comics ohne das Siegel Comics Code, das die neu formierte Comics Magazine Association of America (CMAA) vergab wurden, von den meisten Händlern nicht mehr verkauft.

The History of EC Comics

Auch dies traurige Kapitel beschreibt Grant Geissman detailreich und ausführlich, genau wie die immer noch andauernden Einflüsse der EC-Comics auf die Popkultur. Doch in erster Linie feiert dieses knapp 600-seitige (leider nur in englischer Sprache erhältliche)  Buch, in dem sämtliche Cover der EC-Hefte zum Abdruck kommen, eine Zeit als einige talentierte und hochmotivierte Individualisten durch Geschichten Geschichte schrieben.

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Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Wally Woods faszinierende Bilder von außerirdisch schönen Frauen und tollkühnen Raumfahrern, deren Helme aussehen wie umgedrehte Goldfischgläser, wurden in sehr vielen Bildbänden und Kunstbüchern abgedruckt. Woods tragischer selbst verursachter Tod, 1981, im Alter von nur 54 Jahren, trug zudem noch einiges zum Mythos des Comiczeichners als begnadeter aber glückloser Künstler bei.

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Dabei geriet ein wenig in Vergessenheit, dass der auch für MAD und Will Eisner The Spirit arbeitende Wood hervorragende Geschichten in Szene setzte, vor allem in seiner Anfangszeit bei den EC Comics. Daher ist es sehr erfreulich, dass der All Verlag seine in Eigenregie erstellte und hoffentlich noch viele Blüten treibende Reihe Aus dem EC-Archiv mit drei Bänden startet, die “alle Science-Fiction & Fantasy Storys“ enthalten, die Wood ab 1950 für die Hefte des US-Verlags zeichnete.

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Bemerkenswert ist, dass Wally Wood seine ersten vier innerhalb der EC-Serien Weird Fantasy und Weird Science veröffentlichte Comics gemeinsam mit Harry Harrison zeichnete. Dieser merkte jedoch recht bald, dass er ein sehr viel talentierterer Autor als Zeichner war. Harrison schrieb anschließend die erfolgreiche Science-Fiction-Reihe über die “Stahlratte“ Jim DiGriz und mit dem Roman Make Room! Make Room! die Vorlage zum Erfolgsfilm Soylent Green mit Charlton Heston (deutscher Titel … Jahr 2022 … die überleben wollen).

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Im Alleingang steigerte Wally Wood seine graphische Meisterschaft so stark, dass er auch verstärkt Cover für die EC-Comichefte zeichnete. Viele Bilder von Wood strahlen für sich betrachtet einen naiv anmutenden Optimismus aus, der eine Zukunft voller Abenteuer verspricht. Doch die von ihm detailreich in Szene gesetzten Geschichten sind eher Dystopie als Space-Opera. Auch heute noch überraschen die ganz schön bösen “No Future“-Schlusspointen der Short Stories.

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Für diese Geschichten, die sich nicht hinter den zeitgleich erschienenen Science-Fiction-Geschichten von Isaac Asimov oder Arthur C. Clarke verstecken müssen, zeichneten sich zumeist EC-Herausgeber William C. Gaines und der auch als Zeichner tätige spätere MAD-Chefredakteur Al Feldstein verantwortlich. Doch so manches Mal ließ sich das Duo von zuvor genossener Lektüre nicht nur inspirieren, sondern schuf ziemlich dreiste Plagiate.

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Daher bekam der Verlag 1952, nach dem Abdruck der von Wally Wood gezeichneten Story Home to Stay (abgedruckt als  Heimgekehrt um zu bleiben! in Band 2 der Wally-Wood-Reihe des All Verlags), einen Brief vom damals noch aufstrebenden SF-Autor Ray Bradbury (Fahrenheit 451), der 50 Dollar forderte, da im Comic die Handlungen von zwei seiner Kurzgeschichten kombiniert wurden. Der in einem sehr freundlichen Ton gehaltene Brief begann mit der freundlichen Anrede “Dear Sir“ und Bradbury schlug vor, auch offiziell für EC zu arbeiten.

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Er träumte sogar von einer Ausgabe, die ausschließlich Comic-Adaptionen seiner Geschichten enthält. Daraus wurde zwar nichts, doch im Laufe der nächsten Zeit erschienen bei EC insgesamt 24 von Bradbury autorisierte Comic-Geschichten, zwei weitere davon gezeichnet von Wood. Band 2 der Wally-Wood-Reihe des All Verlags dokumentiert diesen Vorgang ausführlich im sehr gut zusammengestellten Anhang.

Aus dem EC-Archiv: Wally Wood

Es ist großartig, dass es endlich möglich ist, alle diese tollen klassischen Science-Fiction-Geschichten in deutscher Sprache, gut gedruckt in Farbe, im leichten Überformat, in chronologischer Reihenfolge und garniert mit interessanten Anmerkungen lesen zu können! Band 3 liegt mittlerweile auch vor.

Die erotische Kunst des Wally Wood

Als Ergänzung zu den Büchern mit seinen Science-Fiction- & Fantasy-Storys präsentiert der All Verlag in einer schön aufgemachten Edition die erotische Kunst von Wally Wood.

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Richard Corben: Schatten auf dem Grab

Der ehemalige Undergroundzeichner Richard Corben feierte große Erfolge im Superhelden Genre. Er illustrierte mit Banner, Luke Cage und The Punisher – Das Ende Geschichten von angesagten Autoren wie Garth Ennis (Preacher) oder Brian Azarello (Batman: Dark Knight III) und beeindruckte als Hellboy-Zeichner. Corben war auch der einzige US-Amerikaner, der gemeinsam mit genialen französischen Zeichnern wie Moebius, Druilet und Caza beim Start des bahnbrechenden bewusstseinserweiternden Magazin Métal Hurlant dabei war.

Richard Corben: Schatten auf dem Grab

Doch da Corben in den 50er Jahren mit den EC-Comics groß geworden ist, kehrte er immer wieder zum Horror-Genre zurück. Ab 1970 arbeitete er für die Warren-Magazine Creepy und Eerie. 2005 setzte er die Grusel-Geschichte Bigfoot von Rob Zombie und Steve Niles (30 Days of Night) kraftvoll in Szene. Kurz darauf folgten mit Haunt of Horror beeindruckende schwarzweiße Adaptionen der Werke von Edgar Allen Poe und H. P. Lovecraft.

Richard Corben: Schatten auf dem Grab

Doch damit nicht genug, für Dark Horse schuf Richard Corben die Reihe Shadows on the Grave. Ab 2016 erschienen acht schwarzweiße Hefte, die bei uns der All Verlag gebündelt in einer schönen Hardcover-Edition herausbrachte. Corben erzählt hier zumeist kurze Horror-Stories die in der Tradition der EC-Comics stehen und oft in den 50er Jahren in ländlichen Gegenden der USA angesiedelt sind. Ausnahme ist die fast schon epische Fantasy-Erzählung Denaeus, die Motive der griechischen Mythologie verarbeitet und an Corbens Klassiker Den erinnert.

Richard Corben: Schatten auf dem Grab

Mit der Augenklappe tragenden Mag the Hag gibt es auch eine modrige “Moderatorin“, die an ECs Trio Creept Keeper, Vault Keeper and Old Witch denken lässt. Bei den Geschichten fand Corben Unterstützung bei seinen alten Kumpels Jan Strnad und Mike Shields, während seine Tochter Beth bei der für grausige Stimmung sorgenden Grauton-Kolorierung half.

Richard Corben: Schatten auf dem Grab

Insgesamt sind es weniger die Geschichten – es entsteht immer mehr der Eindruck im Bereich Horror und Fantasy ist es kaum noch möglich zu überraschen – , sondern Corbens perfekt dazu passendes, unverkennbares Artwork, das dieses Buch zu einem Fest für Genre-Freunde macht.

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