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Gezeichnet hat’s … Eric Heuvel

Der niederländische Zeichner Eric Heuvel arbeitet in einem sehr sauber ausgearbeiteten Ligne-Clair-Stil, irgendwo zwischen Hergé und Willy Vandersteen.

Gezeichnet hat’s … Eric Heuvel

Bei uns ist er vor allem durch seine nostalgische Abenteuer-Serie January Jones bekannt, von der in Holland bereits 11 Bände erschienen sind. Bei uns veröffentlichte Carlsen drei Bände der Serie, während Kult Comics 2017 eine Gesamtausgabe gestartet hat.

Gezeichnet hat’s … Eric Heuvel

Beim selben Verlag ist auch das bemerkenswerte Buch Kriegsgeschichten erschienen. Enthalten sind mit Die Entdeckung, Die Suche und Die Rückkehr drei sehr sorgfältig gestaltete und recherchierte Comic-Alben , die Schicksale vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieg erzählen. Der schön aufgemachte Hardcover-Band ist ideal zum Einsatz in Schulen, sei aber auch Freunden europäischer Comic-Kunst empfohlen.

Gezeichnet hat’s … Eric Heuvel

Neben einer bereits vergriffenen Gesamtausgabe von Eric Heuvels Serie Das Geheimnis der Zeit hat Kult Comics noch einen weiteren Prachtband im Angebot. Mit Gezeichnet hat’s … Eric Heuvel feiert  der niederländische Künstler sein dreißigjähriges Jubiläum als professioneller Comiczeichner.

Gezeichnet hat’s … Eric HeuvelAuf 80 Seiten präsentiert er Entwurfszeichnungen, Illustrationen, Titelbilder, Werbegrafiken, Festival-Plakate, ein Bieretikett und kurze Comics, wie etwa eine für das niederländische MAD-Magazin entstandene Parodie auf die holländische Krimi-Serie Flikken Maastrich.

Gezeichnet hat’s … Eric Heuvel

Die Aufmachung des auf 400 Exemplare limitierten Buchs ist großartig. Es steckt in einem Schuber und als Beilage gibt es noch ein 30-seitiges Heft im Querformat mit der für das Comicmagazin Eppo entstandenen Geschichte Allein um die Welt, die inspiriert wurde, durch die junge Seglerin Laura Dekker.

Gezeichnet hat’s … Eric Heuvel

Ganz nebenbei zeigt dieses schöne Buch auch, wie vielfältig und abwechslungsreich die Einsatzmöglichkeiten für niederländische Comic-Zeichner sind.

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Eric Heuvel: Kriegsgeschichten

2000 schlug der niederländische Zeichner Eric Heuvel (January Jones) dem Anne Frank Haus in Amsterdam vor, einen Comic über den Zweiten Weltkrieg für junge Leser in Szene zu setzen. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Autoren gestaltete Heuvel eine höchst interessante Trilogie, die jetzt gebündelt in einem Hardcover-Band vorliegt.

Eric Heuvel: Kriegsgeschichten

Den Auftakt macht das Album Die Entdeckung, das sich mit der Zeit beschäftigt, als die Niederlande von deutschen Truppen besetzt wurden. Im Zentrum steht eine ganz normale Familie, die sich in jenen Jahren durchschlägt und versucht dabei anständig zu bleiben. Dies ist ganz besonders schwierig für den Vater, der als Polizist den Nazis zuarbeiten muss und auch beim Abtransport von Juden helfen sein soll…

Eric Heuvel: Die Suche

Eine wichtige Figur in Die Entdeckung ist die junge Jüdin Esther, die nach der Machtergreifung der Nazis mit ihrer Familie Deutschland verlassen hat und nach Holland geflohen ist. Sie gerät dabei vom Regen in die Traufe, denn nachdem die Deutschen in Esthers neuer Heimat einmarschiert sind, werden auch dort Juden vom öffentlichen Leben ausgegrenzt.

Eric Heuvel: Kriegsgeschichten

Eric Heuvel setzt diese und die folgenden Geschichten in einem sehr sauber ausgearbeiteten Ligne-Clair-Stil – irgendwo zwischen Hergé und Willy Vandersteen – in Szene. Auf den ersten Blick scheinen seine klaren, manchmal fast schon klinisch reinen, Zeichnungen nicht zum sehr düstersten Thema zu passen. Doch Heuvels Bilder wirken zugleich wie eine exakte Rekonstruktion der damaligen Zeit. Außerdem sind seine Charaktere sympathisch und glaubhaft in Love Stories verstrickt, wodurch der Leser ihnen – wider besseren Wissens – nichts Böses wünscht. Den Einstieg in die Geschichten erleichtern zudem noch in der Gegenwart spielende Rahmenhandlungen.

Eric Heuvel: Die Suche

Mit dem zweiten Album Die Suche drangen Heuvel und seine Co-Autoren noch ein ganzes Stück weiter vor, ins Reich der Finsternis. Esther bricht zu einer Reise in die Vergangenheit auf. Sie besucht jenen niederländischen Bauernhof, auf dem sie sich einst vor den Nazis versteckte und so die Judenverfolgung überlebte. Von ihrem Jugendschwarm Bob erfährt sie, dass ihre Eltern in Auschwitz ermordet wurden. Als Esther Bob in Israel besucht, erfährt sie schreckliche Details über den Leidensweg ihrer Eltern.

Eric Heuvel: Kriegsgeschichten

Das dritte in diesem Sammelband enthaltene Album Die Rückkehr erzählt als deutsche Erstveröffentlichung davon, wie das heutige Indonesien als holländische Kolonie Niederländisch-Indien 1942 von den Japanern besetzt wurde. Das hat schrecklich Folgen für die dort lebenden Kolonisten, die zu Freiwild werden, aber auch für die Einheimischen, die recht bald merken, dass die neuen Herren keine Befreier waren, sondern sie zu ihrem eigenen  Vorteil unterdrückten,  genau wie zuvor die Niederländer.

Eric Heuvel: Kriegsgeschichten

Das Buch wird abgerundet durch ein reich bebildertes und aussagekräftiges Nachwort. Die drei enthaltenen sehr sorgfältig gestalteten und recherchierten historischen Comics sind ideal zum Einsatz in Schulen, aber auch Freunden europäischer Comic-Kunst sei dieser schön aufgemachte Hardcover-Band empfohlen.

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Franz Gerg: Max & Luzie

1982 bei einer Autofahrt durch München hörte Friedrich Niendieck im Radio den Slogan “Hoffentlich Allianz versichert!“ Der Verleger stoppte an der nächsten öffentlichen Telefonzelle und rief den Werbeleiter der Allianz an. Niendieck hatte mit einem kleinen Team vor zwei Jahren das Konzept für einen Comic entwickelt, der Kinder für Geschichte begeistern konnte, doch es konnte noch kein Interessent für Max & Luzie gefunden werden.

Franz Gerg: Max und Luzie

Das änderte sich schnell, denn im Februar 1983 erschien das erste Heft, in dem die Kinder Max und Luzie zusammen mit dem kauzigen Kieks ins alte Ägypten reisten. Die Auflage betrug 250.000 Exemplare und die Hefte gingen an Allianz-Versicherungsvertreter, die diese zur Kundenbindung einsetzten. Max & Luzie wurde zu einem Erfolg und das 16-seitige Comicheft erreichte 1994 mit einer Auflage von einer halben Million eine Marke, die nur noch von Asterix getoppt wurde.

Franz Gerg: Max und Luzie

Bis 2002 erschienen 74 Hefte mit den Zeitreise-Abenteuern von Max und Luzie. Hauptverantwortlich war Franz Gerg, der 1961 in Bad Tölz geboren wurde, studierte drei Jahre an der Berufsfachschule für Grafik und Werbung in München und begann dann als Werbegrafiker zu arbeiten. Ab 2004 gehört Gerg zum Künstlerteam des Sparkassen-Werbecomics KNAX und zeichnete außerdem bis 2007 den Comic Eddie Erdmann für die Kinderzeitschrift Eddie des Fertighausbauers SchwörerHaus.

Franz Gerg: Max und Luzie

Obwohl Gerg zweifelsohne einer der besten Comic-Zeichner Deutschlands ist, blieb er bisher weitestgehend unbekannt, da er fast ausschließlich Werbe-Comics zeichnet, diese jedoch auf einem international konkurrenzfähigen Niveau. Mit dem voluminösen Buch Max & Luzie – Ein Comic macht Geschichte erhält Gerg endlich die Würdigung, die er schon lange verdient hat.

Franz Gerg: Max und Luzie

Das 250-seitige Buch enthält zahlreiche Beispiele von Gergs Zeichenkunst und auch Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Werbe-Comics. Herausgeber Siegmund Riedel konnte aber auch 48 Comic-Künstler dazu bewegen Hommagen zu Max & Luzie zu zeichnen. Vertreten sind u. a. Werke von Willi Blöß (Künstler-Biografien), Ulf S. Graupner (Das UPGrade), Eric Heuvel (Die Suche), Bernd Kissel (Freistaat Flaschenhals), Alfred Neuwald (Karl der Kleine) und Andreas Pasda (Mosaik), die sich alle vor der Virtuosität von Frank Gerg verbeugen.

Das Buch kann hier bestellt werden: info@comicboerse.info

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Eric Heuvel: Die Suche

Jeroen bricht mit seiner Oma Helena und deren Freundin Esther zu einer Reise in die Vergangenheit auf. Sie fahren zu jenem niederländischen Bauernhof auf dem sich Esther einst vor den Nazis versteckte und so die Judenverfolgung überlebte. Von ihrem Freund Bob erfährt sie, dass ihre Eltern in Auschwitz ermordet wurden. Erst sehr viel später besucht Esther Bob in Israel und erfährt von ihm Details über den Leidensweg ihrer Eltern.

Eric Heuvel: Die Suche

Eric Heuvel (January Jones) erzählte diese Geschichte in einem sehr sauber ausgearbeiteten Ligne-Clair-Stil, irgendwo zwischen Hergé und Willy Vandersteen. Auf den ersten Blick scheint dieser klare manchmal fast klinisch reine Zeichenstil nicht zu dem sehr düstersten Thema zu passen. Doch obwohl Heuvel auch noch sehr viele geschichtliche Hintergrundinformationen (z. B. über die Wannsee-Konferenz) in die Erzählung einarbeitet, wird das traurige Schicksal der Familien von Esther und Bob durch den Comic nachfühlbar.

Eric Heuvel: Die Suche

Die Suche ist die Fortsetzung des Comics Die Entdeckung, der erzählt wie Esther und ihre Familie nach der Machtergreifung der Nazis gezwungen sind Deutschland zu verlassen und nach Holland zu fliehen. Unter dem Titel Das Versteck veröffentlichte Eric Heuvel noch einen weiteren 8-seitigen Comic zum Themenkomplex in dem die bereits aus Die Entdeckung bekannte Figur Wim van Dort im Mittelpunkt steht und der zweisprachig mit Wendecover im Mark 12 Museum in Aalten erhältlich ist. Das Versteck kann genau wie Die Suche auch ohne Kenntnis des ersten Bandes problemlos gelesen werden.

Eric Heuvel: Die Suche

Die Suche entstand wieder in Zusammenarbeit mit dem Anne Frank Haus und dem Jüdischen Historischen Museum Amsterdam. Nach den guten Erfahrungen mit Die Entdeckung wurde auch “Die Suche“ für den Einsatz in Schulen konzipiert. Der Comic bzw. “grafische Roman“ soll (und dürfte!) jene Jugendlichen erreichen, die “nicht besonders gern lesen“.

Eric Heuvel: Kriegsgeschichten

Der sehr schön aufgemahte Sammelband Kriegsgeschichten enthält neben Die Entdeckung und Die Suche mit Die Rückehr als deutsche Erstveröffentlichung noch ein Album, in dem sich Eric Heuvel mit dem Ende von Niederländisch-Indien beschäftigen.

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Das Leben von Anne Frank. Eine grafische Biografie

Mit Comics hat das Anne Frank Haus in Amsterdam bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Eric Heuvels Alben Die Entdeckung und Die Suche erzählen ebenso spannend wie informativ von den traurigen Schicksalen einiger jüdischer Familien zur Zeit der deutschen Besetzung der Niederlande. Die im Ligne-Clair-Stil gestalteten Geschichten wurden auch bei uns erfolgreich im Schulunterricht eingesetzt. Da lag es nahe die Biographie der Anne Frank in ähnlicher Form zu vermitteln.

Das Leben von Anne Frank. Eine grafische Biografie

Das Anne Frank Haus verpflichtete Sid Jacobson und Ernie Colón, die bereits den eher trockenen 9/11 Report in ein spannendes Comicalbum verwandelten (aber auch für die BILD-Zeitung den Tod von Prinzessin Diana graphisch aufarbeiteten). Ihre Anne-Frank-Biographie stützt sich nicht nur auf das ebenso berühmte wie berührende Tagebuch. Der Comic erzählt auch von Annes glücklicher Kindheit in Frankfurt sowie von ihrem Vater Otto, der im Gegensatz zum Rest seiner Familie den Holocaust überlebte und von den Russen aus Auschwitz gerettet wurde. Otto Frank gelang es durch eine von ihm gegründete Stiftung jenes Gebäude, in dessen Hinterhaus er sich von 1942 bis 1944 mit insgesamt acht Personen versteckte, vor dem Abriss zu bewahren und daraus das für die Öffentlichkeit zugängliche Anne Frank Haus zu machen.

Das Leben von Anne Frank. Eine grafische Biografie

Jacobson und Colón erzählten ihre graphische Biographie der Anne Frank mitreißend. Die um Realismus bemühten Zeichnungen mögen manchmal etwas steif wirken, doch das Schicksal eines sehr talentierten jungen Mädchens, das umgebracht wurde bevor ihr Leben richtig begann, dürfte keinen Leser ungerührt lassen. Der Comic wurde zudem noch ergänzt um sogenannte Schlaglichter, die historische Fakten vermitteln sollen. Somit eignet sich auch dieses von Carlsen zu einem sehr moderaten Preis angebotene Werk bestens zum Einsatz an Schulen.


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