Durch eine Verkettung seltsamster Umstände und einer Verschwörung der eher niedlichen Schurken Mr. Mxyzptlk und dem letzten Dodo vermischen sich die Warner-Zeichentrickfiguren Looney Tunes um Bugs Bunny und Daffy Duck mit (dem ebenfalls zu Warner gehörenden) Universum der DC-Superhelden wie Superman und Batman. Plötzlich muss Flash, der schnellste Mensch der Welt, mit Speedy Gonzales und dem Roadrunner um die Wette laufen, Plastic Man wird zum Objekt der Begierde des Stinktiers Pepe und der „Dunkle Erpel“ Daffy kehrt zurück.
Diese abgefahrene vierteilige Miniserie erschien in den USA im Jahre 2000. Bei uns hingegen wurde sie in einem auf 1.000 Exemplare limitierten Sammelband veröffentlicht, der anlässlich der „Comic Action 2004“ in Essen erschien ist. Der Autor Mark Evanier, der mit MAD-Zeichner Sergio Aragonés nicht nur an der Conan-Parodie Groo the Wanderer arbeitete, sondern mit ihm auch das DC- und das Marvel-Universum vernichtete, erweist sich als echter Glücksfall.
Evaniers nicht wirklich spannende und zum Ende hin nur noch unübersichtliche Geschichte steht voll in der Tradition von großen Superhelden-Mega-Crossovers wie Avengers vs. X-Men, die langsam aber sicher in gepflegter Langeweile enden. Doch hier bietet die Story genügend Anlass zu haufenweise skurrilen Situationen und Begegnungen, die oft wirklich den anarchistischen Charme der Warner-Cartoons aus den 40er Jahren haben.
Nachdem Ende 2015 bei DC fünfundzwanzig Variant-Cover für reguläre Superhelden-Hefte produziert wurden, auf denen Catwoman auf Tweety traf oder Flash mit Speedy Gonzales und dem Road Runner um die Wette lief, folgte zwei Jahre später mit DC und die Looney Tunes eine Reihe mit Cross-Over-Geschichten. Das absolute Highlight ist dabei ganz Pray for me, eine Geschichte über eine Begegnung zwischen Batman und Elmer Fudd, dem lispelnden Erzfeind von Bugs Bunny und Daffy Duck.
Der 2015 gestartete Film Jurassic World war sehr viel besser als die beiden zuvor entstandenen Fortsetzungen von Steven Spielbergs Dinosaurier-Blockbuster. Erstmals wurde hier gezeigt, was passieren würde, wenn die geklonten Urzeit-Tiere im sehr stark von Besuchern frequentierten Jurassic Park Amok laufen würden. Eine hübsche Zugabe war die nicht unkompliziert verlaufende Love Story zwischen Owen Grady (Chris Pratt) und Claire Dearing (Bryce Dallas Howard).
Jurassic World: Das gefallene Königreich knüpft direkt an die Ereignisse des Vorgängers an. Claire wird von den Erben des verstorbenen Jurassic-Park-Gründers John Hammond angeheuert, um möglichst viele der von einem Vulkan-Ausbruch bedrohten Klon-Saurier von der Isla Nublar zu evakuieren. Besonderes Interesse besteht an dem hochtalentierten Raptoren Blue, den Owen aufgezogen und trainiert hat. Daher sieht sich Clair gezwungen nach einer längeren Beziehungspause wieder auf Owen zuzugehen…
So weit so gut, doch zum Glück ist der fünfte Jurassic-Park-Film sehr viel mehr als eine “Wir retten die Dinos vor dem Vulkanausbruch“-Story. Die Geschichte schlägt teilweise wahnwitzige Haken und wird noch spektakulärer, aber auch mit sehr viel mehr Humor erzählt, als dies im vorherigen Film der Fall war.
Die Inszenierung ist beim Spanier Antonio Bayona (Das Waisenhaus, Sieben Minuten nach Mitternacht) in den besten Händen. Dieser hat sehr gut kapiert, dass es 1993 nicht nur die spektakulären Spezialeffekte waren, sondern auch Spielbergs sorgfältig konzipierte Spannungs-Dramaturgie mit immer wieder aufblitzenden Wahnwitz war, die Jurassic Park zum vielzitierten Klassiker machten.
Wer möchte kann in der jetzt im Kino erzählten Geschichte auch Parallelen zur aktuellen Weltlage sehen, denn (Vorsicht Spoiler!) im die in ihrer Heimatwelt vom Aussterben bedrohten Klon-Saurier werden zu illegalen Immigranten.
Die Blu-ray von Universal enthält neben dem 123-minütigen Hauptfilm noch dieses Bonusmaterial: Am Set mit Chris & Bryce (2:58 min. wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Das Königreich entwickelt sich weiter (4:22 min); Insel-Action (5:47 min); Die Geburt des Indoraptors (4:00 min); Möge das Bieten beginnen! (3:11 min); Tod durch Dino (1:30 min); Monster in einer Villa (2:59 min); Showdown auf dem Dach (3:39 min); Malcoms Rückkehr (3:00 min); Visuelle Effekte (6:51 min); Chris Pratts Tagebücher (11:48 min)
Zweieinhalb Jahre nachdem die Edition Alfonz ihre Reihe “Texte zur graphischen Literatur“ mit dem von Detlef Lorenz verfassten Logbuch des Robinson Crusoe startete, folgt doch noch ein zweiter Band. Ursprünglich war ein von Peter Osteried verfasstes Buch über Das Phänomen Watchmen vorgesehen. Stattdessen präsentiert Achim Schnurrer Das war Schwermetall.
Schnurrer, der 1985 die Herausgabe des fünf Jahre zuvor vom schillernden Raymond Martin gestarteten Comic-Magazin Schwermetall übernommen hatte, bietet einen recht persönlichen Einblick in die wechselhafte Geschichte der Publikation. Genau wie beim 1977 in den USA gestarteten Heavy Metal waren auch im deutschen Schwermetall die Comics aus dem 1974 u. a. von den französischen Zeichnern Jean Giraud alias Moebius und Philippe Druillet ins Leben gerufenen Magazin Métal Hurlant die Grundlage der Veröffentlichung.
Comic-Meilensteine aus dem Bereich Science-Fiction und Fantasy wie Der Incal, Richard CorbensDen oder die phantastischen Bilderwelten von Bilal und Caza konnten hier erstmals in Deutschland bestaunt werden. Nach und nach hielten aber auch deutschsprachige Zeichner wie Chris Scheuer, Matthias Schultheiss, Rainer Laws oder Riccardo Rinaldi Einzug in das Comic-Magazin.
Das reich illustrierte Buch enthält die Titelbilder der Schwermetall Ausgaben 1 bis 99, sowie eine Übersicht aller darin jeweils zum Abdruck gekommenen Comic-Geschichten, Autoren und Zeichner. Die Texte von Schnurrer gehen manchmal auf die einzelnen Hefte ein, beschreiben aber auch immer wieder recht ausführlich seine eigenen Erlebnisse und Beobachtungen. Geboten wird ein ebenso spannender wie erfrischend subjektiver Rückblick auf eine Zeit, als sich in Westdeutschland langsam aber sicher eine Comic-Szene formierte.
Abgerundet wird das Buch durch ein Vorwort von Raymond Martin, kompakte Jahresrückblicke, sowie ausgewählte Biografien von Comic-Künstlern, die Schwermetall entscheidend prägten.
2020 erscheint ein zweiter Band. Hierin beschäftigt sich Schnurrer mit der Zeit von 1990 bis zum Jahre 1999, als Schwermetall mit der Doppelnummer 219/220 leider eingestellt wurde.
Mit diesem Band eröffnet die Edition Alfonz (Reddition, Alfonz der Comicreporter) ihre Reihe “Texte zur graphischen Literatur“. Die Themenwahl für den Startschuss ist recht mutig. Im Zentrum des Buches steht die von 1953 bis 1964 in Deutschland erschienene Comic-Serie Robinson. die zunächst ziemlich stark, doch dann immer weniger auf dem Romanklassiker Robinson Crusoe von Daniel Defoe basierte.
Die Serie wurde zwar zunächst von Willi Kohlhoff gezeichnet, ist aber hauptsächlich bemerkenswert durch die 83 Hefte, die aus der Feder von Helmut Nickel (Don Pedro, Winnetou, Peters seltsame Reise) stammen. Dieser war ganz sicher der bemerkenswerteste deutsche Comic-Zeichner seiner Zeit. In Sachen Output konnte Nickel zwar nicht einmal ansatzweise bei seinem Kollegen Hansrudi Wäscher (Sigurd, Tibur, Nick) mithalten, doch sein Zeichenstil war sehr viel ausgereifter.
Als Nickel 1958 sein Studium in Kunstgeschichte und Ethnologie abschloss, trat er den Posten des Kurators für die Abteilung Arms and Armored (Waffen und Rüstungen) im New Yorker Metropolitan Museum of Art an. Zeitgleich arbeitete er weiterhin als Zeichner für den deutschen Comic-Markt. Als jedoch Gagen und Belegexemplare aus Deutschland ausblieben, hörte Helmut Nickel 1965 mit dem Comic-Zeichnen auf. 2011 erhielt Helmut Nickel auf dem Comicfestival München den PENG!-Preis für sein Lebenswerk.
Das Buch Das Logbuch des Robinson stammt aus der Feder des Nickel-Experten Detlef Lorenz, der als begeisterter Leser dabei war, als die Comics an die Kioske kamen. Viele seiner Texte erschienen zunächst im Magazin Die Sprechblase oder online bei Lorenz‘ Comic-Welt. Lorenz liefert zu jedem Robinson-Heft eine (oftmals etwas arg ausführliche) Inhaltsangabe. Außerdem weist er auf Besonderheiten hin und – dass ist für mich der interessanteste Teil des Buchs – geht auch auf das Zeitgeschehen ein. So beschreibt Lorenz persönliche Erlebnisse und berichtet etwa über Filme, die er zeitgleich mit der Lektüre des jeweiligen Robinson-Hefts im Kino sah. Wir erfahren aber auch, dass Lorenz 1958 ein erstaunliches Talent am gerade schwer angesagten Hula-Hoop-Reifen war: “Mir gelang es immerhin, den Reifen durch die Zentrifugalkräfte der Schleuderbewegungen von der Hüfte zu den Knien, wieder zurück und bis zum Hals und dann erneut abwärts rotieren zu lassen.“
Ursprünglich war als Band 2 der Texte zur graphischen Literatur ein von Peter Osteried verfasstes Buch über Das Phänomen Watchmen vorgesehen. Stattdessen präsentiert Achim Schnurrer Das war Schwermetall.
Alle Bewohner des französischen Provinzdorfes Rajevol werden durch den Kontakt mit einem Meteoritenstein auf eine Größe von knapp 15 cm geschrumpft. Doch sie verzweifeln nicht, sondern durch die Genialität von Professors Joachim Hundegger richten sie sich ihre futuristische Miniwelt Eslapion ein.
Der 1942 geborene Pierre Seron absolvierte seine Lehrjahre im Studio von Dino Attanasio (Mausi und Paul) und sein Stil erinnert an den großen André Franquin, wobei es jedoch nicht stimmt, dass er diesen bei der Traditionsreihe Spirou und Fantasio beerben sollte.
Stattdessen startete er 1967 in Ausgabe 1534 des Journal de Spirou mit Les Petits Hommes seine eigene Serie. Diese erschien in Deutschland erstmals 1970 in Rolf Kaukas Fix & Foxiund danach bei vielen anderen Verlagen, einmal sogar unter dem merkwürdigen Namen Herbie Huppser und die Mikronauten, bevor sich schließlich der deutsche Titel Die Minimenschen einbürgerte.
Die Produktivität des 2017 verstorbenen Pierre Seron war ungebrochen. In Frankreich liegen 44 Bände seiner Serie vor. Der Stefan Riedl Verlag hat eine auf elf Bände angelegte chronologisch geordnete Gesamtausgabe der Minimenschen gestartet Neben den ersten acht Geschichten der Serie enthält der erste Sammelband auf dreizehn opulent bebilderten Seiten eine fundierte Einführung von Rodolphe Lachat in die Welt der Minimenschen.
Parallel dazu hat Stefan Riedl auch eine zweibändige Gesamtausgabe der ebenfalls Pierre Seron stammenden etwas freizügigeren Serie Die Minimädchen veröffentlicht. Zu allen Bänden gibt es auf 100 Exemplare limitierte Vorzugsausgaben, denen ein Druck beiliegt.
Steckt ‘n Mann den Kopf in die Waschmaschine, meint seine Frau dazu: “Ich habe Dir doch schon hunderttausend Mal gesagt, wie ein Gasherd aussieht.“ So ein Witz ist schnell erzählt, sieht passend dazu aus der Feder der Wahlberlinerin Christiane Lokar alias Kittyhawk auch schnell gezeichnet aus (auf dem zweiten Blick sind jedoch noch ein paar schmückende Details wie eine gut ausgestattete Küche im Hintergrund oder eine recht stilvolle Farbgebung zu entdecken).
Wer nun nach Ansicht dieses Titelbildes einen Haufen männerfeindlicher Cartoons erwartet, kann gar nicht falscher liegen. Kittyhawk hat auch Kracher im Angebot, die auf jedem Herrenabend bestens zünden dürften. So sagt ‘n Mann zur gerade bohnernden Putzfrau: “Guten Tag, sind Sie Fräulein Doreen, das feuchte Luder?“ (die Haustür mit Herzchen und Schild “Bei Ekstase klingeln“ rundet die Sache noch etwas ab), oder der Ehemann, dessen Frau gerade eine Schönheitsoperation an der Brust machen ließ, hat sich “auch gleich dementsprechend die Hände vergrößern lassen.“
Wenn Martin Sonneborn, der ehemalige Chef von TITANIC im Vorwort zu diesem Buch schreibt “Über die allermeisten Gags musste ich sehr lachen, bei einer Handvoll sogar, wenn ich sie zum dritten oder vieren Mal ansehe“, dann kann dem Mann nur uneingeschränkt zugestimmt werden. So sah es auch der Spiegel, der Kittyhawk allwöchentlich das politische Geschehen in einem schrägen Cartoon auf den Punkt bringen lässt.
1993 erschien Scott McClouds Werk Comics richtig lesen. Obwohl es sich hierbei um ein Sachbuch handelte, wurde es vom Maus-Schöpfer Art Spiegelman zum „intelligentesten Comic seit langem!“ erklärt. McCloud stellt sich selbst in diesem Buch als stark vereinfachte Comicfigur dar. Besondere Kennzeichen sind ein kariertes Jackett und ein Flash-T-Shirt. McCloud versucht die spezielle Sprache der Comics zu erklären. Die wertvollste Erkenntnis des Buches ist ganz sicher die Tatsache, dass im Comic die Dinge sind am wichtigsten, die zwischen den Bildern (bzw. Panels) geschehen.
In der Fortsetzung Comics neu erfinden sah McCloud 2000 zunächst einmal ziemlich schwarz. Seit Anfang der neunziger Jahre steckte der US-Comic in einer Krise. Comic-Hefte wurden vielfach nur noch für Sammler produziert und kaum noch im Zeitschriftenhandel, sondern fast nur noch über den Fachhandel vertrieben. Dort interessierte der Comic als Lektüre kaum noch und die Geschäfte wurden eher mit Trading-Cards und Rollenspiel-Zubehör gemacht. Einige Jahre später machte der kurzfristig durch US-Superheldenhefte boomende deutschsprachige Comicmarkt eine ähnliche Entwicklung durch.
McCloud versuchte Wege aus der Krise zu finden. Ihm ging es um die Anerkennung des Medium Comics als Kunstform. Dies bedeutet natürlich auch, dass nicht nur von unbezwingbaren Superhelden erzählt werden darf, sondern Geschichten aus allen Genres im Comic Berücksichtigung finden. Den größten Teil seines Buches widmete McCloud jedoch den neuen Medien. Hierbei ging es nicht nur um den Computer als mittlerweile unverzichtbares Hilfsmittel jedes Comic-Schaffenden. Viel interessanter fand McCloud die Möglichkeiten der Veröffentlichung von Comics im Internet. Dort kann jeder ganz demokratisch seine Geschichten veröffentlichen (und möglicherweise sogar irgendwann einmal Geld dafür bekommen).
McCloud sieht im Internet eine „unendliche Leinwand“ und hierdurch ist es dem Comic möglich dem alles diktierenden Joch der jeweils zu gestaltenden Seite zu entrinnen. Im Internet können die einzelnen Panels in beliebiger Folge ohne Rücksicht auf ein starres Seitenlayout angeordnet werden und dadurch sogar zusätzlich noch insgesamt ein sinnvolles Ganzes bilden. Daher meint McCloud in seinem wiederum vor Ideen und Fakten nur so berstenden Comics neu erfinden, dass der Comic demnächst seine Fesseln sprengen und in alle Richtungen explodieren wird.
Dies blieb zwar bisher aus, könnte aber noch was werden, wenn möglichst viele Comicschaffende McClouds nächstes Buch Comics machen (2006) lesen und verinnerlichen. Um ein Medium neu erfinden zu können, muss es zunächst einmal beherrscht werden. Daher vermittelt McCloud jedem Interessierten das Rüstzeug um Geschichten erzählen zu können (oder auch um gestalterische Finessen bei Großmeistern des Mediums zu erkennen). Während sich die meisten Lehrbücher darauf beschränken Zeichenunterricht zu geben, setzt McCloud ein gewisses Maß an graphischem Talent – bzw. die Bereitschaft sich dies anzueignen – einfach voraus und vermittelt die Dinge auf die es wirklich ankommt.
In der Tat gibt es eine Unmenge von optisch ansprechenden Comics, doch wirklich erinnerungswürdige Geschichten erzählen diese Werke eher selten. Unter dem Motto “Lerne von jedem, folge niemandem“ (und dem etwas bedenklichen Zusatz “arbeite wie besessen“) vermittelt McCloud auf seine schöne klare Art wie mit (bzw. zwischen) Bildern nachvollziehbar (und möglicherweise sogar nachfühlbar) erzählt wird. Witziges Detail am Rande: McCloud stellt sich selbst auch in diesem Buch als stark vereinfachter Comic-Moderator dar. Er trägt immer noch sein kariertes Jackett und das Flash-T-Shirt. Sein Gesicht ist jedoch runder geworden und in den schwarzen Haaren sind graue Strähnen zu erkennen.
Die siebte TV-Serie aus dem Star-Trek-Universum kehrt zurück zu den Ursprüngen. Doch obwohl die Geschichte diesmal nicht in der alternativen Welt von J.J. Abrams Kinofilmen angesiedelt wird, ist dennoch alles anders.
Im Zentrum von Star Trek: Discovery steht diesmal kein Captain, sondern ein leitender Offizier. Michael Burnham wird von Sonequa Martin-Green (Sasha aus The Walking Dead) verkörpert. Nachdem ihre Eltern von Klingonen getötet wurden, adoptierten sie der vulkanische Botschafter Sarek und seine menschliche Frau Amanda, was sie zur Stiefschwester von Spock macht.
Die Serie beginnt circa 10 Jahre bevor Captain Kirk seine Raumfahrt-Mission startet. Burnham ist anfangs Erster Offizier unter Captain Philippa Georgiou (Michelle Yeoh) auf der USS Shenzhou. Doch nachdem sie eigenmächtig gehandelt hat, wird sie wegen Meuterei verhaftet und erklärt sich selbst für schuldig. Sie landet jedoch nicht im Militärgefängnis sondern auf der USS Discovery. Hier hat der charismatische aber schwer durchschaubare Captain Gabriel Lorca (Jason Isaacs) das Kommando.
Erst ab Episode 3 scheint Star Trek: Discovery zu einer Serie über ein Schiff und seine sich langsam zu einer Gemeinschaft formierenden Crew zu werden. Doch im Verlauf der weiteren Handlung gibt es sehr viele Überraschungen und Veränderungen. Die Serie erzählt eine durchgehende Geschichte und ist recht finster ausgefallen (wer es heller und freundlicher möchte, dem sei Seth McFarlanes The Orville empfohlen).
Während Star Trek: Discovery in den USA auf CBS ausgestrahlt wird, erlebte sie ihre deutsche Premiere auf Netflix. Zwar sieht das neu gestaltete Make-up der Klingonen bescheuert aus, doch die Resonanz zur Serie war dennoch so positiv, dass sich eine vierte Staffel bereits in Produktion befindet.
Die Blu-ray-Edition von Paramount enthält auf vier Scheiben alle 15 Episoden der ersten Staffel, teilweise mit nicht verwendeten oder verlängerten Szenen (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln). Hinzu kommen noch einminütige Promos zu jeder Episode. Hinzu kommt umfangreiches Bonusmaterial: Discovering Discovery: The Concepts and Casting of Star Trek Discovery: Interviews mit den Produzenten, Autoren und dem Cast (16:40 min); Erschaffung des Sounds – Bericht über den Soundtrack von Jeff Russo (8:07 min); Annehmlichkeiten – Ein Blick hinter die Kulissen der Makeup- und Prostetics-Abteilung (15:55 min); Designing Discovery: Ein Blick in die Entstehung des Designs der Show mit dem Design Department Head Tamara Deverell (12:11 min); Creating Space: Jason Zimmerman erklärt, wie das Team die Planeten, die Raumschiffe und den Weltraum in Discovery erschaffen (13:08 min); Prop me up: Mario Moreira stellt die Requisiten der ersten Staffel Star Trek Discovery vor (12:54 min); A Female Touch konzentriert sich auf die weiblichen Kreativ-Kräfte (11:14 min); Dress for Success – Kostümdesignerin Gersha Phillips (21:28 min); Star Trek Discovery: The Voyage of Season One: Das Team blickt auf die Plot-Twists und Abenteuer der ersten Staffel zurück (40:53 min), Promo zur ersten Staffel (1:01 min)
Den mit Abstand ältesten überlieferten Text der Menschheit als Comic zu adaptieren, ist nicht wirklich der Traum jedes Comic-Zeichners. Das Original ist nach heutigem Sprachverständnis nur bedingt genießbar und zudem lückenhaft. Dabei ist der namensgebende Protagonist durchaus ein archetypischer Held, dessen Taten für sich sprechen.
Teile der Geschichte finden sich sogar im wesentlich später aufgezeichneten Alten Testament wieder. Nun wäre es ein leichtes gewesen, sich am Plot zu orientieren und für die heutigen Leser aktuelle Phrasen zu verwenden. Für den Autor und Zeichner Jens Harder (ALPHA – directions) war dies keine Option, er präsentiert die prähistorische Geschichte um den König der Stadt Uruk im Duktus der vorhandenen Übertragungen.
Die Umsetzung in einen Zeichenstil, der assyrisch-sumerischen Reliefs nachempfundenen ist, dient dem Umfeld des Epos ungemein, und Jens Harder gelingen großartige Bilder.
Auf dem Cover ist übrigens nicht Gilgamesch, sondern sein Kumpel Enkidu abgebildet, der Held selbst ist auf dem Backcover zu sehen.
Der Band geizt nicht mit Bonus- und Hintergrundmaterial und zeigt sich in schöner Aufmachung auf voll fettem Papier. Dabei gefällt vor allem seine zeichnerische Wucht, ohne gefällig zu sein. Natürlich bleibt es ein uralter Mythos, dessen auch philosophische Betrachtungen wir Nachgeborenen nur schwer nachvollziehen können. Und ist immer noch faszinierend.
Während sich seine rothaarige Titelheldin im Laufe der mittlerweile schon mehr als 20 Alben von einem Comic-Püppchen zu einer ausgereiften Schönheit entwickelt hat, ist Henk Kuijpers zu einem ausgefuchsten Erzähler geworden, der seinen Lesern deutlich mehr bietet als in sich abgeschlossene 48-seitige Abenteuergeschichten.
Der Zeichner Kuijpers feilte von Album zu Album immer weiter an seinem äußerst eigenständigen Stil, der sich am ehesten noch als unangestrengter Spagat zwischen Ligne Claire und École Marcinelle – also zwischen Hergé und Franquin – beschreiben lässt. Franka überraschte immer wieder durch noch atemberaubender wiedergegebene Fahrzeuge, Fluggeräte, Designs, Schauplätze und Klamotten für die mittlerweile recht zahlreichen weiblichen Hauptfiguren.
Inhaltlich hingegen kam der Quantensprung mit Band 19 Das Schwert von Iskander. Das zunächst von Kuijpers im gewohnt flockig leichten Stil erzählte Abenteuer endete erschreckend drastisch. Achtung Spoiler: Frankas Freund, der dem Leser langsam ans Herz gewachsene charmante ehemalige Gauner Rix, starb völlig überraschend eines gewaltsamen Todes. In den beiden folgenden Bänden Die weiße Göttin und Das silberne Feuer wird nicht nur der Abenteuerplot um das legendäre Zauberschwert von Alexander dem Großen weitergesponnen (inklusive einer äußerst interessanten Rückblende mit einem Gastauftritt der jungen Agatha Christie), sondern Franka (bzw. Kuijpers) nimmt sich auch immer wieder Zeit Abschied von Rix zu nehmen.
In diesem Zusammenhang ist es mehr als erfreulich, dass der kleine Epsilon Verlag den langen Atem hatte, diese einst von Carlsen aufgegebene meisterliche Serie dem deutschen Leser in einer preiswerten Album-Edition komplett zugänglich zu machen.
Ab Band 23 Das Geheimnis von 1948 hat Finix Comics das Veröffentlichen von Franka übernommen, während beim All Verlag eine Gesamtausgabe erscheint.