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It’s Alive – Die Trilogie

Als It’s Alive im September 1975 unter dem Titel Die Wiege des Bösen von Larry Cohen (The Ambulance, American Monster) in die bundesdeutschen Kinos kam, wurde der Horrorthriller durch schlichte schwarze Plakate beworben. Oberhalb der kleinen Silhouette eines Kinderwagens vor blutrot-schimmernden Hintergrund wurden Zitate von angeblichen Zuschauern abgedruckt.

Eines stammte vom wohl fiktiven Polizisten Alfred Sch.: “Diesen Film müssen Wahnsinnige gemacht haben. Ich brauchte Stunden, um mein seelisches Gleichgewicht zu finden.“ Selbst der Metzger Jürgen D. war traumatisiert: “Eigentlich ist es ja blöde, sich von einem Film so fertigmachen zu lassen. Aber ich sehe ihn mir nochmal an.“ Diese Werbung verfehlte ihr Ziel, nicht und weckte Neugierde.

In den USA hingegen wurde It’s Alive 1974 von Warner kaum beworben. Daher floppte der Film, der von einem Baby erzählt, das gleich nach seiner Geburt alle Ärzte und Schwestern im Kreißsaal umbringt. Doch als die Führungsriege bei Warner wechselte und die neue Mannschaft mitbekam, dass It’s Alive im Ausland sehr erfolgreich lief, wurde der Film 1977 in den USA neu gestartet und sehr viel geschickter beworben.

Erst jetzt konnte sich ein großes Publikum von einem Meister seines Fachs nach allen Regeln der Thriller-Kunst erschrecken lassen. Viel zum Erfolg trug der unheimliche Soundtrack von Hitchcock-Komponisten Bernard Herrmann bei, den Cohen für seinen billig produzierten Film dadurch gewinnen konnte, dass er versprach, ihn ohne Vorgaben einfach seinen Job machen zu lassen.

t’s Alive spielt geschickt mit den Ängsten, denen Eltern vor der Geburt ihrer Kinder ausgesetzt sind. Doch der Hauptgrund für den Erfolg war, dass Cohen zwar den damals noch am Anfang seiner Karriere stehende Monstermacher Rick Baker (American Werewolf) verpflichtete, doch er zeigt dessen liebevoll gestaltetes Horrorbaby nur, wenn es unbedingt nötig ist.

Cohen war der Meinung: “Je mehr Du vom Monster siehst, desto mehr büßt es von seinem Schrecken ein.“ Dies belegen die beiden ebenfalls von Cohen inszenierten, geschriebenen und produzierten Fortsetzungen. In It Lives Again (Die Wiege des Satans) gab es 1978 gleich drei Monsterbabys, denen größere Auftritte zugestanden wurden, was noch halbwegs funktionierte. An dieser Stelle soll noch erwähnt werden, dass Cohen ein großartiger Spannungsregisseur ist, dem es gelingt bis hin zur letzten Filmminute eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen und zu halten.

Deutlich alberner wurde es dann 1987 bei It’s Alive III: Island of the Alive. Der dritte Teil konnte anfangs noch mit spannender Action auf einer abgelegenen Insel und einigen kurzen Szenen punkten, die ein teilweise recht überzeugend per Stop-Motion-animiertes Monsterbaby zeigen.

Doch ziemlich albern wurde es, als danach in Gummikostümen steckende Kinder vergeblich für Grusel sorgten. Dies fiel jedoch nur bedingt auf, denn Cohen ließ den Hauptdarsteller Michael Moriarty (Holocaust) völlig von der Leine und ausgiebig Shantys singen. Das Resultat wurde dann war eine halbwegs komischen Parodie, die durch gelegentliche Splatter-Einlagen aufgelockert wurde.   

Plaion hat eine schöne Blu-ray-Box mit der It’s Alive – Trilogie veröffentlicht. Zu allen drei Filmen gibt es (leider nicht Deutsch untertitelte) Audiokommentare von Larry Cohen, die US-Trailer, TV-Spots und schön zusammengestellte Bildergalerien. Hinzu kommen zwei Interview mit Larry Cohen (18:14 min + 13:27 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), die einen sehr guten Eindruck vom Künstler und dessen unorthodoxer Wenn-möglich-von-zuhause-aus-Arbeitsmethode vermitteln. Zu Teil 3 gibt es noch ein Interview mit dem Maskenbildner Steve Neill (10:11 min). Außerdem liegt ein umfangreiches Booklet von Stefan Jung bei.

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Octaman – Die Bestie aus der Tiefe

Der Titel des Films mag etwas seltsam klingen. Doch mit Ray Harryhausens ersten Sindbad Kerwin Mathews, der für mit dem Golden Globe prämierten Italienerin Pier Angeli und dem aus Metaluna IV antwortet nicht, aber auch dem Monster-Kasperle-Theater The Giant Claw bekannten Jeff Morrow war eine durchaus achtebare Besetzung an Bord.

Cover A

Auch die Kreativkräfte hinter der Kamera versprachen ein anregendes Filmerlebnis. Der recht ambitioniert vom Fantasy-Illustrator George Barr zu Papier gebrachte Titelheld wurde vom seinerzeit noch nicht mit sieben Oscars prämierten American-Werewolf-Maskenbildner Rick Baker auf das für den gesamten Film zur Verfügung stehende Budget von lediglich 250.000 Dollar heruntergerechnet.

Regisseur Harry Essex hingegen konnte auf eine durchaus beachtliche Karriere zurückblicken. Er was Co-Drehbuchautor der von Jack Arnold inszenierten Klassiker Gefahr aus dem Weltall und Der Schrecken vom Amazonas, wobei ihm vor allem letzterer zu Octaman inspirierte. Auch in diesem Film kam die Bestie aus der Tiefe und eine Gruppe von Forschern muss in einer Höhle gegen das Ungetüm antreten.

1971 war der trotz seiner Laufzeit von nur 75 Minuten teilweise ganz schön langatmige Film kein großer Erfolg. Doch dank des eher niedlich als grausig wirkenden Tentakelmonsters, dessen ziemich albernes Gummikostüm häufig am helllichten Tag in voller Pracht zu “bestaunen“ ist, wurde der Octaman im Laufe der Jahrzehnte zum Liebling aller Trash-Freunde.  

Daher ist es sehr erfreulich, dass der Film dank‎ cmv-Laservision endlich auch ansprechend fürs Heimkino veröffentlicht wird. Mit zwei unterschiedlichen Covern erscheint ein jeweils auf 399 Exemplare limitiertes Mediabook mit DVD und Blu-ray.

Cover B

Auch das Bonusmaterial kann voll überzeugen. Rick Baker erzählt in einem 25-minütigen Filmchen allerlei lustige Anekdoten über die Dreharbeiten und im zwanzigseitigen Booklet prässentiert Christoph N. Kellerbach sehr viel mehr Fakten über Aufzucht und Hege des Octamans als Wikipedia.

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An American Werewolf in London

Nach Kentucky Fried Movie, Ich glaub´ mich tritt ein Pferd und Blues Brothers schien der Regisseur John Landis (¡Drei Amigos!) auf Komödien festgelegt zu sein. Doch er überraschte mit einem ungewöhnlich blutigen Horrorfilm, der die durch den 1941 entstandenen Klassiker The Wolfman definierten Genre-Regeln zwar ironisierte, sie zugleich aber auch bloody ernst nahm. American Werewolf überzeugt aber auch, weil  Landis glaubhafte und sympathische Charakteren ins Zentrum seines Films stellte, deren Schicksal den Zuschauer nicht kalt lässt.

An American Werewolf in London
Cover C

Hauptpersonen sind die  jungen US-Amerikaner David Kessler (David Naughton) und Jack Goodman (Griffin Dunne), die Rucksack-Urlaub in Europa machen. Auf einer Wanderung durch das nebelige Wales werden sie von einem seltsamen Wesen angefallen. Dabei kommt Jack zu Tode, während David drei Wochen später in einem Londoner Krankenhaus aufwacht. Er verliebt sich in seine Krankenschwester Alex (Jenny Agutter) und zieht zu ihr. Alles könnte so schön sein, wenn David nicht immer wieder sein toter Freund Jack erscheinen und dazu raten würde, Selbstmord zu begehen, möglichst noch vor dem nächsten Vollmond…

An American Werewolf in London
Cover B

Das Drehbuch zu American Werewolf schrieb John Landis bereits als er Ende der 60er-Jahre als junger Mann für zwei Jahre in Europa bei zahlreichen Filmproduktionen als Stuntman oder Produktionsassistent dabei war. Ein Sinti-Begräbnis in Jugoslawien inspirierte ihn ebenso wie Londoner Kinos, die den ganzen Tag klassische Cartoons zeigten. Als er mehr als ein Jahrzehnt bei der Vorbereitung zu seinem Werwolf-Film feststellen musste, dass dieselben Filmtheater mittlerweile Pornofilme zeigten, musste er umdenken.

An American Werewolf in London
Covere E

Genau wie Joe Dante in seinem zeitgleich entstandenen Werk The Howling, das ebenfalls den Werwolf-Mythos in die Gegenwart versetzte, drehte auch Landis einen gefakten (aber sehr viel komischeren) Sexfilm, den er im Hintergrund einer wichtigen Szene in einem Pornokino laufen ließ. Anfangs arbeitete an The Howling auch der Maskenbildner Rick Baker mit. Doch da dieser Landis versprochen hatte, den American Werewolf zu realisieren, wechselte er zu dessen Team, als die Vorproduktion nach Jahren der Unsicherheit tatsächlich begann. Seiner bei Tageslicht in allen Details realisierte,  sehr schmerzhaften anmutende Verwandlungsszene gelang Baker so meisterlich, dass er dafür mit dem Oscar prämiert wurde.

An American Werewolf in London
Cover D

Bei Turbine ist eine liebevoll ausgestattete Mediabook-Edition von American Werewolf erschienen. Die limitierte Edition gibt es mit den sieben hier abgebildeten Cover-Varianten. Das schönste Motiv wurde extra vom Comiczeichner Timo Wuerz (Black Metal, Lula & Yankee) angefertigt. Doch auch die zahlreichen Dokus auf der Bonus-Blu-ray sowie das 54-seitige Booklet können voll überzeugen. Im Rahmen seines fundiert zusammengestellten Textes beschäftigt sich Gerd Neumann auch erstaunlich detailliert mit den Werbeanzeigen, die im Hintergrund einer beeindruckend realisierten Szene zu sehen sind, die in den langen Gängen der Londoner U-Bahn spielt.

An American Werewolf in London
Cover F

Bei der deutschen Erstaufführung nahm sich der Verleiher die Freiheit eine nicht unwichtige Szene, in der David kurz vor dem Finale ein letztes Mal mit seiner Familie in den USA telefoniert, einfach aus den Film herauszuschneiden. Für die DVD-Veröffentlichung wurde diese Sequenz wieder eingefügt, es kam allerdings mit Pascal Breuer ein anderer Synchronsprecher zum Einsatz. Turbine hat sich die Mühe gemacht, den ursprünglichen Sprecher Norbert Langer für eine Neusynchronisation der Szene zu verpflichten. Nicht korrigiert wurde jedoch jene amüsante  Sequenz, in der David von Alex durch ihre kleine Wohnung geführt wird. Wenn sie ihm im Original ihren kleinen Abstellraum mit den Worten “the Closet“ zeigt, ist auf der deutschen Tonspur immer noch “die Toilette“ zu hören…

An American Werewolf in London
Cover A von Timo Wuerz

Extras: Audiokommentare von David Naughton & Griffine Dunne sowie vom Filmexperten Paul Davis (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Das Vermächtnis der Bestie – mit John Landis, David Naughton, Joe Dante u.v.m. (77:18 min), Artefakte des American Werewolf (7:58 min), Das Geheimnis des Werwolfs (11:24 min), Storyboard-Filmvergleich der Verwandlung (2:38 min), American Werewolf im Keller von Bob Burns (4:08 min), Piccadilly Circus – damals & heute (6:19 min), Ein amerikanischer Regisseur in London (11:41 min), Der Ruf des Werwolfs (11:26 min)

An American Werewolf in London
Cover G mit Japan-Artwork

Fürchte den Mond (97:37 min), Fear on Film – Talk mit John Carpenter, John Landis & David Cronenberg (25:40 min), Post Mortem – Talk mit John Landis (39:09 min). Interview mit John Landis (18:20 min), Interview mit David Naughton (12:37 min), Making an American Werewolf (5:15 min), Monster Maker Rick Baker (11:14 min), Casting der Klaue (10:59 min), Outtakes (3:08 min), howdown-Storyboard-Filmvergleich (2:28 min), Galerie mit sehr schönen Fotos zu Musik (3:45 min), US-Trailer (2:53 min + 2:04 min), TV-Spots (1:02 min), Radio-Spots (2:39 min), Deutscher Trailer (2:27 min)

An American Werewolf in Paris

Auch zur Fortsetzung An American Werewolf in Paris hat Turbine eine liebevoll ausgestattete Mediabook-Edition mit einem schönen  Cover von Timo Wuerz veröffentlicht.

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The Wolfman

Lange hat es gedauert, bis dieses Remake des Universal-Monster-Klassikers Der Wolfsmensch von 1941 seinen Weg auf die Leinwand gefunden hat. Der Motor hinter der Produktion von 2010 ist der Darsteller Benicio del Toro, der ein großer Fan des Originalfilms ist. Vielleicht hat es so lange gedauert, weil es für Rick Baker, der für seine Verwandlungsszene in American Werwolf einen Oscar bekam, nicht eben leicht war jemanden wie del Toro, der von Natur aus schon wie ein Werwolf aussieht, auf interessante Weise noch behaarter werden zu lassen…

The Wolfman

Während der Originalfilm in der damaligen Gegenwart spielte, siedelt das Remake seine Geschichte im Wales des Jahres 1880 an. Erzählt wird, wie Lawrence Talbot (Del Toro) in seine Heimat Blackmoor zurückkehrt, wo sein Bruder bestialisch ermordet wurde. Lawrence trifft auch auf seinem von ihm entfremdeten Vater (Anthony Hopkins) und versucht zusammen mit Gwen (Emily Blunt), der Verlobten seines Bruders, herauszufinden was vorgefallen ist. Dabei wird er in einem Zigeunerlager von einer seltsamen Bestie angefallen. Auch der Scotland-Yard-Inspector Aberline (Hugo Weaving), der einst Jack the Ripper jagte, ist dem Monstrum auf der Spur…

The Wolfman

Der von Joe Johnston (Rocketeer, Captain America, Jurassic Park III) vor Ort in England gedrehte neue Wolfsman ist zwar prächtig ausgestattet, doch das kleine in Universal-Studios entstandene schwarzweiße B-Picture ist sehr viel stylischer. Das Remake setzt stark auf turbulente Action. Es gibt spektakuläre Jagdszenen in nebeligen Wäldern aber auch im belebten London zu bestaunen. Es entsteht jedoch der Eindruck alle Szenen, die dem Zuschauer die Hauptfiguren etwas näherbringen sollen, sind der Schere zum Opfer gefallen. So werden wir z. B. vom Cutter um eine Liebesnacht zwischen del Toro und Blunt betrogen.

The Wolfman

Doch Langeweile ist natürlich etwas ganz anderes und die sorgfältig oft per Handarbeit von Rick Baker realisierten Verwandlungsszenen sind den nur am Computer erzeugten Effekten aus American Werwolf 2, Van Helsing oder Underworld haushoch überlegen. Zumindest auf dieser Ebene hält der Film was er verspricht. Wer noch etwas mehr Handlung möchte, dem sei die auf DVD und Blu-ray veröffentlichte fast 20 Minuten längere Extended Version empfohlen!

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Men in Black

MIB war 1997 der absolute Kassenknüller. Dank eines originellen Trailers (Will Smith und Tommy Lee Jones ziehen ihr Blues-Brothers-Outfit, inklusive schwarzer Unterhosen, an und gehen seelenruhig mit dicken Wummen auf Alien-Hatz) konnten der Film und sein zugehöriger Soundtrack in die vordersten Chartpositionen gepusht werden.

Men in Black

Nun war zu vermuten, dass sich hinter diesem cleveren Marketing-Konzept ein ziemlich mickriger, notdürftig und hastig zusammengestoppelter Film verstecken würde. Doch aus einer Comic-Serie entsprungenen Men in Black schlagen sich mehr als wacker und brauchen eine ganze Weile bis ihnen, beim unerwartet schlappen Finale, schließlich doch noch die Luft ausgeht.

Men in Black

Zuvor erzählt uns Regisseur Barry Sonnenfeld, der nach seinem unverdient hochgelobten Schnappt Shorty wieder – wie zuvor bei seinen Filmen mit der Addams Family – wieder Vollgas gibt. Absolut plausibel und nachvollziehbar wird von zahlreichen außerirdischen Emigranten erzählt, die New York ganz unauffällig bevölkern. Die unscheinbaren schwarzen Männern achten darauf, dass dich die ETs an die Spielregeln halten.

Men in Black

Der von Steven Spielberg produzierte Film, der niemals direkt zugibt eine Komödie zu sein, ist mindestens so komisch wie Ghostbusters, funktioniert aber auch als halbwegs ernsthafter Buddy-Krimi mit Tommy Lee Jones (trocken und verantwortungsbewusst) und Will Smith (noch nicht ganz trocken und risikofreudig) als ungleiche Partner, die sich aneinander gewöhnen müssen.

Men in Black

Nachdem MIB weltweit fast 600 Millionen Dollar einspielte, war die Fortsetzung eigentlich eine reine Formsache. Zwar ist im Vorspann zu lesen, dass auch der zweite Film „nach dem Malibu-Comic von Lowell Cunningham“ entstand, doch eigentlich speist sich „Men in Black“ eher aus den allgemeinen Mythen rund um die Ufo-Sichtungen. So wollen sehr viele Augenzeugen in den USA nicht nur allerlei unmöglichen Dinge gesehen haben, sondern auch immer wieder diese mysteriösen Männer in ihren schwarzen Anzügen. Hierbei soll es sich um Mitarbeiter einer geheimen Regierungsbehörde handeln, die immer alle Spuren beseitigen und daher unverzichtbare Zutaten für sehr viele Verschwörungstheorien sind.

Men in Black

Die Schöpfer des ersten MIB-Filmes hatten dann auch noch die ziemlich geniale Idee, aus New York City ein Asyl für Aliens zu machen, weil diese dort ja am wenigsten auffallen. Dieser nicht so weit von der Realität entfernte Einfall, das Zusammenspiel zwischen dem coolen Tommy Lee Jones als Agent K und dem plappermäuligen Will Smith als Agent J, Barry Sonnenfelds sehr eigener visueller Stil, sowie ein ganzes Bataillon cooler Aliens machte MIB zu einem einzigen Vergnügen. Doch viele tolle Dinge sind beim zweiten Mal schon sehr viel weniger toll. Das gilt leider auch für MIB 2 oder MIIB wie auf manchem Plakat zu lesen ist. Meistens wiederholt der zweite Teil nur jene Situationen, die im Vorläufer so erfrischend wirkten.

Men in Black
Wir erinnern uns, am Ende von MIB hatte Agent Jay seinen Kollegen Kay in den verdienten Ruhestand geschickt und ihn mittels dieses blitzenden Stabes alles vergessen lassen. In „MIIB“ arbeitet Agent Kay jetzt seltsamerweise bei der Post, was ja nicht wirklich ein toller Ruhestand für einen verdienten Weltenretter ist. Dann kommt auch noch heraus, dass alle seine Kollegen auf dem Provinz-Postamt Aliens sind, was zwar visuell ein bisschen was hermacht, aber völlig sinnlos ist. Tja, und so schleppt sich MIIB von pseudo-originellem Höhepunkt zu pseudo-lustigem Einfall über die eigentlich eher kurze Laufzeit und endet schließlich in einem Finale, das wahrscheinlich auch nicht gelungener gewesen wäre, wenn es sich im Bereich des World Trade Centers zugetragen hätte.

Men in Black

Doch ein paar gute Haare wollen wir doch noch am Film lassen: Die Eröffnungsnummer mit dem Riesenwurm in der U-Bahn hat Drive, Michael Jacksons Gastauftritt ist witzig und Lara Flynn Boyle (Twin Peaks) ist eine wirklich außerirdisch gute Bedrohung für unsere Agenten.

Men in Black

Zwischen MIB und MIB2 vergingen 5 Jahre. Da der zweite Teil war weniger erfolgreich (und gelungen) als das Original war, sollten 10 Jahre vergehen, bis Men in Black 3 in die Kinos kam. Doch das Warten hat sich gelohnt, denn der dritte Teil ist vielleicht sogar der beste Film der ganzen Reihe.

Men in Black

Will Smith zweifelt als Agent J noch stärker als zuvor daran, ob sein Partner Agent K wirklich ein Mensch ist oder ob er nicht ein weiterer der zahlreichen Aliens ist, die New York bevölkern. Doch eine Mission zwingt J dazu ins Jahr 1969 zu reisen und dort trifft er den jüngeren K, der ein richtig netter Kerl ist. Was hat ihn nur so verbittert gemacht?

Men in Black

Auch Men in Black 3 gibt es ganz viele lustige Aliens zu bestaunen, die Rick Baker wieder mit viel Liebe zum Detail entworfen hat. Auch in Sachen Action wird Einzigartiges geboten. Unglaublich wie naturalistisch und atemberaubend der große Showdown (Achtung Spoiler!) auf der Startrampe der Apollo-11-Mission in Szene gesetzt wurde. Witzig ist es hingegen die Wahrheit über Andy Warhol zu erfahren.

Men in Black

Doch das ganz große Plus des Filmes ist, dass er viel Herz hat und mit Josh Brolin (Thanos in Avengers Endgame) die Idealbesetzung für den jungen K gefunden wurde.

Men in Black

2019 gab es mit Men in Black International noch einen kleinen Nachschlag, der jedoch eigene Wege ging. Das in Thor 3: Tag der Entscheidung gut harmonierende Duo Chris Hemsworth und Tessa Thompson trat als Agent H und Agent M mäßig erfolgreich in die Fußstapfen von K und J.

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Flesh Gordon

Die Erde wird von Strahlen aus dem Weltall attackiert. Panik bricht aus und überall fallen die Menschen übereinander her. Sie wollen sich allerdings nicht umbringen, sondern Sex miteinander haben. Die Sexstrahlen haben ihren Ursprung auf dem weit entfernten Planeten Porno. Dort regiert Kaiser Hodes und lässt von seinem Palast aus die Unheil bringenden Sexstrahlen nur so krachen.

Kinomotiv (D) – 555 Stück

Durch Zufall trifft der Footballstar Flesh Gordon auf den Wissenschaftlers Flexi Juckow, der eine Rakete konstruiert hat. Diese kann durch ihre leicht erigierte Form jedoch nicht leugnen, dass Juckow bei der Konstruktion unter dem Einfluss der Sexstrahlen stand. Juckow, Gordon und dessen Zufallsbekanntschaft Dale Ardor brechen nach Porno auf, um die Erde zu retten.

Flesh Gordon

Diese legendäre Produktion ist unverkennbar ein Produkt der Siebziger. Was den herrlich schmuddeligen Filmspaß veredelt sind die überdurchschnittlichen Spezialeffekte. Von Modellbau über Mattepaintings bis hin zu Stop-Motion im besten Ray-Harryhausen-Stil wird alles geboten. Die Namen der beteiligten Trickexperten, wie Dave Allen (Willow, Ghostbusters 2), Rick Baker (American Werewolf) und Jim Danforth (Kampf der Titanen, Als Dinosaurier die Erde beherrschten) und Dennis Muren (Jurassic Park), der seine Beteiligung am Film erst eingestand, nachdem ihm Beweisfotos vorgelegt wurden, sprechen für sich!

Flesh Gordon

Doch Flesh Gordon ist mehr als die Sex-Version eines bekannten Science-Fiction- und Comic-Helden. Es ist die zugleich eine liebevolle und oft überraschend werkgetreue Parodie auf die Flash Gordon-Serials aus den 30er Jahren und dabei gerade durch seine Pappmaché-Ausstattung sehr viel unterhaltender als der aufwändig produzierte Flash- Gordon-Kinofilm von 1980. Auch die deutsche Synchronisation mit Mr. Spock Herbert Weicker als Hodes und Elmar Wepper als Flesh macht großen Spaß.

Flesh Gordon

Die 1989 entstandene Fortsetzung Flesh Gordon Meets the Cosmic Cheerleaders ist leider längst nicht mehr so komisch wie das Original, das jetzt endlich in ansprechender Bildqualität vorliegt. Zum 50. Jubiläum des Kinostarts von Flesh Gordon veröffentlicht der auf exklusive Heimkino-Editionen spezialisierte Anbieter Turbine ein Mediabook mit vier schönen Variantcovern.   

Kinomotiv (F) – 555 Stück

Als Blu-ray-Premiere erscheint der Film erstmals in einer ungekürzten Fassung mit komplettierter Synchro. Eine siebenminütige Doku belegt die Mühe, die sich seinerzeit die Macher der deutschen Version, u. a. durch eingeblendete Anzeigetafeln im Raumschiff mit Texten wie “Maschinʼ nixx gutt…“, gegeben haben.

Kinomotiv (UK) – 222 Stück

Die Edition enthält auch ein kurzes Intro mit Flesh-Gordon-Darsteller Jason Williams, einen wahlweise deutsch untertitelten Audiokommentar vom Regisseur Howard Ziehm, eine 30-minütige deutsche Super-8-Kurzfassung, der US-Trailer, die sehr witzige deutsche Kinovorschau und einen Beitrag zur Reihe “Trailers from Hell“, der vom Stephen-King-Regisseur Mick Garris moderiert wird.

Kinomotiv (J) – 222 Stück

Das Kernstück des Bonusmaterial ist jedoch das 64-seitige Booklet mit toller Bebilderung und einem sorgfältig recherchierten Text von Christian Genzel über die skurrile Entstehungsgeschichte des Films. Hinzu kommt noch “Sex Rays & Stop Motion“ ein trotz der Länge von 135 Minuten sehr kurzweiliges Gespräch mit Christian Genzel und Rolf Giesen.

Es deutet sich an, dass für die Fortsetzung Flesh Gordon Meets the Cosmic Cheerleaders eine ähnlich liebevoll aufgemachte Veröffentlichung geplant ist, die wohl auch Aufnahme in meine Sammlung finden wird.  

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King Kong (1976)

1976 packte den italienischen Produzenten Dino De Laurentiis der schiere Größenwahn und er produzierte eine Neuverfilmung des Klassikers King Kong und die weiße Frau. Leider machte De Laurentiis seinem Vornamen keine Ehre und der Film kam ganz ohne die beliebten Dinosaurier des Originals aus. Lediglich gegen eine popelige Riesen-Schlange musste King Kong auf seiner Heimatinsel Skull Island antreten.

King Kong (1976)

Zwar wurde für den Film  von Carlo Rambaldi ein “lebensgroßer“ King Kong gebaut, doch der war nahezu unbeweglich. Daher wurde der Riesenaffen meistens durch einen Menschen (in diesem Fall den American WerewolfMaskenbildner Rick Baker) in einem Kostüm verkörpert, was das 24 Millionen Dollar teuren Remake in die Nähe der Godzilla-Reihe rückte.

King Kong (1976)

Ein paar Qualitäten hat der Film dennoch, wie z. B. den Soundtrack vom James-Bond-Komponisten John Barry. Auch der Auftakt ist recht spannend. Hier ist die Modernisierung wirklich gelungen, wenn diesmal kein abenteuer-lustiges Film-Team, sondern profit-orientierte Öl-Sucher, auf King Kongs nebeliger Insel landen.

King Kong (1976)

Die Hauptrollen sind sehr sympathisch besetzt, Jessica Lange machte anschließend durch Tootsie Karriere und dank Jeff Bridges wurden  danach weitere halbgare phantastische Filme wie Tron oder Starman einigermaßen erträglich.

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Besonders pikant aus heutiger Sicht mutet es natürlich an, wenn King Kong zum großen Finale nicht wie Anno 33 das Empire State Building, sondern das World Trade Center besteigt und auch noch Hubschrauber in das Gebäude krachen lässt. Hier wirkt der Film dann wieder genauso naiv wie sein Vorgänger.

King Kong (1976)

Quasi als Abfallverwertung produzierte Dino De Laurentiis zehn Jahre später die noch sehr viel grottigere Fortsetzung King Kong lebt. Hier gründet der Riesenaffe eine Familie. In der weiblichen Hauptrolle war die zwei Jahre zuvor durch Terminator zum Star gewordene Linda Hamilton zu sehen. Der 18 Million Dollar teure Film spielte nur knapp 5 Millionen ein.

King Kong

Für die TV-Ausstrahlung 1978 auf NBC wurde der Film noch um 45 Minuten verlängert, so dass er an zwei Abenden gezeigt werden konnte. Die Blu-ray-Edition enthält 16 Minuten von diesem “neuen“ Material, darunter eine längere Version von Kongs Kampf mit der Schlange, sowie den US-Trailer (2:23 min).

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Kentucky Fried Movie

Die Gebrüder Jim und Jerry Zucker sowie Jim Abrahams formierten sich während ihrs Studiums in den 70er-Jahren zur Theatergruppe Kentucky Fried Theatre. Aus ihren Bühnen-Sketchen entstand ein Film, den der Erfolgsregisseur John Landis (American Werewolf, Blues Brothers, Beverly Hills Cop) 1977 inszenierte, kurz bevor ihm mit Ich glaub mich tritt ein Pferd, Regie sein erster Blockbuster gelang. Kentucky Fried Movie Kentucky Fried Movie ist eine wahnwitzige Aneinanderreihung von durchgeknallten Nummern, die auch heute ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Abrahams-Brüder und David Zucker schrieben und inszenierten gemeinsam unter dem Kürzel ZAZ Die unglaubliche Reise in einem total verrückten Flugzeug und Top Secret!. Doch auch als Solisten blieben sie komisch, siehe Die nackte Kanone (David Zucker), Hot Shots! (Jim Abrahams) und Rat Race  – Der nackte Wahnsinn (Jerry Zucker).
Kentucky Fried Movie
Cover des limitierten Media-Books
Hier eine chronologische Übersicht von Kentucky Fried Movie: – Nachdem im Vorspann der schöne Song Carioca erklingt, warnt ein Nachrichtensprecher, dass jemand in das Popcorn der Zuschauer gepinkelt hat. – Argon Öl (Dauer: 1:13 min): Kurzer Werbespott, der rät das Fett aus Teenager-Gesichtern abzusaugen um die Ölkrise zu bekämpfen. – A.M. Today (6:05 min). Diese fiktive Nachrichtensendung ist eine Sketchrevue innerhalb der Sketchrevue und bietet u. a. einen von Rick Baker gespielten Gorilla. – Das neue Auto (0:24 min): Sicherheitsgurt aber auch Hosenschlitz überprüfen Kentucky Fried MovieGefühlsaktives Kino (4:52 min): Der erste Höhepunkt des Films zeig,t wie das Kinoerlebnis mit einfachsten Mitteln – hinter jedem Besucher steht ein Angestellter des Kinos, der für „echte Gefühle“ sorgt – noch erheblich gesteigert werden kann. – Nytex-Der Kopfschmerzkiller (0:35 min): Werbespot – Abenteuer Heute (3:06 min): Interview unterstützt durch ein mitdenkendes Mikrophon. – Bill Bixby empfiehlt Sanhedrin (0:42 min): Werbespot – Üble Haushaltsgerüche (0:40 min): Noch ein Werbespot – Die wunderbare Welt des Sex (4:56 min): Erste Hilfe beim Verkehr. Kentucky Fried MovieEine Hand voll Yen (30:03 min) Das halbstündige Kernstück des Filmes, eine wundervolle Bruce-Lee-Parodie mit Wizard of Oz-Ende – Willer Bier (1:03 min): Werbespot – ScotFree-Das Spiel! (0:58 min): Werbespot – Das ist der Weltuntergang / That´s Armageddon (2:17 min): Trailer zu einem fiktiven Film – Hilfe für die Toten (1:43 min): Makabere Vorschläge wie Verstorbene weiterhin mit leben können – Im Gericht (7:29 min): Eine schwarzweiß gefilmte Reportage, die alle Klischees des Gerichtsfilms veralbert und von einem Werbespot (0:15 min) unterbrochen wird. Kentucky Fried MovieCleopatra Schwartz (1:24 min): Trailer zu einem fiktiven Film – Zinkoxid und Sie! (1:59 min): Ein weiterer Höhepunkt. Dieser Lehrfilm informiert darüber, dass es ohne Zinkoxid keine BHs, künstliche Beine und Autobremsen gäbe. – Rex Kramer-Gefahrensucher (1:02 min): Nirgendwo ist es so gefährlich wie in der Nachbarschaft – Spanner-TV (4:25 min): Ein etwas langgezogener Sketsch um einen Nachrichtensprecher, der sieht was ein Pärchen daheim alles treibt. „Kentucky Fried Movie“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken „Kentucky Fried Movie“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken „Kentucky Fried Movie“ als limitiertes Mediabook mit Blu-ray und 2 DVDs bei AMAZON bestellen, hier anklicken „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ als remasterte Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken