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An American Werewolf in London

Nach Kentucky Fried Movie, Ich glaub´ mich tritt ein Pferd und Blues Brothers schien der Regisseur John Landis (¡Drei Amigos!) auf Komödien festgelegt zu sein. Doch er überraschte mit einem ungewöhnlich blutigen Horrorfilm, der die durch den 1941 entstandenen Klassiker The Wolfman definierten Genre-Regeln zwar ironisierte, sie zugleich aber auch bloody ernst nahm. American Werewolf überzeugt aber auch, weil  Landis glaubhafte und sympathische Charakteren ins Zentrum seines Films stellte, deren Schicksal den Zuschauer nicht kalt lässt.

An American Werewolf in London
Cover C

Hauptpersonen sind die  jungen US-Amerikaner David Kessler (David Naughton) und Jack Goodman (Griffin Dunne), die Rucksack-Urlaub in Europa machen. Auf einer Wanderung durch das nebelige Wales werden sie von einem seltsamen Wesen angefallen. Dabei kommt Jack zu Tode, während David drei Wochen später in einem Londoner Krankenhaus aufwacht. Er verliebt sich in seine Krankenschwester Alex (Jenny Agutter) und zieht zu ihr. Alles könnte so schön sein, wenn David nicht immer wieder sein toter Freund Jack erscheinen und dazu raten würde, Selbstmord zu begehen, möglichst noch vor dem nächsten Vollmond…

An American Werewolf in London
Cover B

Das Drehbuch zu American Werewolf schrieb John Landis bereits als er Ende der 60er-Jahre als junger Mann für zwei Jahre in Europa bei zahlreichen Filmproduktionen als Stuntman oder Produktionsassistent dabei war. Ein Sinti-Begräbnis in Jugoslawien inspirierte ihn ebenso wie Londoner Kinos, die den ganzen Tag klassische Cartoons zeigten. Als er mehr als ein Jahrzehnt bei der Vorbereitung zu seinem Werwolf-Film feststellen musste, dass dieselben Filmtheater mittlerweile Pornofilme zeigten, musste er umdenken.

An American Werewolf in London
Covere E

Genau wie Joe Dante in seinem zeitgleich entstandenen Werk The Howling, das ebenfalls den Werwolf-Mythos in die Gegenwart versetzte, drehte auch Landis einen gefakten (aber sehr viel komischeren) Sexfilm, den er im Hintergrund einer wichtigen Szene in einem Pornokino laufen ließ. Anfangs arbeitete an The Howling auch der Maskenbildner Rick Baker mit. Doch da dieser Landis versprochen hatte, den American Werewolf zu realisieren, wechselte er zu dessen Team, als die Vorproduktion nach Jahren der Unsicherheit tatsächlich begann. Seiner bei Tageslicht in allen Details realisierte,  sehr schmerzhaften anmutende Verwandlungsszene gelang Baker so meisterlich, dass er dafür mit dem Oscar prämiert wurde.

An American Werewolf in London
Cover D

Bei Turbine ist eine liebevoll ausgestattete Mediabook-Edition von American Werewolf erschienen. Die limitierte Edition gibt es mit den sieben hier abgebildeten Cover-Varianten. Das schönste Motiv wurde extra vom Comiczeichner Timo Wuerz (Black Metal, Lula & Yankee) angefertigt. Doch auch die zahlreichen Dokus auf der Bonus-Blu-ray sowie das 54-seitige Booklet können voll überzeugen. Im Rahmen seines fundiert zusammengestellten Textes beschäftigt sich Gerd Neumann auch erstaunlich detailliert mit den Werbeanzeigen, die im Hintergrund einer beeindruckend realisierten Szene zu sehen sind, die in den langen Gängen der Londoner U-Bahn spielt.

An American Werewolf in London
Cover F

Bei der deutschen Erstaufführung nahm sich der Verleiher die Freiheit eine nicht unwichtige Szene, in der David kurz vor dem Finale ein letztes Mal mit seiner Familie in den USA telefoniert, einfach aus den Film herauszuschneiden. Für die DVD-Veröffentlichung wurde diese Sequenz wieder eingefügt, es kam allerdings mit Pascal Breuer ein anderer Synchronsprecher zum Einsatz. Turbine hat sich die Mühe gemacht, den ursprünglichen Sprecher Norbert Langer für eine Neusynchronisation der Szene zu verpflichten. Nicht korrigiert wurde jedoch jene amüsante  Sequenz, in der David von Alex durch ihre kleine Wohnung geführt wird. Wenn sie ihm im Original ihren kleinen Abstellraum mit den Worten “the Closet“ zeigt, ist auf der deutschen Tonspur immer noch “die Toilette“ zu hören…

An American Werewolf in London
Cover A von Timo Wuerz

Extras: Audiokommentare von David Naughton & Griffine Dunne sowie vom Filmexperten Paul Davis (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Das Vermächtnis der Bestie – mit John Landis, David Naughton, Joe Dante u.v.m. (77:18 min), Artefakte des American Werewolf (7:58 min), Das Geheimnis des Werwolfs (11:24 min), Storyboard-Filmvergleich der Verwandlung (2:38 min), American Werewolf im Keller von Bob Burns (4:08 min), Piccadilly Circus – damals & heute (6:19 min), Ein amerikanischer Regisseur in London (11:41 min), Der Ruf des Werwolfs (11:26 min)

An American Werewolf in London
Cover G mit Japan-Artwork

Fürchte den Mond (97:37 min), Fear on Film – Talk mit John Carpenter, John Landis & David Cronenberg (25:40 min), Post Mortem – Talk mit John Landis (39:09 min). Interview mit John Landis (18:20 min), Interview mit David Naughton (12:37 min), Making an American Werewolf (5:15 min), Monster Maker Rick Baker (11:14 min), Casting der Klaue (10:59 min), Outtakes (3:08 min), howdown-Storyboard-Filmvergleich (2:28 min), Galerie mit sehr schönen Fotos zu Musik (3:45 min), US-Trailer (2:53 min + 2:04 min), TV-Spots (1:02 min), Radio-Spots (2:39 min), Deutscher Trailer (2:27 min)

An American Werewolf in Paris

Auch zur Fortsetzung An American Werewolf in Paris hat Turbine eine liebevoll ausgestattete Mediabook-Edition mit einem schönen  Cover von Timo Wuerz veröffentlicht.

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Das Tier II

1981 gelang Joe Dante mit Das Tier – The Howling ein ebenso spannender wie amüsanter Werwolf-Film mit beeindruckenden Spezialeffekten. Das hatte natürlich Folgen und die erste (sowie die zweite) von bisher immerhin sieben Fortsetzungen drehte der Australier Philippe Mora. Diesem gelang ein kleiner Coup, als er für eine der Hauptrollen Dracula Christopher Lee verpflichten konnte.

Das Tier II

Als er 1990 bei Gremlins 2 vor der Kamera, entschuldigte sich Lee beim Regisseur Joe Dante dafür, dass er in Das Tier II mitgespielt hatte. Die Fortsetzung erhielt seinerzeit zwar fast ausschließlich miese Kritiken, hat jedoch im Laufe der Jahrzehnte eine Fangemeinde gewinnen können. Daher verwundert es nicht, dass das 1985 für kleines Geld in der Tschechoslowakei gedrehte Filmchen mittlerweile als relativ hochpreisiges MediaBook auf Blu-ray und DVD angeboten wird.

Das Tier II

Neben der sehr guten Bildqualität wird auch ansonsten einiges geboten. Philippe Mora, sowie die Darsteller Reb Brown und Sybil Danning, erzählen im Bonusmaterial haufenweise amüsante Anekdoten von den Dreharbeiten. So wurden versehentlich Kostüme für die Filmreihe Planet der Affen nach Prag geliefert und diese wurden ebenso verzweifelt, wie vergeblich auf Werwolf getrimmt… Das Tier II

Sybil Danning erzählt davon, dass sie in der Rolle der Werwolf-Königin Stirba keine Probleme damit hatte, ihre nackten Brüste zu zeigen. Als jedoch eine entsprechende Szene mit ihr auch noch knapp zwanzigmal im Nachspann gezeigt wurde, fand sie das nicht mehr lustig. Passend dazu enthält das MediaBook auch noch die fast ausschließlich von Frauen produzierte Doku Scream Queen – Horror Heroines Exposed. Hierin erzählen Genre-Ikonen wie Brinke Stevens, Michelle Bauer und Linnea Quigley von ihren Erfahrungen im Horror-Genre.

Das Tier II

Das MediaBook von Koch Media enthält neben dem 91-minütigen Hauptfilm auf DVD und Blu-ray noch diese Extras: Die 79-minütige Doku “Scream Queen – Horror Heroines Exposed“ von 2014, moderiert von Debbie Rochon („Santa Claws“, „Tromeo & Julia“); Interview-Dokus über Regisseur Philippe Mora (29:20 min wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Darsteller Reb Brown (13:51 min), Sybil Danning (17:03 min), sowie den Make-Up-Künstlern Steve Johnson und Scott Wheeler (15:29 min); Ein kurzer Blick hinter den Kulissen (3:52 min); 87-minütige Vollbildfassung; Alternativer Anfang (10:34 min); Alternatives Ende (9:35 min); US-Trailer (1:02 min); Bildergalerie mit 46 Fotos und Werbematerial

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The Howling – Das Tier

Nachdem sie miterleben musste, wie ein von ihr besessene Stalker Eddie Quist (Robert Picardo) erschossen wurde, erleidet die TV-Moderatorin Karen  White (Dee Wallace) einen Nervenzusammenbruch. Ihr Mann Bill (Christopher Stone) bringt sie in die abgelegene Klinik des Therapeuten Dr. George Waggner (Patrick Macnee).

The Howling - Das Tier

Doch statt der erhofften Heilung erwartet Karen das blanke Grauen. Das zunächst wie eine Hippie-WG wirkende Sanatorium ist eine Werwolf-Kolonie, in der zu allem Überfluss auch noch der untote Eddie Quist herumspukt…

The Howling - Das Tier

Bereits ein Jahr bevor John Landis mit American Werewolf großes Aufsehen erregte, gelang Joe Dante (Die Reise ins Ich, Matinée) 1981 eine fast ebenso gelungene Revitalisierung des Werwolf-Mythos. Genau wie in seinen beiden vorherigen Spielfilmen, dder Rundumparodie Hollywood Boulevard und dem Der weiße Hai-Rip-off Piranhas,  ließ Dante wieder allerlei Insider-Zitate in seinen Film einfließen.

The Howling - Das Tier

So wurden viele Charaktere, wie George Waggner, Terry Fisher  oder Fred Francis nach Regisseuren von Werwolf-Filmen benannt. Neben dem Filmsammler Forrest J Ackerman hat auch der als geizige geltende Produzent Roger Corman einen Gastauftritt und ist dabei zu beobachten, wie er eine Telefonzelle nach Kleingeld absucht.

The Howling - Das Tier

Die spannende Handlung leidet nicht unter den sich nur Insidern erschließenden. Unterstützt durch das originelle Drehbuch von John Sayles, gelang es Dante den Werwolf-Mythos in unsere Zeit und die Welt der sensationslüsternen Medienlandschaft zu versetzen. Dank der immer noch sehr sehenswerten Spezialeffekte wirkt der Film – ganz im Gegensatz zu seinen sieben Fortsetzungen – auch heute noch erstaunlich frisch.

The Howling - Das Tier
DVD-Cover von 2004

Genau wie kurz darauf John Landis bei American Werewolf drehte auch Joe Dante einen gefakten Sexfilm, den er im Rahmen der Handlung in einem Pornokino laufen ließ. 2004 war dieses Fake Porn Movie auf der DVD-Special-Edition enthalten. Bei der in sehr viel besserer Bildqualität auch auf Blu-ray und in 4K veröffentlichten Neuedition fehlt das Filmchen.

The Howling - Das Tier
Blu-ray-Cover von 2021

Extras der Blu-ray-Edition von 2021: „Welcome to Werewolfland“, ein sehr ausführliches Making Of von 2003 (51:17 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); „Inside the Career of Joe Dante“ (20:46 min), Nicht verwendete Szenen (11:05 min);  Outtakes (12:56 min); Der von Joe Dante extra für “The Howling“ gedrehte pornographische Kurzfilm in voller Länge (3:55 min); US-Trailer (1:25 min, Vollbild, Dolby 2.0); Deutscher Trailer (1:28 min); Galerie mit 130 Fotos

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