Alle Beiträge von Heiner Lünstedt

Fix und Foxi – Die Bibliothek der Comic-Klassiker

Nach Bänden zu Popeye, Hägar, Prinz Eisenherz, Strizz oder Nick Knatterton erscheint in einem etwas kleineren Format von 20 x 25 cm eine besonders interessante Ausgabe von Carlsens Reihe Die Bibliothek der Comic-Klassiker.

Das Expertenteam Martin Budde, Volker Hamann, Klaus Wintrich und Gerd Pircher hatte die Qual der Wahl. Auf 300 Seiten präsentieren sie Highlights aus den Comicheften, die Rolf Kauka zwischen 1953 und 1971 an die Kioske brachte.  

Die erste Hälfte des Buchs ist natürlich den Fuchs-Zwillingen Fix und Foxi gewidmet, die schon nach zwei Jahren zu den Titelhelden von Rolf Kaukas Comicheft Eulenspiegel wurden und sich zur Freude der Leser mit dem immer sympathischer werdenden, ebenfalls eine Latzhose tragenden, Wolf Lupo herumärgern.     

Interessanter als die beiden Hauptfiguren sind jedoch die zahlreichen im Auftrag von Kauka entstandenen Nebencharaktere. Dieser Band enthält auch Geschichten mit dem Raumfahrer Mischa, dem kleinen Maulwurf Pauli, den Westernhelden Tom und Biber und dem von Florian Julino geschaffenen Teufelchen Diabolino.  

Das schön zusammengestellte Buch beweist, dass sich diese Comicfiguren – sofern sie von Meistern ihres Fachs wie Walter Neugebauer, Branko Karabajić oder Riccardo Rinaldi in Szene gesetzt wurden – immer noch problemlos gegen die seinerzeit ebenfalls in Fix und Foxi veröffentlichten großen belgischen Klassiker wie Spirou, Lucky Luke oder Die Schlümpfe behaupten können.  

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Benni Bärenstark Gesamtausgabe 3

Die böse Demonia bringt den kleinen Benni Bärenstark durch eine herzergreifende Lügengeschichte dazu, aus einem Museum einen afrikanischen Fetisch zu stehlen. Die Zauberkräfte des Kultgegenstandes setzt Demonia ein, um Prominente zu erpressen. Als Benni herausbekommt, dass seine Naivität für üble Zwecke ausgenutzt wurde, lässt er es richtig krachen…

Dieses in allerbester frankobelgischer Tradition stehende Funnyabenteuer schrieb Schlumpf-Schöpfer Pierre Culliford alias Peyo 1978 zusammen mit Albert Blesteau. Der gebürtige Bretone setzt den Comic in Szene und wurde auf dem Cover des Albums gleichberechtigt neben Peyo genannt.

Doch Der Fetisch ist das einzige Album, das dieser 220 Seiten umfassende dritte Band der Gesamtausgabe von Benni Bärenstark enthält. Präsentiert werden neben der recht netten achtseitigen Weihnachtsgeschichte Spielzeug(en) einige Werbecomics mit dem kleinen Superhelden, die zwischen 1975 und 1978 entstanden sind. Am Rande der Peinlichkeit bewegt sich die Geschichte Benni und Benco, die den kleinen Jungen an der Seite einer orangenen Plastikflasche mit Malz-Kakao-Getränkepulver auf alte Weggefährten treffen lässt.

Natürlich gehört auch so ein erschreckend plumper Reklame-Comic in eine Gesamtausgabe von Benni Bärenstark. Ob es jedoch tatsächlich nötig gewesen wäre, auf mehr als 100 Seiten die Serie Pierrot und die Lampe komplett abzudrucken, darüber kann sich gestritten werden. Diese Geschichten über einen kleinen Jungen und einen noch kleineren Lampengeist, entstanden für die Comicbeilage des Waschmittels Bonux und verfügen nur anfangs über einen gewissen Unterhaltungswert und den liebenswerten Peyo-Touch.

Doch diese Werbecomics verdeutlichen, dass Peyo nicht nur Comicverlage mit Content versorgte, sondern immer stärker sein eigenes Ding durchzog. Passend hierzu bietet das hochinteressante Bonusmaterial dieses Buchs einen Einblick in die Werkstatt von Peyo. Der begnadete Comicschöpfer war seinerzeit hauptsächlich mit der Vermarktung der Schlümpfe beschäftigt. Die Arbeit an den zugehörigen Comics und an Serien wie Benni Bärenstark delegierte an Zeichner wie François Walthéry oder Albert Blesteau.

Letzterer zieht aus seiner Zusammenarbeit mit den Comicmeister ein erschreckendes Resümee: “Peyo habe ich in seinem besten Alter kennengelernt, aber er wirkte wie ein Zombie. Nachmittagsschlaf mit Hilfe von Medikamenten, aufwachen mit Hilfe von Medikamenten. Das war nicht das Leben, wie ich es mir wünsche.“

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Manuele Fior: Hypericum

Der im italienischen Cesena geborene Manuele Fior lebte Anfang unseres Jahrtausends eine Weile in Berlin. Dort arbeitete er als Architekt und Illustrator. Er brachte aber auch einige kürzere Comics zu Papier, bevor 2005 seine erste Graphic Novel Menschen am Sonntag erschien. Fior zog weiter nach Oslo und Paris, wo Meisterwerke wie Fräulein Else oder Fünftausend Kilometer in der Sekunde entstanden sind. Heut lebte er mit seiner Familie in Venedig, doch in seinem neusten Comic kehrt er nach Berlin zurück.

Hypericum erzählt zwar anfangs und danach immer wieder in kürzeren Einschüben davon, wie der Ägyptologe Howard Carter 1922 das Grab von Tutanchamun entdeckt, doch hauptsächlich feiert Fior das Berlin seiner Jugendzeit.

Im Zentrum steht die Italienerin Teresa, die in der deutschen Hauptstadt einen Job antritt, auf den sie zielstrebig zugearbeitet hat. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin eines Museums bereitet sie eine Präsentation jener Fundstücke vor, die Carter in der Grabkammer des Pharaos entdeckt hat.

Einer Karriere als Kuratorin steht eigentlich nichts mehr im Wege, außer ein gewisser Ruben. Diesen hat es als Italiener ebenfalls nach Berlin verschlagen, doch im Gegensatz zu Teresa lässt er sich einfach treiben und lebt in den Tag hinein.

Diese Lebensweise fasziniert die junge Frau. Sie zieht zu Ruben in ein besetztes Haus und verliert ihre ehrgeizigen Ziele immer mehr aus den Augen. Fior erzählt eine faszinierende Liebesgeschichte, die Erotik nicht ausspart. Hypericum ist ein Rausch aus Farben und Fakten.   

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Kate Beaton: Ducks – Zwei Jahre in den Ölsanden

Die kanadische Comickünstlerin Kate Beaton wuchs auf einer idyllischen Insel in der Provinz Nova Scotia auf. Ihr war klar, dass sie nach ihrem Geschichts-Studium in ihrer alten Heimat keine Arbeit finden würde. Da es auch ansonsten nicht einfach ist, sich eine Existenz als Historikerin aufzubauen, beschloss sie einen artfremden Job anzunehmen, um den Kredit, den sie für ihr Studium aufgenommen hatte, zurückzahlen zu können.

Für zwei Jahre zog Beaton westwärts und ging dorthin, wo im großen Masse Raubbau an der Natur vorgenommen wird. In landschaftlich sehr schönen Alberta werden ganze Wälder gerodet und der Boden abgetragen, da sich darunter in Sand gebundenes Erdöl gewinnen lässt. Dies erfordert harte Arbeit, die recht gut bezahlt wird und die unterschiedlichsten Charaktere in die westliche Provinz ziehen lässt.

Kate Beaton ist eine der wenigen jungen Frauen, die versucht sich in der von Männern dominierten Arbeitswelt zu behaupten. Sie arbeitet zunächst an der Materialausgabe und muss feststellen, dass viele der Arbeiter gar nicht zu ihr kommen, weil sie Werkzeug benötigen, sondern um einen Blick auf “die Neue“ zu werfen. Dieses Anstarren, sowie dumme Macho-Sprüche – aber auch sehr viel Schlimmeres! – gehören fortan zu Beatons Alltag.

Ihre Erfahrungen verarbeitete sie zur 420-seitigen Graphic Novel Ducks: Two Years in the Oil Sands. Dabei konfrontiert sie ihre eher niedlich gezeichneten Figuren mit schweren technischen Gerätschaften, die sie akribisch wiedergegeben hat. Die Erzählung lässt durch den stetigen Wechsel zwischen betroffen machenden und eher humorigen Episoden an ein Tagebuch denken, wobei Beaton eher dokumentiert als kommentiert.

Der Comic wurde in den USA zu einem großen Erfolg und fand Aufnahme in die Bestenlisten der New York Times, des New Yorkers, des Time-Magazins und der Washington Post. Ein richtiger Hype brach aus, nachdem Beatons Graphic Novel auf Barack Obamas jährlicher Empfehlungsliste zu finden war, als erster Comic überhaupt!

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Die Lümmel von der ersten Bank

Hansi Kraus (Musik, Musik – da wackelt die Penne) ist als Pepe Nietnagel (manchmal heißt er auch Notnagel) Schüler des Mommsen-Gymnasiums in Baden-Baden. Er beeindruckt seine Lehrer und Mitschüler weniger durch überdurchschnittliche Leistungen als durch mehr oder weniger originelle Streiche, mit denen er sein Unbehagen am bestehenden Schulsystem, an alten, vertrottelten Lehrern und längst überholten Meinungen manifestieren will. Mit ganzem Eifer widmet er sich der ewig aktuellen Frage: Wie überlebt man Schule und Lehrer auf möglichst unterhaltsame Art…

Man fasst es nicht, dass die zwischen 1968 und 1972 entstandene siebenteilige Die Lümmel von der ersten Bank-Reihe zu den erfolgsreichen bundesdeutschen Nachkriegsfilmen gehört. Pepe Nietnagels Vater Kurt Notnagel wird von ständig wechselnden Darstellern (Georg Thomalla, Willy Millowitsch, Gustav Knuth, Wolfgang Gruner, Fritz Tillmann) gespielt. Pepes Schwester Marion (Uschi Glas oder einmal auch Hannelore Elsner) hingegen, wechselt ihre Freunde so schnell wie ihre knallbunten Blusen.

Das Mommsen-Gymnasiums befindet sich nicht, wie im Kino behauptet nur selten in Baden-Baden, sondern in Hamburg und München. Im erste Lümmel-Film Zur Hölle mit den Paukern! sind – wenn sich über Lehrer veralbert werden, die den 1.000 Jahren zwischen 1933 und 1945 nachtrauern – durchaus zarte antifaschistische Tendenzen auszumachen.

Doch bereits ab Lümmel-Episode II Zum Teufel mit der Penne wird es ganz schön peinlich. Mit dabei sind Peter Alexander und Heintje, die immer wieder völlig ohne Grund und Warnung in Schlagergesang auszubrechen und diese Unart auch noch zwei weiteren Lümmel-Filmen (Hurra, die Schule brennt! + Morgen fällt die Schule aus) praktizieren.

Der letzte Teil Betragen ungenügend! (über)spannt schließlich auch noch den Bogen zur Mutter aller Lümmel-Filme. Wenn Ilja Richter den jungen Oberstudienrat Taft (der ansonsten von Theo Lingen verkörpert wird) in einem Umfeld spielt, das unverkennbar an den Filmklassiker Die Feuerzangenbowle erinnert. Der Genuss von mehr als einem dieser Lümmel-Filmen kann die geistige Gesundheit gefährden, doch als Zeitdokument sind sie hochinteressant und es ist schon lustig was mal als lustig galt.

Extras der DVD- und Blu-ray-Edition mit allen sieben Lümmel-Filmen: Sehr interessantes Interview mit Hansi Kraus (12:41 min), Galerie mit Plakaten aus Aushangfotos (3:24 min), Trailer zu Zur Hölle mit den Paukern , Hurra die Schule brennt! , Wir hau’n die Pauker in die Pfanne!, Morgen fällt die Schule aus, Betragen ungenügend!, sowie ein zwölfseitiges farbiges Booklet.

Wer tiefer in die Lümmel-Materie eintauchen möchte, dem sei auch noch die erste DVD-Edition der Filme von 2007 empfohlen, denn hier gibt es noch weiteres hochinteressantes Bonusmaterial: Dokumentation „Wo stand die Lümmel-Bank?“ von 2003 (14:46 min), Audiokommentar von Hansi Kraus zu „Zur Hölle mit den Paukern“, Interview mit Hansi Kraus (5:37 min), Lümmelsprüche, Trailer zu „Zur Hölle mit den Paukern“, „Hurra, die Schule brennt!“, „Wir hau’n die Pauker in die Pfanne!“, „Morgen fällt die Schule aus“ und „Betragen ungenügend!“

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Heinz Strunk: Ein Sommer in Niendorf

Wer Heinz Strunk (Der goldene Handschuh, Fleisch ist mein Gemüse, Jürgen, Fleckenteufel) schon einmal bei seinen Lesungen oder Filmauftritten gesehen hat, wird bei der Lektüre dieses Buchs unweigerlich den Autor vor Augen haben, wenn Strunk davon erzählt wird, wie sich ein Herr Roth eine Auszeit in einem Touristenkaff an der Ostsee gönnt.

Doch Strunk geht nicht eben pfleglich mit der seiner anfangs noch sympathisch wirkenden Hauptfigur um. In der Darstellung von dessen Gedankenwelt offenbaren sich allerlei Abgründe, die immer mehr an der Zurechnungsfähigkeit des zunächst noch elegant gekleideten Herren zweifeln lassen…

Anfangs fühlt sich der finanziell gut gestellte Herr Roth den Einwohnern und Besuchern von Niendorf noch überlegen, und Strunk lässt uns an dessen spöttischen Gedanken teilhaben. Doch der Roman beschränkt sich zum Glück nicht darauf, eine Umgebung zu verspotten, in der die sogenannten „einfachen Leute“ ihren Urlaub verbringen.

Bevor er einen neuen Job antreten wird, hat sich Herr Roth für drei Monate in einem Apartment eingemietet, um diverse Tonbandaufzeichnungen zu einem – seiner Meinung nach bestsellerträchtigen – Abrechnungsbuch über seine Familie zu verarbeiten. Das hätte klappen können, wenn da nicht ein gewisser Herr Breda gewesen wäre…

Dieser ist nicht nur für das Apartment von Herrn Roth zuständig, sondern hat noch zahlreiche weitere Jobs, wie Standkorbwender oder Betreiber eines Schnapsladens. Breda läuft Herrn Roth immer wieder über den Weg und lädt ihn bereits in aller Frühe zu Alkoholverkostungen ein. Roths Widerstand bröckelt schleichend. Langsam aber sicher lässt er sich treiben und droht im Suff zu versinken. Doch Hilfe kommt von unerwarteter Seite…

Heinz Strunk: Fleckenteufel

Zwar spricht Heinz Strunk auch die ganz großen Probleme unserer Zeit wie Religionswahn oderZwae laxer Umgang mit Betäubungsmitteln an und gibt gelegentlich seinem Schöngeist ganz schön Zucker, doch trotz seiner eigentlich tragischen Handlung, kommt bei der Lektüre die Hoffnung auf, dass dieser Sommer in Niendorf nie enden wird.

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Comic Cafe am 08.01.2023

Hier das Programm vom 8. Januar 2023

Zu Gast war der Tracht Man Zeichner Chris Kloiber!

Chris Kloiber lebt und arbeitet in Bamberg. Er ist der Chef und der umtriebigste Zeichner und Autor bei Plem Plem Productions.

Er hat so unterschiedliche Titel geschaffen wie The Changer, Dopey & Horst, Sanchez, Into the Mirror, Shark Farmer. Die Hälfte davon nicht nur als Autor, sondern auch als Zeichner, Kolorist und Letterer.

Trachtman

Der größte Erfolg von Chris ist TRACHT MAN, der bayerische Superheld. Dieser trägt natürlich eine Lederhose, hat eine Knödel-Kanone und lebt in einem Luftschiff namens Oktoberfestung. Tracht Man kämpft u. a. gegen den riesengroßen Saupreiss, der eine Pickelhaupe auf dem Kopf hat, und tritt auch an, um das Oktoberfest zu retten.

Chris Kloiber gelang es prominente Comic-Künstler dazu zu bewegen alternative Titelbilder für seine Tracht-Man-Hefte zu zeichnen. Eine echte Augenweide sind die Variant-Cover von  Romano Molenaar (Storm, X-Men), von Batman-Legende Neal Adams (Superman vs. Muhammad Ali) und von Thomas von Kummant (Gung Ho). Mittlerweile gibt es sogar bereits eine Action-Figur von Tracht Man!

Weltexklusiv wird Chris Kloiber im Comic Cafe das von ihm gestaltete Plakat zum Comicfestival München 2023 präsentieren. Wir sind sehr gespannt!

Carmen Maria Schweiger präsentiert ihren Trickfilm LUNA!

Wir freuen uns sehr, dass uns die Münchner multidiziplinäre Künstlerin Carmen Maria Schweiger alias ohneweil ihren Animations-Kurzfilm Luna zeigen wird.

Carmen ist auch persönlich anwesend und wird von ihrer Arbeit erzählen.

COMICS LESEN!

Fester Bestandteil des Programms ist die Expertenrunde “Comics lesen!“ die sich als Prüfstand für Neuerscheinungen versteht. Regelmäßig und kontrovers diskutiert Gastgeber Heiner Lünstedt in lockerer Runde über aktuelle Comics.

Wir freuen uns sehr darüber, dass neben Michael Khambekar und Igor Barkan auch Timur Vermes am 11. Dezember wieder Teilnehmer unserer Besprechungsrunde sein wird.

Der Autor der Romane Er ist wieder da, Die Hungrigen und die Satten und U wird zudem noch ein Kapitel aus seinem neuen Buch Comicverführer vorlesen.

Hier gibt es übrigens einen Blog zum Buch.

Diese Comics stehen am 8. Januar zur Debatte:

Mit EDEN – RÜCKKEHR IN DIE VERGESSENE WELT setzt André Taymans (Caroline Baldwin) den Abenteuer-Klassiker von Arthur Conan Doyle als Flowerpower-Trip mit VW-Bulli, freier Liebe und Flugsauriern fort.

Da Marvels PUNISHER nicht mehr zeitgemäß – bzw. disney-kompatibel – ist, hat der Top-Autor Jason Aaron den Bestrafer für die 2020er als DER KÖNIG DER KILLER neu definiert.

TRICKFILME!

Der Zeichner und Trickfilm-Experte Matthias Schäfer zeigt Cartoons von Tex Avery und kommentiert diese fachmännisch.

Weitere COMIC-CAFÉ-Termine werden hier demnächst bekannt gegeben. 

 Der bunte Comic-Nachmittag mit Gästen aus der Comicszene, Impressionen von Comicfestivals aus aller Welt, filmischen Raritäten, der Expertenrunde “Comics lesen!“ als Prüfstand für Neuerscheinungen, Trailer zu aktuellen Comic-Filmen, fachmännisch kommentierten Cartoons, Liveacts, und, und…

Im Werkstattkino – Fraunhoferstr. 9 /Rgb. – 80469 München – Tel+Fax 2607250 – U 1/2/7 Fraunhoferstraße

Hier gibt es Informationen und Fotos zu den Comic-Café-Programmen vom: 

19.06.2021, 25.07.2021, 19.09.2021

09.02.2020, 15.03.2020

13.01.2019, 10.02.2019, 31.03.2019, 21.04.2019, 20.10.2019, 08.12.2019 

28.01.2018, 25.03.2018, 20.05.2018, 01.07.2018, 22.07.2018, 28.10.2018, 18.11.2018

05.02.2017, 19.03.2017, 02.07.2017, 20.08.2017

14.02.2016, 20.03.2016, 15.05.2016, 03.07.2016, 28.08.2016, 25.09.2016, 30.10.2016

 05.04.2015, 05.07.2015, 30.08.2015,  04.10.201501.11.2015,   21.11.2015

COMIC-ZEICHNER ROLF BOYKE ERKLÄRT COMIC CAFÉ:

Comic Café

Weitere Infos bei

Heiner Lünstedt
Papinstr. 39
D-81249 München

Tel: 089 / 87 04 67

Mail: luenstedt@highlightzone.de

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Planet der Vampire

1965 drehte der Italiener Mario Bava (Die Stunde, wenn Dracula kommt, Die drei Gesichter der Furcht) einen Science-Fiction-Film, der trotz seiner billigen Trickeffekte zeitlos wirkt. Dies liegt an den fantasievollen Kulissen und den knallbunten Farben, die Planet der Vampire thematisch passend so wirken lassen, als wenn er nicht von dieser Welt wäre.

Auf den ersten Blick wirken die Besatzung des Raumschiffes Argos, die wegen eines Notsignals einen fremden Planeten erkundet, fremd und unnahbar. Doch auch dies fügt sich nahtlos ins Gesamtbild ein, zu dem auch schwarze Raumanzüge gehören, die an SS-Uniformen denken lassen.  

Zwar hat Ridley Scott behauptet, dass er Planet der Vampire nie gesehen hat, doch es ist sehr wahrscheinlich, dass der Alien-Drehbuchautor Dan O’Bannon den Film kannte. Doch das ungewöhnliche Raumschiff-Design, die psychedelische Fremdartigkeit des Planeten, die Brutalität mit der die Fremden Besitz von den Körpern der Astronauten ergreifen, sowie das Skelett einer vor Ewigkeiten verstorbenen außerirdischen Kreatur erinnern sehr stark an die Geschichte und Bilder aus Alien.

Bei Plaion Pictures ist eine großartige Collectors Edition erschienen. Der 4K-Transfer wurde vom Nicolas Winding Refn (Drive) überwacht. Enthalten ist auf UHD und auf Blu-ray die italienische Langfassung (Terrore nello spazio, 89:30 min) mit einem Audiokommentar von Tim Lucas und die internationale Schnittversion (Planet of the Vampires, 87:37 min) mit einem Audiokommentar von Stefan Jung und Pelle Felsch. Hinzu kommt moch interessantes Bonusmaterial: Dokumentation Planet Bava (37:11 min), Featurette Schattenwelt (13:11 min), Interview mit Bavas Sohn Lamberto (13:00 min), Deutsche Super-8-Fassung (16:29 min), Bildergalerie mit 72 Fotos und Werbematerialien, Deutscher Trailer (2:10 min). US-Trailer (2:15 min) und Trailers from Hell-Kommentare von Joe Dante (3;46 min) und Josh Olsen (2:27 min), sowie ein 24-seitiges Booklet mit Texten von Leonhard Elias Lemke

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Garth Ennis: Punisher Collection 4

Mit 700 Seiten ist Paninis Abschlussband der Collection mit den Punisher-Comics von Garth Ennis zwar etwas weniger umfangreich als seine drei Vorgänger ausgefallen. Doch das wuchtige Hardcoverbuch hat es dennoch in sich.

Als Auftakt gibt es mit Roots eine von Joe Quesada kurz aber nicht schmerlos in Szene gesetzte Zahnoperation, die der Mann mit dem Totenkopf an einem Mafiaboss vornimmt.

Anschließend folgt mit Die Auferstehung der Ma Gnucci die Reunion des Dreamteams Garth Ennis und Steve Dillon, die eine wahnwitzige Fortsetzung ihrer unter dem Titel Welcome Back, Frank gestarteten Reihe lieferten. Nachdem Ennis bereits 1995 in der Story The Punisher kills the Marvel Universum von Frank Castle erzählte, gab er drei Jahre später seinen Serien-Einstand und ließ Dillon Comics in Szene setzen, von denen er später meinte: „Die meisten Geschichten waren höchst unwahrscheinlich und wurden mit einem Augenzwinkern serviert. Manchmal hörte man direkt die Looney Tunes-Melodie im Hintergrund.“

Ab 2003 beschritt Ennis neue Wege, seine Geschichten über Frank Castle hatten jetzt einen deutlich realistischeren und ziemlich grimmigen Grundton. Doch 2009 ließ er es zusammen mit Dillon noch einmal richtig krachen. Im Zentrum steht die bereits zweimal vom Punisher recht endgültig abservierte Mafiapatin Ma Gnucci, die ihre kriminellen Geschäfte fortführt.

Auch der dünkelhafte Vigilant Elite, den der Punisher ebenfalls das Lebenslicht ausgeblasen hatte, beginnt wieder damit, alles abzuschlachten, was er für Abschaum hält. Unterstützung erhält der Punisher von der hartgesottenen New Yorker Polizistin Molly von Richthofen. Die Erklärungen warum Elite und vor allem Ma Gnucci immer noch herumspuken sind herrlich aberwitzig, die Gewalttätigkeiten ebenfalls und eigentlich könnte es ewig so abgefahren weitergehen!

Doch Ennis nutzte seine weiteren Punisher-Comics dazu, um auf einem oft überraschend hohem Niveau, das fortzuführen, was er bereits ab 2001 mit seinen War Stories begonnen hatte. Ihn interessieren Superhelden nicht wirklich und sehr viel lieber erzählt er an realen Ereignissen orientierte Geschichten, die sich teilweise recht blutrünstig, aber auch sehr sorgfältig recherchiert mit dem Thema Krieg beschäftigen. Mit dem aus Kroatien stammenden Goran Parlov fand er hierfür den optimalen Zeichner. Dieser kann Kampfhandlungen explosiv in Szene setzen, lässt aber auch Dialogszenen spannend aussehen und teilt die Vorliebe von Ennis für exakt wiedergegebene Kriegsgerätschaften. Einige Seiten im Anhang dieses Buchs belegen, dass Parlov kein Problem damit hat, Seiten neu zu zeichnen, wenn er Propeller oder Fahrwerke von Flugzeugen falsch dargestellt hat.

2018 entstand mit der sechsteiligen Miniserie Platoon eine Fortsetzung zum Punisher-Comic Valley Force, Valley Force, der in Band 3 der Garth Ennis Punisher Collection enthalten ist. In einer Rahmenhandlung interviewt der Journalist Michael Goodwin im heutigen New York einige Vietnam-Veteranen, die Frank Castle ihr Leben verdanken. Erzählt wird von den ersten Kriegseinsätzen des noch unerfahrenen Offiziers Castle. Dieser findet sich schnell zurecht und hat – wenn es darauf ankommt – noch dreckigere Tricks drauf, als seine Vorgesetzten. Am Anfang der Geschichte ist Castle ein Team-Player, der sich verantwortungsbewusst für seine Männer einsetzt, doch das bleibt nicht lange so…

Interessant ist Platoon auch dadurch, dass Ennis und Parlov die Gegenseite ebenfalls zu Wort kommen lassen. So wird gezeigt, wie Michael Goodwin den äußerst kultivierten nordvietnamesischen Veteranen Giap interviewt. Dessen Fazit ist: “Die Vietnamesen kämpften für ihr Land und die Amerikaner für nichts und ohne zu wissen, warum sie es tun.“ Doch Ennis lässt den alten Mann noch ergänzen: “Nein, stimmt nicht, die Besten kämpften füreinander“. Damit benennt Garth Ennis wohl auch den Hauptgrund, warum er immer wieder Kriegsgeschichten erzählt.

Es folgt die Miniserie Sovjet in der Ennis den Punisher mit einer russischen Variante seiner selbst konfrontiert. Im Gegensatz zu Castle war Valery Stephanovich schuld daran, dass er seine Familie verloren hatte. Der Militärdienst in Afghanistan hatte ihn traumatisiert und in den Alkohol getrieben, was in einem Unfall mit tödlichem Ausgang resultierte. Sein ehemaliger Vorgesetzter Pronchenko war dafür verantwortlich, dass – abgesehen von ihm – alle Kameraden seiner Einheit brutal ermordet wurden. Als Stephanovich dies herausfand, bekam sein Leben wieder einen Sinn…

Konstantin Pronchenko hatte die Einheit an die Mudschahedin verraten und ist nach dem Ende des Afghanistan-Kriegs in den USA zu einem mächtigen Paten der Russenmafia in New York aufgestiegen. Dabei hat er sich niemals selbst die Finger schmutzig gemacht, ja noch nicht einmal den von ihm angeordneten Gewalttaten beigewohnt. Als sich Valery Stephanovich aufmacht, um dies zu ändern, findet er im Punisher einen ebenso verständnisvollen wie tatkräftigen Verbündeten.

Geschickt wechselt Ennis die Zeitebenen, erzählt realitätsnah vom Schicksal der einfachen russischen Soldaten im Afghanistan-Krieg. Auch der Ehefrau des Gangsters Pronchenko verpasst er eine interessante Vorgeschichte und das melancholische Ende wirkt noch lange nach.

Dies ist auch dem US-Zeichner Jacen Burrows (Neonomicon) zu verdanken, der mit Ennis bereits bei der ersten Crossed-Geschichte zusammenarbeitete. Nicht unerwähnt bleiben sollen auch noch die von Paolo Rivera sehr ansprechend im Stile von russischer Propaganda-Kunst erstellten Titelbilder der aus sechs Heften bestehenden Miniserie.

Die letzten dreizehn in diesem Sammelband enthaltenen Hefte zeichnete wieder Goran Parlov. Im Zentrum der 2012 und 2013 veröffentlichten Storylines Kriegsgeschichten und Operation Barracuda steht nicht der Punisher, sondern der ebenfalls vom Krieg geprägte Marvel-Character Nick Fury. Bereits 2001 und 2006 hatte Garth Ennis Geschichten vom zynischen Supersoldaten mit der Augenklappe. Diese hätten sehr gut in diese Collection gepasst, auch wenn es keinen Bezug zum Punisher gibt.

Dies ist bei Operation Barracuda der Fall, denn hier spielt nicht nur der Vietnamese Giap eine wichtige Rolle, sondern in drei Heften wird auch davon erzählt, wie Fury und Castle gemeinsam in den Krieg ziehen. Insgesamt gehört die Miniserie My War Gone By zu den besten Geschichten von Ennis. Der Comic beginnt 1954 in Indochina. Kurz vor dem Ausbruch des Vietnamkriegs trifft der abgebrühte Nick Fury dort auf den jungen idealistischen Soldaten George Hatherly und auf die temperamentvolle Botschaftsangestellte Shirley Defabio.

In der im Jahre 1999 endenden Geschichte wird hauptsächlich davon erzählt, wie der nur inmitten diverser Kriege richtig aufblühende Fury immer er selbst bleibt. Zugleich ist zu erfahren, dass es das Schicksal nicht immer gut meint mit George, dem Vater einer beständig wachsenden Familie, und Shirley, die sich zwar stark zu Fury hingezogen fühlt, aber dennoch einen korrupten Politiker heiratet.

Diese unwiderstehliche Mischung aus brutaler Action, zu Herzen gehender Soap und lebendig erzählten Geschichtsunterricht lässt hoffen, dass Garth Ennis recht bald zum Punisher oder zu Nick Fury zurückkehrt.

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Superman & Lois

Es war eine ziemliche Überraschung, als zu Beginn der zweiten Staffel in der Serie Supergirl der Cousin der Titelheldin auftauchte. Doch die spärlichen Auftritte der von Tyler Hoechlin, der als Sohn von Tom Hanks in der Comicverfilmung Road to Perdition zu sehen war, verkörperten DC-Ikone waren nur schmückendes Beiwerk.

Das lag sicher auch daran, dass die Showrunner von Supergirl dem Mann aus Stahl schwächere Superkräfte als der Titelheldin zugestanden hatten. Einen wichtigen Auftritt absolvierte Hoechlin zudem noch neben seinen ebenfalls als Supermen auftretenden Kollegen Tom Welling und Brandon Routh an der Seite der erstmals als Lois Lane zu sehenden Elizabeth Tulloch in Crisis on Infinite Earths, einem fünfteiligen Mega-Crossover des Arrowverse.

Umso größer war die Überraschung, als sich die Serie Superman & Lois als ein großartiges Update entpuppte, das alle Versuche der letzten vier Jahrzehnte, den Urvater aller Superhelden auf die große Leinwand oder die mittlerweile auch ganz schön mächtigen Bildschirme zu bringen, ziemlich alt aussehen lässt.

Okay, das ist angesichts des durchaus vorhandenen TV-Charmes von Lois & Clark und Smallville vielleicht ein ganz klein wenig übertrieben. Doch die erste Staffel von Superman & Lois bedient sich der besten Elemente aus den beiden Serie und ist sowohl ein gewaltiges Epos als auch eine zu Herzen gehende Familiengeschichte.

Etwas hektisch erzählt die erste Episode davon, wie sich Hoechlin und Tulloch als Clark & Lois verlieben und beschließen in Smallville ansässig zu werden, nachdem sie die Eltern von Zwillingssöhnen geworden sind. Sie glauben, dass sie im Umfeld der idyllischen Kleinstadt besser als in Metropolis damit umgehen können, wenn ihr Nachwuchs plötzlich über Superkräfte verfügt.

Überraschenderweise ist es nicht der Sunnyboy Jonathan (Jordan Elsass), sondern sein etwas verträumter Bruder Jordan (Alex Garfin), der plötzlich über spezielle Kräfte verfügt. Zudem fühlt sich Jodan zu Sarah (Inde Navarrette), der Tochter von Clark Kents alter Flamme Lana Lang (Emmanuelle Chriqui) hingezogen und hat große Schwierigkeiten seine Kräfte geheim zu halten.

Hier gibt es also reichlich Stoff für Herzensangelegenheiten, doch die Serie funktioniert auch als ganz großes Superheldendrama. Dafür sorgen der Großunternehmer Morgan Edge (Adam Rayner), der nicht nur den Daily Planet übernommen hat, sondern weitaus größere Pläne hat. Interessant ist auch der geheimnisvolle Captain Luthor (Wolé Parks), der aus einem Alternativ-Universum stammt, in dem die Erde von Superman zerstört wurde.

Die ersten beiden Seasons bieten allerfeinste Superhelden-Unterhaltung mit großartigen Darstellern, Ideen und Spezialeffekten. Eine dritte Staffel von Superman & Lois befindet sich gerade in Produktion.

Bei uns liegt Season One auf DVD vor, eine Blu-ray-Edition in HD-Qualität wie in den USA gibt es leider nicht. Doch immerhin überzeugt das aus vier interessanten Dokus bestehende wahlweise deutsch untertitelte Bonusmaterial: Superman: Außerirdischer Versand (8:42 min), Hinter den Kulissen (18:11 min), Niemals allein: Helden und Verbündete (19:57 min), DC FanDome Panel: Superman & Lois (26:33 min)

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