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Entgleist

Eines nicht so schönen Tages gerät das Leben von Charles Schine (Clive Owen) gewaltig aus den Fugen. Der leitende Angestellte einer Werbeagentur in Chicago muss morgens einen Vorortszug später nehmen und lernt dadurch die ebenfalls verheiratete Bankerin Lucinda Harris (Jennifer Aniston) kennen. Sie bleiben in Kontakt und beginnen schließlich eine Affäre. Doch schon während ihres ersten Schäferstündchens werden sie vom brutalen Erpresser Philippe LaRoche (Vincent Cassel) überrascht, der alles dransetzt, um Charles wie eine Weihnachtsgans auszunehmen.

In seinem Hollywood-Debüt gelang dem schwedischen Regisseur Mikael Håfström (Evil) 2005 ein spannender Thriller irgendwo zwischen Eine verhängnisvolle Affäre und Cape Fear. Der Film ist bis in die Nebenrollen bestens besetzt. Vincent Cassel (Die purpurnen Flüsse) ist als LaRoche wahrhaft bedrohlich und kann in Sekundenschnelle von charmant auf rücksichtslos umschalten. Der ansonsten eher den Helden gebende Clive Owen (King Arthur) braucht als Charles Schine hingegen schon eine ganze Weile bis er die Initiative ergreift, während die sonst eher in Komödien auftretende Jennifer Aniston hier auch einmal in einer dramatischen Rolle zu sehen ist.

Entgleist verfügt über zahlreiche überraschende Wendungen, überspannt erst in den allerletzten Szenen ein wenig den Bogen und ist als Plädoyer für eheliche Treue allerbestens geeignet.

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Sin City

Mit Sin City gelang Frank Miller im Alleingang ein einzigartiger Comic. Er beschwor eine düstere brutale Stadt, deren Bewohner es sich nur sehr selten leisten können menschlich zu sein und ständig ums nackte Überleben kämpfen müssen.

Sin City

Passend zum Erzählstil, der an die literarische und filmische Schwarzen Serie der 30er und 40er angelehnt war, fand Miller einen stark auf Kontraste setzenden schwarzweißen Zeichenstil, der explosiver wirkt als jedes aufwändig am Computer kolorierte Comic.

Sin City

Der Regisseur Robert Rodriguez (From Dusk til Dawn) wollte eine absolut werkgetreue Verfilmung realisieren und es gelang ihm Frank Miller als Co-Regisseur zu verpflichten. Nach zwei kurzen Prologen beginnt der Film mit einer Nacherzählung von Millers erster Sin City-Geschichte Stadt ohne Gnade. Hierfür wurde fast jedes Panel des Comics akkurat übernommen und jede einzelne Einstellung des Films ist im Comic nachzuschlagen. Die Wirkung ist jedoch eher zwiespältig, denn der Erzählrhythmus ist sehr hektisch und Mickey Rourke in der Rolle des rohen aber verletzlichen Klotzes Marv wurde so mit Makeup zugekleistert, dass er fast schon puppenhaft wirkt.

Sin City

Dieser erste Teil des Filmes könnte auch als schlüssiger Beweis dafür dienen, dass Film und Comic sehr unterschiedliche Erzähltechniken haben und es nicht sinnvoll ist direkt von einem Medium ins andere zu wechseln (Doch auch die Comic-Adaptionen von Filmen sind  nur äußerst selten eine wirklich befriedigende Angelegenheit).

Sin City

Doch Miller und Rodriguez haben nach dem traurigen Ende von Marv noch längst nicht ihr ganzes Pulver verschossen. In der nächsten Abteilung folgt eine Interpretation der Story Das große Sterben. Diesmal ist ein sehr charismatischer Clive Owen (King Arthur) in der Hauptrolle zu sehen. Hierbei geht es um den aufrechten Dwight, der zusammen mit den äußerst wehrhaften Prostituierten der Altstadt für deren Unabhängigkeit kämpft.

Sin City

Das Resultat, zu dem auch Quentin Tarantino eine Szene beisteuerte, ist eine würdige Interpretation des Stoffes voller origineller Einfälle. Stilistisch funktionieren die nur mit wenigen Farben garnierten schwarzweißen Bilder bestens und Robert Rodriguez hat hier endlich wieder seinen Sinn für perfektes Timing, der ihm in seinen letzten Werken leider etwas abhanden gekommen war.

Sin City

Die etwas weniger spektakuläre Abschlussepisode Dieser feige Bastard ist wieder ruhiger erzählt. Bruce Willis ist hier einmal mehr die Idealverkörperung des arg ramponierten Retters in der Not und verkörpert seinen kurz vor der Pensionierung stehender aufrechten Cop John Hartigan mit den bewährten sparsamen Mitteln.

Sin City

Sin City ist als Film sicherlich nicht ganz so herausragend wie als Comic, aber eine überraschend werkgetreue (in der Recut-Version sogar noch werkegetreuere) und sehr stilvolle aber auch äußerst gewalttätige Angelegenheit ist Rodriguez und Miller auf alle Fälle gelungen.

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Words & Pictures

Obwohl sich die beiden Lehrer Dina und Jack zunächst scheinbar überhaupt nicht ausstehen können, kommt es schon recht bald zu ersten Annäherungsversuchen. Als er sich ihr nähert, meint sie: „Es hat in meinem Leben seit Jahren keine Männer gegeben, eine bewusste Entscheidung!“ Woraufhin er fragend entgegnet: „Der Männer?“ Dass in diesem Moment nicht nur der Zuschauer sondern auch Dina laut auflacht, spricht für diese ebenso romanische wie auch an den Problemen und Macken ihrer Hauptfiguren wirklich interessierte Komödie.

Words & Pictures

Eine sich für elitär haltende Schule in Neuengland, die ihre Schüler zum Tragen von Blazern und Krawatten verdonnert, hat einst den Schriftsteller Jack angeheuert um ihr Image aufzupolieren. Doch dieser ist in letzter Zeit sehr viel stärker am Leeren von Schnapsflaschen als am Verfassen von Gedichten interessiert. Außerdem geht er seinen Kollegen durch allerlei arrogante Klugscheißereien gehörig auf den Keks und steht kurz vor dem Rausschmiss. Doch die neue Kunstlehrerin Dina, eine gefeierte mit ihrer Arthritis-Erkrankung kämpfende Malerin, sorgt durch ihre sarkastische Schlagfertigkeit dafür, dass Jack Feuer fängt und aller Welt beweisen möchte, dass das Wort mächtiger als das Bild ist.

Words and Pictures

Clive Owen und Juliette Binoche brillieren in diesem auf durchaus hohen Niveau ausgetragenen Wettstreit zwischen Schriftstellerei und Malerei. Einen besonderen Reiz bekommt die 2013 vom vielseitig talentierten Fred Schepisi (Roxanne, Das Russland-Haus) sehr spritzig in Szene gesetzte Komödie noch dadurch, dass die im Film gezeigten mehr als ansehnlichen großformatigen Bilder von Juliette Binoche höchstpersönlich gemalt wurden. Einziger Makel ist, dass die DVD von Words & Pictures als Bonusmaterial nur über den deutschen Trailer verfügt.

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Sin City: A Dame to Kill For

Fast 10 Jahre hat es gedauert, bis es Robert Rodriguez und Frank Miller endlich gelungen ist einen weiteren Sin City-Film fertig zu stellen. Dass mit A Dame to Kill For (Eine Braut, für die man mordet) eine der längeren Comicgeschichten aus Frank Millers Sin City-Universum das Kernstück des Filmes sein würde, stand schon lange fest und eine ganze Weile war Angelina Jolie für die Rolle der männermordenden Titelfigur Ava im Gespräch. Letztendlich bekam diese Rolle Eva Green, die zuvor in 300: Rise of an Empire bereits in der Fortsetzung einer Frank-Miller-Comicverfilmung zu sehen war.

Sin City: A Dame to Kill For

Ihr zur Seite steht der bullige Josh Brolin, der Clive Owen in der Rolle des Dwight McCarthy ablöst. Auch ansonsten gab es ein paar Umbesetzungen. So trat Dennis Haysbert als fast unzerstörbarer Chauffeur Manute in die Fußstapfen des verstorbenen Michael Clarke Duncan und Jamie Chung ist als „tödliche kleine“ Miho die Schwangerschaftsvertretung von Devon Aoki. Geblieben ist jedoch die wuchtige nah an der Comicvorlage orientierte Inszenierung und die ultrakontrastreiche nur gelegentlich mit Farbtupfern versehene gestochen scharfe Schwarzweiß-Fotographie, die in der 3D-Fassung besonders gut zur Geltung kommt.

Sin City: A Dame to Kill For

Als Auftakt des Filmes wurde noch Frank Millers Comic-Kurzgeschichte „Just Another Saturday Night“ aus dem sechsten Sin City-Sammelband adaptiert. Hier steht der wieder von Mickey Rourke mit vollem Körpereinsatz gespielte bullige Marv im Mittelpunkt.

Sin City: A Dame to Kill For

Zwei Segmente des Filmes erzählen Geschichten zu denen es keine Comicvorlagen gibt. In The Long Bad Night tritt Joseph Gordon-Levitt als Spieler auf, dem sein Glück am Kartentisch kein Glück im Leben bringt. Die zweite neue Geschichte Nancy’s Last Dance ermöglicht es Bruce Willis noch einmal als John Hartigan auftreten zu lassen. Die Hauptrolle spielt jedoch Jessica Alba, die diesmal nicht nur auf der Tanzbühne im Kadie’s Club Pecos überzeugt, sondern in Sachen brutaler Rache selbst Marv in nichts nachsteht.

Sin City: A Dame to Kill For

In den USA konnte sich Sin City – A Dame to Kill For an der Kinokasse leider überhaupt nicht gegen Guardians oft the Galaxy behaupten. Doch wer den ersten Film mochte, bekommt hier eine nahezu gleichwertige Fortsetzung geboten und im Heimkino wird Sin City 2 zweifelsohne ein Hit (und ein Argument für die Anschaffung von 3D-Fernsehgeräte) werden.

Sin City: A Dame to Kill For

Die Blu-ray von Splendid Film enthält als Bonusmaterial einen 16-minütigen Schnelldurchlauf des Filmes, der sehr schön zeigt, wie die Darsteller vor der Green Screen agierten. Außerden gibt es Berichte über die Hauptfiguren Ava (4:07 min), Nancy (3:53 min), Johnny (2:12 min) und Dwight (3:26 min), über die Makeup Effekte (6:41 min), die Stunts (5:38 min) sowie eine Talkrunde mit den Regisseuren und Hauptdarstellern (30:06 min), aber leider keine Film- oder Kochschule von Robert Rodriguez.

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