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Die Legende von Beowulf

Auf dem Comic Con 2007 in San Diego wurden erste Ausschnitte aus Die Legende von Beowulf gezeigt. Dies geschah im neuen 3D-Verfahren Real D, welches so überraschend gut funktionierte, dass die unglaubliche Plastizität der Bilder zunächst davon ablenkte, dass auf der Leinwand gar keine Stars wie Anthony Hopkins und Angelina Jolie agierten.

Zu sehen waren ihre im Computer erzeugten Ebenbilder, wobei allenfalls die Augen noch etwas seltsam aussahen. Tatsächlich ist es erstaunlich wie weit die Technologie mittlerweile gediehen war. Vor allem bei den zahlreichen Szenen, die an düsteren Orten spielen, fällt oft gar nicht mehr auf, dass die Akteure aus Pixel statt aus Fleisch und Blut bestanden.

Doch bessere Filme entstehen so nicht zwangsläufig. Roger Avary (Pulp Fiction) und Neil Gaiman (Sandman) nahmen sich das im Jahre 1000 niedergeschriebene epische Heldengedicht Beowulf vor und versuchte die etwas wirre Heldenmär in eine verfilmbare Form zu bringen. Herausgekommen ist eine reichlich düstere Geschichte mit Anleihen bei Shakespeares Königsdramen und allerlei Fantasy-Klischees.

Der Film garniert dies noch mit unglaubwürdigen Action-Sequenzen, überflüssigen Protz-Kamerafahrten und Angelina Jolie als Wassermonster mit angewachsenen High Heels. Wenn es gegen Ende endlich zu einer Begegnung zwischen dem heldenhaften Hünen Beowulf und einem riesigen Drachen kommt, wurde schon so viel düsteren Frust verbreitet, dass dieser wahrhaft spektakuläre Kampf den Film auch nicht mehr viel rausreißt.

Deutlich interessanter und spannender sind da einige Details der Entstehungsgeschichte, die andeuten was noch alles in Zukunft auf uns zukomme dürfte. Während die computeranimierten Ebenbilder von Anthony Hopkins, Robin Wright Penn und Angelina Jolie bestens zu erkennen sind, ist nicht völlig klar wer eigentlich dem hünenhaften Helden Beowulf Modell stand. Dies besorgte Ray Winstone (Sexy Beast), der zuvor in Marty Scorseses Departed – Unter Feinden als eher mopsiger Mobster Jack Nicholson assistierte.

Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft), der bereits für Der Polarexpress zu ähnlicher Technik griff (und Forrest Gump eher deshalb drehte, weil dies technisch möglich und nicht weil es wirklich nötig war), ließ den pummeligen Winstone zum Fantasyhelden hochrechnen und aufblasen. Somit ist Die Legende von Beowulf eher Science-Fiction als Fantasy. 

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Eternals

Wenn erst der 26. Kino-Beitrag zum Marvel Cinematic Universe von uralten Göttern erzählt, die als “Ewige“ (= Eternals) bereits vor den Menschen auf der Erde lebten, so passt dies durchaus zur Chronologie der Comicvorlage. Gemeinsam mit Stan Lee schuf der Zeichner Jack Kirby Anfang der 60er-Jahre in kürzester Zeit fast alle bedeutenden Marvel-Superhelden wie die Fantastic Four. die Avengers oder die X-Men.

Eternals

Während Stan Lee dafür fast allein den Ruhm einfuhr, wechselte Kirby 1970 zu DC, fand dort aber auch nicht sein Glück und kehrte 1976 zu Marvel zurück. Neben einer Adaption von Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum schuf er dort – mehr als ein Jahrzehnt nach Hulk, Thor und Iron Man  – schuf er die Eternals. Hierbei handelt es sich um edle Recken, die im Auftrag von riesigen uralten Göttern, den Celestials, an jene Orte des Universums geschickt wurden, an denen ihre Saat aufgegangen ist und Leben entstanden ist.

Eternals

Doch da die Wege auch dieser Götter unergründlich sind, schufen die Celestials zusätzlich noch die Deviants, gefährliche sich rasch vermehrende Wesen, von denen keines dem anderen gleicht. Auf der Erde versuchen die Eternals die Deviants zu bekämpfen, ohne dabei die Entwicklung der immer stärker zur Selbstzerstörung neigenden Menschheit zu beeinflussen,

Eternals

Die Handlung des Kinofilm Eternals erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Jahrtausenden und stellt dabei zehn neue Marvel-Helden mit teilweise gewaltigen Kräften vor. Regie führte Chloé Zhao, die den Job noch vor ihrem Oscar-Erfolg mit Nomadland erhalten hatte. Sie setzt auf starke weibliche Charaktere, die unterschiedlich temperiert von Angelina Jolie, Salma Hayek und Gemma Chan kraftvoll auf die Leinwand gezaubert werden.

Eternals

Auffallend ist, dass die Eternals in der Originalfassung mit verschiedenen Dialekten sprechen. Globaler besetzt war wohl noch kein Marvel-Film. Für eins der wenigen humoristischen Highlights sorgt Kumail Nanjiani, der als Eternal Kingo seine Unsterblichkeit nutzt, um eine lange andauernde sich angeblich über etliche Generationen erstreckende Karriere im indischen-Kino zu machen. Sein selbstberauschter Gesichtsausdruck bei einer prächtig in Szene gesetzten Bollywood-Tanznummer ist großartig.

Eternals

Selbst bei einer Spieldauer von 157 Minuten bleibt vor lauter Zeitsprüngen und Zweifeln daran, ob die Celestials wirklich gute Götter sind, kaum Zeit für Verknüpfungen mit den anderen Marvel-Filme, was gut zu verkraften ist. Weniger erfreulich ist jedoch, dass Humor – abgesehen von den Auftritten von Nanjiani und dem aus dem Trailer bekannten Moment mit dem zerstörten Ikea-Tisch – eher Mangelware ist.

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Cruella

Bereits 1996 entstand eine Realverfilmung des Disney-Klassikers 101 Dalmatiner. Mein damaliges Urteil lautete: “Eigentlich eine eher blöde Idee, doch dank der sorgfältigen Machart, der grundsoliden Geschichte des Zeichentrickfilms und einer launig aufspielenden Glenn Close als Schurkin Cruella del Vil, die unbedingt einen Mantel aus Dalmatiner-Fell besitzen will, spielte das Ding so viel ein, dass fünf Jahre später mit 102 Dalmatiner und Gerard Depardieu eine (sehr viel weniger rentable) Fortsetzung folgte.“

Cruella

Der aktuelle Versuch aus 101 Dalmatiner einen Realfilm zu machen ist deutlich ambitionierter. Es wird nicht einfach nur versucht den Zeichentrickfilm mit halbwegs passenden Darstellern nachzustellen. Genau wie zuvor bereits Angelina Jolie im Disney-Blockbuster Maleficent – Die dunkle Fee porträtiert auch Emma Stone (La La Land, Zombieland) Cruella als eine Frau, die durch tragische Umstände zur überdimensionalen Schurkin wird.

Cruella

Estella Miller ist ein Mädchen, das davon träumt Modedesignerin zu werden. Nachdem ihre Mutter bei einem Besuch auf dem Landsitz der Baroness von Hellman (Emma Thompson) zu Tode kommt, gibt sich Estella die Schuld dafür und flüchtet nach London. Dort verbündet sie sich mit den Kleinkriminellen Jasper (Joel Fry) und Horace (Paul Walter Hauser). Das Trio hält sich mit Betrügereien über Wasser, doch Estella hat ihren Traum nicht aufgegeben. Ihr Talent als Designerin fällt der Baroness von Hellman auf, die Estella einen Job bei ihrer Modefirma gibt.

Cruella

Ab diesem Moment weißt der Film erheblich Ähnlichkeiten mit Der Teufel trägt Prada auf, denn die arrogante Baroness schikaniert Estella gnadenlos und nutzt das Talent der jungen Frau rücksichtslos für ihre Zwecke aus. Doch Estella entdeckt das finstere Geheimnis ihrer scheinbaren Gönnerin. Unter dem Künstlernamen Cruella de Vil beginnt sie sehr erfolgreich damit, den Status der Baroness als Modeikone durch fantasievolle und immer durchgeknalltere Aktionen zu demontieren…

Cruella

Vor dem Hintergrund von Swinging London und untermalt von großartiger 70er-Jahre Popmusik gelang Craig Gillespie (Fright Night, I, Tonya) ein ebenso temporeicher wie sensationell ausgestatteter Streifen mit einer Story voller überraschender Wendungen. Emma Stone brilliert in einer Doppelrolle sowohl als verletzliche Estella mit roten Haaren und Hornbrille, als auch in der schillernden Rolle der unberechenbaren Cruella mit punkiger Schwarz-Weiß-Frisur.

Cruella

Cruella war nicht auch im Kino zu sehen. Das ist gut so, denn der interessant durchgestylte Film gehört auf die große Leinwand! Ab 19. August – eine Woche bevor der Film auf Disney+ für Abonnenten frei verfügbar ist – erscheint Cruella auf DVD, Blu-ray und 4K Ulta HD.

Cruella
©2021 Disney

Die Blu-ray von Disney enthält neben dem 134-minütigen Hauptfilm noch diese Extras: „Die zwei Emmas“ (10:46 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), „Die beiden Sidekicks – Horace und Jasper“ (5:30 min), „Die Welt von Cruella“ (6:25 min), „Neue Hunde… Alte Tricks“ (6:04 min), „Cruella 101 – Die Gemeinsamkeiten zwischen Zeichentrick- und Realfilm“(3:05 min), „Cruella Couture“ (9:43 min), zwei nicht verwendete Szenen (3:08 min) und Pannen vom Dreh (1:57 min)

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Maleficent 2: Mächte der Finsternis

Unter den immer zahlreicher werdenden Realfilm-Remakes von Disney-Animationsklassikern nimmt Maleficent – Die dunkle Fee eine Sonderstellung ein. Hier wurde 2014 nicht einfach mehr schlecht als recht, wie etwa in Aladdin mit Will Smith oder (besonders abschreckendes Beispiel) in Kenneth Branaghs Cinderella eine bekannte und beliebte Geschichte aufwändig bebildert mit Starbesetzung nachgestellt.

Maleficent 2: Mächte der Finsternis
© 2020 Disney

Maleficent – Die dunkle Fee orientierte sich nur recht locker am Zeichentrickfilm Dornröschen. Der Film stand unter dem Motto “Sympathy for the Devil“ und machte die geläuterte Schurkin zur Heldin, was erstaunlich gut funktionierte, weil Angelina Jolie über eine fantastische Ausstrahlung als dunkle Fee verfügt. Gegen sie verblassten, mit Ausnahme von Sam Riley (Stolz und Vorurteil und Zombies) als zum Menschen gewordener Rabe Diaval, alle anderen Charaktere.

Maleficent 2: Mächte der Finsternis
© 2020 Disney

Dieses Problem wurde in der Fortsetzung dadurch relativiert, dass Jolie mit Michelle Pfeiffer als potentielle böse Schwiegermutter ihrer Ziehtochter Aurora eine gleichwertige Gegenspielerin bekam. Das böse Spiel, dass diese als Königin Ingrith treibt, ist ein dringend benötigter Gegenpol zu den allzu lieblichen Märchenwesen aus Maleficents Reich. Hinzu kommt noch, dass der Film eine interessante Herkunftsgeschichte der dunklen Fee erzählt und recht unaufdringlich gegen Fremdenhass und für Multikulti Stellung bezieht.

Maleficent 2: Mächte der Finsternis
© 2020 Disney

Bonusmaterial der Blu-ray: “Die Herkunft der Feen“ (3:02 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), “Auroras Hochzeit“ (2:31 min), “Wenn man Flügel hätte“ (4:15 min), Visuelle Effekte (2:11 min), erweiterte Szenen (3:41 min), Pannen vom Dreh (1:55 min), Musikvideo “You can´t stop the Girl“ von Bebe Rexha (2:43 min)

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The Tourist

Angelina Jolie setzte sich sehr stark dafür ein, den deutschen Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck, dessen erster Spielfilm Das Leben der Anderen den Auslands-Oscar erhielt, als Regisseur für The Tourist zu begeistern.

The Tourist

Dieser wollte eigentlich sehr viel lieber ein weiteres düsteres Drama nach eigenem Drehbuch als das Remake eines französischen Films (Anthony Zimmer – Fluchtpunkt Nizza mit Sophie Marceau). Doch wer kann schon zu mit 100 Millionen Dollar budgetierten Dreharbeiten in Venedig mit Angelina und Johnny Depp nein sagen?

The Tourist

Jetzt bereut es von Donnersmarck wahrscheinlich doch, sich auf dieses Projekt eingelassen zu haben. Die Einspielergebnisse (immerhin über 250 Millionen Dollar) und auch die Kritiken blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Vor allem das langsame Tempo von The Tourist wurde bemängelt, doch das mutet unfair hat, denn nicht jeder Film muss atemlos erzählt werden.

The Tourist

In den 103 Minuten von The Tourist geschieht eine ganze Menge. Wenn jemand im Zug eine tolle Frau kennenlernt, von ihr in ein Luxushotel in Venedig eingeladen wird und plötzlich im Mittelpunkt von allerlei Schießereien und Intrigen steht, dann ist das durchaus abendfüllend, vor allem wenn die Hauptdarsteller gut sind. Während sich Johnny Depp diesmal etwas zurücknimmt und nicht als Jack Sparrow durch die Lagunenstadt kaspert, war Angelina Jolie noch nie so damenhaft schön und elegant wie in The Tourist.

The Tourist

Hauptproblem ist eher – ohne allzu viel zu verraten – die Schlusspointe der Geschichte, die vieles von dem was vorher sorgsam aufgebaut wurde zunichte macht und – schlimmer noch! – nicht einmal sonderlich originell ist. Doch bis kurz vor dem vergeigten Finale gelang von Donnersmarck ein zwar – was die Krimihandlung betrifft – nur mäßig spannender, dafür aber stilvoller romantischer und amüsanter Thriller, ganz in der Tradition von Der unsichtbare Dritte oder Charade.

Werk ohne Autor

Florian Henckel von Donnersmarck hat sich anschließend acht Jahre Zeit gelassen und dann mit Werk ohne Autor alle Erwartungen übererfüllt.

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Wanted

Wesley Gibson wird er auf der Arbeit wie der letzte Dreck behandelt und sein Freund betrügt ihn nicht allzu heimlich mit seiner Freundin. Doch plötzlich ändert sich Wesleys Leben ganz radikal. Er erfährt, dass sein gerade verstorbener Vater der beste Killer aller Zeiten war. Dadurch verfügt Wesley über entsprechende Killerinstinkte und eine Geheim-Organisation namens “Die Bruderschaft“ übernimmt seine Ausbildung. Doch schon recht bald muss Wesley erfahren, dass es ihn nicht wirklich ausfüllt “rund um die Uhr böse zu sein“.

Wanted

Für diese Verfilmung wurde die Comic-Miniserie Wanted von Mark Millar (Kick-Ass, Kingsman) und J.G. Jones um alle Superhelden-Komponenten bereinigt. Das Resultat kann sich durchaus sehen lassen, was auch an der exquisiten Besetzung liegt. James McAvoy (X-Men: Erste Entscheidung) überzeugt sowohl als Schwächling wie auch als eiskalter Meisterkiller, Angelina Jolie wirkt sexy und gefährlich, Morgan Freeman ist ein angemessen zwielichtiger Mentor während Terence Stamp und Thomas Kretschmann ihre wichtigen Nebenrollen bestens ausfüllen.

Wanted

Etwas halbherzig wirken die Versuche des Drehbuchautoren-Trios den Anfang des Filmes ähnlich pointiert-gesellschaftskritisch zu gestalten, wie einst David Fincher seinen düsteren Fight Club. Da wirkt die von einem mystischen Webstuhl gesteuerte Bruderschaft schon sehr viel glaubhafter. Eine gute Wahl ist auch der russische Regisseur Timur Bekmambetov (Wächter der Nacht, Abraham Lincoln – Vampirjäger, Ben Hur), der hier beweist hier, dem es gelingt ein relativ gradliniges Drehbuch durch wuchtig-rohe Actionszenen zu veredeln.

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Walt Disney: Dornröschen

Es war einmal die wunderschöne Prinzessin Aurora. An ihrem 16. Geburtstag sticht sie sich an einer von der bösen Hexe Malefiz verfluchten Spindel und fällt in einen tiefen Schlaf. Zum Glück sind da noch die drei Feen, die nichts unversucht lassen, um die Pläne von Malefiz zu durchkreuzen und den tapferen Prinzen Phillip kräftig bei seinem Kampf gegen die Hexe unterstützen.

Walt Disney: Dornröschen
In diesen Film hatte Walt Disney viel Hoffnung gesteckt und Talent investiert. Versehen mit der Musik von Peter Tschaikowski sollte Dornröschen die märchenhafte Leichtigkeit von Schneewittchen und die sieben Zwerge mit dem ambitionierten Kunstanspruch von Fantasia kombinieren. Hierzu wurde erstmals in der Geschichte des Studios der Look eines abendfüllenden Filmes von einem einzelnen Künstler gestaltet. Eyvind Earle schuf beeindruckende Figurenentwürfe und stark stilisierte Hintergrundzeichnungen, die als Extra auf der Blu-ray bewundert werden können.

Walt Disney: Dornröschen
Der Film wurde dann jedoch kein Erfolg, was weniger an seinem zeitlos eleganten Stil lag, sondern eher an der etwas behäbigen, fast schon humorlosen, Erzählweise, dem Verzicht auf mitreißende Musical-Einlagen und den nur sehr unzureichend charakterisierten Figuren, aber auch an den gewaltigen Kosten der Produktion. Unstrittig ist jedoch, dass der ansonsten arg behäbig erzählte Film, kurz vor Ende noch ein wirklich spannendes Finale präsentiert. Hier verwandelt sich die böse Fee Malefiz in einen schreckenerregenden feuerspeienden Drachen.

Walt Disney: Dornröschen

Bereits 2002 erschien eine bestens ausgestattete Doppel-DVD die den Film in voller Cinemascope-Pracht präsentierte, jedoch durch die 2008 zum 50 Geburtstag von Dornröschen veröffentlichte „Platinum Edition“ noch getoppt wurde, die auch im Blu-ray-Format erschien und sehr schnell vergriffen. Als Extras gab es hochinteressante Dokumentationen bei denen z. B. auch der spätere „Disney-Rebell“ Don Bluth (Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH) zu Wort kommt, der sich an seine Zusammenarbeit mit Eyvind Earle erinnert.

Walt Disney: Dornröschen

Bei aller Lobhudelei klingt aber auch an, dass Dornröschen nicht über den Charme der früheren Disney-Filme verfügt und die formale Pracht die Story erdrückt. Doch durch seine Opulenz ist der Film ein absolutes Meisterwerk des Trickfilms, der auch den erfolgreichen Disney-Realfilm Maleficent – Die dunkle Fee mit Angelina Jolie in der Titelrolle inspirierte. Zum Heimkino-Start von Malefiz erscheint auch eine „Diamond Edition“ von „Dornröschen“, die weitestgehen identisch ist mit der „Platinum Edition“. Der wesentliche Unterschied ist das neue Cover auf dem Malefiz genauso groß abgebildet ist wie Dornröschen. Der FSK-6-Flatschen kann vom Pappschuber nicht entfernt werden, die Blu-ray-Box enthält aber immerhin ein Wendecover.

Walt Disney: Dornröschen

Bonusmaterial der Blu-ray: Ein sehr interessanter Audiokommentar von John Lasseter, Andreas Deja und Leonard Maltin, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln, es gibt aber auch die Möglichkeit den Audiokommentar in deutscher Sprache zu hören und zusätzlich noch Bilder einblenden zu lassen; Computeranimierter Kurzfilm „Begegnung mit dem Drachen (4:47 min); Ein sehr umfangreiches Making of (43:43 min);Musikvideo mit Sandy: „Eines Nachts im Traum“ (3:33 min); Musikvideo mit Emily Osment: „Eines Nachts im Traum“ (3:39 min); Die Original Disneyland Dornröschen-Schloß-Attraktion (7:39 min + 9:50 min), Rekonstruktion einer Vergnügungspark-Attraktion aus den späten 50er Jahren; Drei Spiele: „Die böse Malefiz fordert heraus“. „Röschens bezauberndes Tanzspiel“ + „Spielend Englisch lernen mit Dornröschen“; Realszenen, die den Animatoren als Vorlage dienten (2:12 min); Alternativer Anfang als Storyboard (3:28 min); Drei zusätzliche Lieder in verschiedenen Versionen; Bericht über Eyvind Earle (7:33 min); Sequenz 8 (5:30 min), Bericht über die besonders komplizierte Tanzszene im Wald; Zwei Storyboard-Sequenzen, eingeleitet von Andreas Deja (1:51 min + 2:18 min); Umfangreiche virtuelle Galerien; Bericht über die Restaurierung des Soundtracks (10:50 min) ; Drei US-Trailer (1:43 min + 3:12 min + 1:27 min); “Wie ein Baum gemalt wird“ (15:29 min): Dieser interessante Film von 1958 wird von Walt Disney moderiert. Gezeigt wird wie es den zahlreichen an Dornröschen beteiligten Künstlern gelingt einen einheitlichen Film zu schaffen; Eine Disney-TV-Sendung von 1958 zu „Dornröschen“, die auch „Die Peter Tschaikowski-Story“, einen Realfilm über das Leben des russischen Komponisten enthält und dessen Kompositionen „Dornröschen“ als sein absolutes Meisterwerk darstellt (49:25 min); “Grand Canyon Suite“, ein Cinemascope Realfilm mit der Musik von Ferde Grofe der im Vorprogramm von Dornröschen lief (28:56 min, 1 : 2,35, anamorph, Stereo 5.1)

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Maleficent – Die Dunkle Fee

Am Ende dieses Märchenfilms singt Lana Del Rey eine herrliche Version von Once Upon a Dream, dieses fürs Ballett von Peter Iljitsch Tschaikowski komponierte Musikstück wurde bereits 1958 für den Disney-Zeichentrickfilm Dornröschen mit einem Text versehen. Das ist eine mehr als nette Zugabe, doch wenn der Abspann abrollt, sind ohnehin bereits alle Erwartungen übertroffen. Zu bestaunen war sehr viel mehr als ein trendiger starbesetzter Realfilm nach einem Kinderfilm-Klassiker. Maleficent – Die Dunkle Fee ist als Fantasy-Film mit „richtigen Darstellern“ sehr viel überzeugender als Tim Burtons Alice im Wunderland, ja insgesamt sogar noch schöner als Disneys Die fantastische Welt von Oz.

Maleficent - Die Dunkle Fee

Dies liegt natürlich an der sagenhaften Angelina Jolie, sowie an der tollen Ausstattung und den unglaublichen Effekten auf Peter-Jackson-Niveau, die auch in 2D sehr plastisch wirken. Es liegt aber auch daran, dass hier nicht nur eine leicht finstere Realfilm-Version von einem der wohl optisch schönsten Disney-Zeichentrickfilmen entstanden ist, sondern etwas ganz eigenes. Maleficent nimmt sich sehr viele Freiheiten und orientiert sich eigentlich nur in der Szene, in der die dunkle Fee das gerade neugeborene Dornröschen verflucht, sehr nah am Zeichentrickfilm. Es wird nicht nur eine Erklärung nachgeliefert, wieso Maleficent „böse“ geworden ist, sondern die Geschichte wird komplett neu aufgerollt.

Maleficent - Die Dunkle Fee

Dazu gehört auch, dass der Vater von Dornröschen hier ein echter Fiesling ist, den der auf seltsame Charaktere spezialisierte Südafrikaner Sharlto Copley (Distict 9, Elysium) mit viel Spielfreude ansprechgend bedrohlich auf die Leinwand zaubert. Interessant ist auch der von Sam Riley (Das finstere Tal, Stolz und Vorurteil und Zombies) gespielte zum Menschen gewordene Rabe Diaval, der eine interessante Ergänzung zu Angelina Jolie ist. Etwas blass bleibt hingegen Elle Fanning als Dornröschen, während Imelda Staunton, Juno Temple und Lesley Manville als nervige Feen gottseidank nur sehr selten zu sehen sind. Überhaupt ist dies kein reiner Kinderfilm und die Blu-ray enthält zum Glück die etwas längere FSK12-Version sowie schönes Bonusmaterial. Sehr empfehlenswert ist auch die Fortsetzung Maleficent 2: Mächte der Finsternis.

Maleficent - Die Dunkle Fee

Bonusmaterial der Blu-ray: „Vom Märchen zum Kinofilm“ (8:13 min), wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln, Eine epische Schlacht (5:48 min), Maleficents Stil (1:34 min), Hinter den Kulissen von „Maleficent – Die Dunkle Fee“ (4:45 min), Aurora: Wie sie zur Schönheit wird (4:53 min), zusätzliche Szenen (6:41 min), Trailershow

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Sin City: A Dame to Kill For

Fast 10 Jahre hat es gedauert, bis es Robert Rodriguez und Frank Miller endlich gelungen ist einen weiteren Sin City-Film fertig zu stellen. Dass mit A Dame to Kill For (Eine Braut, für die man mordet) eine der längeren Comicgeschichten aus Frank Millers Sin City-Universum das Kernstück des Filmes sein würde, stand schon lange fest und eine ganze Weile war Angelina Jolie für die Rolle der männermordenden Titelfigur Ava im Gespräch. Letztendlich bekam diese Rolle Eva Green, die zuvor in 300: Rise of an Empire bereits in der Fortsetzung einer Frank-Miller-Comicverfilmung zu sehen war.

Sin City: A Dame to Kill For

Ihr zur Seite steht der bullige Josh Brolin, der Clive Owen in der Rolle des Dwight McCarthy ablöst. Auch ansonsten gab es ein paar Umbesetzungen. So trat Dennis Haysbert als fast unzerstörbarer Chauffeur Manute in die Fußstapfen des verstorbenen Michael Clarke Duncan und Jamie Chung ist als „tödliche kleine“ Miho die Schwangerschaftsvertretung von Devon Aoki. Geblieben ist jedoch die wuchtige nah an der Comicvorlage orientierte Inszenierung und die ultrakontrastreiche nur gelegentlich mit Farbtupfern versehene gestochen scharfe Schwarzweiß-Fotographie, die in der 3D-Fassung besonders gut zur Geltung kommt.

Sin City: A Dame to Kill For

Als Auftakt des Filmes wurde noch Frank Millers Comic-Kurzgeschichte „Just Another Saturday Night“ aus dem sechsten Sin City-Sammelband adaptiert. Hier steht der wieder von Mickey Rourke mit vollem Körpereinsatz gespielte bullige Marv im Mittelpunkt.

Sin City: A Dame to Kill For

Zwei Segmente des Filmes erzählen Geschichten zu denen es keine Comicvorlagen gibt. In The Long Bad Night tritt Joseph Gordon-Levitt als Spieler auf, dem sein Glück am Kartentisch kein Glück im Leben bringt. Die zweite neue Geschichte Nancy’s Last Dance ermöglicht es Bruce Willis noch einmal als John Hartigan auftreten zu lassen. Die Hauptrolle spielt jedoch Jessica Alba, die diesmal nicht nur auf der Tanzbühne im Kadie’s Club Pecos überzeugt, sondern in Sachen brutaler Rache selbst Marv in nichts nachsteht.

Sin City: A Dame to Kill For

In den USA konnte sich Sin City – A Dame to Kill For an der Kinokasse leider überhaupt nicht gegen Guardians oft the Galaxy behaupten. Doch wer den ersten Film mochte, bekommt hier eine nahezu gleichwertige Fortsetzung geboten und im Heimkino wird Sin City 2 zweifelsohne ein Hit (und ein Argument für die Anschaffung von 3D-Fernsehgeräte) werden.

Sin City: A Dame to Kill For

Die Blu-ray von Splendid Film enthält als Bonusmaterial einen 16-minütigen Schnelldurchlauf des Filmes, der sehr schön zeigt, wie die Darsteller vor der Green Screen agierten. Außerden gibt es Berichte über die Hauptfiguren Ava (4:07 min), Nancy (3:53 min), Johnny (2:12 min) und Dwight (3:26 min), über die Makeup Effekte (6:41 min), die Stunts (5:38 min) sowie eine Talkrunde mit den Regisseuren und Hauptdarstellern (30:06 min), aber leider keine Film- oder Kochschule von Robert Rodriguez.

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