2017 erreichte Die brillante Mademoiselle Neïla in Frankreich ein Millionenpublikum, doch in unseren Kinos sahen den Film weniger als 100.000 Zuschauer. Anders als bei der französischen Komödie Der Vorname, die bei uns fast ebenso erfolgreich war, wie das Remake von Sönke Wortmanns (Der bewegte Mann), kann bei Contra, der Eindeutschung von Mademoiselle Neïla, durchaus das Argument geltend gemacht werden, dass durch die Neuverfilmung eine originelle Geschichte doch noch an den hiesigen Zuschauer gebracht wird.
Beide Filme handeln von einem Dozenten, der im eine Studentin vollbesetzten Hörsaal verbal abwatscht, da sie zu spät in seine Vorlesung kommt. Dabei lästert er auch über den Kulturkreis der jungen Dame mit arabischen Wurzeln. Die Szene wurde per Handy gefilmt und ging online. Da dies zu einem Shitstorm führte, verdonnert der Dekan den Professor dazu, die Studentin fit für einen Debattier-Wettbewerb zu machen…
Im Original spielt Daniel Auteuil den arroganten Pariser Juraprofessor Pierre Mazard durchgehend als Stinkstiefel, während in Wortmanns Neuverfilmung Christoph Maria Herbst, der schon häufiger in ähnlichen Rollen zu sehen war, eher eine Comedy-Nummer daraus macht. Zudem bekam der Frankfurter Professor Richard Pohleher zusätzlich auch noch eine tragische Vorgeschichte mit verstorbener Tochter angedichtet, die Herbst jedoch souverän herunterspielt: “Aber ein Arschloch war ich schon vorher…“
Anders als im Original ist Nilam Farooq als Naima Hamid eine alleinerziehende Mutter, was jedoch nur kurz gezeigt und nicht weiter thematisiert wird. Doch insgesamt gelang es Drehbuchautor Doron Wisotzky (What A Man) bei manchem Gags des Originals noch eine Pointe draufzusetzen, wodurch jedoch manchmal sozialer Sprengstoff zum Knallkörper wurde. Zudem fand unverständlicherweise die schöne Schlussszene des Originals, die eine taffe Naima im Berufsleben zeigt, nicht den Weg ins Remake. Durch das großartige Zusammenspiel des Duos Farooq/Herbst hat Wortmanns Film dennoch seinen ganz eigenen Charme.
Die DVD von Constantin Film enthält neben dem 99-minütigen Hauptfilm noch diese Extras: „Character Pod – Nilam Farooq“ (1:02 min), „Character Pod – Christoph Maria Herbst“ (0:57 min), Musikvideo „Use Me“ von Joy Denalane (3:42 min), Making of Musikvideo (2:02 min) und Trailer (1:49 min)
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