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Mädchen Mädchen!

2001 – zwei Jahre nachdem der US-Film American Pie zu einem Welterfolg wurde – entstand auch in Deutschland eine gelegentlich derbe Komödie über Teenies und ihr “erstes Mal“. Diesmal standen jedoch – wie der Titel bereits ankündigt – junge Frauen im Mittelpunkt, allerdings nicht nur zwei, sondern ein Trio, also Mädchen, Mädchen, Mädchen!

Zwar gibt es auch hier allerlei eher schlüpfrige Szene (Stichwort: Fahrradsattel), doch genau wie in American Pie werden die Probleme der drei Hauptfiguren dabei durchaus ernst genommen. Häufig haben die Mädchen letztendlich die Lacher auf ihrer Seite und die vermeintlich coolen Macker entpuppen sich als reichlich peinlich.

Aus heutiger Sicht wirken manche Sequenzen dennoch etwas befremdlich. Unter anderen verwundert es etwas, dass die Hauptfiguren Mitglieder einer Volleyball-Mannschaft sind, deren Sponsor anscheinend ein Bettenhaus ist, das erwartet, dass die Spielerinnen den Slogan “Wohlfühl Matratze“ vorne auf den Trikot tragen.

Booklet zur Blu-ray

Einer Edition von Turbine, die Mädchen Mädchen! erstmals auf Blu-ray präsentiert, liegt ein wie ein Teeniemagazin aufgemachtes Booklet bei. Dies enthält ein sehr interessantes, aktuelles Interview mit Dennis Gansel (Die Welle, Jim Knopf), der gefragt wird, warum seinerzeit “ausgerechnet ein junger Mann einen Film über drei Schülerinnen auf der Jagd nach dem ersten Orgasmus und der großen Liebe drehen durfte.“

Da seine Schulzeit damals noch nicht allzu lange zurücklag, fühlte sich der 26-jährige Gansel von der Geschichte angesprochen und auch in der Lage sie zu verfilmen. Er hatte gerade als seinen ersten Film den preisgekrönten ProSieben-Politthriller Das Phantom mit Jürgen Vogel gedreht und entschied sich für die Komödien-Regie, um zu beweisen, dass er “breit aufgestellt“ ist.

Ein weiteres Kriterium war, dass Gansels damalige Freundin Maggie Peren die Co-Drebuchautorin von Mädchen, Mädchen! war. Genau genommen hatte Perren zusammen mit Christian Zübert (Der Fall Collini) das Drehbuch des – zwar immerhin mit Ryan Reynolds, Mia Farrow und Ryan O’Neal besetzten, aber nicht allzu erfolgreichen – US-Films Coming Soon so umgearbeitet, dass die Story nach Deutschland passt.

Auch darin, dass die sympathischen Darsteller Mädchen Mädchen! dem großen Vorbild American Pie. so manchen derben Moment doch irgendwie liebenswert machen. Diana Amft, Felicitas Woll und die damals 16-jährige Karoline Herfurth spielten hier ihre ersten Hauptrollen. Hinzu kommen Max Riemelt, Florian Lukas, Henning Baum und Elyas M’Barek in seinen ersten, aber sehr kleinen, Filmauftritt.

Nachdem Mädchen Mädchen! knapp zwei Millionen Kinobesucher amüsierte kehrten Diana Amft und Karoline Herfurth auf die Leinwand zurück. Nicht dabei ist Felicitas Woll, da sie die Hauptrolle in der Serie Berlin, Berlin spielte. Woll wurde ganz passabel von der Bravo TV-Moderatorin Jasmin Gerat vertreten. Rund um diese drei sympathischen Darstellerinnen werden recht geschickt verzahnte Episoden erzählt, die sich um “Loft und Liebe“ drehen. Dabei gehen nicht alle Geschichten so aus wie es der an ähnlichen Komödien geschulte Zuschauer erwartet. Insgesamt entstand so eine leichte aber nicht blöde Komödie, die manchmal sogar etwas überrascht.

Die Blu-ray zu „Mädchen Mädchen!“ von Turbine enthält neben dem Booklet noch diese Extras: Einleitung von Dennis Gansel (0:41 min), Audiokommentar mit Regisseur Dennis Gansel und Darstellerin Diana Amft, Interview mit Dennis Gansel (25:01 min), Hinter den Kulissen (8:11 min), Entfernte Szenen, inklusive alternativem Ende (11:40 min, wahlweise mit Audiokommentar von Dennis Gansel, der auch über die „Wohfühl-Matratze-Trikos“ aufklärt), Castingszenen (5:32 min), Teamfilm (8:32 min), Interviews mit Cast & Crew (11:06 min) und der Trailer (1:54 min)        

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Die Welle

Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger (Jürgen Vogel) geht seinen Beruf recht locker an und hat auch keine Probleme damit, dass er von seinen Schülern geduzt wird. Im Rahmen einer Projektwoche zum Thema “Staatsformen“ plante er eigentlich einen Kurs über “Anarchie“, ihm wurde jedoch als Thema “Autokratie“ (Selbstherrschaft) zugeteilt. Eher widerwillig beginnt er den Unterricht, horcht jedoch auf als die Schüler meutern, weil “schon wieder“ das Thema Faschismus zur Sprache kommt.

Die Welle

Die Schüler sind sich ganz sicher, dass sie auf so etwas wie die Nazis niemals hereinfallen würden. Wenger versucht das Gegenteil zu beweisen und beginnt ein Experiment namens Die Welle. Wider Erwarten und zu seinem eigenen Entsetzen gelingt es ihm sehr rasch die Schüler zu einer elitären und disziplinierten Gruppe zu formieren, die sich begeistert und zackig auf den Unterricht, aber auch auf die wenigen Klassenkameraden stürzen, die nicht mitmachen wollen…

Die Welle

Basierend auf tatsächlichen Ereignissen, die der Initiator des Experiments – der US-amerikanische Geschichtslehrer William Ron Jones – 1972 zur Kurzgeschichte The Third Wave verarbeitete, schrieb Morton Rhue 1981 seinen Roman-Bestseller Die Welle, der (genau wie der im selben Jahr entstandene US-TV-Film) schon fast zum Standartprogramm an deutschen Schulen gehört. Mittlerweile gibt es auch eine Comicadaption von der in Berlin lebende Illustratorin Stefani Kampmann und unter der Regie von Dennis Gansel (Mädchen Mädchen!, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer) entstand 2008 eine Verfilmung.

Die Welle

Die Verlegung der Geschichte in eine fiktive (west-) deutsche Kleinstadt gelingt problemlos und auch nach über 30 Jahren hat Die Welle nichts von seiner Sprengkraft verloren. Absolut nachvollziehbar zeigt der Film wie sich die scheinbar individualistischen Jugendlichen (und ganz besonders ein von Frederick Lau gespielter, zuvor am Rande der Klassengemeinschaft stehender Schüler) schon nach wenigen Tagen zu einer “starken Gemeinschaft“ formieren und alle in weißen Hemden herumlaufen. Interessant ist auch, dass die einst sehr beliebte Schülerin Karo ruckzuck zur Außenseiterin wird, da sie die Sache kritisch sieht.

Die Welle

Auch die Faszination an der Bewegung wird glaubhaft vermittelt. Ohne dass es “Herr Wenger“ (wie “Rainer“ jetzt von allen Schülern genannt wird) angeordnet hat, wird die gesamte Stadt mit Die Welle-Graffiti vollgesprayt und Internetseiten mit zweifelhaften Inhalten sind sofort online. Dies ist alles äußerst packend gespielt und in Szene gesetzt. Das große Finale geriet dann jedoch etwas zu groß und passt eher zu einem konventionellen Thriller als zu einer ansonsten sehr sensiblen Auseinandersetzung mit einem leider wohl nie unaktuell werdenden Thema.

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Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Lange bevor Michael Ende seine Erfolgsbücher Momo und Die unendliche Geschichte schrieb, feierte er große Erfolge mit Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer. Das 1960 erschienene Kinderbuch wurde zu einem Klassiker, spätestens nachdem es sehr zeitnah von der Augsburger Puppenkiste, zunächst in schwarzweiß und später noch einmal in Farbe, verfilmt wurde. 1999 folgte eine 52-teilige Animationsserie.

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Es ist erstaunlich, dass erst 2018 eine Realverfilmung in die Kinos kam. Dem auch international aktive Regisseur Dennis Gansel (Mädchen Mädchen!,Die Welle, The Mechanic: Resurrection) stand ein Budget von 25 Millionen Euro zur Verfügung. Dies ist dem Film auch anzusehen, denn die in den Babelsberger Studios zu besichtigenden Kulissen der Insel Lummerland wurden sehr liebevoll und aufwändig realisiert.

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Auch die Besetzung der nur sehr wenigen Insulaner passt bestens.  Uwe Ochsenknecht spielt König Alfons den Viertel-vor-Zwölften, während Annette Frier und Christoph Maria Herbst als dessen beiden Untertanen Frau Waas und Herr Ärmel zu sehen sind. Doch der Film hält sich nicht allzu lange damit auf die gemütlichen Zustände auf Lummerland zu beschreiben, sondern wird schon recht bald zu einem spannenden Fantasy-Abenteuer.

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Der von Henning Baum (Der letzte Bulle) verkörperte Lokomotivführer Lukas erinnert etwas an Bud Spencer, wenn er mit dem kleinen Jim Knopf und seiner Lokomotive Emma auf große Fahrt geht. Das Abenteuer endet mit einer Konfrontation mit dem Drachen Frau Mahlzahn, der von Judy Winter gesprochen wurde. Für die englisch sprachige Fassung konnte Shirley MacLaine gewonnen werden.

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Dem sehr stimmungsvoll in Szene gesetzten Abenteuer für groß und klein war so erfolgreich, dass im selben Stil auch Michael Endes Fortsetzung Jim Knopf und die Wilde 13 verfilmt wurde.

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