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A Nightmare on Elmstreet (2010)

1984 gelang Wes Craven (Scream) mit A Nightmare on Elmstreet (deutscher Titel Nightmare – Mörderische Träume) der ganz große Wurf. Er versorgte das durch zahllose Halloween– und Friday the 13.– Plagiate in Misskredit geratene Horror-Genre wieder mit frischem Blut.

Jackie Earle Haley

Der Erfolg des Films lag gar nicht so sehr am danach zur Pop-Ikone gewordenen Buhmann Freddy Krueger, dessen äußere Erscheinung unerheblich für die Story war und der eher durch Zufall mit dem charismatischen Robert Englund besetzt wurde. Sehr viel faszinierender war die Grundidee des Films, dass Träume tödlich sein können. Die konsequente und sehr phantasievolle Umsetzung des Stoffes pflasterten den Weg zu einer sieben Teile (plus des Crossovers Freddy vs. Jason) umfassenden Horrorfilm-Reihe, die 2010 auch noch um ein Remake ergänzt wird.

Jackie Earle Haley

Die Idee Jackie Earle Haley, der für seine Darstellung eines Kinderschänders in Little Children eine Oscar-Nominierung erhielt und als Rorschach in der Comicverfilmung Watchmen brillierte, als Freddy Krueger einzusetzen, scheint ein cleverer Schachzug zu sein. Doch da Produzent Michael Bay den zuvor nur als Videoclip-Regisseur tätig gewesenen Samuel Bayer ein äußerst werkgetreues Remake in Szene setzten ließ, hat Haley recht wenig zu tun. Auch sein etwas an einen Schlangenkopf erinnerndes Freddy Krueger – Make Up ist keine wirkliche Innovation.

Jackie Earle Haley

Wie schon im Originalfilm liegt das Hauptaugenmerk auf den Teenagern der Elmstreet, die ganz böse darunter leiden müssen, dass ihre besorgten Eltern einst den gemeingefährlichen Kinderquäler Freddy Krueger zur Strecke brachten. Jetzt verfolgt sie dessen Geist in den Träumen und kann sie töten solange sie schlafen.

Jackie Earle Haley

Die Teenie-Darsteller – vor allem das recht sensibel agierende “Final-Couple“ Rooney Mara (Verblendung) und Kyle Gallner – machen ihre Sache auch ganz gut. Doch insgesamt beweist das 35 Millionen Dollar teure und dem Thema keinerlei neue Idee abtrotzende Remake nur was für einen perfekten Film Wes Craven Anno 84 mit einem Budget von nur knapp 2 Millionen Dollar drehte.

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Batman/Catwoman

Wenn ich es richtig verstanden habe, veröffentlicht DC unter dem Black Label Geschichten, die sich eher an ein erwachsenes Publikum richten, zugleich aber auch für Leser, die nicht regelmäßig Superhelden-Comics lesen, zugänglich sein sollen. In letzterer Hinsicht passt Batman/Catwoman nicht wirklich in diese Reihe.

Batman/Catwoman

Autor ist der ehemalige CIA-Mann Tom King, dem mit Rorschach ein großartiger Black-Label-Titel gelungen ist. Bei seiner “definitiven Geschichte der Liebe zwischen Bruce Wayne und Selina Kyle“ lässt er Neuleser leider völlig außen vor.

Batman/Catwoman

Auf drei Zeitebenen arbeitet King nicht nur Elemente aus seinem aus über 80 Heften bestehenden Beitrag zur Batman-Serie ein, deren Finale die aus 12 Heften bestehende Maxiserie zugleich ist, sondern lässt auch noch eine gewisse Andrea Beaumont eine wichtige Rolle spielen.

Batman/Catwoman

Diese Dame hatte zwar einen großen Auftritt in Batman und das Phantom (Batman: Mask of the Phantasm), dem teilweise sogar im Kino gezeigten auf Batman: The Animated Series basierenden Zeichentrickfilm, doch dies ist fast drei Jahrzehnte her.

Batman/Catwoman

Ohne die Lektüre des wie immer kurzen aber fundierten Vorworts von Christian Endres ist es selbst für Insider nicht leicht Kings verschachtelter Geschichte etwas Sinn abzutrotzen. Dies ist mein Eindruck nach der Lektüre der ersten 80 Seiten von Batman/Catwoman, doch vielleicht gelingt es King in den noch folgenden neun Ausgaben noch Ordnung in sein Chaos zu bringen.

Batman/Catwoman
Variant-Cover

Wie bei den meisten Black-Label-Veröffentlichungen von Panini ist formal jedoch alles in Ordnung. Das großartige Artwork von Clay Mann kommt im diesmal etwas schmalen Überformat von 21 x 32 cm der aus vier Bänden bestehenden Hardcover-Ausgabe bestens zur Geltung.

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Rorschach

Alles was in den letzten Jahren bei DC an Trittbrettfahrer-Comics zum Meilenstein Watchmen von Alan Moore und Dave Gibbons veröffentlicht wurde, konnte zwar optisch durchaus überzeugen, inhaltlich jedoch keineswegs. Bei der neuen Rorschach-Serie (in einem schwächeren Beitrag zur Reihe Before Watchmen versuchten sich bereits Brian Azzarello und Lee Bermejo an der wohl beliebtesten Figur des Klassikers), drängt sich anfangs der Gedanke auf, dass die interessante Geschichte von Tom King (Batman/Catwoman) einen besseren Zeichner verdient hätte.

Rorschach
Cover von Lucio Parillo

Rorschach spielt 35 Jahre nach den in Watchmen geschilderten Ereignissen. King, der einst beim CIA arbeitete, zeigt scheinbar sehr viel mehr Interesse an einem verzwickten Kriminalfall, als daran, ganz genau zu zeigen, wie sich die Welt nach der fast vollständigen Zerstörung von New York entwickelt hat. Doch ein Hinweis darauf, dass es gelegentlich Tintenfische regnet, deutet an, dass Zack Snyders Kinofilm in Kings Geschichte keine Rolle spielt, die HBO-Serie von Damon Lindelof hingegen schon.

Cover der Gesamtausgabe

Am Anfang der Comicserie wird gezeigt, wie jemand erschossen wird, der anscheinend in das Kostüm des vor 35 Jahren verstorbenen Rorschachs geschlüpft ist, um ein Attentat zu verüben. Zielobjekt schien der konservative US-Präsidentschaftskandidat Turley zu sein, der gegen den Amtsinhaber Robert Redford antritt. Unter der Rorschach-Maske steckt William Myerson, der einst große Erfolge mit einer Piraten-Comicserie feierte.

Rorschach

Ein Polizist, dessen Namen der Leser nicht erfährt, versucht herauszufinden, wie der erfolgreiche aber vereinsamte Autor Myerson zum gewaltbereiten Kriminellen wurde. Dabei blickt Tom King tief in menschliche Abgründe und erzählt von einem scheinbar banalen Ereignis (ein verunglücktes Date), das Jahrzehnte später tödliche Folgen hat.

Rorschach

Zwar greift der spanische Zeichner Jorge Fornés, in seinem auf den zweiten Blick gar nicht mehr so nüchtern wirkenden Artwork, gelegentlich auf das fast schon patentierte “9 Panels pro Seite“-Artwork von Dave Gibbons zurück, doch ansonsten hält sich Rorschach mit visuellen Anspielungen auf den Comic-Klassiker Watchmen ziemlich zurück (und zum Glück wird auch auf Prosa-Einlagen verzichtet).

Brian Bolland

Doch die Virtuosität mit der Alan Moore eine auf mehreren Zeitebenen spielende Geschichte erzählt, war zweifelsohne eine Inspiration für diesen sehr eigenständigen Watchmen-Comic. Panini veröffentlichte die aus 12 US-Heften bestehende Miniserie in vier übergroßen Hardcover-Bänden.

Entwürfe von Jorge Fornés

Anschließend erschien eine etwas kleinformatigere Gesamtausgabe, die einen sehr interessanten Anhang enthält. So sind zahlreiche Variant-Cover zu bestaunen. Darunter ein Motiv von Brian Bolland, mit dem er sein ikonisches Titelbild von Batman: Killing Joke variiert. Es ist aber auch unglaublich, wie viele fantasievolle Coverentwürfe Jorge Fornés angefertigt hat.

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Doomsday Clock

Als 2012 mit Before Watchmen in zahlreichen Comic-Heften die Vorgeschichte des Klassikers von Alan Moore und Dave Gibbons erzählt wurde, war dies schon ein wenig frevelhaft. Wenn es in Doomsday Clock jedoch gar zu einer Begegnung der Watchmen Rorschach, Ozymandias, Dr. Manhattan und Comedian mit den DC-Heroen Superman und Batman kommt, kann das selbst dann nicht gut gehen, wenn mit dem Briten Gary Frank (Midnight Nation) ein großartiger Zeichner verpflichtet wurde.

Doomsday Clock
Der gefeierte Autor Geoff Jones, der bereits bei Batman: Year One und Shazam! mit Gary Frank zusammenarbeitete, verwechselt eine komplizierte Erzählweise mit einer anspruchsvollen Geschichte. Um Ähnlichkeit zum großen Comic-Klassiker herzustellen, hat er sich für jedes Kapitel Anhänge mit Pseudo-Dokumenten, wie Zeitungsartikel, Speisekarten oder Webseiten ausgedacht. Dazu gehören auch Berichte über den 1954 im DC-Universum ermordeten fiktiven Hollywood-Star Carver Colman, dessen letzter, vom real existierenden Regisseur Jacques Tourneur (Katzenmenschen) inszenierter Film Die Abrechnung irgendwie wichtig zu sein scheint.

Doomsday Clock
Eine weitere Schlaumeierei ist, dass Geoff Jones, genau wie einst Alan Moore, einige Figuren aus dem Fundus der Charlton Comics nahm und diese nach seinen Vorstellungen umgestaltete. So wurde bei ihm aus Punch & Jewlee, das turtelnde Schurkenpaar Mime und Marionette.

Doomsday Clock

In diesem Zusammenhang mutet es fast schon selbstverständlich an, dass das Seitenlayout von Doomsday Clock natürlich fast immer aus neun gleichgroßen (gelegentlich zu größeren Bildern addierten) Einzelpanels besteht, schließlich haben Moore und Gibbons es ja auch so gemacht.

Doomsday Clock
Panini hat die zwölf Hefte der Originalausgabe zunächst in Form von vier Trade-Paperbacks veröffentlicht und ließ dann eine Gesamtausgabe folgen. Die Enzelnbände enthalten sehr informative Vor- und Nachworte. Wer mag, kann auch Variant-Cover-Ausgaben erwerben (natürlich gegen Aufpreis), auf denen Batman oder Rorschach anstellen von Superman das Titelbild zieren. Das alles ist ebenso hübsch wie überflüssig.

Batman: Die drei Joker

Geoff Jones wurde übrigens bei Batman: Die drei Joker auf ein weiteres Meisterwerk von Moore losgelassen.

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Watchmen – Die Wächter

Mit der 12 Comichefte umfassende Serie Watchmen gelang es den Briten Alan Moore und Dave Gibbons 1986 – gemeinsam mit Frank Millers Batman-Version Der dunkle Ritter kehrt zurück – die amerikanische Comicszene zu revolutionieren. Auf dem ersten Blick erschien eine derart komplexe mehrere Jahrzehnte umfassende Erzählung überhaupt nicht zum Superhelden-Genre zu passen.

Watchmen Absolute Edition

Watchmen wirft die Frage auf, ob unsere Welt besser wäre, wenn es seit Ende der Dreißiger Jahre kostümierte Helden und Rächer nicht nur in Comicheften, sondern auch in der Realität gegeben hätte. Das Jahr 1985, von dem Autor Moore und Zeichner Gibbons erzählten, ist noch um einiges schlimmer als die damalige Realität, denn die Welt stand eher wegen als trotz der Superhelden kurz vor dem atomaren Holocaust.

Watchmen - Die Wächter

Es gab etliche Anläufe aus dem Comic Watchmen einen Film zum machen, doch sowohl Terry Gilliam als auch Darren Aronofsky scheiterten. Erst nachdem Zack Snyder (Dawn of the Dead) mit einer (in erster Linie optisch) erstaunlich werkgetreuen Verfilmung von Frank Millers Spartaner-Comic 300 einen Blockbuster hinlegte, kam die Sache richtig in Bewegung.

Watchmen - Die Wächter

Während Snyder bei 300 Millers Comicstory noch um einiges andicken musste um sie zur Grundlage für einen abendfüllenden Film zu machen, war bei Watchmen das genaue Gegenteil der Fall. Hier musste aus einer 342-seitigen Comicerzählung, die zudem noch mit allerlei ganz schön in die Tiefe gehenden Prosa-Anhängen garniert war, ein Film gemacht werden, der nicht mehr als einen Abend füllt. Snyder legte erst einmal eine knapp vierstündige Version vor, die er dann auf 163 Minuten eindampfte und die wie fast jede Literaturverfilmung ein Destillat der Vorlage ist.

Watchmen - Die Wächter

Es mag nicht immer einleuchten, warum Zack Snyder diesen Comic-Moment in den Film hinein nahm und jenen wegließ. Der Film Watchmen ist jedoch auf keinen Fall ein abgehetzter Durchmarsch, sondern wenn Snyder eine Szene des Comics adaptiert, macht er das behutsam und mit sehr viel Respekt vor den brillanten Dialogen Alan Moores und raffinierten Bildkompositionen von Gibbons. Eigene Akzente gibt es durchaus, doch das hat mehr Vorteile (das etwas gestraffte Finale funktioniert bestens und der toll aufgemachte Vorspann verankert die Watchmen noch stärker in der Historie der 40er- bis 80er- Jahre als der Comic) als Nachteile (der teilweise arg forcierte Einsatz von Splatter-Effekten, die auch in der ungekürzten deutschen FSK-16-Fassung enthalten sind, ist nicht wirklich im Sinne der Comicvorlage).

Watchmen - Die Wächter

Snyder traf die weise Entscheidung die Hauptrollen mit guten aber eher unbekannten Darstellern zu besetzten, so dass kein Egotrip eines Stars die Balance zwischen den sieben gleichberechtigten Watchmen gefährden konnte. Überraschenderweise sind es gerade jene Figuren die am seltensten zu sehen sind, die den stärksten Eindruck hinterlassen.

Watchmen - Die Wächter

Jeffrey Dean Morgan, der als zynischer, egoistischer und reaktionärer Comedian gleich am Anfang des Filmes ermordet wird, überzeugt in jeder dann folgenden Szene, die als Rückblende von seinen Missetaten erzählt. Morgans starke Leistung lässt an Robert Downeys furiosen Auftritt als Iron Man denken. Wesentlich präsenter als der Comedian ist die Figur des Rorschachs, doch Jackie Earle Haley steckt meist unter einer Maske, deren schwarzweiße Struktur sich ständig verändert. Wenn dann jedoch eine Demaskierung erfolgt, legt der zuvor schon durch seine markante Stimme sehr überzeugende Haley eine Glanzleistung hin.

Watchmen - Die Wächter

Etwas schwächer sind der blasse Patrick Wilson als Night Owl II und Billy Crudup (M:I 3) als Dr. Manhattan, der einzige Watchmen mit wirklichen Superkräften. Bei Crudup liegt dies jedoch eher an einer unbefriedigenden Mischtechnik aus Realaufnahmen und Computertechnik, durch die es so erscheint als wenn Dr. Manhattan schlechter geschminkt ist als die von Malin Akerman (Nach 7 Tagen – Ausgeflittert) sehr sexy dargebotene Silk Spectre II.

Watchmen - Die Wächter

In den USA erschien kurz nach dem Kinostart von Watchmen eine DVD, die den Piraten-Comic Tales of the Black Freighter als Animationsfilm enthält. Dieser war als “Comic im Comic“ Bestandteil von Moores und Gibbons´Watchmen, da diese der Meinung waren, dass in einer Welt voller Superhelden eher Bedarf nach Piraten-Comics besteht. Der Trickfilm wird anschließend allerdings doch nicht in den um 24 Minuten verlängerten Director´s Cut integriert, sondern erst später in den 215-minütigen “Ultimate Cut“.

Watchmen

Doch bereits im Director´s Cut sind neue Szenen enthalten, wie etwa der beeindruckend visualisierte Tod von Nite Owl 1. Snyder hat auch das arg gewalttätig ausgefallene Zusammenknüppeln einer Straßenbande durch zwei Watchmen entschärft, hauptsächlich dadurch, dass er jetzt statt übertriebener Soundeffekte das TV-Interview mit Dr. Manhattan auf die Tonspur packte. Die verlängerte Version ist noch näher an der Comicvorlage und ist mittlerweile im Windschatten der gelungenen HBO-Serie Watchmen auch bei uns  auf erschienen.

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Before Watchmen

So richtig erfreut war wohl kaum ein Comicfreund als zu erfahren war, dass DC ganz ohne Beteiligung von Autor Alan Moore und Zeichner Dave Gibbons eine Prequel-Reihe zu Watchmen in Auftrag gab. Darf man das, nur weil man die Rechte an DEM Comicklassiker der 80er Jahre hat?

Before Watchmen

Alan Moore meinte eher nicht, denn schließlich gibt es ja auch keine literarische Fortsetzung zu Melvilles Moby Dick (jedoch zu Doktor Schiwago und zu Vom Winde verweht). Peter Osteried hingegen meinte in Alfonz – Der Comic-Reporter, dass sich Alan Moore nicht so anstellen solle, da er in Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen und in Lost Girls auch recht ungeniert eigene Geschichten mit von anderen Autoren geschaffenen Figuren erzählte.

Before Watchmen

Dennoch waren die Erwartungen nicht allzu hoch, auch wenn bei den insgesamt zehn Before Watchmen-Miniserien eine ganze Reihe von prominenten – abgesehen vom argentinischen Zeichner Eduardo Risso (100 Bullets) – allesamt aus den USA stammenden – Kreativkräften eingesetzt wurden. Bei uns erscheinen diese Serien bei Panini gebündelt in insgesamt acht Sammelbänden, die es wahlweise als Softcover- oder limitierte Hardcover-Edition gibt. Den Anfang macht die vierteilige Miniserie Rorschach von Brian Azzarello und Lee Bermejo, die eine halbwegs spannende Crime-Story mit dem wohl beliebtesten Watchman erzählt und einem Gastauftritt von Taxidriver Travis Bickle alias Robert De Niro enthält. Sehr viel gelungener ist eine Rorschach-Miniserie von Tom King und Jorge Fornés.

Before Watchmen
Darwyn Cooke überraschte mit einer gut gelungenen Geschichte über die Minutemen. In seinem feinen klaren Retro-Stil erzählt der auch als Autor fungierende Cooke (Batman: Ego, Neue Horizonte, The Spirit, Parker) vom komplizierten Beziehungsgeflecht der Vorgänger der Watchmen. Die Minutemen formierten sich aus den unterschiedlichsten Motiven Ende der 30er Jahre in New York. Sie bildeten eine nur bedingt funktionierende hauptsächlich aus kommerziellen Gründen zusammengeschweißte Heldentruppe, die langsam aber sicher auseinander bricht. Hauptfigur der Geschichte ist Hollis Mason, die erste Nite Owl, der von seiner vergeblichen Liebe zu Ursula Zendt alias Silhouette aber auch vom wohl wohl seltsamsten Minuteman dem finsteren Hooded Justice erzählt.

Before WatchmenCooke ist weniger daran interessiert erzählerische Lücken zu schließen, wie dies z. B. Don Rosa bei seinen Versionen von Carl Barks’ Enten-Comics recht penetrant praktizierte. Vielmehr nutzt Cooke respektvoll das von Alan Moore geschaffene faszinierend detailfreudig ausgestaltete Watchmen-Universum um darin einzutauchen und eine eigene Geschichte zu erzählen.

Before Watchmen

Cooke trifft den Geist des Originals findet aber auch durch den sehr eigenständigen Zeichenstil einen interessanten Zugang zum Comic-Meilenstein. In diesem Stile wäre auch eine Fortsetzung zu Moby Dick wünschenswert.

Before Watchmen

Insgesamt muss festgestellt werden, dass das Niveau dieser Reihe in Sachen Optik aber auch Inhalt sehr viel höher ausgefallen ist als zu erwarten war. Mir persönlich hat eigentlich nur die Ozymandias-Reihe von Len Wein und Jae Lee überhaupt nicht gefallen.

Before Watchmen

Im Zentrum von Crimson Cosair, dem letzten Band der Serie stehen zwar nicht die Superhelden aus Watchmen, dennoch enthält er einige Perlen, wobei die Titelstory nicht gerade das absolute Highlight ist. In der Originalserie Watchmen spielten Piraten-Comics eine große Rolle, weil Alan Moore der Meinung war, dass in einer Welt in der Superhelden tatsächlich existieren, Comics über maskierte Räche nicht der Hit wären. Daher entschieden sich er und Gibbons dafür, dass im Watchmen-Universum Piraten-Comics sehr beliebt sind und ließen immer wieder kleine Häppchen aus dem Freibeuter-Comic Tales of the Black Freighter in ihre Geschichte mit einfließen.

Before Watchmen

Auch die meisten Hefte der Before Watchmen Reihe enthielten am Ende als Zugabe zwei Seiten des Piratencomics The Curse of the Crimson Corsair. Diese wurden von John Higgins gezeichnet und gemeinsam mit Len Wein erdacht. Higgins fungierte seinerzeit bei Watchmen als Kolorist. Die atmosphärisch gestalteten Seiten mit der Piraten-Geschichte mögen in kleinen Häppchen zum Erzeugen von einem gewissen Watchmen-Feeling in den Heften vielleicht noch ganz gut funktioniert haben. Geballt gelesen ergibt sich jedoch kein Piraten-Epos, sondern allenfalls eine Schatztruhe voller Fluch der Karibik-Klischees.

Before Watchmen
Sehr viel interessanter sind die ebenfalls in diesem Band enthaltenen Geschichten über zwei absolute Watchmen-Nebenfiguren. Während sich J. Michael Stracynski und der begnadete argentinische Zeichner Eduardo Risso in zwei US-Heften dem tragischen Leben des schurkischen Magiers Moloch widmen, brauchen Len Wein und Steve Rude noch weniger Seiten um die ebenfalls recht traurige Geschichte des Minuteman Dollar Bill  zu erzählen. Wie alle Panini-Bände, die es auch als limitierte und mittlerweile schon hoch gehandelte Hardcover-Ausgaben gibt, enthält auch dieses Buch neben knappen aber sehr informativen Texten noch alle Variantcover zu Crimson Corsair, Moloch und Dollar Bill.

Before Watchmen THE BUTTON

In Doomsday Clock kommt es zu einer Art Crossover zwischen den Watchmen und dem “regulären“ DC-Universum. In den US-Heften 21 und 22 der Reihen Batman und The Flash wird der Vierteiler The Button erzählt. All das ist sehr viel peinlicher als Before Watchmen.

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