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Backwoods – Virus Readers Choice

In Form von am Kiosk erhältlichen Sonderheften beschäftigt sich das der „Dark Side of the Entertainment“ gewidmete Magazin Virus mit den Klassikern des Horrorfilms. Dabei handelt es sich keineswegs um schnell zusammengeschusterte Zeitschriften, die wenig mehr als Wikipedia-Wissen enthalten. Mich hat bereits die Reihe Early Screams begeistert, die chronologisch geordnet zeitlose Klassiker des Horror-Kinos vorstellt.

Backwoods - Virus Readers Choice

Nicht minder gut gelungen sind die Hefte der Serie Virus Readers Choice, die sich jeweils mit 32 herausragenden Filmen aus Genres wie Slasher, Gore, Beast oder den Horror-Filmen der legendären Hammer-Studios beschäftigen. Ein Band ist auch den Backwoods-Filmen gewidmet, in denen harmlose Reisende in abgelegenen Gegenden – oft im mittleren Westen der USA – schreckliche Dinge erleben.

Backwoods - Virus Readers Choice

Alphabetisch geordnet werden auf jeweils einer Seite Filme vorgestellt. Zum Herausnehmen in der Mitte des Heftes kommen außerdem noch auf Doppelseiten die zugehörigen Filmplakate zum Abdruck. Für einen einführenden Text bleibt bei einem Umfang von 96 Seiten kein Platz mehr. Doch das Alphabet stand auf der Seite des Virus-Teams, denn die beiden ersten Einträge zu John Boormans Beim Sterben ist jeder der Erste und zu Tobe Hoopers Blutgericht in Texas alias The Texas Chainsaw Massacre erklären sehr gut Geschichte und Mechanismen des Backwoods-Genres.

Backwoods - Virus Readers Choice

Fundiert besprochen werden neben aktuelleren Filmen wie Wrong Turn, Wolf Creek, Motel oder Rob Zombies Haus der 1000 Leichen auch Klassiker wie Spider-Baby von 1967 oder Two Thousand Maniacs von Herschel Gordon Lewis. Als Service für treue Fans, gibt es gegen Einsendung eines Kaufnachweises Sets mit “VIRUS Creepy ClaSICKs Movie Cards“. Für die Reihe spricht auch, dass viele Ausgaben schon vergriffen sind!

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Motel

Der Autor Mark L. Smith fragte sich oft während er durch die US-Provinz fuhr, womit die Betreiber der kaum frequentierten Motels am Rande der Nebenstraßen ihre Unkosten bestreiten. Er fand eine ebenso einleuchtende wie perverse Erklärung: Die Moteliers finanzieren sich durch die Produktion von Snuff-Filmen, sie verstecken in den Zimmern Kameras verstecken und ermorden die Gäste bestialisch.

Motel

Diese Grundidee war der Aufhänger für einen Thriller in der Tradition von Alfred Hitchcocks Psycho. Für die Hauptrollen konnten Kate Beckinsale (Pearl Harbor) und der eher auf Komödien wie Old School oder Die Super-Ex abonnierte Luke Wilson gewonnen werden. Diese agieren recht überzeugend als schwer am Tode ihres Sohnes knabberndes Krisen-Ehepaar und sind eine angenehme Alternative zu den austauschbaren Teenies, die ansonsten in die Fänge von irren Killern geraten.

Motel
Auch Frank Whaley als durchgeknallter Motel-Manager und Regisseur Nimrod Antal, der als gebürtige US-Amerikaner den ungarischen Filmhit Kontroll drehte, leisten sehr gute Arbeit. Motel erinnert in seinem sauberen Spannungs- und Bildaufbau an James Mangolds Identität, verzichtet aber zum Glück auf allzu plumpe Schlusspointen.

Motel

Das Pinewood Motel des Filmes wurde komplett im Studio errichtet, auf jener Riesenbühne die schon die “Yellow Brick Road“ in Der Zauberer von Oz beherbergte. Auch dadurch bekam der Film einen klassischen Look und unterscheidet sich angenehm vom Schmuddel-Realismus aktueller Horrorfilme wie Eli Roths Hostel oder Alexandre Ajas The Hills have Eyes.

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Wolf Creek

Die beiden Engländerinnen Liz und Kristy lernen bei einem Trip durch Australien den leicht verrückten Ben kennen. Gemeinsam bricht das Trio zum abgelegenen Wolf-Creek-Nationalpark auf, der aus einem riesigen Meteoritenkrater besteht. Als sie zurück in die Zivilisation fahren wollen, müssen sie feststellen, dass nicht nur ihre Uhren, sondern auch das Auto nicht mehr funktionieren. Doch ein kerniger Trucker namens Mick Taylor taucht auf und bietet seine Hilfe an und von nun an wird alles sehr, sehr schlimm.

Wolf Creek

Wolf Creek erinnert auf den ersten Blick etwas an Eli Roths 2006 nahezu zeitgleich entstandenen Slasher Hostel. Doch Greg McLean, der Wolf Creek schrieb und inszenierte, orientiert sich eher am skandinavischen Dogma-Kino und drehte seinen Film in rohen Videobildern an Originalschauplätzen. Angeblich basiert die Geschichte sogar auf Tatsachen, doch eigentlich hat McLean mit seinem beeindruckend von John Jarrat verkörperten Mick Taylor eher eine äußerst düstere Variante zu Crocodile Dundee im Sinn (und dessen Spruch vom sehr, sehr großen Messer wird mehrmals an entscheidenden Stellen des Films zitiert).

Wolf Creek

Während Hostel etwas darunter leidet, dass hier ein Ami seine Geschichte in einem Klischee-Europa mit einem verkifftem Amsterdam und einem Dracula-Balkan mit Foltercenter ansiedelt, wirkt McLeans australische Wildnis wirklich wild und seine am Ende äußerst drastische Horror-Mär nachvollziehbar bedrohlich und dadurch noch sehr, sehr lange nach. Das schlug sich auch in einer Fortsetzung und einer TV-Serie nieder.

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Wrong Turn

Der Medizinstudent Chris verlässt den sicheren aber durch einen Stau verstopften Highway und biegt ab in eine kleine Seitenstraße mitten durch die Wälder von West Virginia. Dies erweist sich als fataler Fehler, denn er baut einen Unfall und fährt in das Fahrzeug von fünf jungen Leuten, die einen Ausflug ins Grüne planten. Die kleine Gruppe wird von drei grausigen Hinterwald-Kannibalen attackiert und dezimiert.

Wrong Turn

Dass die Kannibalen aus der Werkstatt des Trick-Gurus und Mitproduzenten Stan Winston (Terminator, Jurassic Park) stammen, fällt zwar nicht weiter auf. Doch wer Horrorfilme schätzt, kommt hier durchaus auf seine Kosten. Die Hauptfiguren sind zwar Teenies aber Rob Schmidt drehte mit Wrong Turn keine ironische Angelegenheit wie die Scream-Filme, sondern kommt sehr schnell (quasi schon vor dem Vorspann) zur Sache.

Wrong Turn

Inmitten der guten Besetzung gefällt vor allem Eliza Dushku, die hier zwar keine Kickbox-Fähigkeiten wie als Vampirjägerin Faith in Buffy aufzuweisen hat, aber durch ihre hartgesottene Art etwas mehr bietet als die durchschnittlichen „Scream-Queens“ und „Final Girls“ in den einschlägigen Slashern. Insgesamt also eine durchaus spannende Angelegenheit im Stile von The Texas Chainsaw Massacre, der sogar mittlerweile fünf Fortsetzungen und das Reboot Wrong Turn: The Foundation folgten.

Wrong Turn

Bonusmaterial: Audiokommentar mit Regisseur Rob Schmidt sowie den Darstellern Desmond Harrington und Eliza Dushku, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; The Making of ‚Wrong Turn‘ (4:03 min); Frischfleisch: Die Make-up Effekte (9:25 min); Stan Winston: Herr der Monster (4:40 min); Eliza Dushku Special (3:42 min); Interviews mit Desmond Harrington (1:00 min), Eliza Dushku (1:34 min), Emmanuelle Chriqui (1:20 min), Jeremy Sisto (1:13 min), Rob Schmidt (0:51 min) und Stan Winston (0:58 min); Deutscher Trailer (2:08 min); Behind-the-Scenes Footage (8:45 min); Zwei verlängerte Szenen (3:04 min + 3:52 min); Galerie mit 40 Fotos; Wendecover

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