Während heute Spezialeffekte im Kino und TV kaum noch wahrzunehmen sind, üben die handgemachten (und Einzelbild für Einzelbild fast immer persönlich ausgeführten) Trickeffekte von Ray Harryhausen eine Faszination aus, die locker bei dem Besuch einer brillanten Ballettaufführung oder eines spannenden Fußballspiels mithalten kann.
Harryhausens nach Panik um King Kong zweiter Film entstand 1953 unter der Regie von Eugène Lourié und war wahrscheinlich auch sein wichtigster. Panik in New York (The Beast From 20.000 Fathoms) basiert auf einer Erzählung seines Kumpels Ray Bradbury. Dieser erfuhr davon allerdings erst später durch Zufall, als er als Berater das Drehbuch des Films durchlas und feststellte, dass hier einige seiner Ideen aus einer Kurzgeschichte, die zuvor in der Saturday Evening Post erschien, geklaut wurden. Harryhausen erfand für den Film einen so genannten Rhedosaurier, der nach einem Atombombenversuch in der Antarktis aufgetaut wird und New York verwüstet.
Anstatt kostspieliger Modellbauten wurden einfach Realaufnahmen von New York mit dem animierten Saurier gekoppelt. Daher – und sicher auch weil anstatt eines US-Stars der deutlich günstigere Schweizer Paul Hubschmidt (Die Züricher Verlobung) unter dem Pseudonym Paul Christian die Hauptrolle spielte – konnte der Film für 250.000 Dollar gedreht werden und spielte über fünf Millionen Dollar ein. Kurze Zeit später drehten die Japaner ihre eigene Version des Films unter dem Titel Godzilla. Anstatt aufwändiger Tricks wurde einfach ein Mann in ein Gummikostüm gesteckt und dieser trampelte auf Miniaturlandschaften herum.
Auch Godzilla wurde zu einem weltweiten Erfolg und wieder war es Eugène Lourié, der mit Das Ungeheuer von Loch Ness (Originaltitel: The Giant Behemoth) in England einen weiteren ähnlich gelagerten Monsterfilm drehte. Dabei wurde (teilweise) wieder auf sorgfältig realisierte Stop-Motion-Effekte zurückgegriffen, für die Willis H. O’Brien verpflichtet wurde, der 1933 King Kong zum Leben erweckte..
In Deutschland erschien Panik in New York in guter Bildqualität und mit einigen interessanten Extras bei Warner auf DVD, allerdings unter dem irreführenden Titel Dinosaurier in New York. Extras: Making Of (6:08 min), ein öffentlicher Auftritt von Ray Harryhausen und Ray Bradbury (16:51 min), US-Trailer zu „Panik in New York“, „Gwangis Rache“, „Kampf der Titanen“ und dem Willis O`Brien Film „The Black Scorpion“.
Während der Film bei uns nur unter dem deutschen Titel “Dinosaurier in New York“ in auf DVD erschienen ist, liegt mittlerweile in den USA und in Großbritannien eine schön aufgemachte Premium Collection im Pappschuber vor. Der Film ist hier in gutem Blu-ray-Transfer zu bestaunen. Hinzu kommen neben den selben Extras wie bei der deutschen DVD-Edition noch 4 Postkarten.
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