Schlagwort-Archive: Kate Winslet

Zeiten des Aufruhrs

Mehr als ein Jahrzehnt nach Titanic traten Kate Winslet und Leonardo DiCaprio gemeinsam in einem weiteren Film auf. Zwar lösen sie auch 2008 Schiffstickets für eine Atlantik-Überquerung, doch damit haben sich auch schon die Gemeinsamkeiten, denn der Regisseur heißt diesmal nicht James Cameron sondern Sam Mendes. Der Brite hatte bereits in seinem oscar-prämierten Kinoerfolg American Beauty die US-Vorstadt alles andere als vorteilhaft dargestellt und haut diesmal – zwar etwas behutsamer aber mindestens genauso treffsicher – in die selbe Kerbe.

In den Fünfzigern führen Frank und April Wheeler mit ihren beiden Kindern ein übersichtliches Leben in der Revolutionary Road eines Vorortes von Connecticut. Während Frank alltäglich für einen öden Bürojob in die City fährt, versucht sich April damit abzufinden, dass sie Hausfrau und keine Schauspielerin ist. An Franks dreißigsten Geburtstag schlägt April vor, noch einmal völlig neu zu beginnen und alle Zelte abzubrechen. Nach anfänglichen Zweifeln ist auch Frank von der Idee angetan nach Paris zu gehen und dort einen Neustart zu wagen. Doch die Realität ist tückisch, denn Frank droht eine Beförderung und April wird schwanger…

Während sich viele Nebenfiguren wie Karikaturen aufführen, spielen Kate und Leo ihre Parts äußerst gradlinig. Sie ist absolut glaubhaft als junge Frau, die noch nicht glauben will, dass sie ihr Leben schon fast hinter sich hat. Bei seinen Wutausbrüchen schimmert gelegentlich das immer noch vorhandene nicht so recht zur Rolle passende Babyface durch. Eine Klasse für sich ist Michael Shannon in der Rolle eines nervenkranken Bekannten, der sich als Einziger traut unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Auf hohem Niveau (und bei niedrigem Erzähltempo) gelang Sam Mendes eine packende Charakter- und Beziehungsstudie, die auch dazu einlädt über die eigene Lebensführung nachzudenken.

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Der Gott des Gemetzels

Zwei Elfjährige prügeln sich auf einem New Yorker Spielplatz, einem der beiden Jungen werden dabei Zähne ausgeschlagen. Die Eltern des „Opfers“ haben die Eltern des „Übeltäters“ eingeladen, um den Vorfall wie vernünftige Menschen zu klären. Was als friedliche Kaffeerunde mit einem gepflegten Austausch über Zivilisation, Gewalt und die Grenzen der Verantwortlichkeit beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem immer stärker eskalierenden Streit voller Widersprüche und grotesker Vorurteile…

Der Gott des Gemetzels

Das Kino scheint nicht unbedingt der richtige Ort für Geschichten mit kleinem Personal und engen Räumlichkeiten zu sein. Doch Meister-Regisseure, wie etwa Alfred Hitchcock bei “Das Rettungsboot“ oder seinem lange Zeit unterschätzten Kammerspiel-Thriller Rope – Cocktail für eine Leiche – laufen gelegentlich zu Höchstform auf, wenn ihre Ausdrucksmöglichkeiten eingeschränkt werden. So auch Roman Polanski, dessen skandalträchtige Lebensführung immer wieder vergessen lässt, was für ein begnadeter Regie-Handwerker er doch ist.

Der Gott des Gemetzels

Es ist sicher kein uncleverer Schachzug den auf einem erfolgreichen Theaterstück basierenden Film nicht nur in Sachen Personal (vier Darsteller) und Räumlichkeit (eine Wohnung) stark einzuschränken, sondern sich auch bei der Spieldauer (76 Minuten) zurückzuhalten. Die Darsteller Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und der unbedingt mit in diese Liga gehörende John C. Reilly hingegen spielen alles andere als zurückhaltend. Es ist unbegreiflich das hier Oscar-Nominierungen ausgeblieben sind. Alle Darsteller abgesehen vom sich gleichbleibend fies und zynisch gebenden Christoph Waltz zeigen sehr schön wie dünn und brüchig die Fassade aus kultivierter Höflichkeit sein kann. Den ganz großen Supergau zum Schluss verkneift sich Polanski, sondern lässt das Werk mit zwei kleinen Schlusspointen realitätsnah und erinnerungswürdig ausklingen.

Der Gott des Gemetzels

Extras der DVD: Interviews mit den vier Darstellern (32:39 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln); Deutscher Kinotrailer (1:50 min); Darsteller-Infos

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Extras

Andy Millman (Ricky Gervais) hält sich für einen begnadeten Schauspieler. Doch da er einfach keine Angebote bekommt – was auch an seinem völlig unfähigen Agenten Darren (Stephen Merchant) liegen könnte, schlägt er sich zusammen mit Maggie (Ashley Jensen) als Komparse (= „Extra“) auf diversen Filmsets durch. Dort versucht er eine Sprechrolle zu ergattern oder zumindest aufzufallen.

Extras

Nachdem Ricky Gervais (After Life) als David Brent in der britischen Serie The Office Fernsehgeschichte schrieb – in den USA entstand ein Remake mit Steve Carell und bei uns wurden die Geschichten um den unfähigen Vorgesetzten unter dem Titel Stromberg adaptiert – versuchte er gemeinsam mit seinem Co-Autor Stephen Merchant etwas völlig anderes. Die Besonderheit bei der Serie Extras sind die namhaften Gaststars, die sich selbst verkörpern und dabei erstaunlich uneitel sind. Ben Stiller schikaniert als Regisseur die Statisten, Patrick Stewart wundert sich, dass ein unverheirateter Mann ohne Freundin kein Star Trek-Fan ist, Kate Winslet hofft durch “diesen dämlichen Holocaust-Film“ endlich einen Oscar zu bekommen und gibt Tipps für Telefonsex-Spielchen.

Extras

Doch in erster Linie überzeugt Extras durch das sympathische Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller Ricky Gervais und Ashley Jensen, die ihre lebensnah angelegten Rollen mit sehr viel Gespür für menschliche Schwächen verkörpern. Bei ihren Versuchen Erfolg im Job oder in der Liebe zu haben, versuchen Andy und Maggie bloß nichts Falsches zu sagen und dumme Bemerkungen über Religion, Hautfarbe oder sexuelle Orientierung zu vermeiden. Doch gerade durch das verkrampfte Bemühen alles richtig zu machen, entstehen die allerpeinlichsten aber auch die allerkomischsten Situationen.

Extras

Extras der DVD zur ersten Staffel: Ein sehr launiges Gespräch zwischen Ricky Gervais und Stephen Merchant (20:08 min), wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Deleted Scenes (11:29 min); Outtakes (19:27 min); Finding Leo (9:50 min), Ricky Gervais treibt üble Spielchen mit dem Cutter Nigel (7:56 min)

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