Emilio (Kabir Bedi), adeliger Fürst einer Familie von Kosaren, wird zum gefürchteten Piratenkapitän. Als schwarzer Korsar kämpft der Edelmann gegen die Unterdrückung der Eingeborenen in den spanischen Provinzen Südamerikas. Bei einem Raubzug nimmt Emilio die junge Fürstin Honorata (Carole André) gefangen – und verliebt sich gegen jede Vernunft in die Tochter seines Erzfeindes Van Gould (Mel Ferrer)…
1975 drehte Sergio Sollima nach Büchern des „italienischen Karl Mays“ Emilio Salgari die erfolgreiche TV-Serie Sandokan, die vor allem in Italien zu einem Riesenhit wurde. Mit demselben Team (darunter die Darsteller Kabir Bedi und Carole André, sowie die Komponisten Guido und Maurizio de Angelis) verfilmte Sollima ein Jahr später in Kolumbien mit Der schwarze Kosar einen weiteren sehr beliebten Roman von Salgari.
Das Resultat litt etwas unter den widrigen Produktionsbedingungen, die plötzliche finanzielle Engpässe und einen Schiffsbruch einschlossen. Bei uns wurde zunächst nur eine um 10 Minuten gekürzte Version gezeigt. Erst im Heimkino kann die komplette über zweistündige Version des Filmes bewundert werden. Insgesamt gelang dem vielseitigen Sollima (siehe auch seine Italo-Western-Edition) einmal mehr ein spannendes Abenteuergarn voller wilder Romantik, spannender Kämpfe und interessanter Charaktere.
Extras des Mediabooks von Koch Media: Ein 34-minütiges sehr interessantes Interview mit dem Regisseur Sergio Sollima, mit nicht ausblendbaren deutschen Untertiteln; Galerie mit 75 Fotos und Werbematerialien (5:04 min); Italienischer Trailer (3:40 min, 1: 2,35, anamorph); Englischer Trailer (3:38 min, 1: 2,35, anamorph); Alternativer Vorspann aus der CSSR mit zusätzlich eingesungenen Texten(2:05 min); Außerdem sind noch alle drei Teile einer recht skurril geschnittenen 47-minütigen deutschen Super-8-Fassung mit auf der Blu-ray enthalten
Mit einer kleinen Gruppe bunt zusammengewürfelter Gefolgsmänner bekämpft Prinz Sandokan (Kabir Bedi) die englischen Besatzer im Malaysia des 19. Jahrhunderts. Die Lage spitzt sich zu, nachdem sich der Freiheitskämpfer in Marianna (Carole André), die junge Tochter eines mächtigen englischen Kolonialherren, verliebt hat.
Sandokans Gegenspieler ist Sir James Brooke, der tatsächlich in Asien als “weißer Radja“ Angst und Schrecken verbreitete. Verkörpert wird er vom charismatischen Adolfo Celi (Abenteuer in Rio, Feuerball, Gib dem Affen Zucker), der dem Schurken menschliche Züge verleiht. Ebenfalls großartig ist Philippe Leroy, der als leicht schrulliger aber sehr kampferfahrener portugiesischer Adliger Yanez de Gomera Sandokan zur Seite steht.
Basierend auf Romanen von Emilio Salgari, dem „italienischen Karl May“, drehte Sergio Sollima (ursprünglich war Sergio Leone vorgesehen) diese Serie an Originalschauplätzen in Asien. Als das Resultat 1976 in Italien ausgestrahlt wurde, war Sandokan ein absoluter Straßenfeger und machte den Inder Kabir Bedi (als Sandokan war ursprünglich der Japaner Toshiro Mifune vorgesehen) zum Star, sowie die Titelmelodie von Guido und Maurizio de Angelis zum Hit.
In Deutschland lief zunächst ein auf 82 Minuten gekürzter Zusammenschnitt unter dem Titel Il Tigre im Kino, bevor dann die TV-Serie 1979 ebenfalls sehr erfolgreich in der ARD gezeigt wurde.
Mit fast demselben Team wie bei Sandokan – darunter die Darsteller Kabir Bedi und Carole André, sowie die Komponisten Guido und Maurizio de Angelis – verfilmte 1976 Sergio Sollima in Kolumbien mit Der schwarze Kosar einen weiteren sehr beliebten Roman von Salgari.
Unter dem Titel La tigre è ancora viva: Sandokan alla riscossa! drehte Sergio Sollima eine direkte Fortsetzung, bei der wieder Kabir Bedi, Adolfo Celi und Philippe Leroy dabei waren und die 1977 in die italienischen Kinos kam. Bei uns wurde der Film bisher weder auf der Leinwand gezeigt, noch auf Video oder DVD veröffentlicht.
20 Jahre (!) später entstand unter der Regie von Enzo G. Castellari (The Inglorious Bastards – Ein Haufen verwegener Hunde) die Fortsetzung Die Rückkehr des Sandokan. Hier wird erzählt, wie die junge Lady Dora Parker nach Indien reist, um die Biografie von Sandokan zu schreiben. Ihre Kutsche wird überfallen, doch die Räuber werden von Sandokan vertrieben. Der legendäre Freiheitskämpfer ist jedoch sofort wieder verschwunden, denn er muss seinem Freund Janez (Fabio Testi trat die Nachfolge von Philippe Leroy an) und dessen Frau, der Maharani Surama (Romina Power) helfen. Ihr Cousin Raska, der „schwarze Radja“ will die Maharani vom Thron vertreiben und lässt den britischen Gouverneur umbringen. Sandokan wird beschuldigt, der Mörder zu sein. Dora versucht Sandokan zu helfen…
Kabir Bedi überzeugt auch in der Fortsetzung immer noch als schwertschwingender Idealist und es ist völlig nachvollziehbar, dass die von schönen Deutsch-Inderin Mandala Tayde gespielte Lady Dora von ihm hin und weg ist. Die Besetzung ist wieder hochklassig, so gibt Django Franco Nero einen mysteriösen Schamanen und Mathieu Carriere geht wild augenrollend völlig auf in seiner Rolle als schurkischer Raska.
Die insgesamt sechsstündige Handlung mag manchmal ein paar seltsame Kapriolen schlagen und überrascht nur selten, doch insgesamt ist auch diese Miniserie ein großer Abenteuer-Spaß. 1998 drehte Sergio Sollima mit Kabir Bedi den Zweiteiler Il Figlio di Sandokan (Der Sohn des Sandokan), der aufgrund von Rechtsstreitigkeiten leider nie ausgestrahlt wurde.
Noch heute strahlt Kabir Bedi als Sandokan eine unbekümmerte Abenteuerlichkeit aus, die im TV nur sehr selten erreicht wird und an die besten Karl-Kay-Verfilmungen denken lässt. Sehr positiv ist auch die eindeutig antikolonialistische Ausrichtung der Geschichte.
Bei Fernsehjuwelen ist auf Blu-ray eine Box mit restaurierten Versionen von Sandokan – Der Tiger von Malaysia in HD und Die Rückkehr des Sandokan in SD erschienen. Enthalten ist dieses Bonusmaterial: 32-seitiges Booklet mit Text von Dominik Starck, Zweiteilige Featurette mit Sergio Sollima (29:25 min + 29:35 min), Deutscher zu Trailer zu Sandokan – Der Tiger von Malaysia (2:04 min), Vor- und Abspänne der deutschen Versionen (14:05 min), Abspänne der englischen Version (3:55 min), Bildergalerie mit seltenem Werbematerial (17:08 min), Fotogalerie Kinofassung (3:06 min), Fotogalerie Super-8-Cover (0:22 min), 63-minütige Super-8-Version von Sandokan – Der Tiger von Malaysia, Interview mit Matthieu Carriere (22:54 min), Outtakes aus Die Rückkehr des Sandokan (2:04 min), Deutscher Trailer zu Die Rückkehr des Sandokan (1:50 min)
Neben den aus heutiger Sicht – nachdem wir deutlich bessere Kampfchoreographien aus Fernost kennen – etwas albern wirkenden Prügelszenen waren auch die Songs der Gebrüder Guido und Maurizio De Angelis (alias Oliver Onions) ein Grund für den großen Erfolg den die Filme mit Terence Hill und Bud Spencer in den Siebziger Jahren hatten. Sehr viele Zuschauer kauften sich nach dem Kinobesuch auch gleich die Vinyl-Singles mit Titeln wie Flying through the Air aus Zwei Himmelhunde auf den Weg zur Hölle oder Bulldozer aus Sie nannten ihn Mücke.
Diese fröhlichen Mitgrölhymnen wecken immer noch angenehme Erinnerungen an eine Zeit als die Lichtspielhäuser noch nicht von stromlinienförmigen US-Blockbustern dominiert wurden, sondern auch Filme gezeigt wurden, die man (wie man glaubte) zur Not auch mal eben selbst mit einer Super-8-Kamera zusammenschustern konnte. Die Songs der Gebrüder De Angelis wirken heute in ihrer schlichten Instrumentierung etwas steril und plump (genau wie die zugehörigen Kinofilme). Da tut es gut einige etwas gegen den Strich gebügelte Versionen dieser lieb gewonnenen Melodien zu hören.
Unter dem Motto “21 Bands für ein Halleluja“ versammelt dieser Sampler “various Artists of Oi!, Punk. Ska & Billy Music“ aus deutschen Landen. Nicht jeder der Beiträge hat den gleichen mitreißenden Unterhaltungswert wie die Coverversionen die z. B. Annex 5 von Angels and Beans (aus Auch die Engel essen Bohnen), Supernichts von Fantasy (aus Der Bomber) oder Roimungstrupp unter dem Titel Mein Trabi von Dune Buggy (aus Zwei wie Pech und Schwefel) abliefern. Schwächer sind einige Eigenkompositionen á la “Bud Spencer, du bist mein größter Held, Bud Spencer, stärkster Mann der Welt“. Dies gilt auch für Tributes zu Songs aus Spätwerken des Duos, die nicht mehr von den De Angelis´ stammen und leider weniger “catchy“ sind, wie z. B das von Bud Spencer komponierte Grau, Grau, Grau (aus Das Krokodil und sein Nilpferd). Doch insgesamt macht diese auch noch mit einem witzig zusammengestellten Booklet garnierte Compilation sehr viel mehr Spaß als so manche etwas desillusionierende Wiederbegegnung mit einem Spencer-Hill-Filmklassiker.
Der gutmütige Hinterwäldler und Bananenbauer Joe (Bud Spencer) gerät in Konflikt mit Handlangern der Mafia. Sie wollen auf seinem schönen, unbefleckten Land auf dem er glücklich mit seinen zahlreichen Frauen und Söhnen lebt, eine industriell betriebene Bananen-Plantage errichten. Kurzerhand wirft er sie von der Insel. Doch dadurch hat Joes ruhiges Leben ein jähes Ende, denn ihm wird die Lizenz zum Bananen-Verkauf entzogen. Um diese zurück zu bekommen, muss Joe sich nicht nur mit der Mafia, sondern auch mit der Bürokratie auseinandersetzten…
Die Bildqualität dieses auf Blu-ray “weltweit erstmals in HD-Qualität“ veröffentlichten Films mag so wirken, als wenn es sich um eine recht aktuelle Produktion handelt. Die deutsche Synchronisation des Filmes ist jedoch eindeutig gestrig. Am Anfang des Filmes stellt Bud Spencer alias Banana Joe die Scherzfrage: “Wie heißt auf Italienisch ein Lamm-Verleiher? Na, ist doch klar, Lamborghini!“
Doch wer in seiner Jugend Spaß an den Filmen mit Bud Spencer und Terence Hill hatte, freut sich über die technisch optimierte Wiederbegegnung mit seinen Jugendhelden. Banana Joe ist sicher nicht der beste Solofilm von Bud Spencer, hat aber einen der schönsten Titelsongs der ganzen Reihe. Bud Spencer war nicht nur Co-Autor des Drehbuchs, sondern er komponierte auch gemeinsam mit den Brüdern Guido und Maurizio De Angelis alias Oliver Onionsden fast den ganzen Film über zu hörenden Ohrwurm Banana Joe.
Banana Joe hat dadurch, dass er fast komplett in Kolumbien gedreht wurde, einiges an Schauwerten zu bieten. In Szene gesetzt wurde der Film von Steno alias Stefano Vanzina, mit dem Bud Spencer auch mit der vierteiligen Plattfuß-Reihe seine erfolgreichsten Solofilme drehte. Banana Joe war an der deutschen Kinokasse nicht mehr so erfolgreich wie Spencers vorherigen Filme, was daran liegen könnte, dass hier weniger auf Prügelspäße gesetzt wurde. Zwar wurde der Film mit einem kurzen aber dennoch sehr peinlichen Gastauftritt von Klamauk-Urgestein Gunther Philipp als schwuler Schneider „garniert“, doch außerdem wurde sich über ausufernde bürokratische Zustände oder peinliche TV-Werbung lustig gemacht.
Extras der Blu-ray: Deutscher DVD-Trailer (2:33 min); Englischer Originaltrailer (3:30 min); Italienischer Originaltrailer (3:19 min); Bonusfilm Deutsche „open matted“ (4:3) Version von BANANA JOE (92 min); Artwork Galerie (2:38 min); Bildvergleich alte SD & neue HD-Fassung (3:13 min); 8-seitiges Booklet; Wendecover