1989 flog der 24-jährige DDR-Bürger und spätere Filmproduzent Tom Zickler (Keinohrhasen) gemeinsam mit seinem besten Freund Veit nach New York. Sie hatten einen Super-8-Projektor sowie einige selbst gedrehte Filme im Gepäck und 55 Dollar in der Tasche. Trotzdem gelang es ihnen from coast to coast bis nach San Francisco zu kommen. Für Zickler war es die “schönste Reise, die ich je gemacht hatte“.
Zwanzig Jahre später flossen Zicklers USA-Erlebnisse zu fünfzig Prozent in dem von ihm produzierten Film Friendship! ein, allerdings verrät er nicht welche Hälfte des Films auf Tatsachen beruht. Wahrscheinlich stimmt diese Sache mit dem Vater, der als Veit noch ein kleiner Junge war, angeblich aus der DDR in den Westen geflüchtet ist und alljährlich seinem Sohn vom selben Postamt in San Francisco eine Postkarte schickt nicht so richtig (und die noch dramatischere Auflösung dieser Geschichte wohl erst recht nicht). Doch ein guter Aufhänger für ein Roadmovie ist die Suche nach dem verschollenen Vater auf alle Fälle.
Friendship! funktioniert bestens als ein Film, der zwar von der DDR handelt, diese jedoch nur in Form von einigen wenigen verwackelten Dokumentaraufnahmen zeigt. Matthias Schweighöfer und Newcomer Friedrich Mücke überzeugen als glaubhaft naive Ossies, die den Traum vom Wilden Westen (er)leben. Der munter drauflos fabulierte und vor Ort in den USA gedrehte Film ist meilenweit von klamaukigen Ostalgie-Blödsinn wie NVA oder Kleinruppin Forever entfernt. Friendship! macht Bock darauf alles liegen zu lassen und in den nächsten Flieger zu hüpfen.
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