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Batman: Das Making-of der Dark Knight Trilogie

Christopher Nolan plante keine Trilogie als er 2005 Batman Begins drehte. Dennoch ließ er am Ende des Filmes eine Joker-Spielkarte auftauchen, die andeutete, dass eine Fortsetzung mit einem neuen Schurken möglich war.

Batman: Das Making-of der Dark Knight Trilogie

Diese und viele andere Ideen übernahm er aus Frank Millers Batman: Year One, was in diesem Prachtband durch zahlreiche Abbildungen der zugehörigen von David Mazzucchelli (Stadt aus Glas) gezeichneten Comicseiten gebührend gewürdigt wird. Auch ansonsten wird immer wieder auf bahnbrechende Batman-Comics wie The Long Halloween, The Killing Joke oder Knightfall verwiesen, denen die Filme viel verdanken.

Batman: Das Making-of der Dark Knight Trilogie

Gestaltung und Design des Buches lag in den Händen von Chip Kidd, der Batman-Comic Bauwerke des Todes schrieb und den Comicfans bereits zahlreiche einfallsreich bebilderte Sekundärwerke bescherte. Am schönsten ist vielleicht sein in Zusammenarbeit mit Art Spiegelman (Maus) entstandener Bildband Jack Cole and Plastic Man, der teilweise auf Hochglanz- und teilweise bewusst schlecht auf “billigen“ Comic-Papier gedruckt wurde, um einen möglichst authentischen Eindruck von Heften aus den Vierziger Jahren zu vermitteln.

Batman: Das Making-of der Dark Knight Trilogie

Ganz so wild darf es Kidd bei einem Buch über Warner-Blockbuster leider nicht treiben. Doch er findet eindrucksvolle Bildzusammenstellungen um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Nolans Batman-Filmen zu illustrieren. Dies gelingt ihm bei einer großformatigen Montage der sehr verschieden eingesetzten Fledermaus-Symbole aus den Werbekampagnen von 2005, 2008 und 2012 besonders gut.

Batman: Das Making-of der Dark Knight Trilogie

Der von Jody Duncan Jesser und Janine Pourroy, zwei Mitarbeitern des US-Kinomagazins Cinefex,  verfasste Text hält dem einfallsreichen Layout nicht immer stand. Es ist zu spüren, dass das in den USA exakt zum Kinostart von The Dark Knight Rises erschienene Buch noch nicht allzu viel über den Inhalt des letzten Filmes der Trilogie verraten soll, doch Fans von Batman oder Nolan sei es empfohlen.

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Batman: Bauwerke des Todes

Chip Kidd bescherte den Comicfans bereits zahlreiche einfallsreich bebilderte Sekundärwerke. Am schönsten ist vielleicht sein in Zusammenarbeit mit Art Spiegelman (Maus) entstandener Bildband Jack Cole and Plastic Man, der teilweise auf Hochglanz- und teilweise bewusst schlecht auf “billigen“ Comic-Papier gedruckt wurde, um einen möglichst authentischen Eindruck von Heften aus den Vierziger Jahren zu vermitteln.

Batman: Bauwerke des Todes

Zuletzt gestaltete Kidd die Bildbände Bat-Manga!: The Secret History of Batman in Japan und Batman –Das Making-of der Dark Knight Trilogie. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der Dunkle Ritter auch im Zentrum seines ersten Comics steht. Batman: Death By Design wurde nicht nur von Kidd geschrieben, sondern er hat den Comicband (natürlich) auch designt und entsprechend ansprechend geriet auch der Anhang mit Skizzen und Entwürfen des britischen Zeichners Dave Taylor.

Batman: Bauwerke des Todes

Die spannende Geschichte erzählt davon, wie Gotham City durch Neubaumaßnahmen grundlegend verändert werden soll, dies jedoch durch Sabotage-Anschläge verhindert werden soll. Bruce Wayne gerät als Vorsitzender der Baukommission und als Batman zwischen die Fronten.

Batman: Bauwerke des Todes

Obwohl Bauwerke des Todes, wie der Comic etwas einfallslos eingedeutscht bei Panini heißt, von Modernisierung handelt, ist der Look alles andere als futuristisch. Die Bilder mit sparsam eingesetzten Brauntönen wirken als stammen sie aus einem Klassiker des deutschen Stummfilm-Expressionismus.

Batman: Bauwerke des Todes

Passend dazu sieht der Joker in diesem Comic haargenau so aus wie seine Inspirationsquelle Conrad Veidt im Stummfilm The Man Who Laughs des deutschen Regisseurs Paul Leni.

Batman: Bauwerke des Todes

Auch die Tatsache, dass hier dank vieler gut gefüllter Sprechblasen etwas mehr Lesestoff als in einem durchschnittlichen Superhelden-Comic geboten wird, spricht ganz gewiß nicht gegen dieses toll gestaltete Buch.


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Bat-Manga!: The Secret History of Batman in Japan

Als sich 1966 abzeichnete, dass die (etwas alberne) TV-Serie mit Adam West auch in Japan zu einem großen Erfolg werden würde, hielten es die Herausgeber von Shonen King für eine gute Idee einen Batman-Comic in ihrem Manga-Magazin zu veröffentlichen.

Softcover-Cover

Die Übernahme von US-Material kam nicht in Frage und daher wurde der Zeichner Jiro Kuwata beauftragt eine eigene Version von Batman anzufertigen. Kuwata, der sich zuvor nie mit US-Comics beschäftigt hatte und daher einige wenige amerikanische Batman-Hefte als Anschauungsmaterial erhielt, wollte seinen Batman zunächst in einer Mischung aus Manga und US-Superheldencomic realisieren. Aus Zeitdruck griff er dann jedoch zum gewohnten großäugigen japanischen Zeichenstil, was zu höchst charmanten Resultaten führte.

Bat-Manga!: The Secret History of Batman in Japan

Ein ähnlich großer Erfolg wie die TV-Serie mit Adam West wurde der nur knapp ein Jahr laufende Bat-Manga jedoch nicht und es gab keine Zweitverwertung außerhalb des Shonen-King-Magazins.

Bat-Manga!: The Secret History of Batman in Japan

Als David Mazzuchelli, der Zeichner des Frank-Miller-Comics Batman: Year One bei einem Besuch in Japan von der Existenz des auch dort in Vergessenheit geratenen Bat-Mangas erfuhr, teilte er dies seinem Freund dem Grafikdesigner Chip Kidd mit. Dieser schrieb den Batman-Comic Bauwerke des Todes und war schon etliche Male durch die ebenso einfalls- wie einflussreichen Layouts seiner Bücher zu Comicfiguren wie den Peanuts, Plastic Men oder eben auch Batman aufgefallen.

Bat-Manga!: The Secret History of Batman in Japan

Beim Sammelband Bat-Manga!: The Secret History of Batman in Japan beschränkte sich Kidd nicht darauf die Serie rekonstruiert, übersetzt, maschinengelettert und auf bräunlich schimmernden Papier in japanischer Leserichtung zum Abdruck zu bringen.

Hardcover-Cover

Das Buch, von dem es auch noch eine erweiterte Hardcover-Edition gibt, wird garniert mit allerlei Abbildungen von merkwürdigen Titelbildern oder skurrilen japanischen Spielzeugen wie einem Batman-Blech-Maschinengewehr, das nicht wirklich zum Fledermaus-Mann passt. der (aus bitterer Jugenderfahrung) niemals zur Schußwaffe greift.

Sehr viel werkgetreuer aber auch ambitionierter geriet 2001 der Manga Batman: Child of Dreams von Kia Asamiya (Silent Möbius), dessen mehr als 300 Seiten umfassendes Epos getrost als Graphic Novel bezeichnet werden kann.

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Kein Strich zu viel – 65 Jahre Peanuts

Über Charles M. Schulz und seine Peanuts gibt es reichlich Bücher, doch was der begnadete Designer Chip Kidd unter dem Originaltitel Only What’s Necessary zwischen zwei querformatige Pappdeckel gepackt hat, dürfte selbst Comic-Experten überraschen. Kidd legt sein Hauptaugenmerk auf die Original-Zeichnungen von Schulz und zeigt was für ein begnadeter Künstler dieser war.

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Seiner Fähigkeit mit wenigen Strichen Emotionen auszudrücken zollt das Titelbild des Buchs Tribute, genauso wie der aktuelle Kinofilm, bei dem die Gesichter der aufwändig animierten Peanuts so aussehen, als hätte Charles M. Schulz sie höchstpersönlich auf die plastischen Figuren gekritzelt.

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Charles M. Schulz wurde am 25. November 1922 in Minneapolis geboren und erhielt den Spitznamen Sparky. Sein Vater, der als Friseur arbeitete, war ein großer Comic-Fan. Nur wegen der Comic-Beilage kaufte er jedes Wochenende so viele Zeitungen wie möglich. Sparky, der keine Geschwister hatte, durchlebte eine scheinbar ganz normale Schulzeit. Er schien jedoch ein wenig darunter zu leiden, dass er in so ziemlich allem nur Durchschnitt war. An dieses Gefühl muss er sich auch später als erfolgreicher Cartoonist immer noch sehr gut erinnert haben. Das Highlight seiner Kindheit waren die Besuche im Kino. Hier sah er all die Abenteuer, die er später seinen Snoopy erleben ließ.

Kein Strich zu viel - 65 Jahre Peanuts

Über einen Fernkurs lernte er schließlich zeichnen und 1937 verkaufte er seine erste Zeichnung (es handelte sich um ein Bild des Familienhunds) an Ripley´s Believe it or not, eine Serie mit Illustrationen zu unglaublichen Begebenheiten. Eine Weile schlug Schulz sich als Cartoonist und Letterer durch.

Kein Strich zu viel - 65 Jahre Peanuts

Ab 1948 erschienen unter dem Titel Li´l Folks wöchentlich in der St. Paul Pioneer Press von Schulz gezeichnete Cartoons über eine Bande von Kindern . Als man es dort ablehnte seine Zeichnungen öfter und an besserer Stelle zu platzieren, ging er nach Chicago. Dort gelang es Schulz nach einigen Anläufen und der Überwindung seiner angeborenen Schüchternheit einen Comic-Strip bei einer Agentur unterzubringen.

Kein Strich zu viel - 65 Jahre Peanuts

Da es jedoch bereits eine Serie namens Little Folks gab, wurde der Strip ohne Rücksprache mit Schulz kurzerhand in Peanuts umbenannt, obwohl Schulz lieber Good Ol´ Charlie Brown als Alternativtitel gehabt hätte. Auch später dachte Schulz immer wieder darüber nach die Serie umzubenennen, da er sich mit Peanuts als Titel nie so recht identifizieren konnte. Ab dem 2. Oktober 1950 wurde sein erster Strip veröffentlicht. Es sollte nicht allzu lange dauern, bis sich kaum eine US-amerikanische Zeitung erlauben konnte, ohne die Peanuts zu erscheinen.

Kein Strich zu viel - 65 Jahre Peanuts

Zunächst war Charlie Brown, dessen Vater übrigens genau wie der von Schulz Friseur von Beruf ist, von einer Horde nicht sonderlich markanter Kinder umgeben, die alle keine große Zukunft in der Serie haben sollten. Auch die Gags waren noch auf einem ziemlich kindlichen Niveau. Doch das sollte sich ändern, als nach und nach Schroeder, Lucy und ihr Bruder Linus, sowie Charlie Browns Schwester Sally auftauchten. Sie waren zunächst merklich jünger als Charlie Brown, wuchsen jedoch recht rasch heran und waren schließlich alle (bis auf Sally) ungefähr im selben Alter.

Kein Strich zu viel - 65 Jahre Peanuts
In gewisser Weise sollten die anderen Peanuts sogar schneller älter werden als Charlie Brown. Sie erwarben besondere Fähigkeiten, wie etwa Schroeder, der so viel übte, dass er sogar auf einem Klavier mit aufgemalten Tasten ganz phantastisch Beethoven spielen konnte. Sie bekamen aber auch Neurosen wie Linus, der unzertrennlich mit seiner Schmusedecke verbunden war. Sie ließen schließlich sogar ihr Innenleben bereitwillig zu Wucherpreisen von der boshaften Lucy („The Doctor is in“) analysieren.

Kein Strich zu viel - 65 Jahre Peanuts

Lediglich Charlie Brown, der zweifelsohne das Zentrum der Serie darstellt, blieb „normal“. Charlie war als kleiner Junge mit seinen Bedürfnissen nach simplen Kinderspielen höchst durchschnittlich. Überdurchschnittlich war er jedoch in seinen Nehmer-Qualitäten. Obwohl ihm Lucy jedes Mal den Ball wegzog, obwohl alle seine Drachen abstürzten und obwohl das von ihm trainierte Baseballteam kein einziges Mal siegte, dachte er niemals ernsthaft daran aufzugeben. Eine Art weibliches Gegenstück zu Charlie Brown sollte schließlich Peppermint Patty werden. Gerade diese Strips über depressive Ereignisse halfen Schulz (und mit Sicherheit auch vielen seiner Leser) dabei, über persönliche Krisen hinwegzukommen.

Kein Strich zu viel - 65 Jahre Peanuts

Damit es innerhalb der Serie jedoch nicht nur erwachsen, depressiv und dialoglastig zuging, gab es noch den Beagle Snoopy, der immer wieder für chaotischen Humor und surreale Momente sorgte. Mit dem gelben Vogel Woodstock, dessen zahlreichen Neffen und den in der Wüste lebenden Cowboy-Verwandten von Snoopy hat Schulz die Serie jedoch gelegentlich ein wenig zu weit von ihrem eigentlichen Zentrum entfernt.

Kein Strich zu viel - 65 Jahre Peanuts

Schulz war einer der wenigen Zeichner, der seine komplette Arbeit von der ersten Idee bis zur Reinzeichnung ganz alleine ohne Assistenten durchführen konnte. Für den farbigen Sonntagsstrip benötigte er einen Tag. Die sechs anderen Wochenstrips schaffte er manchmal an einem Nachmittag. Ihm gehörten zwar nicht die Rechte an seinen Figuren. Er setzte etwa 1968 nach dem Tode von Martin Luther King durch, dass gegen den Widerstand vieler Zeitungen ein schwarzer Junge namens Franklin gleichberechtigt mit den anderen Figuren agieren sollte. Inspiriert hierzu wurde er durch den Briefwechsel mit einer weißen Lehrerin namens Harriet Glickman, der in diesem Buch enthalten ist. Schulz hatte auch alleinige Kontrolle über die zahlreichen Lizenzprodukte. Doch oftmals, wie etwa bei den Zeichentrickfilmen, war er sehr unzufrieden mit den fertigen Resultaten, die seine Ideen nicht optimal umsetzten.

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Der Peanuts-Comic, der am 13. Februar 2000 in den US-Zeitungen erschien, war nicht sonderlich witzig. Die farbige Sonntagsseite wurde einen Tag nach dem Tod von Charles M. Schulz veröffentlicht und wiederholte noch einmal, was der Peanuts-Schöpfer seinen Fans bereits am 3. Januar 2000 in seinem letzten schwarzweißen Tages-Strip mitgeteilt hatte.

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Snoopy hockte sinnierend auf seiner Hütte und vor ihm steht eine Schreibmaschine. Anscheinend hat er folgendes getippt: „Liebe Freunde, ich hatte das Glück Charlie Brown und seine Freunde fast 50 Jahre lang zeichnen zu dürfen. Dies war die Erfüllung meiner Kinderträume. Leider bin ich den Anstrengungen, die ein täglich erscheinender Comic Strip erfordert, nicht mehr gewachsen. Daher gebe ich hiermit bekannt, dass ich mich zur Ruhe setze. Ich bis sehr dankbar für die langjährige Loyalität meiner Herausgeber und die wundervolle Unterstützung und Liebe, die ich durch die Fans des Comic Strips erfahren habe. Charlie Brown, Snoopy, Linus, Lucy… wie könnte ich sie jemals vergessen… Charles M. Schulz.“

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Das vorliegende Buch endet mit diesem Strip und Paige Braddock, die als Creativ Director in Schulz‘ Studio in Santa Rosa arbeitet, erläutert erstmals die Hintergründe der Entstehung. Sie war dabei als Schulz bei der Übergabe seines wöchentlichen Pensums an Peanuts-Comics einen Schlaganfall erlitt. Danach stellte sie mit dem schwer gehandicapten Schulz eine Collage aus markanten Situationen zusammen, die noch einmal zeigt, was das Besondere an diesem Comic war, der seine Leser fast 50 Jahre lang erfreute und auch heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat.

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