Als sich 1966 abzeichnete, dass die (etwas alberne) TV-Serie mit Adam West auch in Japan zu einem großen Erfolg werden würde, hielten es die Herausgeber von Shonen King für eine gute Idee einen Batman-Comic in ihrem Manga-Magazin zu veröffentlichen.
Die Übernahme von US-Material kam nicht in Frage und daher wurde der Zeichner Jiro Kuwata beauftragt eine eigene Version von Batman anzufertigen. Kuwata, der sich zuvor nie mit US-Comics beschäftigt hatte und daher einige wenige amerikanische Batman-Hefte als Anschauungsmaterial erhielt, wollte seinen Batman zunächst in einer Mischung aus Manga und US-Superheldencomic realisieren. Aus Zeitdruck griff er dann jedoch zum gewohnten großäugigen japanischen Zeichenstil, was zu höchst charmanten Resultaten führte.
Ein ähnlich großer Erfolg wie die TV-Serie mit Adam West wurde der nur knapp ein Jahr laufende Bat-Manga jedoch nicht und es gab keine Zweitverwertung außerhalb des Shonen-King-Magazins.
Als David Mazzuchelli, der Zeichner des Frank-Miller-Comics Batman: Year One bei einem Besuch in Japan von der Existenz des auch dort in Vergessenheit geratenen Bat-Mangas erfuhr, teilte er dies seinem Freund dem Grafikdesigner Chip Kidd mit. Dieser schrieb den Batman-Comic Bauwerke des Todes und war schon etliche Male durch die ebenso einfalls- wie einflussreichen Layouts seiner Bücher zu Comicfiguren wie den Peanuts, Plastic Men oder eben auch Batman aufgefallen.
Beim Sammelband Bat-Manga!: The Secret History of Batman in Japan beschränkte sich Kidd nicht darauf die Serie rekonstruiert, übersetzt, maschinengelettert und auf bräunlich schimmernden Papier in japanischer Leserichtung zum Abdruck zu bringen.
Das Buch, von dem es auch noch eine erweiterte Hardcover-Edition gibt, wird garniert mit allerlei Abbildungen von merkwürdigen Titelbildern oder skurrilen japanischen Spielzeugen wie einem Batman-Blech-Maschinengewehr, das nicht wirklich zum Fledermaus-Mann passt. der (aus bitterer Jugenderfahrung) niemals zur Schußwaffe greift.
Sehr viel werkgetreuer aber auch ambitionierter geriet 2001 der Manga Batman: Child of Dreams von Kia Asamiya (Silent Möbius), dessen mehr als 300 Seiten umfassendes Epos getrost als Graphic Novel bezeichnet werden kann.
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