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Harry und Sally

Der Film von Rob Reiner (Die Braut des Prinzen) beginnt genau wie dessen unterschätztes Frühwerk Der Volltreffer als Roadmovie mit zufällig zusammengewürfelten Reisepartnern. Auf einer Autofahrt von Chicago nach New York gehen sich Harry Burns (Billy Crystal) und Sally Albright (Meg Ryan) so ausgiebig auf den Keks, dass sie hoffen sich an ihrem Zielort nie wieder zu begegnen.

Beide beginnen erst einmal ein neues Leben, bevor sie sich im Abstand einiger Jahre immer wieder über den Weg laufen. Nach etlichen angeregten Diskussionen darüber, ob eine platonische Beziehung zwischen Mann und Frau möglich ist, gehen das ganz große Wagnis ein. Harry und Sally versuchen sich an einer tiefen Freundschaft, die den Sex komplett ausklammert.

Der Auslöser für den Film waren Rob Reiners frustrierenden Erfahrungen, als er nach zehn Jahre Ehe als geschiedener Mann wieder in die Dating-Hölle zurückkehren mußte. Die Drehbuchautorin Nora Ephron fand seine Schilderungen so amüsant, dass sie diese zu einem Drehbuch verarbeitete, in das sie auch eigene Erfahrungen und Beobachtungen einfließen ließ.

Crystal und Ryan spielten dann zwei scheinbar nur mit ihrem Privatleben beschäftigte New Yorker mit gut bezahlten Jobs und vielen Macken. Woody Allens Filme – allem voran Der Stadtneurotiker – waren formal und auch inhaltlich ein unverkennbares Vorbild. Man denke nur an die beschwingt von Harry Connick jr.  interpretierten Jazz-Songklassiker und das schön fotografierte New York.

Doch im Gegensatz zu Allens oft ziemlich viel hohles Zeug schwatzenden Protagonisten sind Harry und Sally echte Sympathiegranaten, denen der Zuschauer (ist es tatsächlich noch ein Spoiler?) ein Neujahrs-Happy-End von Herzen gönnt.

Endlich liegt der 1989 entstandene Klassiker auf Blu-ray und zudem auch noch in 4K Ultra HD vor. Die beiden Scheiben stecken in einem schönen 24-seitigen Mediabook mit vielen Fotos und einem äußerst interessanten Essay von Jenny Jecke. Das Bonusmaterial ist – abgesehen vom dem Audiokommentar von Rob Reiner, Nora Ephron und Billy Crystal – bereits von der DVD-Veröffentlichung bekannt: Audiokommentar von Rob Reiner, ein sehr informatives 33-minütiges Making-Of, sieben äußerst sehenswerte nicht verwendete Szenen (7:24 min), Musikvideo “It had to be you“ von Harry Connick jr.  (2:41 min), sowie der deutsche Trailer (2:07 min) und der US-Trailer (2:12 min)

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Die Braut des Prinzen

Mit seiner sensiblen Stephen-King-Verfilmung Stand By Me gelang Rob Reiner 1986 ein großer Erfolg bei Publikum und Kritikern. Bevor Reiner sein Image als Regisseur mit dem richtigen Riecher für Erfolgsfilme durch Harry und Sally oder Eine Frage der Ehre festigen konnte, verwirklichte er ein Projekt, das ihm besonders am Herzen lag.

Die Braut des Prinzen

William Goldman hatte zwar die Drehbücher zu den Klassikern Zwei Banditen, Der Marathon-Mann und Die Unbestechlichen geschrieben, aber an eine Verfilmung seines Märchen-Romans Die Braut des Prinzen (bei uns als Die Brautprinzessin veröffentlicht) traute sich niemand heran. Doch Rob Reiner wagte das zuvor für unmöglich gehaltene, und der relative Misserfolg seiner Adaption schien 1987 allen Skeptikern Recht zu geben.

Die Braut des Prinzen

Die u. a. mit Robin Wright, Peter Falk oder Billy Crystal hervorragend besetzte Mischung aus Märchen, Love Story und Parodie erreichte jedoch im Laufe der nächsten Jahrzehnte im Heimkino ein sehr großes Publikum. Für viele Zuschauer wurde Die Braut des Prinzen zum wichtigsten Film ihres Lebens, was im Rahmen einer Special Edition entsprechend gewürdigt wird.

Die Braut des Prinzen

Ohne Zweifel ist Die Braut des Prinzen liebenswert und clever, doch leider ist der Inszenierung und auch den Darstellern fast immer anzumerken, dass hier gerade etwas Liebenswertes und Cleveres produziert wird. So sehr ich Filme von Rob Reiner, wie sein geniales Frühwerk Der Volltreffer mit dem blutjungen John Cusack oder LBJ – seine 2016 entstandene Filmbiografie mit Woody Harrelson als Lyndon B. Johnson – liebe, bei Die Braut des Prinzen bin ich immer etwas außen vor geblieben…

Die Braut des Prinzen

Die Edition von Turbine Medien enthält den 98-minütigen Hauptfilm auf Blu-ray und 4K, sowie diese Extras: Zwei Audiokommentare von Rob Reiner und Autor William Goldman (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Tonspur mit Soundeffekten und der Filmmusik von Mark Knopfler; Dokus: Wahre Liebe: Das Phänomen „Die Braut des Prinzen“ (30:06 min; HD); Wie Ihr wünscht: Die Geschichte (27:19 min); Die unerzählten Geschichten (9:07 min); Die Kunst des Fechtens (7:09 min); Märchen & Folklore (9:18 min); Märchen & Die Braut des Prinzen (16:44 min); Wunderbares Make-up (11:24 min); Der grausame Pirat Roberts (11:41 min); Cary Elwes Videoaufnahmen (3:57 min); Featurette (1987, 7:48 min),; Making of (1987, 6:55 min); Kinotrailer (USA; Deutschland; International) & TV-Spots

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City Slickers

Der Radio-Manager Mitch (Billy Crystal) steckt mitten in der Midlife-Crisis und seiner Frau fällt auf, dass er sein Lächeln verloren hat. Gemeinsam mit zwei ebenfalls an sich zweifelnden Freunden (Daniel Stern und Bruno Kirby) bucht er einen Abenteuer-Urlaub, bei dem eine Viehherde durch den manchmal immer noch ganz schön wilden Westen getrieben werden soll.

City Slickers

Trotz einiger Albernheiten, sowie der bei einem US-Film unvermeidbaren Entwicklung, innerhalb der sich die Großstädter zwar zunächst aufs Peinlichste blamieren, dann aber doch noch zu Muster-Cowboys werden, ist City Slickers ein sehr sympathischer Film. Nach einem sehr schönen Zeichentrick-Vorspann folgt ein Auftakt im heutigen New York, der sich trotz aller zündenden Pointen recht ernsthaft mit der Midlife-Krise auseinandersetzt.

City Slickers

Dafür, dass der dann folgende Westernteil nicht allzu „marlboro-haft“ geriet, sorgt schon das zerknitterte Gesicht von Jack Palance. Dieser spielt den markigen Treckführer Curly und bekam für seinen selbstironischen Auftritt 1991 völlig verdient einen Oscar für die beste Nebenrolle. Palance freute sich so sehr, dass er sofort einarmige Liegestützen auf der Bühne vorführte.

City Slickers

Es ist erstaunlich, wie gut sich diese sympathische Komödie gehalten hat. Die Balance aus Humor und nachdenklichen Momenten ist perfekt. Die Special Edition von Koch Media ist die perfekte Möglichkeit diesen Film zu genießen. Enthalten ist jetzt auch eine großartige Szene, die seinerzeit unverständlicherweise in der deutschen Kinofassung fehlte: Mitch und seine Freunde reiten durch die Prärie, philosophieren dabei über das Leben und gewinnen die Erkenntnis, dass die schlimmsten Tage des Lebens manchmal zugleich auch die besten sind…

City Slickers

Die Blu-ray der Special Edition von Koch Media enthält neben dem 114-minütigen Hauptfilm, wahlweise mit Audiokommentar von Regisseur Ron Underwood, Billy Crystal und Daniel Stern (ohne deutsche Untertitel) noch diese Extras: “Back in the Saddle“ (Doku von 2008, 28:59 min, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), “Bringin in the Script“ (20:59 min), “A Star is born“ (Bericht über das Kalb Norman, 6:14 min), “The Real City Slickers“ (8:55 min), zwei nicht verwendete Szenen (2:48 min), Deutscher Trailer (2:48 min), zwei US-Trailer (5:48 min) und Galerie mit 88 Bildern und Werbematerialien

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Pierre Richard & Gérard Depardieu

Zwischen 1981 und 1986 drehte Francis Veber drei Komödien mit Gérard Depardieu und Pierre Richard. Da die beiden Darsteller immer ähnliche Rollen (der raue Hüne mit dem goldenen Herzen und der sanfte Trottel) spielten, Vladimir Cosma in allen drei Fällen für sehr einfühlsame Filmmusik sorgte, Depardieu jeweils Kopfnüsse austeilte und zu jedem Werk ein US-Remake gedreht wurde, kann durchaus von einer Trilogie gesprochen werden.

Pierre Richard & Gérard Depardieu

Die erste Zusammenarbeit von Veber, Depardieu und Richard bekam bei uns den unsäglichen Titel Der Hornochse und sein Zugpferd (La Chèvre). Richard verkörpert den totalen Tollpatsch François, der in Begleitung eines bulligen Privatdetektivs (Depardieu) in Mexiko die verschwundene Tochter seines Chefs suchen soll. Er ist die letzte Hoffnung, weil die junge Dame genau wie François das Unglück geradezu anzieht.

Pierre Richard & Gérard Depardieu

Unter dem treffenderen deutschen Titel Ein Tollpatsch kommt selten allein lief der Film im TV in einer besseren Synchronisation, die zum Glück neben der deutlich klamaukigeren deutschen Kinofassung ebenfalls mit auf die Heimkino-Veröffentlichung kam. 1991 entstand das US-Remake Pure Luck – Reine Glückssache mit Danny Glover und Martin Short.

Pierre Richard & Gérard Depardieu

Les Compères, der zweite Film der Trilogie wurde in Deutschland mit Zwei irre Spaßvögel ebenfalls unnötig grell betitelt. Depardieu und Richard werden hier als tatkräftiger Journalist Jean und als depressiver Selbstmordkandidat François von einer ehemaligen Freundin auf die Suche nach ihrem Sohn geschickt. Die verzweifelte Dame hat ihren beiden ehemaligen Liebhabern erzählt, sie wären jeweils der Vater des Jungen. Ivan Reitman drehte 1997 das deutlich weniger komische US-Remake Ein Vater zuviel mit Robin Williams und Billy Crystal.

Pierre Richard & Gérard Depardieu

Zum Abschluss besannen sich die deutschen Titelschmiede und verpassten Les Fugitifs, dem letzten gemeinsamen Werk von Veber, Depardieu und Richard, den fast schon poetischen Titel Die Flüchtigen. Hier ist Depardieu ein gerade aus der Haft entlassender Bankräuber, der wieder auf die gerade Bahn kommen will, dann aber dummerweise in einer Bank von einem verzweifelten Vater (Richard) bei einem ziemlich verunglückten Raub als Geisel genommen wird. Von diesem, dank einiger wirklich berührender Momente, wohl schönsten Werk der Trilogie realisierte Veber himself auch gleich das diesmal ganz passable US-Remake Das Bankentrio mit Nick Nolte und Martin Short.

Pierre Richard & Gérard Depardieu

Francis Veber beackerte auch weiterhin das fruchtbare Feld mit den ungleichen Filmpartnern, etwa in Jaguar mit Jean Reno und Patrick Bruel. Bemerkenswert ist auch Ruby & Quentin, denn hier ist zur Abwechslung einmal Gérard Depardieu (an der Seite von Jean Reno in der Rolle des sanften Trottels) zu sehen. Doch ganz an die Klasse der Trilogie reichten diese Werke nicht mehr heran.

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Die Monster Uni

Den Beweis dafür, dass Fortsetzungen von erfolgreichen Trickfilmen eine durchaus erfreuliche Angelegenheit sein können, hat Pixar mit Toy Story 2 und Toy Story 3 erbracht. Dass Sequels aber auch ganz schön in die Hose gehen können belegte Cars 2 mehr als schlüssig. Dies mag auch der Grund sein warum 12 Jahre nach Die Monster AG nicht erzählt wird wie es weitergeht mit Sulley und Mike, sondern wie sie es schafften die Meister-Erschrecker von Monstropolis zu werden.

Die Monster Uni

Das Story-Gerüst von Die Monster Uni ist konventionell aber es trägt den Film durchaus. Das nur auf dem ersten Blick wirklich erschreckende blauhäutige Ungetüm James P. Sullivan (im Original gesprochen von John Goodman) trifft auf dem Campus der Monster Universität auf den alles andere als furchterregenden einäugigen Mike Glotzkowski (gesprochen von Billy Crystal). Zunächst ist es Hass auf den ersten Blick, doch allerlei widrige Umstände – wie eine gestrenge von Helen Mirren synchronisierte Dekanin – schweißen das Team bei einem Wettbewerb der Studentenvereinigungen schließlich doch noch zusammen…

Die Monster Uni

Das Ergebnis ist keine Katastrophe wie Cars 2 aber auch kein Film, der die Kassenerfolge seiner Vorgänger übertroffen hat. Erst auf DVD und Blu-ray dürfte Die Monster Uni sein 270 Millionen Dollar Budget wieder eingespielt haben. Es gibt zwar allerlei wirklich komische Momente, die Geschichte ist insgesamt halbwegs spannend und natürlich technisch perfekt erzählt. Die Monster Un“ bietet eine nette Wiederbegegnung mit den Figuren und Situationen aus einem sehr viel besseren Film.

Die Monster Uni

PS: Leider ist auch der 6-minütige Pixar-Vorfilm The Blue Umbrella um zwei verliebte Regenschirme auf dem selben mittelprächtigen Niveau wie der Hauptfilm.

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Die Monster AG

Nachdem die beiden genialen Toy Story-Filme und der nicht minder gelungene Insekten- Spaß Das große Krabbeln noch eine gewisse Realitätsnähe hatten, entführt uns der nächste Pixar-Film 2001 komplett in eine Fantasy-Welt. Ist die Idee mit dem Monster-Paralleluniversum aus dem durch Schranktüren in die Kinderzimmer unserer Welt eingedrungen wird, um lebensnotwendige Angst-Energie zu sammeln, wirklich abendfüllend?

Die Monster AG

Zunächst sieht es nicht so aus. Der zottelige Monster-Meister-Erschrecker Sullivan (gesprochen von John Goodman) ist zwar eine ziemlich geniale Figur, aber sein einäugiger Helfer Mike (gesprochen von Billy Crystal) ist doch schon arg gewöhnungsbedürftig. Als Sullivan dann auch noch versehentlich ein kleines Mädchen, dass er Boo nennt, in unsere Welt verschleppt, ist ziemlich schnell klar, dass sich hier eine rührselige Freundschaft entwickeln wird, auch wenn Monster eigentlich Angst vor Kindern haben.

Die Monster AG
Doch ganz plötzlich gewinnt der Film an Fahrt. Aus den wirklich lustigen Gags formt sich eine ebenso abgefahrene wie spannende Geschichte, die in einem irrwitzigen Finale mit ganz vielen Türen endet. Die Animation ist dabei natürlich wieder auf einem unglaublich hohen Niveau, angefangen beim flauschigen, blauen Fell von Sullivan bis hin zu den skurrilen Nebencharakteren, die stilistisch manchmal ein wenig an Freunde von Wallace und Gromit erinnern. Auch der lustige Vorfilm For the Birds mit den Vögeln auf der Telegraphenleitung ist ein einziges Vergnügen.

Die Monster AG

Extras der DVD: Kurzfilm „Mike´s New Car“ (3:36 min) mit Sullivan und Mike; Kurzfilm „For the Birds“ (3:17 min); „Buhs Türenspiel“; Vier zusätzliche Szenen als abgefilmte Storyboardzeichnungen mit Anmoderation (insgesamt 9:20 min), wahlweise mit deutschen Untertiteln; Gags vom Dreh aus dem Nachspann, leider im Vollbild und nicht ganz komplett (3:37 min); Vorschau auf  den nächsten Pixar-Film „Finding Nemo“

Die Monster Uni

2013 entstand mit Die Monster Uni eine mittelprächtige Fortsetzung.

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