Schlagwort-Archive: Woody Harrelson

2012

2009 – Fünf Jahre nach The Day after Tomorrow – ließ Roland Emmerich schon wieder die Welt untergehen, was eigentlich ein Grund zum Gähnen war. Doch die Tatsache, dass er mit 2012 kein ökologisch-korrektes Mahnmal drehte, ist eigentlich auch schon der einzige Nachteil dieses äußerst fidelen Popcorn-Katastrophenfilms.

Die eher alberne Chose mit dem Maya-Kalender, der den Weltuntergang für 2012 prophezeite, ist im weiteren Verlauf der munteren Handlung ebenso unwichtig wie die nicht minder unglaubwürdige Sache mit der plötzlich zum Mikrowellen-Herd mutierenden Sonne, die für Erdbeben und allerlei andere spaßige anzusehende Naturkatastrophen sorgt.

Überraschend für eine Großproduktion wie diese werden die Darsteller nicht völlig unterfordert. John Cusack ist witzig und sympathisch als Science-Fiction-Autor, der die Katastrophe bereits in einem schlecht verkäuflichen Buch voraussah.

Oliver Platt gibt den zynischen Regierungsfuzzi und Danny Glover den Obama-mäßigen US-Präsidenten, während Woody Harrelsons Darstellung eines zotteligen Verschwörungstheoretikers in die Filmgeschichte eingehen dürfte.

Ähnlich wie einst in Emmerichs Independence Day sind die Trickeffekte auch in 2012 nicht auf allerhöchstem ILM-Niveau, aber dafür gibt es reichlich abgefahrene Ideen wie zwei spektakuläre Flugzeugstarts, kurz bevor Los Angeles und Las Vegas buchstäblich im Erdboden versunken sind. Dass hierbei keinerlei Betroffenheit, sondern Spaß und Spannung aufkommen, zeigt wie meisterlich Emmerich das Blockbuster-Genre mittlerweile beherrscht.

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TransSiberian

Nachdem er einen gespenstisch abgemagerten Christian Bale in The Machinist auf einen Höllentrip schickte, war vom Regisseur Brad Anderson (Blood) nicht unbedingt ein relativ gradliniger Thriller zu erwarten, der hauptsächlich in einem Zug spielt. Doch der gebürtige Amerikaner reist für sein Leben gerne und war schwer fasziniert von einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn. Seine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen verarbeitete Anderson zu einem Drehbuch und den Feinschliff lieferte ein weiterer Trip auf der über 9.000 km langen Trasse der längsten Bahnstrecke der Welt.

Jessie (Emily Mortimer) ist mit ihrem Mann Roy (Woody Harrelson) nach China zu einem kirchlichen Hilfsprojekt geflogen. Da Roy ein absoluter Eisenbahnfreak ist, tritt das amerikanische Pärchen die Rückreise per Bahn an. Im Zug lernen sie die den Spanier Carlos und seine amerikanische Freundin Abby. Dieser betätigt sich als Drogenschmuggler und versteckt seine Ware im Gepäck von Jessie. Dies ruft den russischen Polizist Grinko (Ben Kingsley) auf den Plan, der sehr viel gefährlicher ist als seine freundliche Fassade vermuten lässt.  

Anderson gelang ein äußerst atmosphärischer Thriller, der ganz nebenbei auch noch interessante Psychogramme seine Hauptfiguren abliefert. Während Woody Harrelson seine ungewohnte Rolle als religiös bewegter Sonnyboy problemlos wuppt und Ben Kingsley den schon aus Sexy Beast bekannten Wolf im Schafspelz spielt, hat die aparte Britin Emily Mortimer (Match Point, Mary Poppins´Rückkehr) zweifelsohne den interessantesten Part. Wir erfahren nach und nach, dass Jessie vor ihrer Hochzeit mit dem gutmütigen Roy ein wildes, böses Mädchen war und daher den Annäherungsversuchen des feurigen Carlos (Eduardo Noriega) nicht völlig abgeneigt ist. 

Der Film fasziniert vor allem in den Szenen an Bord der Transsibirischen Eisenbahn, die Erinnerungen an die Hitchcock-Klassiker Eine Dame verschwindet oder Der Fremde im Zug wecken. Daher ist es fast etwas schade, dass die Geschichte durch ein paar Landgänge in russische Winterwelten sowie ein übertrieben knalliges Finale unnötig aufgemotzt wurde.

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Die Braut des Prinzen

Mit seiner sensiblen Stephen-King-Verfilmung Stand By Me gelang Rob Reiner 1986 ein großer Erfolg bei Publikum und Kritikern. Bevor Reiner sein Image als Regisseur mit dem richtigen Riecher für Erfolgsfilme durch Harry und Sally oder Eine Frage der Ehre festigen konnte, verwirklichte er ein Projekt, das ihm besonders am Herzen lag.

Die Braut des Prinzen

William Goldman hatte zwar die Drehbücher zu den Klassikern Zwei Banditen, Der Marathon-Mann und Die Unbestechlichen geschrieben, aber an eine Verfilmung seines Märchen-Romans Die Braut des Prinzen (bei uns als Die Brautprinzessin veröffentlicht) traute sich niemand heran. Doch Rob Reiner wagte das zuvor für unmöglich gehaltene, und der relative Misserfolg seiner Adaption schien 1987 allen Skeptikern Recht zu geben.

Die Braut des Prinzen

Die u. a. mit Robin Wright, Peter Falk oder Billy Crystal hervorragend besetzte Mischung aus Märchen, Love Story und Parodie erreichte jedoch im Laufe der nächsten Jahrzehnte im Heimkino ein sehr großes Publikum. Für viele Zuschauer wurde Die Braut des Prinzen zum wichtigsten Film ihres Lebens, was im Rahmen einer Special Edition entsprechend gewürdigt wird.

Die Braut des Prinzen

Ohne Zweifel ist Die Braut des Prinzen liebenswert und clever, doch leider ist der Inszenierung und auch den Darstellern fast immer anzumerken, dass hier gerade etwas Liebenswertes und Cleveres produziert wird. So sehr ich Filme von Rob Reiner, wie sein geniales Frühwerk Der Volltreffer mit dem blutjungen John Cusack oder LBJ – seine 2016 entstandene Filmbiografie mit Woody Harrelson als Lyndon B. Johnson – liebe, bei Die Braut des Prinzen bin ich immer etwas außen vor geblieben…

Die Braut des Prinzen

Die Edition von Turbine Medien enthält den 98-minütigen Hauptfilm auf Blu-ray und 4K, sowie diese Extras: Zwei Audiokommentare von Rob Reiner und Autor William Goldman (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Tonspur mit Soundeffekten und der Filmmusik von Mark Knopfler; Dokus: Wahre Liebe: Das Phänomen „Die Braut des Prinzen“ (30:06 min; HD); Wie Ihr wünscht: Die Geschichte (27:19 min); Die unerzählten Geschichten (9:07 min); Die Kunst des Fechtens (7:09 min); Märchen & Folklore (9:18 min); Märchen & Die Braut des Prinzen (16:44 min); Wunderbares Make-up (11:24 min); Der grausame Pirat Roberts (11:41 min); Cary Elwes Videoaufnahmen (3:57 min); Featurette (1987, 7:48 min),; Making of (1987, 6:55 min); Kinotrailer (USA; Deutschland; International) & TV-Spots

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Midway – Für die Freiheit

Roland Emmerich (Independent Day, White House Down) plante bereits seit über 20 Jahren einen Film über die Schlacht um Midway, die für den Ausgang des Zweiten Weltkriegs entscheidend war . Im Gegensatz zu Michael Bay, der 2001 mit Pearl Harbor vor dem Hintergrund des ersten japanischen Angriffs auf die USA ein Melodram inszenierte, wollte Emmerich sich an den tatsächlichen Ereignissen orientieren.

Midway - Für die Freiheit

Doch bereits 1976 entstand mit Schlacht um Midway ein beeindruckender Film über die Kämpfe im Pazifik, der sogar in Japan zum Hit wurde. Beeindruckend war die Star-Besetzung mit Henry Fonda, Charlton Heston, James Coburn, Robert Mitchum, Robert Wagner und Glenn Ford, die teilweise noch selbst an den Fronten des Zweiten Weltkriegs gedient hatten. Mit der Zwangsinternierung von aus Japan stammenden US-Bürgern wurde zudem auch noch ein düsteres Kapitel des Krieges angesprochen und anstelle von Trickeffekten kamen meist echte Aufnahmen aus dem Krieg zum Einsatz, was erstaunlich gut funktionierte.

Midway - Für die Freiheit

Auch Emmerichs Film ist mit Dennis Quaid, Aaron Eckhart und Woody Harrelson auf der Kommando-Ebene recht prominent besetzt. Doch die Darsteller der Frontkämpfer verblassen dagegen und schaffen es kaum Interesse am Schicksal ihrer Charaktere zu erwecken. Hinzu kommen noch Spezialeffekte, die allzu künstlich wirken und nicht wirklich vermitteln, was es bedeutet im Kampfeinsatz zu sein.

Midway - Für die Freiheit

Doch genau wie der Midway-Film von 1976 geht auch Emmerich respektvoll mit den japanischen Militärs um. Außerdem bemüht er sich – vor allem am Ende des Films – über die Handlung hinaus Fakten und Zusammenhänge zu vermitteln. Das Resultat ist kein weiterer dummer Kriegsfilm, doch anders als bei seinen eskapistischen Katastrophen-Spektakeln gelingt es Emmerich diesmal leider kaum, den Zuschauer mitten hinein ins Geschehen zu versetzen.

Midway - Für die Freiheit

Die Blu-ray von Universum Film enthält neben dem 139-minütigen Hauptfilm, wahlweise mit Audiokommentar von Roland Emmerich (wie alle Extras ohne deutsche Untertitel) noch diese Extras: Getting it Right: The Making of MIDWAY (14:15), The Men of MIDWAY (12:23 min), Roland Emmerich: Man on a Mission (4:56 min), Turning Point: The Legacy of Midway (14:59 min), Joe Rochefort: Breaking the Japanese Code (6:13 min), We Met at Midway: Two Survivors Remember (9:28 min) und zwei deutsche Trailer

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Zombieland: Doppelt hält besser

Nach 10 Jahren kehrt Ruben Fleischer zu jenem sympathischen Quartett zurück, dem es gelungen es ist, e sich inmitten der Zombie-Apokalypse halbwegs gemütlich zu machen. Am Anfang des Films beziehen der streng nach Regeln lebende Nerd Columbus (Jesse Eisenberg), der wild auf alles draufschlagende Talahassee (Woody Harrelson), sowie die Schwestern Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Kathleen Breslin) einen komfortablen neuen Wohnsitz. Doch bald wird es ihnen zu langweilig im Weißen Haus…

Zombieland: Doppelt hält besser

Als erstes verlassen die Damen das warme Nest, da es zwischen Wichita und Columbus kriselt. Als sie ihnen hinterherreisen, treffen Columbus und Talahassee auf ihre Doppelgänger. Little Rock gerät an einen Pazifisten, der sie zu einer Hippie-Kommune bringt, deren Bewohner versuchen sich gewaltlos in Zombieland zu behaupten, Das kann natürlich nicht lange gut gehen…

Zombieland: Doppelt hält besser

In der von Rosario Dawson (Sin City) verkörperten Amazone Nevada findet Talahassee eine Seelenpartnerin, die ebenfalls auf Elvis steht. Ruben Fleischer lässt uns mit dieser – bis zum gar nicht so bitteren Ende (unbedingt den Nachspann ansehen!) – von wilder Fantasie getriebenen konsequenten Fortsetzung völlig vergessen, dass er auch für den unsäglichen Marvel-Film Venom verantwortlich war.

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Solo: A Star Wars Story

Fast schon wie vom Disney-Fließband produziert folgte bereits fünf Monate nach Episode VIII ein weiterer Beitrag zum Star Wars Universum. Um die Wartezeit zwischen den mit römischen Ziffern durchnummerierten Fortsetzungen der großen Saga zu verkürzen folgt nach Rogue One eine weitere Fußnote (bzw. Star Wars Story) zu den allseits bekannten galaktischen Ereignissen.

Solo: A Star Wars Story

Diesmal wird nicht erklärt, wie die Rebellen in den Besitz der Todesstern-Pläne kamen, sondern es werden einige gar nicht so drängende Fragen zur Herkunft der beliebtesten (und mittlerweile leider verstorbenen) Lucasfilm-Figur beantwortet. Wer schon immer mal wissen wollte, woher Han Solo seinen Millennium Falken, seinen Wookie und seinen Nachnamen hat, der sitzt im richtigen Film (Wer etwas über die Herkunft dieses in letzter Star-Wars-Zeit sehr präsenten goldenen Würfel-Kettchens erfahren möchte, schaut leider in die Röhre).

Solo: A Star Wars Story

Da in der Hauptrolle kein auf jung gepixelter Harrison Ford zu sehen ist, steht und fällt das Unternehmen natürlich mit dem Hauptdarsteller. Alden Ehrenreich spielte in Hail Caesar! glaubhaft den singenden Cowboy Hobie Doyle. Seine Ausstrahlung eines Stars aus der Glanzzeit Hollywoods passt recht gut zum noch jugendlichen Draufgänger Han Solo (Bemerkenswert ist auch die deutsche Synchronstimme von Florian Clyde, die wie eine junge Version von Han Solos „Originalstimme“ Wolfgang Pampel klingt).

Solo: A Star Wars Story

Regie-Routinier Ron Howard (Rush – Alles für den Sieg, Frost/Nixon), der das ursprünglich vorgesehene Duo Phil Lord und Christopher Miller (The Lego Movie) ersetzte, tat gut daran rund um Ehrenreich ein Ensemble bewährter (und beliebter Darsteller) zu formieren. Allen voran den immer zuverlässigen Woody Harrelson als nicht ganz astreiner Mentor Tobias Beckett und Paul Bettany als Oligarch Dryden Vos. Immer wieder gern gesehen ist Game of Thrones Prinzessin Emelia Clarke, die sowohl Terminator als auch Ein ganzes halbes Jahr kann und als Herzensdame von Han Solo überzeugt.

Solo: A Star Wars Story

Das Resultat dürfte die Fans nicht so sehr spalten (und überraschen) wie Rogue One oder Episode VIII. Die Einspielergebnisse von unter 400 Millionen Dollar blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück und weitere Star Wars Stories sind erst einmal nicht mehr vorgesehen.

Solo: A Star Wars Story
© 2018 & TM Lucasfilm LTD

Die Blu-ray-Edition enthält neben dem 135-minütigen Film auf einer zweiten Scheibe umfangreiches Bonusmaterial: Regisseur & Darsteller am runden Tisch (21:44 min, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Kasdan und Kasdan (7:50 min); Redesign des Millennium Falken (5:36 min); Flucht von Corellia (9:59 min); Der Zugüberfall (14:30 min); Team Chewie (5:41 min); Wie man Droide wird (5:06 min): L3-37; Gauner, Droiden, Kreaturen und Kartenspiele (8:02 min); In den Mahlstrom: Der Kossal-Flug (8:28 min); 8 zusätzliche Szenen (15:13 min)

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A Scanner Darkly

Mit Keanu Reeves, Winona Ryder, Woody Harrelson und Robert Downey Jr. hatte der Regisseur Richard Linklater (Before Sunset, School of Rock) eine beeindruckende Besetzung beisammen als er den Philip-K.-Dick-Roman A Scanner Darkly (deutscher Titel Der dunkle Schirm) verfilmte.

A Scanner Darkly

Doch im Kino waren nicht die Filmaufnahmen von Reeves & Co. zu sehen. Genau wie schon zuvor bei Waking Life ließ Linklater die Aufnahmen durch eine Spezialsoftware in einen ultrarealistischen Zeichentrickfilm umwandeln.

A Scanner Darkly

Dies kommt besonders gut zur Geltung beim so genannten “Jedermann-Anzug“ den der süchtige Drogenfahnder Fred trägt, wenn er nicht erkannt werden will. Durch diesen Tarnanzug wechselt ständig die Kleidung, Gesichtsform und Frisur des Trägers.

A Scanner Darkly

Doch ansonsten geizt die Geschichte (ganz im Gegensatz zur Dick-Verfilmung Blade Runner) eher mit Science-Fiction-Elementen und der besondere Reiz entsteht eher durch die künstlerische Verfremdung von bekannten Gesichtern und Umgebungen.

A Scanner Darkly

Genau wie zuvor schon beim ähnlich opulenten Trickfilm “Renaissance“ können die beeindruckenden Bilder aus A Scanner Darkly dank eines Comic-Buchs noch einmal in aller Ruhe betrachtet werden und zudem noch einige Unklarheiten in der nicht ganz unkomplizierten Geschichte beseitigt werden.

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Daniel Clowes: Wilson

Im Klappentext dieses schön aufgemachten Albums ist zu lesen, Wilson sei die erste Graphic Novel von Daniel Clowes (Mister Wonderful), dessen Ghost World mit Steve Buscemi und der jungen Scarlett Johansson recht kultig verfilmt wurde .Doch zunächst sieht es so aus, als wenn es sich um eine Sammlung mit in verschiedenen Stilen gezeichneten Gag-Einseiter handelt, die alle um einen “Angeber ohne Selbstwahrnehmung“ (Clowes über Wilson) kreisen.

Daniel Clowes: Wilson

Schon der Gagstrip auf der Umschlagsrückseite in dem Wilson darüber klagt, dass es in den Buchhandlungen so viele Bücher über Abraham Lincoln (“Er trug einen Zylinder und befreite die Sklaven – wir haben´s kapiert!“) und kein einziges Buch über ihn gibt (“Bin ich so ein schrecklicher Mensch!, kein Wunder das die Buchläden pleite gehen!“), bringt den Charakter der Hauptfigur gut auf den Punkt.

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Wohl jeder kennt jemanden wie Wilson, der immer nur über sich selber redet und seine Mitmenschen kaum zu Wort kommen lässt. Im wirklichen Leben meidet man solche Typen, während die egozentrischen Eskapaden von Wilson bei Clowes durchaus amüsant sind und der Leser sich manchmal gar dabei ertappt schon ähnlich abwegige Gedankengebäude wie Wilson errichtet zu haben.

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Nach und nach setzen sich Clowes wechselweise sehr realistisch, äußerst reduziert oder im Funny-Style gezeichneten Einzelseiten, die an die Sonntagsseiten klassischer Comics erinnern, zu etwas Größerem zusammen. Clowes gelingt das Kunststück durch eine Ansammlung von für sich betrachtet recht komischen Gags eine mitreißende fast schon epische Geschichte mit ganz schön bitteren und tragischen Untertönen zu erzählen.

Daniel Clowes: Wilson

Wilson erschien 2012 auch als Hardcoverband in der Reihe Süddeutsche Zeitung Bibliothek – Graphic Novels.

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