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2012

2009 – Fünf Jahre nach The Day after Tomorrow – ließ Roland Emmerich schon wieder die Welt untergehen, was eigentlich ein Grund zum Gähnen war. Doch die Tatsache, dass er mit 2012 kein ökologisch-korrektes Mahnmal drehte, ist eigentlich auch schon der einzige Nachteil dieses äußerst fidelen Popcorn-Katastrophenfilms.

Die eher alberne Chose mit dem Maya-Kalender, der den Weltuntergang für 2012 prophezeite, ist im weiteren Verlauf der munteren Handlung ebenso unwichtig wie die nicht minder unglaubwürdige Sache mit der plötzlich zum Mikrowellen-Herd mutierenden Sonne, die für Erdbeben und allerlei andere spaßige anzusehende Naturkatastrophen sorgt.

Überraschend für eine Großproduktion wie diese werden die Darsteller nicht völlig unterfordert. John Cusack ist witzig und sympathisch als Science-Fiction-Autor, der die Katastrophe bereits in einem schlecht verkäuflichen Buch voraussah.

Oliver Platt gibt den zynischen Regierungsfuzzi und Danny Glover den Obama-mäßigen US-Präsidenten, während Woody Harrelsons Darstellung eines zotteligen Verschwörungstheoretikers in die Filmgeschichte eingehen dürfte.

Ähnlich wie einst in Emmerichs Independence Day sind die Trickeffekte auch in 2012 nicht auf allerhöchstem ILM-Niveau, aber dafür gibt es reichlich abgefahrene Ideen wie zwei spektakuläre Flugzeugstarts, kurz bevor Los Angeles und Las Vegas buchstäblich im Erdboden versunken sind. Dass hierbei keinerlei Betroffenheit, sondern Spaß und Spannung aufkommen, zeigt wie meisterlich Emmerich das Blockbuster-Genre mittlerweile beherrscht.

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Pierre Richard & Gérard Depardieu

Zwischen 1981 und 1986 drehte Francis Veber drei Komödien mit Gérard Depardieu und Pierre Richard. Da die beiden Darsteller immer ähnliche Rollen (der raue Hüne mit dem goldenen Herzen und der sanfte Trottel) spielten, Vladimir Cosma in allen drei Fällen für sehr einfühlsame Filmmusik sorgte, Depardieu jeweils Kopfnüsse austeilte und zu jedem Werk ein US-Remake gedreht wurde, kann durchaus von einer Trilogie gesprochen werden.

Pierre Richard & Gérard Depardieu

Die erste Zusammenarbeit von Veber, Depardieu und Richard bekam bei uns den unsäglichen Titel Der Hornochse und sein Zugpferd (La Chèvre). Richard verkörpert den totalen Tollpatsch François, der in Begleitung eines bulligen Privatdetektivs (Depardieu) in Mexiko die verschwundene Tochter seines Chefs suchen soll. Er ist die letzte Hoffnung, weil die junge Dame genau wie François das Unglück geradezu anzieht.

Pierre Richard & Gérard Depardieu

Unter dem treffenderen deutschen Titel Ein Tollpatsch kommt selten allein lief der Film im TV in einer besseren Synchronisation, die zum Glück neben der deutlich klamaukigeren deutschen Kinofassung ebenfalls mit auf die Heimkino-Veröffentlichung kam. 1991 entstand das US-Remake Pure Luck – Reine Glückssache mit Danny Glover und Martin Short.

Pierre Richard & Gérard Depardieu

Les Compères, der zweite Film der Trilogie wurde in Deutschland mit Zwei irre Spaßvögel ebenfalls unnötig grell betitelt. Depardieu und Richard werden hier als tatkräftiger Journalist Jean und als depressiver Selbstmordkandidat François von einer ehemaligen Freundin auf die Suche nach ihrem Sohn geschickt. Die verzweifelte Dame hat ihren beiden ehemaligen Liebhabern erzählt, sie wären jeweils der Vater des Jungen. Ivan Reitman drehte 1997 das deutlich weniger komische US-Remake Ein Vater zuviel mit Robin Williams und Billy Crystal.

Pierre Richard & Gérard Depardieu

Zum Abschluss besannen sich die deutschen Titelschmiede und verpassten Les Fugitifs, dem letzten gemeinsamen Werk von Veber, Depardieu und Richard, den fast schon poetischen Titel Die Flüchtigen. Hier ist Depardieu ein gerade aus der Haft entlassender Bankräuber, der wieder auf die gerade Bahn kommen will, dann aber dummerweise in einer Bank von einem verzweifelten Vater (Richard) bei einem ziemlich verunglückten Raub als Geisel genommen wird. Von diesem, dank einiger wirklich berührender Momente, wohl schönsten Werk der Trilogie realisierte Veber himself auch gleich das diesmal ganz passable US-Remake Das Bankentrio mit Nick Nolte und Martin Short.

Pierre Richard & Gérard Depardieu

Francis Veber beackerte auch weiterhin das fruchtbare Feld mit den ungleichen Filmpartnern, etwa in Jaguar mit Jean Reno und Patrick Bruel. Bemerkenswert ist auch Ruby & Quentin, denn hier ist zur Abwechslung einmal Gérard Depardieu (an der Seite von Jean Reno in der Rolle des sanften Trottels) zu sehen. Doch ganz an die Klasse der Trilogie reichten diese Werke nicht mehr heran.

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Ein Gauner & Gentleman

Dem mittlerweile 83-jährigen Robert Redford fällt es nicht ganz leicht Abschied vom Job als Filmstar zu nehmen. Sein möglicherweise letzter Kinofilm ist ganz gewiss nicht sein bester, aber es ist erstaunlich unpeinlich Redford dabei zuzusehen, wie er nicht zum ersten Mal einen charmanten Ganoven spielt, der immer noch Glück bei den Frauen hat.

Ein Gauner & Gentleman

Basierend auf der Biografie von Forrest Tucker zeigt sich der Film weniger an dessen “Karriere“ als Escape Artist interessiert, dem es 18-mal gelang aus Haftanstalten auszubrechen. Im Zentrum steht Redford als sanfter Bankräuber, der seine Geld-Forderungen per Zettel oder mit einem Lächeln zum Ausdruck bringt und beruhigend auf seine Opfer einredet.

Ein Gauner & Gentleman

Ein Gauner & Gentleman (viel schönerer Originaltitel: The Old Man & the Gun) ist keine One-Man-Show und profitiert von den Leistungen aller Mitwirkenden. Der Zuschauer erfährt auch einiges über das Familienleben des von Casey Affleck gespielten Polizisten, der dem Täter und dessen markant von Tom Waits und Danny Glover verkörperten Komplizen auf der Spur ist. Recht entspannt entwickelt sich gleichzeitig auch noch eine glaubhaft von Redford und Sissy Spacek auf die Leinwand gezauberte Romanze.

Ein Gauner & Gentleman

Genau wie im als Vorlage dienenden Comic-Klassiker von Alan Moore und Dave Gibbons ist auch in der Welt der HBO-Serie Watchmen Robert Redford seit 1993 durchgehend US-Präsident, doch leider nur zweimal kurz auf Fotos zu sehen.

Ein Gauner & Gentleman

Die Blu-ray von Universum Film enthält neben dem 93-minütigen Hauptfilm noch (wahlweise deutsch untertitelte) Interviews mit Robert Redford (8:18 min), Casey Affleck (7:45 min), Sissy Spacek (3:25 min) und Danny Glover (10:31 min)

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