Archiv der Kategorie: BUCH

Lesenswerte Bücher

John Grisham: Bestechung

Die ledige Anwältin Lacy Stoltz arbeitet in Florida bei einer unterbudgetierten Rechtsaufsichtsbehörde, die die dortigen Justiz-Organe kontrollieren soll. Ein etwas zweifelhafter Informant behauptet Beweise dafür zu haben, dass eine Richterin auf der Lohnliste einer geheimnisvollen kriminellen Organisation steht…

John Grisham: Bestechung

Bisher konnte John Grisham mich immer fesseln. Seine Hauptcharaktere waren grundsympathisch, und ich hoffte stets, dass sie das in seinen Justiz-Romanen beschriebene Geschehen halbwegs unbeschadet überleben. Die Milieu-Beschreibungen des ehemaligen Anwalts waren zudem immer sehr plastisch. Nicht zu unterschätzen ist dabei auch Grishams Fähigkeit Restaurant-Besuche so zu beschreiben, dass dem Leser das Wasser im Munde zusammenläuft…

Obwohl einige Nebencharaktere über interessante Macken verfügen und Schauplätze, wie ein von Indianern betriebenes Casino, als Bühne für ein spannendes Geschehen getaugt hätten, plätschert Bestechung ziemlich vorhersehbar dahin. Schade, doch John Grisham erreichte in seinem nächsten Roman Forderung wieder die alte Höchstform.

Nachdem er zuvor in Der Polizist den Anwalt Jake Brigance aus seinem 1989 entstandenen Erstlingswerk Die Jury zurückkehren ließ, machte er in Der Verdächtige Lacy Stoltz erneut zur Hauptfigur eines Romans.

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Stephen King: Der Anschlag

Die Idee ist nicht neu, was nicht nur daran liegt, dass Stephen King sie bereits Anfang der 70er Jahre vor seinem Durchbruch mit dem Roman “Carrie“ hatte. Wie wäre es, wenn jemand ins Jahr 1963 zurückreisen würde, um zu versuchen die Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy zu verhindern? Doch seinerzeit sah sich der noch hauptberuflich als Lehrer tätige King außerstande die nötigen Recherchen zu bewältigen und knapp 10 Jahre nach dem Tode von JFK war außerdem “die Wunde noch zu tief“. Doch mittlerweile hatte Stephen King die Zeit und das nötige Kleingeld zur Recherche. In knapp zwei Jahren schrieb er ein Buch, das ihm fast so voluminös geriet wie sein vorheriger Roman “Die Arena“, dessen Entstehungsgeschichte ebenfalls bis in die Siebziger Jahre zurückreicht.

Stephen King: Der Anschlag

Hauptfigur von “Der Anschlag“ ist der frisch geschiedene Lehrer Jake Epping, der zufällig eine Tür entdeckt, die eine Pforte zum 9. September 1958 ist. Epping beschließt fünf Jahre in der Vergangenheit zu bleiben um ein paar ihm bekannte Tragödien (einen Jagdunfall und ein Familienmassaker) zu vereiteln sowie schließlich die höchstwahrscheinlich durch Lee Harvey Oswald begangene Erschießung des Präsidenten zu verhindern. Dabei trifft Epping (thematisch nur bedingt passend) auf ein paar Figuren aus Stephen Kings wohl besten Werk “Es“ und erfährt, dass sich die Vergangenheit nur höchst ungern ändern lässt. Epping lernt aber auch die Lehrerin Sadie kennen und denkt darüber nach, sich in ein glückliches Privatleben zurückzuziehen…

Stephen King: Der Anschlag

In seinem 40.Roman verwendet King kaum Horror-Elemente und so wenig Science Fiction wie möglich. Stattdessen betritt er allerlei Neuland. Ihm gelingt nicht nur ein spannender Polit-Thriller, sondern auch eine ergreifende Liebesgeschichte mit einem wirklich zu Herzen gehenden großen Finale, sowie zugleich eine einfühlsame weil sehr ausführliche Rekonstruktion jener scheinbar heilen 60er Jahre Welt, die zugleich aber auch verklemmt und rassistisch war. In einem kurzen aber prägnanten Kapitel bringt er letzteres auf den Punkt, in dem er Toilettenanlage einer Südstaaten-Tankstellen beschreibt, die aus einer Tür für Männer, einer Tür für Frauen und einem Wegweiser für Schwarze besteht, der dieser in eine Wildnis mit giftigen Efeu schickt.

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Jack Ketchum: Scar

Seit ich seinen verstörenden Roman Evil gelesen habe, folge ich Jack Ketchum überall hin und wurde nie enttäuscht. Den Schriftsteller als Horror-Autor zu klassifizieren greift viel zu kurz. Vielmehr beschäftigt sich Ketchum in seinen schnörkellos zu Papier gebrachten Geschichten mit menschlichen Abgründen. Was in unseren Köpfen lauert, ist sehr viel erschreckender, als jeder Vampir, Werwolf oder Zombie.

Jack Ketchum: Scar

Unter dem Label Heyne Hardcore wurden nach und nach eine ganze Reihe von teilweise schon etwas älteren, aber niemals betagt wirkenden, Romane von Ketchum wie Lebendig veröffentlicht. Scar heißt im Original The Secret Life of Soul und ist das neuste (2016 erschienene) Buch von Ketchum. Genau wie schon bei Beuterausch fungierte auch hier der Regisseur Lucky McKee (May – Die Schneiderin des Todes) als Co-Autor.

Jack Ketchum: Scar

Das Resultat ist kein Hardcore, sondern eher ein Mainstream-kompatibler Grusel-Thriller im Stile von Stephen King, der Scar auf dem Backcover als einen “verdammt guten Roman“ klassifiziert. Die “herzergreifende Geschichte über ein Mädchen und ihren Hund“ (King) hat in der Tat ihre Stärken. Im Zentrum steht die kleine Delia Cross, die von ihrer ehrgeizigen Mutter Pat zu einem TV-Star aufgebaut wurde. Doch kurz vor dem großen Durchbruch kommt es zur Katastrophe. Das Gesicht der einst wunderhübschen Delia wird durch Brandwunden völlig entstellt. Pat lässt sich dadurch jedoch nicht stoppen, sondern vermarktet ihre Tochter rücksichtslos weiter…

Jack Ketchum: Lebendig

Scar ist in seinen medienkritischen, fast schon satirischen, Momenten wirklich sehr gut gelungen. Weniger gut kommen die kursiv gesetzten Einschübe, die die auch geistige Verbundenheit zwischen Delia und ihrem Hund Caity verdeutlichen sollen. Das eine eher konventionelle Geschichte, über eine nur scheinbar heile Familie recht konventionell erzählende Buch wird zum Ende hin doch noch – man möchte fast schon sagen “Ketchum-mäßig“ – böse. Das ist alles nicht schlecht, aber demnächst hätte ich es gerne wieder etwas heftiger, nicht nur, damit das Label Hardcore auch passt.

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Jack Ketchum: Beuterausch

Der erfolgreiche Anwalt Christopher Cleek scheint ein Familienvater wie aus dem Bilderbuch zu sein, doch er bemüht sich so abgelegen wie möglich zu wohnen. Daher kauft er die Häuser und das Land seiner Nachbarn auf. Chris möchte ungestört über seine fünfköpfige Familie herrschen und dass seine 16-jährige Tochter Peggy ein Kind von ihm erwartet, ist noch das geringste Vergehen des umsichtigen Sadisten. Doch bei einem Jagdausflug gerät Cleek an eine Gegnerin, die ihm mehr als gewachsen ist. Er trifft auf eine große, kräftige, völlig verwilderte Frau, die er einfängt und in seinen Hobbykeller sperrt. Seine “Beute“ dreht jedoch recht rasch den Spieß um und Chris verliert mehr als eine Fingerkuppe…

Jack Ketchum: Beuterausch

Jack Ketchum verfasste dies Buch gemeinsam mit dem Regisseur Lucky McKee (“May – Die Schneiderin des Todes“) der es zugleich auch unter dem Originaltitel „The Woman“ verfilmte. Zunächst entsteht der Eindruck, dass hier einfach – ohne allzu viel neue Ideen hinzuzufügen – zwei von Ketchums literarischen Hauptmotiven in einen Roman gepackt wurden. Jack Ketchums stärkstes Buch ist zweifelsohne “Evil“. Aus der Sicht eines zu lange untätigen Beobachters wird von einer durchgedrehten Mutter erzählt, die ihre Pflegetochter in den Keller sperrt um diese von ihren Söhnen quälen und vergewaltigen zu lassen. Jack Ketchums erfolgreichstes Bucht ist zweifelsohne “Beutezeit“, denn es wurde fortgesetzt und verfilmt. Hier beschreibt er äußerst detailreich die Gebräuche einer Kannibalensippe, die mordend durch die US-Provinz zieht.

Jack Ketchum: Beuterausch

Wenn Ketchum gemeinsam mit McKee ein Mitglied dieser Kannibalengruppe in einen Keller sperrt, dann ist das Resultat überraschenderweise weniger ein Crossover aus “Evil“ und “Beutezeit“, sondern eine weiterere erschreckend real anmutende Bestandsaufnahme des Zustands der (US-) Zivilisation. Kontrollfreaks, die an Christopher Cleek erinnern, dürfte jeder kennen und was diese in ihrem Hobbykeller treiben möchte wohl kaum jemand wissen. Demgegenüber erscheint eine Kannibalin, die das “Fressen oder Gefressen werden“ tatsächlich auslebt, fast schon hochmoralisch. Das knallharte Ende des Buches, das in einem Epilog noch erschreckend viel weiter ausgemalt wird, wirkt dann fast schon befreiend.

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Joe Hill: Blind

Joe Hill eröffnete sein Buch mit der Widmung „Für meinen Vater. Er ist einer von den Guten.“ Wer diese Auffassung teilt dürfte von Blind (der sehr viel besser passende Originaltitel ist, basierend auf einem Nirvana-Song Heart-Shaped Box) nicht enttäuscht werden. Der Autor heißt mit vollem Namen Joseph Hillstrom King. Der zugehörige Vater hört auf den Vornamen Stephen und ist bekannt für seine Horror-Romane wie Brennen muss Salem, The Stand oder Shining.

Joe Hill: Blind

Auch Joe Hill erzählt in seinem ersten Roman eine Gruselgeschichte. Nachdem seine Bandkollegen nicht mehr am Leben sind, lebt der Heavy-Metal-Star Judas Coyne im Vorruhestand. Seine alten Gewohnheiten hat er jedoch nicht aufgegeben. Judas unterhält Kurzbeziehungen zu haufenweise blutjungen Gruftie-Girls, die er der Übersicht halber einfach nach dem Bundesstaat aus denen sie stammen benennt. Außerdem umgibt er sich mit allerlei perversen Gegenständen.

Er kann daher nicht widerstehen als ein Internet-Auktionshaus (Hill beteuert mindestens dreimal, dass es sich nicht um ebay handelt) einen Geist anbietet. Judas erhält kurz darauf eine herzförmige Kiste in der sich ein alter Anzug und der besagte Geist befinden. Dieser gehört dem nach Rache dürstenden Stiefvater von einer der Kurzbeziehungen des Alt-Rockers. Dieses von Judas nur “Florida“ genannte Mädchen hat, nachdem er ihr den Laufpass gab, Selbstmord begangen…

Joe Hill: Blind

Hill macht seinem Papa wahrhaft keine Schande. Ganz im Gegenteil, denn während viele der letzten Romane von Stephen King etwas langatmig gerieten, schreibt Joe Hill (auch in der Comicserie Locke & Key) so mitreißend wie sein Vater am Anfang seiner Karriere. Die spannende Geschichte und die glaubhaften Charaktere (die erst sehr langsam sympathischer werden) zwingen zu einem schnellen Lesetempo und sogar dazu an Geister zu glauben.

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Heinz Strunk: Jürgen

Nachdem er in Der goldene Handschuh sehr drastisch die Lebensumstände des Frauenmörders Fritz Honka, aber auch dessen nicht weniger brutales Umfeld in St. Pauli, schilderte, glaubten viele Rezensenten Heinz Strunk sei in den Regionen der Hochkultur angekommen. Daher herrschte Verwirrung bis Verärgerung als Strunk mit Jürgen dorthin zurückkehrte, wo er mit Fleisch ist mein Gemüse oder Fleckenteufel herkam.

Heinz Strunk: Jürgen

Trotz seines humorigen Grundtons mit Wortspielen und lustigen Anekdoten, erzählt Strunk auch in Jürgen eine ganz schön finstere Geschichte. Die Hauptfigur Jürgen Dose lebt zusammen mit seiner pflegebedürftigen Mutter, die er jeden Morgen mit Handschlag begrüßt. Er geht einem öden Job als Pförtner nach und jagt dem anderen Geschlecht hinterher. Hierbei hätte er vielleicht gar nicht so schlechte Chancen, wenn er seine Aufreißversuche nicht immer wieder gemeinsam mit seinem sozial völlig inkompetenten Kumpel Bernd Würmer unternehmen würde.

Heinz Strunk: Jürgen

Als dieser Jürgen dazu überredet mit einer Partnerschafts-Vermittlung nach Polen zu reisen, eskalieren die Zustände. Aus Wut und auch Selbsterkenntnis steigt Jürgen aus der Freundschaft zu Bernd und seinen sonstigen engen Lebensumständen aus. Er lernt sogar eine Frau kennen, die ebenso beschädigt wie er ist. Doch schafft Jürgen wirklich den Absprung aus seinem bequemen, aber unbefriedigenden Leben? Mit Jürgen gelang Strunk einmal mehr ein tragikomisches Buch, das eine ebenso skurrile wie auch lebensnahe Geschichte erzählt.

Heinz Strunk: Jürgen

Unter dem Titel Die gläserne Milf hat Strunk übrigens sogar einen “Soundtrack zum Roman“ eingespielt.

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Heinz Strunk: Fleckenteufel

Anno 1977 reist Thorsten mit einer gemischten Gruppe seiner evangelischen Gemeinde auf eine Familienfreizeit. Der sechzehnjährige Junge ist recht klein für sein Alter und zudem auch noch Jungfrau, doch in seinen Phantasien ist er alles andere als ein Spätzünder. Das öde Ostsee-Kaff Scharbeutz, der kirchliche Ballast mit öde heruntergerappelten Morgenandachten, die schlechte Verpflegung (“Na ja, bei 343 Mark darf kann man auch nichts Großartiges erwarten“) und die daraus nicht resultierenden Verdauungsprobleme lassen (zunächst) das Schlimmste befürchten…

Heinz Strunk: Fleckenteufel

Wer Fleckenteufel als männliches Gegenstück zu Charlotte Roches Feuchtgebiete sehen möchte (und die Aufmachung des Buches nährt diese Assoziation), liegt nicht völlig daneben. Noch etwas ausführlicher als in seinem genialen und gelungen verfilmten Erstlingswerk Fleisch ist mein Gemüse widmet sich Heinz Strunk (Jürgen, Ein Sommer in Niendorf) jenen mehr oder weniger flüssigen Substanzen die der menschliche Körper ausscheidet bzw. sich weigert auszuscheiden. Auch die immer wieder eingestreuten Passagen in denen Thorsten die Umstände im Zeltlager mit den “Tatsachen“ aus dem von ihm heimlich konsumierten Landserheften – Stichwort Sibirien – vergleicht, mögen Geschmackssache sein.

Heinz Strunk: Fleckenteufel

Doch in dieser rauen, manchmal auch klebrigen Schale befindet sich ein angenehm weicher Kern. Einfühlsam schildert Strunk wie der Tod von Elvis die Lagergemeinschaft erschüttert (About a Boy lässt grüßen, hier verarbeitete Nick Hornbys den Selbstmord von Kurt Cobain) und Thorsten langsam beginnt durchzublicken. Der Heranwachsende merkt, dass die vermeintlich coolen Typen auch nur mit Wasser kochen und das drittschönste Mädchen vielleicht ebenfalls akzeptabel sein könnte.

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Heinz Strunk: Fleisch ist mein Gemüse

In seinem “ziemlich autobiografischen“ mehr als 250.000mal verkauften Bestseller Fleisch ist mein Gemüse erzählt Heinz Strunk (Fleckenteufel, Jürgen, Ein Sommer in Niendorf) von seiner eher trüben Jugend im eher öden Hamburger Vorort Harburg. Geplagt von Hautausschlägen, die fast das ganze Gesicht verbergen, lebt er mit seiner immer wieder von Wahnvorstellungen geplagten Mutter in einem klitzekleinen Reihenhaus. Die Zustände ändern sich jedoch als Heinz Mitglied in der Showkapelle Tiffany´s wird und den Mut findet sich als Musikproduzent zu versuchen…

Heinz Strunk: Fleisch ist mein Gemüse

Die Szenen in denen Heinz Strunk höchstpersönlich gemeinsam mit einem an der Wand hängenden Hirschkopf das Filmgeschehen kommentiert, sowie ein etwas eruptiv in den Film geschnittener Exkurs über Freud und Leid der Onanie sind ganz sicher keine Sternstunden der Filmkunst. Doch ansonsten gelang Christian Görlitz mit Fleisch ist mein Gemüse eine meisterliche Gradwanderung zwischen Komödie und Tragödie. Jene Momente, in denen gezeigt wird, wie sich der von Maxim Mehmet sehr sensibel verkörperte Strunk um seine gemütskranke Mutter (ganz großartig: Susanne Lothar) oder um die vereinsamte dicke Nachbarin Rosi kümmert, gehen richtig zu Herzen.

Heinz Strunk: Fleisch ist mein Gemüse

Sehr intensiv ausgespielt und äußerst faszinierend sind die lebensnah nachgestellten 70er-Jahre-Dorffeste. Ich habe damals selbst – nicht immer zu meiner Freude – miterlebt, wie in knallbunte Festgewänder gezwängte Menschen stundenlang zu Musik geschwoft haben, die sie sich ansonsten niemals freiwillig angehört hätten. Der Zoten reißende Bandleader Gurki (unglaublich: Andreas Schmidt) und seine Tiffany´s verstehen sich daher auch in keinster Weise als Musiker, sondern sie sehen sich als “Mucker“, die einen oft mehr als fünf Stunden andauernden Liveauftritt “abzuliefern“ haben.

Heinz Strunk: Fleisch ist mein Gemüse

Fleisch ist mein Gemüse ist eine mit allerlei unvergesslichen Dingen – wie den sich beim Limbo das Brusthaartoupet verbrennenden Showgiganten Oliver Bendt, der unglaublich intensiven Gesangsstimme von Anna Fischer oder den zahllosen Hackfleisch-Gerichten mit denen Heinz seine Muse verwöhnt – gefüllte Filmwundertüte. Der Spaß setzt sich auf der DVD fort, die u. a. in allerlei nicht verwendeten Szenen noch einige zusätzliche faszinierende Strunk-Momente präsentiert.

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Uwe Anton: Wer fürchtet sich vor Stephen King?

Bereits 1999 veröffentlichte Uwe Anton beim Tilsner Verlag unter dem Titel Wer hat Angst vor Stephen King? ein 160-seitiges Büchlein. Elf Jahre später folgte beim Hannibal Verlag ein fortgeschriebenes, fast doppelt so dickes Update mit leicht veränderten Titel.

Uwe Anton: Wer fürchtet sich vor Stephen King?

Uwe Anton erwähnt hierin auch, dass Stephen King zwar ein unglaublich produktiver Autor ist, doch trotzdem sind mehr Bücher über ihn als vom ihm erschienen. Einer der Gründe hierfür kann sein, dass ein neues Buch über Stephen King sehr schnell veraltet ist. So finden in Antons Buch (gerade noch) aktuelle Werke von King, wie Der Anschlag oder Mr. Mercedes, natürlich keine Berücksichtigung.

Uwe Anton: Wer fürchtet sich vor Stephen King?

Die Kapitelaufteilung, die eher vergeblich versucht Leben und Werk zu trennen, leuchtet nur bedingt ein und manche Informationen werden etwas zu häufig wiederholt. Doch für die Freunde von Stephen King hat das Buch durchaus Gebrauchswert.

Uwe Anton: Wer fürchtet sich vor Stephen King?
Ich habe nach der Lektüre sofort zwei (mir) wichtige Neuerwerbungen für meine Stephen-King-Sammlung getätigt: In Stephen King goes to the Movies wurden nicht nur einige Short Stories nachgedruckt aus denen Filme entstanden sind, sondern der Meister plaudert auch aus, was er von den Resultaten hält. Die Ausgabe 207 von Die tollsten Geschichten von Donald Duck hingegen enthält eine recht lustige Comic-Adaption von Shining. Vielen Dank, Uwe Anton!

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Roland Emmerich – Die offizielle Biografie

Eine objektive Betrachtung des filmischen Wirkens von Roland Emmerich ist schon lange fällig. Dies ist Jo Müllers Buch nicht wirklich, dazu steht er dem Regisseur, dessen Karriere er in den letzten 25 Jahren begleitete, mittlerweile ein wenig zu nahe. Doch als Gegengewicht zu den vielen Verrissen, die der 1955 in Stuttgart geborene “Master of Disaster“ am Anfang seiner Karriere, aber auch für seine letzten Filme erhalten hat, taugt das Buch allemal.

Roland Emmerich - Die offizielle Biografie

Joe Müllers Buch ist alles andere als einheitlich. Es enthält Interviews mit Emmerich aus allen Phasen seines Schaffens, von Das Arche Noah Prinzip (1984) bis hin zu Independence Day: Wiederkehr (2016). Zu Wort kommen auch Weggefährten, wie seine Schwester Ute, der Schauspieler Malcolm McDowell (Moon 44), der Trickexperte Volker Engel oder der Komponist Harald Kloser, der auch an den Drehbüchern zu 10.000 B.C. und 2012 mitarbeitete. Letzterer steuerte auch ein ganz schön wirres Vorwort zum Buch bei.

Roland Emmerich - Die offizielle Biografie

Das Buch enthält etwas zu ausführliche Inhaltsangaben zu einigen der Filme, manche Informationen sind mehrmals im Buch zu finden, etwa weil Jo Müller den Regisseur etwas zu häufig über sein Verhältnis zu den Autorenfilmern des “Neuen Deutschen Films“ oder der deutschen Presse befragte. Doch der Informationsgehalt ist sehr groß, und das Buch lädt dazu ein, sich viele der beschriebenen Filme nochmal – oder auch erstmals! – anzuschauen.

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