Schlagwort-Archive: Roland Emmerich

Meteor

Vor mehr als zwanzig Jahre verhinderten Bruce Willis und Ben Affleck in Michael Bays Armageddon als Ölbohrexperten, dass ein Asteroid mit einem Durchmesser von 1.000 km die Erde zerstört. Weitere zwei Jahrzehnte zuvor war es ein auf die Erde zurasender acht Kilometer breiter Meteor, dessen Aufschlag von einen von Sean Connery verkörperten Wissenschaftler vereiteln wollte.

Meteor entstand 1979 als die durch Blockbuster wie Erdbeben, Airport oder Flammendes Inferno gestartete Welle der Katastrophen-Filme bereits etwas abflachte. Regie führte Ronald Neame, der sich sieben Jahre zuvor mit Die Höllenfahrt der Poseidon bereits erfolgreich dem Untergangs-Genre gewidmet hatte. Meteor hingegen konnte an den Kinokassen nur die Hälfte seines Budgets von 16 Millionen wieder einspielen.

Der Film hat sich jedoch insgesamt besser gehalten, als seine aus heutiger Sicht etwas antiquiert und schwerfällig wirkenden Vorgänger. Ähnlich wie später die Werke von Roland Emmerich ist auch Meteor, trotz des drohenden Weltuntergangs, erstaunlich leicht und locker in Szene gesetzt. Dies liegt auch an dem permanent ironisch grinsenden Sean Connery, der im Zusammenspiel mit dem von Karl Malden gespielten Nasa-Chef immer einen lockeren Spruch draufhat: “Steckt mir doch noch einen Besen in den Hintern, dann kann ich beim Rausgehen einen Teppich fegen.“

Genau wie die Filme von Emmerich, insbesondere The Day After Tomorrow ist auch Meteor kein völlig unpolitischer Eskapismus. Erzählt wird davon, wie die Supermächte USA und UdSSR ihre Atomwaffenbestände gebündelt einsetzen müssen, um die Katastrophe abzuwenden. Die Zusammenarbeit mit den von Natalie Wood und Brian Keith gespielten Russen verläuft dabei eher genossenschaftlich, während Martin Landau als US-Hardliner mächtig aufdreht.

In Erinnerung bleibt aber auch ein hübscher lyrischer Moment am Anfang des Films als Aufnahmen aus dem Weltraum so geschickt in eine Hochsee-Luftaufnahme überblendet werden, dass es kurze Zeit so wirkt, als wenn ein von Sean Connery gesteuerte Segelschiff durchs All gleiten würde.

Plaion präsentiert Meteor als Mediabook mit DVD und Blu-ray. Enthalten ist der Film zusätzlich als “alternativ restaurierte“ Version mit einer Länge von 107 Minuten, sowie eine knapp 50-minütige deutschsprachige Super-8-Fassung. Sehr viel interessanter sind die in Flagstaff, in der Nähe eines riesigen Meteoritenkraters, aufgenomenen Interviews mit Sean Connery (8:29 min), Natalie Wood (7:41 min) und Martin Landau (7:32 min). Hinzu kommen noch der deutsche Trailer (2:58 min), der US-Trailer (3:38 min) und eine Bildergalerie (26:01 min), sowie das 28-seitige Booklet mit interessanten Texten von Stefan Jung und Tobias Hohmann.       

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2012

2009 – Fünf Jahre nach The Day after Tomorrow – ließ Roland Emmerich schon wieder die Welt untergehen, was eigentlich ein Grund zum Gähnen war. Doch die Tatsache, dass er mit 2012 kein ökologisch-korrektes Mahnmal drehte, ist eigentlich auch schon der einzige Nachteil dieses äußerst fidelen Popcorn-Katastrophenfilms.

Die eher alberne Chose mit dem Maya-Kalender, der den Weltuntergang für 2012 prophezeite, ist im weiteren Verlauf der munteren Handlung ebenso unwichtig wie die nicht minder unglaubwürdige Sache mit der plötzlich zum Mikrowellen-Herd mutierenden Sonne, die für Erdbeben und allerlei andere spaßige anzusehende Naturkatastrophen sorgt.

Überraschend für eine Großproduktion wie diese werden die Darsteller nicht völlig unterfordert. John Cusack ist witzig und sympathisch als Science-Fiction-Autor, der die Katastrophe bereits in einem schlecht verkäuflichen Buch voraussah.

Oliver Platt gibt den zynischen Regierungsfuzzi und Danny Glover den Obama-mäßigen US-Präsidenten, während Woody Harrelsons Darstellung eines zotteligen Verschwörungstheoretikers in die Filmgeschichte eingehen dürfte.

Ähnlich wie einst in Emmerichs Independence Day sind die Trickeffekte auch in 2012 nicht auf allerhöchstem ILM-Niveau, aber dafür gibt es reichlich abgefahrene Ideen wie zwei spektakuläre Flugzeugstarts, kurz bevor Los Angeles und Las Vegas buchstäblich im Erdboden versunken sind. Dass hierbei keinerlei Betroffenheit, sondern Spaß und Spannung aufkommen, zeigt wie meisterlich Emmerich das Blockbuster-Genre mittlerweile beherrscht.

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Moonfall

Es ist sehr erfreulich, dass Roland Emmerich, der Meister des Wohlfühl-Katastrophenfilms, mit Werken wie Anonymus, Stonewall oder Midway – Für die Freiheit immer wieder ungewohnte Wege abseits des Blockbuster-Kinos beschritten hat. Doch es ist nicht minder bemerkenswert, dass Emmerich es nicht lassen kann, immer wieder mit voller Wucht bildgewaltig davon zu erzählen, wie tatkräftige Individualisten gegen den scheinbar sicheren Weltuntergang ankämpfen.

Moonfall

Bei Moonfall ist der Titel Programm, denn unser treue Satellit verlässt nach über vier Milliarden Jahren urplötzlich seine Umlaufbahn. Es erscheint unmöglich zu sein, den in wenigen Wochen zur Katastrophe führenden Kollisionskurs des Mondes noch umzuleiten. Doch zum Glück gibt es die beiden Astronauten Jocinda Fowler (Halle Berry) und Brian Harper (Patrick Wilson), die bereits 2011 bei einer NASA-Mission in der Nähe des Monds mit seltsamen Phänomenen konfrontiert wurden und in Windeseile eine Rettungsmission auf die Beine stellen.

Moonfall

Emmerich lässt auch diesmal wieder einem scheinbaren Underdog zum Helden werden. In der Rolle des mit erstaunlich viel physikalischen Wissen gesegneten Verschwörungstheoretikers K.C. Houseman ist der Brite John Bradley zu sehen. Dieser spielte zuvor in Game of Thrones den schrulligen, aber sehr belesenen Samwell Tarly, der in der letzten Staffel der Serie viel Gelächter bei seinen Waffengefährten erntete, als er Demokratie als Konzept für die Zukunft vorgeschlagen hatte.

Moonfall

Die gut funktionierende Chemie zwischen Berry, Wilson und Bradley sorgt in Moonfall für Humor. Da die beiden Astronauten, nachdem sie mit einem Space Shuttle zur Rettungsmission aufgebrochen waren, zudem auf der Erde noch Kinder aus gescheiterten Ehen zurückgelassen haben, kann Emmerich fröhlich zwischen Weltraum und Weltuntergang hin und her schalten.

Moonfall

Dabei gelingen ihm aberwitzige Momente, deren Wirkung  – etwa bei einer Springflut in Los Angeles – anfangs noch durch nicht sonderlich überzeugende Spezialeffekte ausgebremst wird. Doch als die Geschichte immer abgefahrener wird, ist es die solide Arbeit der Trickexperten, durch die Emmerichs wilde Fantasien fast schon glaubhaft wirken.

Moonfall

Es sei noch gespoilert, dass Roland Emmerich am Ende von Moonfall versucht in die Fußstapfen von Visionären wie Stanley Kubrick oder Christopher Nolan zu treten und dabei nicht völlig scheitert. Somit darf sich schon auf den nächsten Weltuntergang gefreut werden…

© 2022 LEONINE Studios

Die Blu-ray von Leonine enthält neben dem 131-minütige Hauptfilm noch „Against Impossible Odds: Making Moonfall“ (Drei Dokus, insgesamt 58:40 min), „Exploring the Moon: Past, Present and Future“ (26:29 min), „Dr. K.C. Houseman Speaks the Truth!“ (Vier Clips mit John Bradley, insgesamt 7:49), „Sounds oft he Moon“ (6:42 min), sowie den deutschen Trailer (2:20 min).

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Stargate

Mit seinem ersten Hollywood-Film Universal Soldier gelang Roland Emmerich 1992 ein erfolgreicher Action-Kracher. Doch da seine Mutter die Baller-Orgie mit Jean-Claude Van Damme und Dolph Lundgren ziemlich abstoßend fand, ließ er ein Fantasy-Abenteuer folgen, dessen Auftakt viel Indiana-Jones-Flair verbreitet.

Stargate

Die als Mediabook veröffentlichte Blu-ray von Stargate enthält zahlreiche Dokus, in einer davon kommt Erich von Däniken ausführlich zu Wort. Dessen Pseudowissenschaft der Prä-Astronautik hat Emmerich und seinen Co-Autor Dean Devlin zu einer abenteuerlichen Geschichte inspiriert.

Stargate

1928 wurde bei Ausgrabungen in Ägypten ein mysteriöses Artefakt gefunden. Es dauert etliche Jahrzehnte bis herausgefunden wird, dass es sich dabei um ein Portal handelt. Durch dies reisten einst Außerirdische, deren Technologie es ermöglichte die Pyramiden zu bauen. Der angebliche Sonnengott Ra versklavte die ägyptische Bevölkerung, die schließlich gegen ihn revoltierte und das “Stargate“ in der Wüste vergraben hat.

Stargate

Der Wissenschaftler Daniel Jackson (James Spader) knackt den Code des Tors zu den Sternen und bricht mit einer militärischen Einheit in eine fremde Welt auf. Kommandant der Truppe ist Colonel O’Neil, den Kurt Russell markant und zackig verkörpert. Die Reibung zwischen den sehr unterschiedlichen Charakteren von Jackson und O’Neil verleiht dem manchmal etwas formelhaft erzählten Abenteuer Würze.

Stargate

Stargate war so erfolgreich, dass der Film einer langlebigen TV-Serie als Vorlage diente. Diese entstand ohne die Beteiligung von Emmerich und Devlin, die eine Fortsetzung bevorzugt hätten. Der Kinofilm Stargate hat sich dank seiner opulenten Ausstattung und der sorgfältigen Machart sehr gut gehalten, wie die Neuedition belegt.

Stargate

Das Mediabook enthält die 121-minütige Kinoversion und den eine Viertelstunde längeren Director’s Cut. Hinzu kommt ein umfangreiches Bonusmaterial: Impressionen von den Dreharbeiten (52:02 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Making Of von 2002 (23:33 min); Stargate: History Made (22:19 min), Gibt es ein Stargate? (12:11 min, hier kommt auch Erich von Däniken zu Wort), Bericht über die Produktion (17:18 min); Hinter den Kulissen (6:03 min), Gag Reel (3:13 min), Interviews mit Roland Emmerich (2:52 min), Kurt Russell (2;13 min) und James Spader (2:20 min), Deutscher Trailer (2:39 min), US-Trailer (2:38 min), Galerien mit 91 Bildern und 151 Entwurfszeichnungen

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Skyfire

Nachdem 1997 sowohl Dante’s Peak mit Pierce Brosnan als auch Volcano mit Tommy Lee Jones wenig mehr als ihre Herstellungskosten einspielten, konnten sich Vulkanausbruchs-Filme nicht als eigenes Genre durchsetzen. Es sollte über zwei Jahrzehnte dauern, bis es im Trailer zu einem Katastrophenfilm wieder heißt: “Der Berg erwacht!“

Skyfire

Diesmal fließt und eruptiert die glühende Lava jedoch kreuz und quer durch eine in Malaysia gedrehte chinesische Produktion. Als Vorbild diente zweifelsohne Jurassic Park, denn so richtig dramatisch wird der Vulkanausbruch auf der paradiesischen Insel Tianhuo erst dadurch, dass der rücksichtslose Spekulant Jack Harris dort zeitgleich ein Hotel mit Themenpark eröffnet.

Skyfire

Auch Gefühle kommen zum Ausbruch, denn der Geologe Wentao Li (Xueqi Wang) wird wütend, als er feststellt, dass seine Tochter Xiao Meng (Hannah Quinlivan) auf Tianhuo an einem Frühwarnsystem arbeitet, obwohl seine Frau dort bei einem Vulkanausbruch zu Tode kam. Skyfire bringt in Windeseile und bester Roland-Emmerich-Manier seine Protagonisten an möglichst lebensgefährliche Orte und bietet bestes Katastrophen-Kino.

Skyfire

Hierbei wurde auch auf westliche Unterstützung zurückgegriffen. Die sehenswerten Trickeffekte stammen vom USA-Amerikaner John Hughes (Tim Burtons Planet der Affen, Life of Pi) und Regie führte der Brite Simon West (Con Air, The Expendables 2). In einer kleinen aber feinen Rolle blickt der Engländer Jason Isaacs (Harry Potter, Star Trek: Discovery) als Großinvestor Jack Harris der von ihm verursachten Katastrophe direkt ins Auge.

Skyfire

Wer von Skyfire mehr erwartet als einen gut gemachten Katastrophenfilm mit 90 Minuten Hochspannung und teilweise ganz schön idiotischen Dialogen („Der Boden schmilzt!“ „Füße hoch!“) sitzt vor dem falschen Film!

Skyfire

Die Blu-ray von Capelight enthält den 93-minütigen Film in deutscher und englischer Sprachfassung, sowie als einziges Extra den deutschen Trailer (1:18 min)

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The Day after Tomorrow

Bei einer Polarexpedition stellt der Klimaforscher Jake Hall (Dennis Quaid) unter dramatischen Umständen fest, dass in kürzester Zeit eine neue Eiszeit droht. Ganze Eisberge lösen sich aus dem ewigen Eis, der Golfstrom gerät durcheinander, gewaltige Hagelstürme brechen aus und es herrschen Temperaturen bei denen das Benzin gefriert. Jake muss nicht nur den US-Präsidenten vom Ernst der Lage überzeugen, sondern auch noch seinen Sohn Sam aus dem frostigen Manhattan retten.

The Day after Tomorrow

The Day after Tomorrow ist alles andere als ein weinerliches “Save the Planet“-Pamphlet. Die (sehr kurzen) an unser Umweltbewusstsein appellierenden Szenen, sind deutlich lustloser als die dann folgenden Zerstörungsorgien in Szene gesetzt. Roland Emmerich (Stargate) gelang 2004 ein mit enormer Geschwindigkeit voranschreitender Katastrophenfilm, dessen verwaschene Bildern wie der Beitrag einer TV-Nachrichtensendungen wirken.

The Day after Tomorrow

Ganz große Wunderdinge sind von einem eher brachialen Filmemacher wie Roland Emmerich zwar nicht zu erwarten. Doch für US-Verhältnisse ist er schon beinahe ein subversives Element. So waren es in Independence Day nicht etwa schnittige WASP-Militärs, sondern ein Afro-Amerikaner, ein Jude und ein Alkoholiker, die die Welt vor Außerirdischen retten.

Auch The Day after Tomorrow enthält neben der ungewöhnlichen Besetzung von Donnie Darko Jake Gyllenhaal als Jake Halls Sohn Elemente, die ein strammer US-Regisseur garantiert nicht in Erwägung gezogen hätte. So wird gezeigt, wie die US-Bevölkerung aufgrund des Klimaschocks verzweifelt versucht nach Mexiko zu flüchten und die dortige Regierung daher gezwungen ist, die Grenzen zu schließen.

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Raumpatrouille Orion – Rücksturz ins Kino

Der nicht allzu obrigkeitsgläubige Commander Allister McLane (Dietmar Schönherr) und seine treue Crew werden aufgrund eigenmächtiger Handlungen in den Raumpatrouillendienst strafversetzt. Außerdem wird ihnen die gestrenge Beobachterin Leutnant Tamara Jagellovsk (Eva Pflug) zur Seite gestellt. Bei den Routineeinsätzen mit dem Schnellen Raumkreuzer Orion entdecken sie die außerirdischen Frogs, die eine Invasion der Erde planen.

Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino

1966 strahlte die ARD die sieben einstündigen Episoden der Serie Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion aus. Manche schmunzeln immer noch über das von einem Bügeleisen und einem Bleistiftanspitzer gesteuerte Raumschiff. Andere weisen auf die guten Darsteller und die auch heute noch mitreißende Inszenierung hin.

Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino

Trotz sagenhafter Einschaltquoten von teilweise über 50% (!) wurde keine Fortsetzung der damals noch in Schwarzweiß produzierten Serie realisiert, obwohl die Trickaufnahmen schon vorsorglich in Farbe gedreht wurden. Doch die Orion und ihre Crew blieb unvergessen.

Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino

Da eine Neuauflage (für die Roland Emmerich als Regisseur oder Produzent im Gespräch war) nicht zustande kam, wurde 2003 aus den 7 Stunden der TV-Serie eine 90-minütige Kinofassung zusammengestellt. Hierfür wurde der Ton in Dolby 5.1 neu abgemischt und die immer noch utopisch anmutende Musik von Peter Thomas kommt dabei besonders gut zur Geltung.

Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino

Inhaltlich fanden hauptsächlich die ersten beiden Teile und die Abschluss-Episode im Film Verwendung. Ausschnitte aus den übrigen 4 Episoden wurden zwischendrin in Form einer Nachrichtensendung präsentiert. Für diese Sternenschau wurde neues Material mit Elke Heidenreich als Moderatorin Helma Krap („Alles wird galaktisch gut!“) gedreht. Diese neue Version funktioniert erstaunlich gut und macht verdammt viel Spaß.

Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino

Extras der DVD: Interviews mit den Orion-Machern Michael Braun, Theo Metzger, Werner Hierl, Götz Weidner, Margit Bardy, Oliver Storz, Peter Thomas, Rolf Zehetbauer und Elke Heidenreich, Musikvideo “Barfuß im Weltall“, Zeichentrickfilm “United Space Orchester“ von 1987 mit Musik von Peter Thomas, Die einzige erhaltene Szene aus der französischen Fassung, die 1966 gleichzeitig mit teilweise anderen Darstellern gedreht wurde, Szenen aus den italienischen und ungarischen Synchronfassungen, Featurette über die Premieren, Bericht über die Neueinweihung des Brandenburger Tors zu der 2002 die Orion-Melodie von Peter Thomas gespielt wurde, 75 Setfotos der Trickaufnahmen, Deutscher Kinotrailer (1:30 min, Vollbild, Stereo 2.0), Englischer Kinotrailer (1:30 min, Vollbild, Stereo 2.0), DVD-Rom Part: PC-Game FrogInvaders, Orion-Screensaver, Dialogbuch und Weblink

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Midway – Für die Freiheit

Roland Emmerich (Independent Day, White House Down) plante bereits seit über 20 Jahren einen Film über die Schlacht um Midway, die für den Ausgang des Zweiten Weltkriegs entscheidend war . Im Gegensatz zu Michael Bay, der 2001 mit Pearl Harbor vor dem Hintergrund des ersten japanischen Angriffs auf die USA ein Melodram inszenierte, wollte Emmerich sich an den tatsächlichen Ereignissen orientieren.

Midway - Für die Freiheit

Doch bereits 1976 entstand mit Schlacht um Midway ein beeindruckender Film über die Kämpfe im Pazifik, der sogar in Japan zum Hit wurde. Beeindruckend war die Star-Besetzung mit Henry Fonda, Charlton Heston, James Coburn, Robert Mitchum, Robert Wagner und Glenn Ford, die teilweise noch selbst an den Fronten des Zweiten Weltkriegs gedient hatten. Mit der Zwangsinternierung von aus Japan stammenden US-Bürgern wurde zudem auch noch ein düsteres Kapitel des Krieges angesprochen und anstelle von Trickeffekten kamen meist echte Aufnahmen aus dem Krieg zum Einsatz, was erstaunlich gut funktionierte.

Midway - Für die Freiheit

Auch Emmerichs Film ist mit Dennis Quaid, Aaron Eckhart und Woody Harrelson auf der Kommando-Ebene recht prominent besetzt. Doch die Darsteller der Frontkämpfer verblassen dagegen und schaffen es kaum Interesse am Schicksal ihrer Charaktere zu erwecken. Hinzu kommen noch Spezialeffekte, die allzu künstlich wirken und nicht wirklich vermitteln, was es bedeutet im Kampfeinsatz zu sein.

Midway - Für die Freiheit

Doch genau wie der Midway-Film von 1976 geht auch Emmerich respektvoll mit den japanischen Militärs um. Außerdem bemüht er sich – vor allem am Ende des Films – über die Handlung hinaus Fakten und Zusammenhänge zu vermitteln. Das Resultat ist kein weiterer dummer Kriegsfilm, doch anders als bei seinen eskapistischen Katastrophen-Spektakeln gelingt es Emmerich diesmal leider kaum, den Zuschauer mitten hinein ins Geschehen zu versetzen.

Midway - Für die Freiheit

Die Blu-ray von Universum Film enthält neben dem 139-minütigen Hauptfilm, wahlweise mit Audiokommentar von Roland Emmerich (wie alle Extras ohne deutsche Untertitel) noch diese Extras: Getting it Right: The Making of MIDWAY (14:15), The Men of MIDWAY (12:23 min), Roland Emmerich: Man on a Mission (4:56 min), Turning Point: The Legacy of Midway (14:59 min), Joe Rochefort: Breaking the Japanese Code (6:13 min), We Met at Midway: Two Survivors Remember (9:28 min) und zwei deutsche Trailer

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Roland Emmerich – Die offizielle Biografie

Eine objektive Betrachtung des filmischen Wirkens von Roland Emmerich ist schon lange fällig. Dies ist Jo Müllers Buch nicht wirklich, dazu steht er dem Regisseur, dessen Karriere er in den letzten 25 Jahren begleitete, mittlerweile ein wenig zu nahe. Doch als Gegengewicht zu den vielen Verrissen, die der 1955 in Stuttgart geborene “Master of Disaster“ am Anfang seiner Karriere, aber auch für seine letzten Filme erhalten hat, taugt das Buch allemal.

Roland Emmerich - Die offizielle Biografie

Joe Müllers Buch ist alles andere als einheitlich. Es enthält Interviews mit Emmerich aus allen Phasen seines Schaffens, von Das Arche Noah Prinzip (1984) bis hin zu Independence Day: Wiederkehr (2016). Zu Wort kommen auch Weggefährten, wie seine Schwester Ute, der Schauspieler Malcolm McDowell (Moon 44), der Trickexperte Volker Engel oder der Komponist Harald Kloser, der auch an den Drehbüchern zu 10.000 B.C. und 2012 mitarbeitete. Letzterer steuerte auch ein ganz schön wirres Vorwort zum Buch bei.

Roland Emmerich - Die offizielle Biografie

Das Buch enthält etwas zu ausführliche Inhaltsangaben zu einigen der Filme, manche Informationen sind mehrmals im Buch zu finden, etwa weil Jo Müller den Regisseur etwas zu häufig über sein Verhältnis zu den Autorenfilmern des “Neuen Deutschen Films“ oder der deutschen Presse befragte. Doch der Informationsgehalt ist sehr groß, und das Buch lädt dazu ein, sich viele der beschriebenen Filme nochmal – oder auch erstmals! – anzuschauen.

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Independence Day: Wiederkehr

Dass es 20 Jahre gedauert hat, bis Roland Emmerich seinen größten Erfolg fortsetzte, lag hauptsächlich  an Will Smith, der wenig Interesse daran hatte noch einmal in die Rolle des tollkühnen Captain Steven Hiller zu schlüpfen. Doch auch Emmerichs Co-Drehbuch-Autor Dean Devlin fiel es nicht leicht, sich eine wirklich gute Geschichte auszudenken.

Independence Day: Wiederkehr

In der Tat mangelt es der Fortsetzung sowohl an einem charismatischen Hauptdarsteller wie Smith als auch an einem ebenso simplen wie phantasievollen Drehbuch. Es war die originelle und pfiffige Geschichte, die “Independence Day“ 1996 zu sehr viel mehr als einen Katastrophen-Film mit Aliens machte. Damals war die Formel “Ein Schwarzer, ein Jude und ein Säufer retten die Welt“ tatsächlich etwas radikal Neues.

Independence Day: Wiederkehr

Da fiel auch die etwas arg patriotische Ansprache, die Bill Pullman als US-Präsident Thomas J. Whitmore hielt, nicht weiter peinlich auf, zumal sich der gute Mann danach als Pilot eines Kampfjets selbst mit ins finale Getümmel stürzte. Ganz nebenbei vermittelte Emmerich aber auch, dass sich an der Schlacht gegen die Aliens die ganze Welt und nicht nur die USA beteiligte.

Independence Day: Wiederkehr

“Independence Day: Wiederkehr” ist fast noch stärker ein futuristisch aufgemotztes Remake als eine Fortsetzung. Der Film spielt in einem alternativen Universum, in dem im Jahre 2016 dank Alien-Technologie Frieden auf Erden herrscht. Wenn recht ausführlich gezeigt wird, wie von der Erde zu einer geräumigen Mondbasis gereist wird, dann erinnert dies an die liebevoll gebastelten Raumschiff-Modelle aus britischen Science-Fiction-TV-Serien wie “Thunderbirds“ und “UFO“ oder auch an Emmerichs 1990 in einer Fabrik im schwäbischen Renningen gedrehter vierter Spielfilm “Moon 44“.

Independence Day: Wiederkehr

Natürlich platzen jedoch schon recht bald die Aliens in die utopische Idylle hinein. Natürlich sind ihre Raumschiffe jetzt noch größer und gefährlicher. Natürlich zeigt auch der ehemalige US-Präsident Whitmore wieder großen Einsatz und natürlich ist auch Jeff Goldblum als ökologischer Weltenretter David Levinson wieder an vorderster Front tätig. Natürlich wird wieder zerstört, was das Zeug hält, diesmal u. a. London.

Independence Day: Wiederkehr

Doch anders als 1996 in „Independence Day“ dauert es sehr lange, bis es Emmerich und Devlin doch noch gelingt, im überraschend großen Finale, die privaten Schicksale einiger kurz und markant charakterisierter Hauptfiguren direkt aber auch originell mit dem großen Schlussgefecht gegen die gigantische Alien-Queen zu verknüpfen. Für einen dritten Teil empfehle ich eine Bedenkzeit von mehr als 20 Jahren!

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