Vor mehr als zwanzig Jahre verhinderten Bruce Willis und Ben Affleck in Michael Bays Armageddon als Ölbohrexperten, dass ein Asteroid mit einem Durchmesser von 1.000 km die Erde zerstört. Weitere zwei Jahrzehnte zuvor war es ein auf die Erde zurasender acht Kilometer breiter Meteor, dessen Aufschlag von einen von Sean Connery verkörperten Wissenschaftler vereiteln wollte.
Meteor entstand 1979 als die durch Blockbuster wie Erdbeben, Airport oder Flammendes Inferno gestartete Welle der Katastrophen-Filme bereits etwas abflachte. Regie führte Ronald Neame, der sich sieben Jahre zuvor mit Die Höllenfahrt der Poseidon bereits erfolgreich dem Untergangs-Genre gewidmet hatte. Meteor hingegen konnte an den Kinokassen nur die Hälfte seines Budgets von 16 Millionen wieder einspielen.
Der Film hat sich jedoch insgesamt besser gehalten, als seine aus heutiger Sicht etwas antiquiert und schwerfällig wirkenden Vorgänger. Ähnlich wie später die Werke von Roland Emmerich ist auch Meteor, trotz des drohenden Weltuntergangs, erstaunlich leicht und locker in Szene gesetzt. Dies liegt auch an dem permanent ironisch grinsenden Sean Connery, der im Zusammenspiel mit dem von Karl Malden gespielten Nasa-Chef immer einen lockeren Spruch draufhat: “Steckt mir doch noch einen Besen in den Hintern, dann kann ich beim Rausgehen einen Teppich fegen.“
Genau wie die Filme von Emmerich, insbesondere The Day After Tomorrow ist auch Meteor kein völlig unpolitischer Eskapismus. Erzählt wird davon, wie die Supermächte USA und UdSSR ihre Atomwaffenbestände gebündelt einsetzen müssen, um die Katastrophe abzuwenden. Die Zusammenarbeit mit den von Natalie Wood und Brian Keith gespielten Russen verläuft dabei eher genossenschaftlich, während Martin Landau als US-Hardliner mächtig aufdreht.
In Erinnerung bleibt aber auch ein hübscher lyrischer Moment am Anfang des Films als Aufnahmen aus dem Weltraum so geschickt in eine Hochsee-Luftaufnahme überblendet werden, dass es kurze Zeit so wirkt, als wenn ein von Sean Connery gesteuerte Segelschiff durchs All gleiten würde.
Plaion präsentiert Meteor als Mediabook mit DVD und Blu-ray. Enthalten ist der Film zusätzlich als “alternativ restaurierte“ Version mit einer Länge von 107 Minuten, sowie eine knapp 50-minütige deutschsprachige Super-8-Fassung. Sehr viel interessanter sind die in Flagstaff, in der Nähe eines riesigen Meteoritenkraters, aufgenomenen Interviews mit Sean Connery (8:29 min), Natalie Wood (7:41 min) und Martin Landau (7:32 min). Hinzu kommen noch der deutsche Trailer (2:58 min), der US-Trailer (3:38 min) und eine Bildergalerie (26:01 min), sowie das 28-seitige Booklet mit interessanten Texten von Stefan Jung und Tobias Hohmann.
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