Eine objektive Betrachtung des filmischen Wirkens von Roland Emmerich ist schon lange fällig. Dies ist Jo Müllers Buch nicht wirklich, dazu steht er dem Regisseur, dessen Karriere er in den letzten 25 Jahren begleitete, mittlerweile ein wenig zu nahe. Doch als Gegengewicht zu den vielen Verrissen, die der 1955 in Stuttgart geborene “Master of Disaster“ am Anfang seiner Karriere, aber auch für seine letzten Filme erhalten hat, taugt das Buch allemal.
Joe Müllers Buch ist alles andere als einheitlich. Es enthält Interviews mit Emmerich aus allen Phasen seines Schaffens, von Das Arche Noah Prinzip (1984) bis hin zu Independence Day: Wiederkehr (2016). Zu Wort kommen auch Weggefährten, wie seine Schwester Ute, der Schauspieler Malcolm McDowell (Moon 44), der Trickexperte Volker Engel oder der Komponist Harald Kloser, der auch an den Drehbüchern zu 10.000 B.C. und 2012 mitarbeitete. Letzterer steuerte auch ein ganz schön wirres Vorwort zum Buch bei.
Das Buch enthält etwas zu ausführliche Inhaltsangaben zu einigen der Filme, manche Informationen sind mehrmals im Buch zu finden, etwa weil Jo Müller den Regisseur etwas zu häufig über sein Verhältnis zu den Autorenfilmern des “Neuen Deutschen Films“ oder der deutschen Presse befragte. Doch der Informationsgehalt ist sehr groß, und das Buch lädt dazu ein, sich viele der beschriebenen Filme nochmal – oder auch erstmals! – anzuschauen.
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