Schlagwort-Archive: John Grisham

John Grisham: Der Verdächtige

John Grisham ließ in Der Polizist den Anwalt Jake Brigance aus seinem 1989 entstandenen Erstlingswerk Die Jury zurückkehren und setzte den Buchhändler Bruce Cable sowohl in Das Original als auch in Das Manuskript als Hauptfigur ein. Im Nachwort zu Der Verdächtige schreibt Grisham, dass er viel an Lacy Stoltz aus Bestechung gedacht hat und “sie immer gerne nochmal in ein Abnteuer schicken wollte.“

Die ledige Anwältin arbeitet in Florida bei einer unterbudgetierten Rechtsaufsichtsbehörde, die die dortigen Justiz-Organe kontrollieren soll. Nachdem Lacy in Bestechung gegen eine Richterin ermittelte, die auf der Lohnliste einer geheimnisvollen kriminellen Organisation stehen soll, bekam sie es in Der Verdächtige mit einem “serien-mordenden Richter“ zu tun.

Mit der Figur des seine Opfer immer mit einem Nylonseil und einem Seemannsknoten ermordenden Ross Bannick verlässt Grisham das Genre des gut recherchierten oft eine soziale Botschaft vermittelnden Gerichtsthrillers. Spätestens, wenn klar wird, dass Richter Bannick teilweise mehrere Jahrzehnte wartet, bis er jemanden tötet, der ihm einst Ärger bereitet hat, betritt der Bestseller-Autor das mythologische Reich von hochintelligenten Serial-Killern wie Hannibal Lecter oder Norman Bates.

Der Spannung tut so manches Klischee jedoch keinen Abbruch. Neben Lacy Stoltz steht mit Jeri Crosby eine weitere starke Frauenfigur im Zentrum des Buchs. Jeris Vater wurde vor 20 Jahren von Ross Bannick ermordet und seitdem versucht seine Tochter gerichtsfeste Beweise gegen den Richter zu finden. Grisham gelang wieder ein äußerst mitreißender Roman, dessen Geschichte nicht immer glaubwürdig ist. Doch wer sich darauf einlässt, dem wird ein Finale geboten, in dem beide Hauptfiguren ganz oben auf The Judge’s List (so der Originaltitel) stehen, das an Hochspannung alles in den Schatten stellt, was Grisham bisher geschrieben hat.

„John Grisham: Der Verdächtige“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„John Grisham: Bestechung“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

John Grisham: Der Polizist

1989 erschien mit Die Jury der erste Roman von John Grisham, der vom jungen Anwalt Jake Brigance handelt, der einen des Mordes angeklagten Schwarzen verteidigt. Nachdem Carl Lee Haileys zehnjährige Tochter von zwei Rednecks vergewaltigt wurde, tötet der nicht an einen gerechten Prozess glaubende Vater die bereits verhafteten Täter. Zwölf Geschworene entscheiden darüber, ob Hailey zum Tode verurteilt werden soll. Die Verhandlung erhitzt die Gemüter in der fiktiven Kleinstadt Clanton, Mississippi. Dort marschieren Bürgerrechtler und der Ku-Klux-Klan auf…

John Grisham: Der Polizist

Als Joel Schumacher (Batman Forever) das Buch sieben Jahre später ebenso erfolgreich wie werkgetreu mit Matthew McConaughey, Sandra Bullock und Samuel L. Jackson verfilmte, waren es vor allem europäische Kritiker, die dem Film vorwarfen, dass hier – sechszehn Jahre von Quentin Tarantinos Django Unchained – antirassistisch motivierte Selbstjustiz propagiert wurde. Grisham schrieb nach Die Jury im Jahrestakt weitere Justizthriller wie Das Komplott oder Forderung und sollte dabei – ähnlich wie Stephen King zu seiner fiktiven Stadt Castle Rock – immer wieder nach Clanton zurückkehren. Nachdem Jake Brigance in Grishams Roman Die Erbin einen zweiten Auftritt hatte, war er auch die in Der Polizist die zentrale Figur.

John Grisham: Der Polizist

Da Die Jury im Original A Time to Kill heißt, nannte Grisham seinen dritten Jake-Brigance-Roman A Time for Mercy. Es geht erneut um ein Schwurgericht, sowie um Vergewaltigung und Brigance macht sich wieder sehr unbeliebt in Clanton, weil er ein hoffnungsloses Mandat angenommen hat. Er verteidigt den sechszehnjährigen Drew Gamble, der den allseits beliebten Deputy Sheriff Stuart Kofer erschossen hat. Da der Polizist ein Verhältnis mit Drews obdachloser Mutter Josie begonnen hatte, ließ er diese mit ihren beiden Kinder in seinem Haus wohnen. Doch der trunksüchtige Stu verprügelt Josie regelmäßig und misshandelt Drews Schwester Kiera. Als es eines Abends besonders schlimm wurde, griff Drew zur Waffe…

John Grisham: Der Polizist

Mit fast 700 Seiten ist Der Polizist ein ganz schöner Wälzer, der sich vor allem an Grisham treue Leser richtet. So gibt es Wiederbegegnungen mit liebgewonnenen skurrilen Südstaaten-Charakteren wie den Anwälten Harry Rex Vonner und Lucien Wilbanks oder dem Richter Omar Noose. Außerdem beschreibt Grisham einmal mehr recht ausführlich, was es gerade bei Claude’s zu essen oder in Dells Coffee Shop zu tratschen gibt und besucht zusammen mit den Lesern Gottesdienste in unterschiedlichen Kirchengemeinden. Doch neben einer dichten Atmosphäre baut er auch große Spannung auf und vermittelt dabei einmal mehr die Erkenntnis, dass nur demjenigen Gerechtigkeit widerfährt, der durch einen gewieften Anwalt vertreten wird.

John Grishams „Der Polizist“ als Hardcover bei AMAZON bestellen, hier anklicken

John Grishams „Die Jury“ als Taschenbuch bei AMAZON bestellen, hier anklicken

John Grisham: Theodore Boone – Kid Lawyer

Irgendwann musste es wohl so kommen, dass John Grisham sich an einer – mittlerweile auf sieben Bänden angewachsenen – Jugendbuch-Reihe versuchen würde. Der fleißige US-Autor erzählt nicht nur beständig spannende Geschichten von Anwälten oder Richtern, sondern nährt damit auch eine durchaus gesunde Skepsis am (US-amerikanischen) Gerechtigkeitsempfinden und dem daraus resultierenden Justizsystem. Anscheinend ist Grisham der Meinung, dass dieses Misstrauen gar nicht zeitig genug verbreitet werden kann.

John Grisham: Theodore Boone - Kid Lawyer

Sein erster Roman Theo Boone und der unsichtbare Zeuge, um den 13-jährigen Nachwuchsanwalt Theodore Boone – natürlich der Sohn eines Anwaltspärchens – erschien 2010. Das Buch liest sich zwar teilweise wie ein Was ist was?-Sachbuch über die Durchführung eines Mordprozesses, verlässt aber auch immer wieder die heile Mittelklasse-Welt, in der die Hauptfigur lebt und beschäftigt sich mit den Schattenseiten der US-Gesellschaft.

John Grisham: Theodore Boone - Kid Lawyer

So berät der rechtskundige Justiz-Junkie Theo Boone seine Mitschüler und dabei geht es nicht nur darum, ein weggesperrtes Hündchen aus dem Käfig des städtischen Tierasyls zu befreien, sondern auch um Zwangspfändungen oder illegale Einwanderer.

John Grisham: Theodore Boone - Kid Lawyer

Die Hauptstory dreht sich jedoch um einen spektakulären Mordprozess und Grisham räumt darin mit dem in Film und TV immer wieder gerne ausgespielten Klischee vom plötzlich auftauchenden Zeugen, den Verteidigung oder Anklage kurz vor Schluss der Verhandlung überraschend präsentieren. In diesem Sinne überrascht das ebenso spannenden wie humorvollen Buches durch ein unspektakuläres, realitätsnahes Ende.

„Theo Boone und der unsichtbare Zeuge“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Theo Boone und das verschwundene Mädchen“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Theo Boone – Unter Verdacht“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Theo Boone – Der Überfall“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Theo Boone und der entflohene Mörder“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Theo Boone und der große Betrug“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Erwischt: ein neuer Fall für Theo Boone“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

John Grisham: Das Manuskript

John Grisham lässt in sechs Romanen, wie etwa in den sechs Jugendbüchern um Theo Bone, Figuren aus vorherigen Büchern wieder auftreten. Doch in seinen Hauptwerken handelte es dabei – abgesehen von Jake Brigance aus Die Jury, Die Erbin und Der Polizist – um schillernde Nebencharaktere wie den allen Wassern gewaschenen Anwalt Harry Rex Vonner.

Das Manuskript

Dass Grisham in Das Manuskript erneut Bruce Cable aus Das Original einsetzt, liegt weniger an dessen interessanter Charakterisierung, sondern – der Originaltitel Camino Winds verrät es bereits – an der traumhaft schönen Umgebung, in der Cable tätig ist, Dieser hat in Florida auf Camino Island aus der auch ein Café enthaltenden Buchhandlung Bay Books einen kulturellen Hotspot gemacht. Dies gelang ihm hauptsächlich dadurch, dass er die Insulaner durch ein abwechslungsreiches Programm von Lesungen in seinen Laden lockte.

John Grisham, Das Original

Dabei zeigte sich Cable an jungen Autorinnen mindestens ebenso interessiert, wie an deren Büchern. Interessant ist der Buchhändler auch durch seine offene Ehe mit der französischen Antiquitätenhändlerin Noelle, die in Europa gleichzeitig noch ein Verhältnis mit einem verheirateten Landsmann hat. Einer der Hauptanreiz bei Das Manuskript besteht darin, zu erfahren wie es weitergeht mit der Beziehung zwischen Bruce und Noelle.

John Grisham: Das Manuskript

Interessant sind auch die weitere Entwicklung von Bay Books, sowie die Erlebnisse, der teilweise sehr schrulligen Autoren, die auf Camino Island residieren. Diese faszinierende Insel-Idylle wird – unter dem Motto A Perfect Storm – The Perfect Murder? – bedroht durch den Orkan Leo und dem Mord an einem Autor, der gerade einen auf Tatsachen basierenden Thriller fertiggestellt hat. Das Manuskript verbreitet vielleicht nicht gerade absolute Hochspannung, macht aber Hoffnung auf weitere literarische Besuche auf Camino Island.

John Grishams „Das Manuskript“ als Hardcover bei AMAZON bestellen, hier anklicken

John Grishams „Das Original“ als Taschenbuch bei AMAZON bestellen, hier anklicken

John Grisham: Die Wächter

John Grishams Lieblingsfiguren sind Anwälte, die am (US-) Rechtssystem verzweifeln, aussteigen und etwas völlig anderes machen (z. B. Bestseller-Autor werden). In seinem neusten Roman spielen gleich zwei Exemplare dieser Gattung eine wichtige Rolle. Da wäre zum einen Tyler Townsend, der als junger Strafverteidiger versuchte, für den zu Unrecht wegen Mord angeklagten Quincy Miller einen Freispruch zu erreichen. Townsend scheiterte, sein Mandant wurde auf der Grundlage zweifelhafter Indizien zum Tode verurteilt und sein Anwalt zum erfolgreichen Immobilien-Makler.

John Grisham: Die Wächter

Ganz anders verlief es bei Cullen Post, der im Auftrag seiner Kanzlei ein zu Recht wegen Mord und Vergewaltigung angeklagtes Gang-Mitglied verteidigen sollte. Noch vor dem Prozess schmiss er seinen Job hin und wurde Geistlicher. Doch etliche Jahre danach kehrte er zur Juristerei zurück und gründete Guardian Ministries. Die gemeinnützige Organisation ist zwar unterfinanziert, setzt jedoch alles dran, um zu Unrecht zum Tode Verurteilte zu ihrem Recht zu verhelfen. Nachdem Quincy Miller 22 Jahre im Gefängnis saß, schrieb er an Guardian Ministries und konnte Cullen Post von seiner Unschuld überzeugen. Bei seinen Ermittlungen gerät Post in Lebensgefahr…

John Grisham: Die Wächter

Im Nachwort dieses Buchs benennt Grisham als Inspirationsquellen, die tatsächlich existierende Organisation Centurion Ministries, die von einem Gefängnisseelsorger gegründet wurde, sowie den seit 30 Jahren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu Unrecht wegen Mordes inhaftierten Joe Bryan. Einmal mehr gelang John Grisham ein Roman, der nicht nur unerhört spannend ist, sondern auch auf tatsächliche gesellschaftliche Missstände hinweist.

Dieses BUCH bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Bücher von John Grisham bei ebay kaufen, hier anklicken

John Grisham: Das Bekenntnis

John Grisham hörte einst eine Geschichte, die sich in den 30er Jahren zugetragen haben soll. Scheinbar ohne Grund erschoss in einer Kleinstadt in Mississippi ein angesehenerer Bürger einen ebenso beliebten Mitbürger. Der Mörder wurde zum Tod verurteilt. Der Gouverneur bot ihm an, die Todesstrafe in lebenslange Haft umzuwandeln, wenn der Täter sein Motiv nannte. Der Mann lehnte dies ab und endete am Galgen…

John Grisham: Das Bekenntnis

Grisham hatte zwar seine Bedenken, ob die Story wahr ist, doch ein sehr guter Aufhänger (im wahrsten Sinne des Wortes, auch wenn es im Roman um den elektrischen Stuhl geht) ist die Geschichte allemal. Der Bestsellerautor verlegte sie in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei Grisham erschoss im Oktober 1946, scheinbar aus heiterem Himmel, der hochdekorierten Kriegsveteranen Pete Banning den beliebten Methodisten-Prediger Dexter Bell.

John Grisham: Das Bekenntnis

Grisham gelingt es auf den letzten Seiten des Buchs ein wirklich überraschendes Motiv für diese Tat zu präsentieren. Bis dahin bietet Das Bekenntnis auf fast 600 Seiten viel nostalgisches Südstaaten-Flair und natürlich auch einige recht spannende Gerichtsverfahren. Ein Fremdkörper innerhalb des ansonsten wieder meisterlich zu Papier gebrachten Romans ist eine ausführliche (und ganz gewiss sehr sorgfältig recherchierte) Schilderung der Kriegserlebnisse von Pete Banning, der wie aus einer anderen Welt, bzw. einem anderen Buch, wirkt. Doch ansonsten gelang Grisham einmal mehr ein Buch, das zum Binge Reading einlädt.

Dieses BUCH bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Bücher von John Grisham bei ebay kaufen, hier anklicken

 

 

John Grisham: Forderung

Die Grundidee für seinen neuen Roman fand John Grisham (Das Original, Bestechung) 2014 in der Zeitschrift The Atlantic. Im Nachwort des Buchs dankt er ausdrücklich Paul Campos, dem Verfasser eines Artikels über betrügerische Jura-Hochschulen. Forderung erzählt eine fiktive Geschichte, doch die Ausgangssituation ist fest in der Gegenwart verankert.

John Grisham: Forderung

Eine Chance auf einen gut bezahlten Job in einer großen Anwalts-Kanzlei haben nur die Absolventen von renommierten Hochschulen. Die drei befreundeten Studenten Zola, Todd und Mark gehören nicht dazu, denn sie sind an der Foggy Botton Law School eingeschrieben. Dort werden sie zwar gut benotet, doch ob sie trotz der miesen Ausbildung ihre staatliche Abschlussprüfung schaffen erscheint mehr als zweifelhaft.

John Grisham: Forderung

Schlimmer noch ist, dass die Drei bereits je mehr als 200.000 Dollar Schulden für ihre Studiengebühren bei zweifelhaften Kreditgebern  angehäuft haben. Einer glücklichen Zukunft steht somit sehr viel im Wege und daran zerbricht mancher Student, wie etwa Gordon Tanner. Dieser brachte sich um und hinterließ seinen drei Freunden eine vielleicht gar nicht so realitätsferne Theorie über einen Spekulanten, der seinen Reichtum durch den Betrieb etlicher Jura-Hochschulen sowie Kreditinstitute rasant vermehrte. Aus Frust über den Tod ihres Freundes brechen Zola, Todd und Mark ihr Studium kurz vor der Abschlussprüfung ab. Sie geben sich unter falschen Namen als Volljuristen aus. Eine Weile läuft das Geschäft mit dem Verteidigen von Verkehrssündern und Unfallopfern gar nicht so schlecht. Doch allzu lange hält die Tarnung nicht und schon recht bald erscheint die Zukunft noch düsterer als zuvor…

John Grisham: Forderung

Einmal mehr gelang John Grisham das Kunststück ein ebenso spannendes wie sozial engagiertes Buch zu schreiben. Ein wichtiger Handlungsstrang widmet sich dabei auch der dunkelhäutigen Zola, deren illegal in die USA eingereiste Familie zurück nach Nigeria abgeschoben wird. Im Nachwort von Forderung gibt Grisham zwar zu, “mit der Realität extrem großzügig umgegangen“ zu sein, dennoch beschreibt er eine Welt, die erschreckend viel Ähnlichkeit mit der unsrigen hat.

Dieses BUCH bei AMAZON bestellen, hier anklicken

John Grisham: Das Original

Nachdem Grishams letzter Roman Bestechung nicht so recht überzeugen konnte, kamen Bedenken auf, ob der Autor sein Händchen für unterhaltsame, spannende und oft sogar gesellschaftskritische Bestseller verloren hat. Auch der Auftakt von Das Original ist nicht gerade sonderlich originell. Wie in einem schlechten Thriller schildert Grisham den sorgsam geplanten Einbruch in die Bibliothek der Universität Princeton. Hier gelingt es den Dieben fünf von Hand geschriebene Manuskripte des Autors F. Scott Fitzgerald, darunter auch die Niederschrift von Der große Gatsby, zu entwenden.

John Grisham, Das Original

Doch anstatt sich weiter mit dem Raub und seiner Aufklärung zu befassen, schildert John Grishams Buch plötzlich etwas völlig anderes. Im Zentrum steht jetzt Bruce Cable und es wird sehr genau beschrieben, wie es dem erfolglosen Studenten gelang in Florida auf Camino Island (so lautet auch der Originaltitel des Romans) Bay Books, eine Buchhandlung mit Café und regelmäßigen Lesungen, in eine Goldgrube zu verwandeln.

John Grisham: Das Original

Sehr ausführlich beschreibt Grisham, wie es im Zeitalter von AMAZON möglich ist, in einer Kleinstadt mit dem Verkauf von Büchern gutes Geld zu verdienen. Wenn hier geschildert wird, wie wichtig Autoren-Lesungen zur Kundenbindung sind, dann ist zu spüren, dass hier jemand über Dinge schreibt, die er sehr gut kennt. Doch Bruce Cable hat auch eine Vorliebe für alte signierte Bücher und betätigt sich gelegentlich auch als Hehler. Daher gerät er in den Verdacht auch die Fitzgerald-Manuskripte erworben zu haben. Die für den Diebstahl haftende Versicherung heuert die mäßig erfolgreiche Autorin Mercer Mann an, damit sie sich an Cable ranmacht und herausbekommt, ob dieser die Fitzgeralds besitzt. Mercer hat zunächst Skrupel den Job anzunehmen, doch dann findet sie Gefallen an ihrem Doppelleben und an Bruce Cable…

John Grisham: Das Original

In Das Original vergisst John Grisham zwar nie spannend zu erzählen, doch stärker noch als die Thriller-Elemente faszinieren die detailreichen Einblicke in das Leben von Buchhändlern und Autoren.

Das Manuskript

2020 besuchte Grisham in Das Manuskript erneut Camino Island und ließ Bruce Cable ein weiteres Abenteuer erleben.

John Grishams „Das Original“ als Taschenbuch bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Bücher von John Grisham bei ebay kaufen, hier anklicken

John Grishams „Das Manuskript“ als Hardcover bei AMAZON bestellen, hier anklicken

 

John Grisham: Bestechung

Die ledige Anwältin Lacy Stoltz arbeitet in Florida bei einer unterbudgetierten Rechtsaufsichtsbehörde, die die dortigen Justiz-Organe kontrollieren soll. Ein etwas zweifelhafter Informant behauptet Beweise dafür zu haben, dass eine Richterin auf der Lohnliste einer geheimnisvollen kriminellen Organisation steht…

John Grisham: Bestechung

Bisher konnte John Grisham mich immer fesseln. Seine Hauptcharaktere waren grundsympathisch, und ich hoffte stets, dass sie das in seinen Justiz-Romanen beschriebene Geschehen halbwegs unbeschadet überleben. Die Milieu-Beschreibungen des ehemaligen Anwalts waren zudem immer sehr plastisch. Nicht zu unterschätzen ist dabei auch Grishams Fähigkeit Restaurant-Besuche so zu beschreiben, dass dem Leser das Wasser im Munde zusammenläuft…

Obwohl einige Nebencharaktere über interessante Macken verfügen und Schauplätze, wie ein von Indianern betriebenes Casino, als Bühne für ein spannendes Geschehen getaugt hätten, plätschert Bestechung ziemlich vorhersehbar dahin. Schade, doch John Grisham erreichte in seinem nächsten Roman Forderung wieder die alte Höchstform.

Nachdem er zuvor in Der Polizist den Anwalt Jake Brigance aus seinem 1989 entstandenen Erstlingswerk Die Jury zurückkehren ließ, machte er in Der Verdächtige Lacy Stoltz erneut zur Hauptfigur eines Romans.

„John Grisham: Bestechung“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„John Grisham: Der Verdächtige“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

John Grisham: Der Gerechte

Die Geschichten, die John Grisham in Büchern wie „Das Komplott„, „Anklage“ oder „Verteidigung“ aus der oft recht wunderlichen Welt der US-Justiz erzählte, waren zumeist spektakulär doch dabei trotzdem glaubhaft. Mit “Der Gerechte“ wagt sich der ehemalige Rechtsanwalt weiter als bisher ins Reich der Fiktion und Phantasie vor. Wohl auch daher bleibt der Schauplatz, eine US-Großstadt mit hoher Kriminalitätsrate und einer fast komplett korrupten Polizei, namenslos.

John Grisham: Der Gerechte

Bei dem “gerechten“ Titelhelden Sebastian Rudd handelt es sich um einen nicht mehr ganz jungen ziemlich abgebrühten Anwalt. Dieser hat großes Interesse an Fällen, bei denen er sich mit den Herrschenden anlegen kann. Wenn Machtmissbrauch und Willkür im Spiel sind, dann ist es Rudd relativ egal, ob er von seinen Mandaten auch wirklich bezahlt wird. Das “Büro“ des Anwalt befindet sich in einem Lieferwagen und ein ehemaliger Klient, den Rudd nur “Partner“ nennt, steht ihm als Assistent aber auch Bodyguard zur Seite. Stärker als sonst bei Grisham üblich, erfährt der Leser diesmal sehr viel mehr über das Privatleben der Hauptfigur. Rudd war verheiratet und hat einen kleinen Sohn, doch seine Ex-Gemahlin lebt mittlerweile mit einer Frau zusammen. Entspannung findet Rudd beim Besuch von Mixed martial arts Kämpfen und einen der örtlichen Cage Fighter promoted er auch. Großes Interesse hat Rudd aber auch an der frisch geschiedenen Klassenlehrerin seines Sohns…

John Grisham: Der Gerechte

In “Der Gerechte“ konzentriert sich Grisham nicht auf einen großen Fall, sondern erzählt viele oft auch recht witzige Geschichten, die gelegentlich auch mit dem Privatleben von Rudd zusammenhängen. Diese Stories wurden so geschickt verzahnt, dass auch dieses Buch von Grisham wieder in Windeseile durchgelesen war. Zwar wäre eine TV-Serie über Sebastian Rudd wünschenswert, doch es bleibt zu hoffen, dass Grisham sich in seinen nächsten Büchern wieder neue interessante Hauptfiguren ausdenkt.

Dieses BUCH bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Bücher von John Grisham bei ebay kaufen, hier anklicken