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Die Wespe – Staffel 3

Kürzlich war ich nach den drei BBC-Staffeln von Stephen Merchants The Outlaws völlig geflasht und schrieb im Überschwang: “Eine derart vielschichtige auf allen Ebenen funktionierende Serie gelingt in den USA nur sehr selten und bei uns so gut wie nie.“

Doch dann spielte mir Polyband dankenswerterweise das große Finale von Die Wespe zu. Das war gut so, denn ich hatte schon wieder vergessen, wie großartig Florian Lukas als Eddie Frotzke ist. Dieses Schnauzbart und Jogginghosen tragende Stehaufmännchen war unter dem nur mäßig beeindruckenden Kampfnamen „Die Wespe“ 1997 und 1999 deutscher Dart-Meister.

In den ersten beiden Staffeln blamierte sich Eddie bei seinen Comeback-Versuchen nach Kräften und enttäuschte dabei immer wieder seine Ehefrau Manu (Lisa Wagner). Diese ist ebenfalls eine begabte Dart-Spielerin und hat gute Chancen ihrem Mann den Rang abzulaufen.

Doch als für Eddie kaum noch Luft nach unten blieb (und Sky beschlossen hat keine weiteren deutschen Filme und Serie zu produzieren), wurde in der dritten Staffel etwas pfleglicher mit der Wespe umgegangen. Widerwillig muss Eddie sich mit der vierzehnjährigen Maxie (Sophie Paasch) auseinandersetzen, die behauptet sie wäre seine Tochter.

Schlimmer noch ist das Wiedersehen mit seinem angeblich als Countrysänger erfolgreichen Vater Rollo (Bernd Tauber) und seinem Bruder Ecki (Matthias Matschke),  der – obwohl zwei Jahre älter als Eddie – ein schlechterer Dart-Spieler ist. Dabei stellt Eddie fest, dass er über sehr viel mehr soziale Kompetenz verfügt, als er vermutet hat.   

Eine wichtige Rolle spielt Oscar Ortega Sanchez. Als Präsident des Die-Wespe-Fanclubs Oskar Schröder hat er eine überlebensgroße Statue von Eddie in seinem Vorgarten stehen und bringt seine Faszination voll auf den Punkt: “Als der Eddie zweimal deutscher Meister geworden ist, da mochte ich ihn nicht besonders. Das kam dann erst später, in der Phase, wo er nicht mehr so viel gewonnen hat.“

Doch Oscar Schröders Respekt wuchs als Eddie ein Auge verloren hatte, vom Dart-Verband gesperrt wurde und im Knast landete. Die Wespe stand immer wieder auf und das begeisterte Schröder: “Er ist vielleicht nicht mehr der allerbeste Spieler, aber Eddie, für mich bist Du der Allergrößte.“ Für mich eigentlich auch!

Die DVD-Veröffentlichung der dritten Staffel enthält als Bonus diese Dokus: „Actor on Actor“, (4:50 min), „Die Musik“ (1:56 min), „Familien-Special“ (2:13 min), „Fanclub-Special mit Oskar Schröder“ (3:00 min) und Szenen einer Familientherapie (1:41 min)

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Mädchen Mädchen!

2001 – zwei Jahre nachdem der US-Film American Pie zu einem Welterfolg wurde – entstand auch in Deutschland eine gelegentlich derbe Komödie über Teenies und ihr “erstes Mal“. Diesmal standen jedoch – wie der Titel bereits ankündigt – junge Frauen im Mittelpunkt, allerdings nicht nur zwei, sondern ein Trio, also Mädchen, Mädchen, Mädchen!

Zwar gibt es auch hier allerlei eher schlüpfrige Szene (Stichwort: Fahrradsattel), doch genau wie in American Pie werden die Probleme der drei Hauptfiguren dabei durchaus ernst genommen. Häufig haben die Mädchen letztendlich die Lacher auf ihrer Seite und die vermeintlich coolen Macker entpuppen sich als reichlich peinlich.

Aus heutiger Sicht wirken manche Sequenzen dennoch etwas befremdlich. Unter anderen verwundert es etwas, dass die Hauptfiguren Mitglieder einer Volleyball-Mannschaft sind, deren Sponsor anscheinend ein Bettenhaus ist, das erwartet, dass die Spielerinnen den Slogan “Wohlfühl Matratze“ vorne auf den Trikot tragen.

Booklet zur Blu-ray

Einer Edition von Turbine, die Mädchen Mädchen! erstmals auf Blu-ray präsentiert, liegt ein wie ein Teeniemagazin aufgemachtes Booklet bei. Dies enthält ein sehr interessantes, aktuelles Interview mit Dennis Gansel (Die Welle, Jim Knopf), der gefragt wird, warum seinerzeit “ausgerechnet ein junger Mann einen Film über drei Schülerinnen auf der Jagd nach dem ersten Orgasmus und der großen Liebe drehen durfte.“

Da seine Schulzeit damals noch nicht allzu lange zurücklag, fühlte sich der 26-jährige Gansel von der Geschichte angesprochen und auch in der Lage sie zu verfilmen. Er hatte gerade als seinen ersten Film den preisgekrönten ProSieben-Politthriller Das Phantom mit Jürgen Vogel gedreht und entschied sich für die Komödien-Regie, um zu beweisen, dass er “breit aufgestellt“ ist.

Ein weiteres Kriterium war, dass Gansels damalige Freundin Maggie Peren die Co-Drebuchautorin von Mädchen, Mädchen! war. Genau genommen hatte Perren zusammen mit Christian Zübert (Der Fall Collini) das Drehbuch des – zwar immerhin mit Ryan Reynolds, Mia Farrow und Ryan O’Neal besetzten, aber nicht allzu erfolgreichen – US-Films Coming Soon so umgearbeitet, dass die Story nach Deutschland passt.

Auch darin, dass die sympathischen Darsteller Mädchen Mädchen! dem großen Vorbild American Pie. so manchen derben Moment doch irgendwie liebenswert machen. Diana Amft, Felicitas Woll und die damals 16-jährige Karoline Herfurth spielten hier ihre ersten Hauptrollen. Hinzu kommen Max Riemelt, Florian Lukas, Henning Baum und Elyas M’Barek in seinen ersten, aber sehr kleinen, Filmauftritt.

Nachdem Mädchen Mädchen! knapp zwei Millionen Kinobesucher amüsierte kehrten Diana Amft und Karoline Herfurth auf die Leinwand zurück. Nicht dabei ist Felicitas Woll, da sie die Hauptrolle in der Serie Berlin, Berlin spielte. Woll wurde ganz passabel von der Bravo TV-Moderatorin Jasmin Gerat vertreten. Rund um diese drei sympathischen Darstellerinnen werden recht geschickt verzahnte Episoden erzählt, die sich um “Loft und Liebe“ drehen. Dabei gehen nicht alle Geschichten so aus wie es der an ähnlichen Komödien geschulte Zuschauer erwartet. Insgesamt entstand so eine leichte aber nicht blöde Komödie, die manchmal sogar etwas überrascht.

Die Blu-ray zu „Mädchen Mädchen!“ von Turbine enthält neben dem Booklet noch diese Extras: Einleitung von Dennis Gansel (0:41 min), Audiokommentar mit Regisseur Dennis Gansel und Darstellerin Diana Amft, Interview mit Dennis Gansel (25:01 min), Hinter den Kulissen (8:11 min), Entfernte Szenen, inklusive alternativem Ende (11:40 min, wahlweise mit Audiokommentar von Dennis Gansel, der auch über die „Wohfühl-Matratze-Trikos“ aufklärt), Castingszenen (5:32 min), Teamfilm (8:32 min), Interviews mit Cast & Crew (11:06 min) und der Trailer (1:54 min)        

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Die Wespe

Eddie Frotzke (Florian Lukas) war 1997 und 1999 deutscher Dart-Meister. Er trägt Schnauzbart, Jogginghosen sowie den nur mäßig beeindruckenden Kampfnamen Die Wespe und versucht immer noch an seine alten Erfolge anzuknüpfen, um vielleicht sogar zur Weltmeisterschaft nach London reisen zu können.

Eddies Frau Manu (Lisa Wagner) betreibt halbwegs erfolgreich ein Berliner Sonnenstudio. Sie finanziert ihrem Ehemann sein wenig glamouröses Leben als Teilnehmer an Dart-Turnieren in abgelegenen Gaststätten, bei denen es Preisgelder im dreistelligen Bereich zu gewinnen gibt.

Dann gibt es noch den hoffnungsvollen Newcomer Kevin (Leonard Scheicher), der Eddie zugleich bewundert und (Vorsicht, Spoiler) mit Manu betrügt. Dieses Dreiecksverhältnis gipfelt in einem Hahnenkampf mit Dartpfeilen, bei dem Eddie ein Auge verliert.

Dieser versucht sich daraufhin als Staubsauger-Vertreter und trägt zu Manus Verwunderung zum ersten Mal seit Jahrzehnten “Hosen mit Knöpfen“. Dies rettet jedoch nicht die Ehe und Eddie zieht zu seinem alten Kumpel Nobbe alias „Der Norbinator“ (Ulrich Noethen) in die Gartenlaube.

Unter der Regie von Hermine Huntgeburth (Lindenberg! Mach Dein Ding) entführt ein großartiges Ensemble in die schäbig schimmernde Welt der deutschen Dartprofis. Es ist zu vermuten bzw. zu befürchten, dass die knochentrocken erzählte Sky-Serie nicht allzu weit entfernt von der Realität angesiedelt ist.    

Die sechs Episoden der ersten Staffel von Die Wespe funktionieren auch als durchgehender Spielfilm. Dank der gut ausbalancierten Mischung aus Komik und Tragik wird Appetit auf die Fortsetzung geweckt. Die DVD-Veröffentlichung enthält als Bonus die fünf kurzen Dokus „Dart ist kein Kinderspiel“, „Das K in DIE WESPE steht für KULT“, „Das S in Kevin steht für SUPERSTAR“, „Das Dreigestirn der Dart-Szene“ und „Dart-BFF“, die zugleich auch als Trailer sind.

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