Durch eine Verkettung widriger Umstände und Intrigen ist Mike S. Donavan, der arrogante Sohn eines reichen Plantagenbesitzers aus Georgia, gezwungen in den Norden zu flüchten. Er nennt sich fortan Blueberry und kämpft in der Armee der Nordstaaten gegen seine ehemaligen Landsleute aus dem Süden. Diese Geschichte erzählten Jean-Michel Charlier (Mick Tangy) und Jean Giraud erstmals 1968, doch ihre Erfolgsserie Leutnant Blueberry starteten sie bereits fünf Jahre zuvor.
Trotzdem ist es sinnvoll, dass Ehapas Reihe Die Blueberry Chroniken mit Blueberrys Geheimnis von 1968 und sieben weiteren Kurzgeschichten gestartet wurde, die zunächst im kleinformatigen Super Pocket Pilote erschienen sind. Später wurden diese in einem sehr lockeren Stil gezeichneten Geschichten in den Zack Parade -Taschenbüchern und dann unter dem Titel Die Jugend von Blueberry veröffentlicht. (Zu diesen Kurzgeschichten gehört auch noch Donner über der Sierra, die jedoch zeitlich deutlich später spielt und daher in Band 6 der Blueberry Chroniken nachgereicht wird).
Im zweiten Band der Blueberry Chroniken startet unter dem Motto Die Sierra bebt das eigentliche Epos. Die Geschichte beginnt 1866 in Arizona: Der junge und äußerst pflichtbewusste Leutnant Craig ist unterwegs nach Fort Navajo, einem mitten im Indianergebiet gelegenen Außenposten der Armee.
Bei einer Rast in einem Saloon hilft er einem Glücksspieler aus einer selbstverschuldeten Notlage. Zu seiner Überraschung stellt Craig fest, dass es sich bei dem verantwortungslosen Burschen um Leutnant Mike S. Blueberry handelt und dieser ebenfalls seinen Dienst in Fort Navajo antreten will.
Mit dieser Geschichte, die 1963 im Comicmagazin Pilote gestartet wurde und zwei Jahre später als Album Fort Navajo erschienen ist, begann die wohl beste Westernserie der Comicgeschichte. Jean-Michel Charlier etablierte schon nach wenigen Seiten einen äußerst sympathischen Antihelden. Er verarbeitete bei Blueberrys Abenteuern immer wieder tatsächliche Ereignisse, wie etwa die Geschichte des Apachen-Häuptlings Cochise, der genau wie im Comic von einem Offizier namens Bascom bei angeblichen Friedensverhandlungen hereingelegt wurde und daraufhin einen erbitterten Kampf gegen die Weißen begann.
Die Blueberry Chroniken enthält mit den drei zusammenhängenden Alben Fort Navajo, Aufruhr im Westen und Der einsame Adler den eigentlichen Auftakt der Serie. Ebenso spannend wie die Geschichte ist die künstlerische Entwicklung von Jean Giraud, der anfangs noch im etwas steifen Stile seines Lehrmeistes Jijé (Jerry Spring) zeichnete, doch dann aber immer lockerer wurde. Gelegentlich schimmert dabei schon etwas von jenen klaren Konstrukten durch, die zum Markenzeichen von Girauds Alterego Moebius (John Difool: Der Incal) werden sollten.
Für die Blueberry Chroniken wurden die Geschichten sorgfältig neu übersetzt und gelettert. Zusätzlich gibt es Bonusmaterial, das allerdings eher auf historische Fakten als auf die Entstehung der Comics eingeht. Mittlerweile liegt mit Mann gegen Mann bereits der 19. Band dieser Reihe vor!
In letzter Zeit kam übrigens wieder etwas Bewegung in die Traditionsserie. Von Joann Sfar (Die Katze des Rabbiners, Gainsbourg) und Christophe Blain (Isaak der Pirat), die auch für eine Fortsetzung von Hugo Pratts Corto Maltese im Gespräch waren, liegt jetzt die Blueberry-Hommage Das Trauma der Apachen vor.
Egmont hat mittlerweile auch eine noch etwas großformatigere neue Collector’s Edition zu Blueberry gestartet.
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