Seitdem die Belgierin Cécile de France in L’auberge espagnole – Barcelona für ein Jahr dabei war, ist sie ein fester Bestandteil des Weltkinos. Bereits 2010 wurde sie in Clint Eastwoods Hereafter – Das Leben danach mit der Möglichkeit der Kontaktaufnahme zu verstorbenen Mitmenschen konfrontiert. Basierend auf dem Buch Mein Leben mit den Schamanen von Corine Sombrun spielt de France jetzt eine Frau, die nicht über den Tod ihres Mannes Paul hinwegkommt.
Um auf andere Gedanken zu kommen, reist die französische Toningenieurin Corine so weit wie möglich in die Fremde. In der Mongolei soll sie Aufnahmen von traditioneller Musik anfertigen und wird sie von den Einwohnern eines kleines Zelt-Dorfes freundlich aufgenommen. Sie darf auch einer religiösen Zeremonie beiwohnen und gerät dabei in Trance. Sie glaubt Paul gesehen zu haben, reist jedoch völlig verwirrt zurück nach Frankreich. Dort hat sie Schwierigkeiten wieder Fuß zu fassen und beschließt an den Ort der Erscheinung zurückzukehren, um sich zur Schamanin ausbilden zu lassen…
Das einmal mehr beeindruckende Schauspiel von Cécile de France, sowie die authentisch wirkenden Bilder aus einer abgelegenen Ecke irgendwo zwischen Russland und China fesseln für eine ganze Weile. Gelegentlich Anflüge von Humor, etwa wenn ein Rentier die Kleidung der gerade badenden Corine in seinem Geweih fortträgt oder japanischen Touristen das Verlesen von Kochrezepten als Pseudo-Ritual verkauft wird, tragen dazu bei, den Film nicht zum pathetischen Selbstfindungs-Drama zu machen.
Doch zum Ende hin, wenn Corinnes Geister-Erscheinungen am Rande des Kitsches visualisiert werden und der Nachspann darüber “informiert“, dass die Erkenntnisse von Madame Sombrun mittlerweile Bestandteil der Wissenschaften sind, dann wird es leider ziemlich albern.
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