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Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln

2010 drehte Tim Burton (Big Eyes, Batman Returns) mit Alice im Wunderland ganz gewiss nicht seinen besten, aber ohne Zweifel seinen erfolgreichsten Film. Die ziemlich freie Bearbeitung von Lewis Carrolls Buch, mit Burtons Stammschauspieler Johnny Depp als besonders verrückten Hutmacher, spielte mehr als eine Milliarde Dollar ein! Da ist es eher verwunderlich, dass es sieben Jahre dauerte, bis eine Fortsetzung in die Kinos kam. Burton fungierte dabei als Produzent und James Bobin, der die letzten beiden Muppets-Filme inszenierte, führte diesmal Regie.

Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln
© 2016 Disney

In der Titelrolle ist wieder die australische Darstellerin Mia Wasikowska (Lawless – Die Gesetzlosen) zu sehen. Wer sich nicht sonderlich gut an den ersten Film erinnert, wird sich wundern diese anfangs in einer Situation zu erleben, die an eine Fortsetzung von Fluch der Karibik erinnert. Doch am Ende von Alice im Wunderland zog es die Heldin in der Tat auf die hohe See. und am Anfang der Fortsetzung kehrt sie von einer maritimen Weltreise zurück. Auf einer viktorianischen Abendgesellschaft trägt Alice provokant ein knallbuntes asiatisches Kleid und verhält sich sehr bewusst nicht gesellschaftskonform.

Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln
© 2016 Disney

Da Alice heftig aneckt, ist sie nicht unfroh als sie wieder ins Wunderland bzw. ins Unterland, wie es bei Burton hieß, zurückkehrt und sich dort den Problemen des Hutmachers widmen kann. Dieser ist noch seltsamer drauf als sonst. Des Rätsels Lösung liegt in der Vergangenheit und daher bricht Alice zu Zeit auf, der über Leben und Tod wacht. Sacha Baron Cohen (Borat) verleiht dieser mächtigen Figur trotz des seltsamen Kostüms erstaunlich viel Menschlichkeit, was sich gut ins Konzept einfügt.

Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln
© 2016 Disney

Ja, und dies ist die Überraschung, im Gegensatz zum ersten Film gibt es diesmal tatsächlich ein Konzept und nicht nur Vorwände um prominenten Darstellern lustige Klamotten anzuziehen, oder sie am Computer zu verfremden. Aus Carrolls Fortsetzungsroman Alice hinter den Spiegeln wurden kaum Elemente unternommen, zumal sich Tim Burton dort bereis im ersten Film reichlich bedient hat. Stattdessen bricht Alice zu einer Zeitreise auf. Sie erfährt dabei, warum der Hutmacher verrückt und die Herzkönigin böse geworden ist. Dies ist teilweise erstaunlich ernsthaft, oft sehr spannend und natürlich immer wieder angemessen skurril erzählt.

Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln
© 2016 Disney

Neben dem 113-minütigen Hauptfilm enthält die Blu-ray noch diese Extras: Audiokommentar von Regisseur James Bobin (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), “Hinter den Spiegeln“- Making Of (8:39 min), “Wunderbare Kostüme“ (4:24 min), “Die Figuren im Unterland“ (4:47 min), “Ein Gespräch mit Zeit“ (1:46 min). Vergleich Blue-Screen zu fertiger Version (2:27 min + 1:33 min),  Musikvideo P!NK: “Just Like Fire“ (3:38 min, mit  Making of 3:02 min), zusätzliche Szenen (8:56 min)

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Tim Burton: Alice im Wunderland

Anders als in der Buchvorlage von Lewis Carroll und dem 1951 danach entstandenen Disney-Film ist Alice bei Tim Burton (Big Eyes, Batman Returns) kein kleines Mädchen, sondern eine junge Frau von 19 Jahren. Diese wird von Mia Wasikowska gespielt und ihr droht im viktorianischen England die Ehe mit einem ungeliebten Mann. Doch zum Glück erscheint das weiße Kaninchen und dann auch noch all die anderen vertrauten Phantasiewesen, wie der verrückte Hutmacher, die Grinsekatze, die Herz-Königin, Tweedledum & Tweedledee sowie der monströse Jabberwocky.

Tim Burton: Alice im Wunderland

Doch es ist eigentlich gar kein Wunderland, das Tim Burton präsentiert, sondern ein Unterland, eine etwas düsterere Variante von Carrolls Fantasy-Welt. Doch da es sich um einen Disney-Film geht es nicht allzu grausig zu. Für die Gestaltung der Figuren ließ Burton bekannte Darsteller am Computer zu an Zirkusfreaks erinnernde Wesen verfremden. So hat sein Stammschauspieler Johnny Depp als besonders verrückter Hutmacher seltsame riesige Augen und Burtons damalige Gattin Helena Bonham Carter als rote Königin einen riesigen Kopf (was – netter Gag am Rande – ihre Dienerschaft dazu bringt, sich ebenfalls als deformiert zu verkleiden).

Tim Burton: Alice im Wunderland
So richtig konsequent durchgezogen wurde diese eher an Harry Potter– als an Burton-Fans adressierte Chose leider nicht. Zwar sind die Trick- und 3D-Effekte – die auch per Blu-ray daheim zu erleben sind – auf einem hohen Niveau, aber dabei auch von einer etwas kalten Perfektion. Anders als ansonsten bei Tim Burton will sich kein verzücktes Staunen über die – zweifelsohne vorhandenen – verrückten Ideen einstellen, sondern es drängt sich immer wieder die Frage auf, was der ganze Quatsch eigentlich soll. Wobei dies angesichts der ebenfalls ganz schön seltsamen Buch-Vorlage vielleicht sogar ein durchaus werkgetreuer Ansatz ist. 

Tim Burton: Alice im Wunderland

Alice im Wunderland ist ganz gewiss nicht Burtons bester, aber ohne Zweifel sein erfolgreichster Film und spielte mehr als eine Milliarde Dollar ein! Da ist es verwunderlich, dass es sieben Jahre dauerte, bis mit Hinter den Spiegeln eine Fortsetzung in die Kinos kam.

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Walt Disney: Taran und der Zauberkessel

Dieser Film stammt aus den finsteren Jahren nach Walt Disneys Tod als sich seine Erben eher halbherzig in allen möglichen Richtungen versuchten und sich dabei immer fragten: „Wie hätte es Walt gemacht?“ Die Antwort lautete dann meist: „So jedenfalls nicht!“ Taran ist ein blasser Held, sein Mission (ein Schweinchen vor dem bösen Hornkönig zu schützen) ist eher unsinnig, und die Späße des ach so lustigen plüschigen Maskottchen Gurki sind eher nervig.

Walt Disney: Taran und der Zauberkessel

Immerhin gibt es tricktechnisch wenig an diesem Fantasy-Zeichentrickfilm wenig auszusetzen. Animation und Hintergrundzeichnung sind auf einem Niveau, das mit den besten klassischen Disney-Zeichentrickfilmen mithalten kann. Auch der Soundtrack von Elmer Bernstein (Die glorreichen Sieben) ist imposant. Doch leider ist die Story für junge Erwachsene zu unsinnig und für kleine Kinder zu erschreckend. Taran und der Zauberkessel ist kein echter Klassiker, doch in jede Disney-Sammlung gehört der Film natürlich trotzdem.

Walt Disney: Taran und der Zauberkessel

Doch leider liegt der Zeichentrickfilm bisher nur als höchst unbefriedigend fürs Heimkino-Edition vor. In der zum 25. Jubiläum des Films erschienenen Neuauflage ist der Film auf DVD immerhin endlich anamorph abgetastet im 1 : 2,35 Widescreen-Format zu sehen, doch eine verbesserte Neuauflage – auch auf Blu-ray! – wäre schon lange fällig!

Walt Disney: Taran und der Zauberkessel

Extras der DVD: Kurzfilm „Donald, Geister und Gespenster“ (“Trick or Treat“, 1942, 7:56 min); Galerie mit 104 sehr schönen Entwurfszeichnungen, darunter auch 5 schräge Zeichnungen, die der damals für Disney tätige Tim Burton anfertigte und einige Zeichnungen und Fotos von der “Taran“-Attraction aus dem Disneyland Tokio; Interaktives Abenteuerspiel „Die Suche nach dem Zauberkessel“

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Walt Disney: Alice im Wunderland

Walt Disney fühlte sich schon immer zu Lewis Carrolls Kinderbuchklassiker Alice im Wunderland hingezogen. Sein erster Trickfilmerfolg war 1923 Alice´s Wonderland ein Trickfilm, der ein reales Mädchen mit gezeichneten Figuren kombinierte und eine ganze Reihe von weiteren Alice-Cartoons nach sich zog. 1936 schickte Disney seine Micky Maus in einem Zeichentrick-Kurzfilm, der ebenfalls auf dieser DVD- und Blu-ray-Edition enthalten ist, auf ein Abenteuer hinter den Spiegel in Carrolls Wunderland.

Walt Disney: Alice im Wunderland

Anfang der fünfziger Jahre wagte sich Walt Disney schließlich an eine abendfüllende und weitestgehend werkgetreue Version von Alice im Wunderland. 15 Jahre zuvor wollte er bei seinem ersten Langfilm Schneewittchen und die sieben Zwerge dem Publikum die grellen Farben und extremen Charaktere seiner kurzen Trickfilme nicht in Spielfilmlänge zumuten. Doch bei Alice im Wunderland brach er diese Regel und produzierte seinen wohl wildesten und ganz sicher cartoonigsten abendfüllenden Zeichentrickfilm. Mangels einer herkömmlichen Kinodramaturgie überzeugt der Film stärker in seinen Einzelteilen (unvergesslich das Nichtgeburtstagsfest!) als insgesamt.

Walt Disney: Alice im Wunderland

Im Gegensatz zu Tim Burtons für die Walt Disney Company gefertigter Quasi-Fortsetzung zu Alice im Wunderland war der Trickfilm zunächst kein großer Hit. Erst in den 70erJahren erreichte der Zeichentrickfilm ein größeres Publikum als dessen farbenfrohe Verrücktheit ein sich oftmals im Drogenrausch befindendes studentische Publikum erfreute. Die Firma Disney erfreute dies jedoch weniger und Alice im Wunderland verschwand eine Weile von der Bildfläche. Doch heute ist der Klassikerstatus des Films unstrittig.

Walt Disney: Alice im Wunderland

Bonusmaterial der Blu-ray: “Durch das Schlüsselloch: Ein Blick auf das Wunderland“ (76:16 min): Der komplette Film mit Kommentaren von Experten und mit eingeblendeten Entwurfszeichnungen, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Walt Disneys Einführung zur Farbfernsehen-Premiere von „Alice im Wunderland“ von 1959 (1:15 min); Vorlage zu: Alice und der Türknauf (1:33 min); Stifttest: Alice schrumpft (0:54 min); Wie Alice auf die Leinwand kam (13:27 min); Operation Wunderland (10:59 min); Wiederentdecktes Lied der Grinsekatze (3:56 min); Kurzfilm: „Micky im Traumland“ von 1936 (8:49 min); Eine Stunde im Wunderland – Schwarzweiße Disney-TV-Show von 1951 (59:26 min); Interaktives Spiel: „Wir malen die Rosen rot“; Wenn Disney View angewählt wird, können auf 16:9-Geräten im rechten und linken Bereich anstelle der schwarzen Balken neben dem 4:3-Bild sogenannte “Schmuckornamente“ eingeblendet werden.

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Walt Disney: Dumbo

1937 produzierte Walt Disney mit Schneewittchen und die 7 Zwerge den ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm und hatte riesigen Erfolg damit. Es folgten der unglaublich detailliert ausgeführte (aber auch etwas düstere) Pinocchio und Fantasia , ein sehr ambitionierter Ausflug in Regionen der Hochkultur. Erst Dumbo sollte dem Publikum wieder die Frische der kurzen Disney-Zeichentrickfilme zurückbringen.

Walt Disney: Dumbo

Dumbo entstand unter großen finanziellen und auch menschlichen Problemen, denn Disney konnte durch den Zweiten Weltkrieg seine Filme nicht mehr weltweit starten und das Studio sperrte sich dagegen, dass die Zeichner einer Gewerkschaft beitraten, was zu einem Streik und zur Entlassung des Star-Zeichners Art Babbit führte.

Walt Disney: Dumbo

Diese Querelen sind dem fertigen Film nicht mehr anzumerken. Er ist in den leuchtenden Farben einer Zirkuswelt gehalten, die auf DVD und Blu-ray besonders schön zur Geltung kommen.

Walt Disney: Dumbo

Erzählt wird von einem kleinen Elefanten, der zunächst wegen seiner riesigen Ohren gehänselt wird, dann aber feststellt, dass er damit fliegen kann. Ein absolutes Meisterwerk ist dabei eine surreale Parade von rosa Elefanten, die Dumbo nach dem Genuss von Alkohol erlebt.

Dumbo

2019 gelang Tim Burton eine sehr schöne Realfilm-Version von Walt Disneys Zeichentrick-Klassiker

Walt Disney: Dumbo

Bonusmaterial: Ein Audiokommentar von Pete Docter, Paula Sigman und Andreas Deja, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Zusätzliche Sequenzen: „Die Geschichte der Maus“ (5:20 min) und das Lied „Are You A Man Or A Mouse?“ (3:53 min);“Dumbo – Ein Making Of zum Abheben“ (27:09 min); „Die Magie von Dumbo: Das Dumbo-Karussell in Disneyland“ (3:01 min); „Das Sound-Design“ – Ausschnitt aus „The Reluctant Dragon“ (5:43 min): Hier wird die “Casey Junior“-Sequenz mit dem Zirkuszug benutzt um zu erklären wie in den Disney-Studios die Geräusche gemacht wurden. Bemerkenswert ist, dass hier Trickfilmszenen zu sehen sind, die nicht in “Dumbo“ enthalten sind; Original TV-Einleitung von Walt Disney (0:59 min); Zwei US-Kinotrailer (2:07 min + 1:15 min); Zusätzlich auf Blu-ray: Cine-Explore-Kommentar, „Ein Meisterstück wird gefeiert“ (14:53 min), Kunstgalerien, Animierte Kurzfilme: „Elmer Elefant“ (8:31 min) und „Die fliegende Maus“ (9:21 min), „Disney View Einführung“ mit James Coleman (0:53 min), wenn Disney View angewählt wird, können auf 16:9-Geräten im rechten und linken Bereich anstelle der schwarzen Balken neben dem 4:3-Bild sogenannte “Schmuckornamente“ eingeblendet werden

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Batman: The Animated Series

Bei der später auch Batman Adventures  genannten 1992 gestarteten Zeichentrickreihe Batman: The Animated Series handelte es sich um die besten jemals fürs Fernsehen produzierten Trickfilme (okay, wenn man die Simpsons ignoriert).

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Während die Superhelden-Trickfilme (etwa die bei Hanna-Barbera hergestellten Super Friends, bei denen auch Batman auftrat) zuvor immer sehr limitierte Versionen ihrer Comic-Brüder darstellten, schuf Bruce Timm ein Design, das die besten Elemente von Frank Millers Comic The Dark Knight Returns und Tim Burtons Batman-Filmen  übernahm. Timm und sein Team machten aus der Not (niedriges Budget) eine Tugend (starke Stilisierung).

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Natürlich ist Batman: The Animated Series undenkbar ohne die Vorarbeiten von Miller und Burton, aber der damals 30-jährige Bruce Timm, der zuvor an Steven Spielbergs Tiny Toons Adventures sowie an Trickfilm-Versionen zu Flash Gordon und The Lone Ranger arbeitete, machte sofort deutlich, dass er kein Interesse an einer bloßen Kopie der beiden erfolgreichen Batman-Kinofilme hatte. Er wollte seine ganz eigene Version schaffen. Trotzdem war er froh, dass Miller und Burton die dunklen Elemente der Figur auch einem, an Tiny Toons Adventures alberner Batman-TV-Serie geschulten, Publikum vermittelten.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Gemeinsam mit Eric Radomski, der für diverse Serien die Hintergrund-Zeichnungen anfertigte, schuf er in 1½ Monaten einen einminütigen Promo-Film, der später auch als Inspiration für die beeindruckende Vorspann-Sequenz diente. Zur eigenen Überraschung wurden Timm und Radomski daraufhin als Produzenten der Serie angeheuert. Zunächst dachten sie, man erwartete von ihnen nur das Design zu entwerfen, doch plötzlich waren sie für die komplette Serie zuständig.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Dies war ungewöhnlich, denn TV-Trickfilme wurden ansonsten eher wie bebildertes Radio behandelt, mit großer Sorgfalt bei der Auswahl der Sprecher und bei der Erstellung der Playback-Aufnahmen und mit einer furchtbaren Knickerigkeit bei der tricktechnischen Umsetzung. So kommt meist nur eine limitierte Animation zum Zuge, die mehr an Legetrick als an Walt Disney erinnert. Von Menschen wie Timm und Radomski, die in erster Linie optisch denken, waren nun ganz andere Resultate zu erwarten. So fertigte Radomski die Hintergrundzeichnungen meist mit Airbrush auf schwarzen Karton an und schuf dadurch nicht nur einen beeindruckenden düsteren Stil, sondern sparte auch eine ganze Menge Zeit und schwarze Farbe.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Der Look von Batman: The Animated Series war eher am Art Deco-Stil der dreißiger und vierziger Jahre orientiert und weniger an Tim Burtons Film-Vorgaben. Daher nannten die Macher ihren neuen Stil “Dark Deco“. Dieser eigene Ansatz machte den Warner Brothers ein wenig Angst. Sicherheitshalber ließen sie daher die Entwürfe für die Trickserie von Burton noch einmal durchsehen. Doch da dieser auch schon an Zeichentrickfilmen gearbeitet hatte, brachte er durchaus Verständnis dafür auf, dass ein Trickfilm-Batmobile über weniger Details verfügte als ein durchgestyltes Modell für einen Multi-Millionen-Dollar-Film, schon um den Trickfilm-Zeichnern die Arbeit zu erleichtern. Außerdem ist ein kreativer Mensch wie Burton natürlich auch tolerant genug um anderen Künstlern ihre eigene Vision zuzugestehen.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Trotzdem verdankt die Trickfilm-Serie den beiden Burton-Filmen eine ganze Menge, so z. B. das Design des Pinguins oder von Catwoman und auch diverse Häppchen aus Danny Elfmans Soundtrack wurden immer mal wieder gerne eingespielt. Trotzdem ging die Serie ihren ganz eigenen Weg und war in einem stilvollen Gotham angesiedelt, in dem es noch keine Farbfernsehgeräte und kaum Computer gibt.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Bei jeder 22-minütigen Batman Animated-Episode handelt es sich um ein kleines Trickfilm-Juwel, das sehr liebevoll gestaltet wurde. Angefangen beim immer wieder gern gesehenen markanten Vorspann und der danach folgenden stimmungsvollen Titel-Illustration. Danach fand jedoch jede Episode ihren individuellen Rhythmus und auch immer mal wieder einen ganz eigenen Zugang zur Batman-Legende. Das ging auch schon einmal so weit, dass einige Kinder in der gleichnamigen Episode I´ve got Batman in my Basement behaupten konnten und dann dem „Dunklen Ritter“ gegen den Pinguin helfen mussten. Sinnigerweise hieß diese Folge bei uns Batman und die Detektive.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Meisterliche Folgen wie P.O.V. (eine an den japanischen Film Rashomon erinnernde Story, in der die Cops Bullock und Montoya, sowie ein weiterer Kollege komplett verschiedene Versionen des selben Erlebnisses erzählen) oder Perchance to Dream (Bruce Wayne erwacht in einer Welt in der seine Eltern noch leben und er mit Selina Kyle alias Catwoman verlobt ist, natürlich steckt ein Superschurke, in diesem Fall der Mad Hatter dahinter) entschädigen für die ganz wenigen konventionellen Episoden mehr als reichlich.

Harley Quinn
© DC / Warner Bros. Entertainment

Mit der Joker-Freundin Harley Quinn gelang dem Autor Paul Dini innerhalb der Serie auch eine unübersehbare Erweiterung des Batman-Universums. Diese erstmals im TV-Trickfilm aufgetretene Figur wurde zunächst von Dini und Bruce Timm in der preisgekrönten Erzählung Mad Love in die Comicwelt eingeführt und hier zugleich die durchaus auch tragische Geschichte der jungen Psychologin Harleen Frances Quinzel erzählt, die sich rettungslos in den Joker verliebt. Mittlerweile gibt es auch “realistischer“ gestaltete Comic Versionen der Figuren,  wie z. B. in der viel beachteten Batman-Miniserie Hush von Jim Lee und Jeph Loeb.

Harley Quinn
© DC / Warner Bros. Entertainment

Ein großes Problem, das Batman: The Animated Series garantiert nicht nur Nachteile bescherte, waren die Broadcasting Standarts & Practice genannten freiwilligen Selbstzensur-Regeln des US-Fernsehens. Durch diese Selbstzensur-Richtlinien sollten Werbekunden und Moralverbände in vorauseilendem Gehorsam vorab in Sicherheit gewogen werden.

Batman Animated
DAS ALLES IST VERBOTEN! – © DC / Warner Bros. Entertainment

Nun war es allerdings nicht so, dass überhaupt keine Brutalitäten erlaubt waren, sondern diese hatten in etwas seltsam geregelten Bahnen zu verlaufen. So war es in einer hauptsächlich für Kinder produzierten Vormittagsserie zwar nicht erlaubt Pistolen einzusetzen. Maschinengewehre hingegen, zu denen Kiddies anscheinend nicht so leicht Zugriff haben, durften jedoch problemlos eingesetzt werden. Getötet werden durfte allerdings auch mit diesen Maschinengewehren nicht. Wenn etwa ein Gangster von einem Hausdach stürzt, hat er in einem Tümpel zu landen oder es muss ganz deutlich gezeigt werden, dass er noch atmet.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Gerade der „Story Editor“ Paul Dini musste oft die seltsamsten Kompromisse eingehen, etwa wenn es nicht erlaubt war, dass eine Frau einer anderen ins Gesicht schlägt. Stattdessen „durfte“ sie aber durchaus ihre Kontrahentin treten und an den Haaren ziehen. Manchmal jedoch, genau wie in den elegantesten Lubitsch-Komödien, trieben die Zensoren die Kreativen zu Höchstleistungen an, die sonst gar nicht angestrebt worden wären.

Batman animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Ein solcher Moment ist zum Beispiel der Tod von Robins Eltern im Zweiteiler Robins Reckoning.  Anstatt exakt zu zeigen, wie die Trapez-Artisten The Flying Graysons, also Robins Eltern über der Zirkus-Manege abstürzen, zeigt uns der Film nur ein zurückschwingendes durchgeschnittenes Seil. Anschließend ist dann lediglich ein entsetzt guckender Bruce Wayne zu sehen. Die Reaktionen des übrigen Publikums mussten im Schatten bleiben, um die Kinderchen nicht allzu betroffen zu machen. Neben dem hohen tricktechnischen Niveau wurde auch bei der Besetzung der Sprecher nicht gespart und meist bekannte und erfahrene Schauspieler verpflichtet. Besonders viel Lob erhielt, neben Kevin Conroys Batman-Stimme, der ansonsten mit seiner Rollenauswahl eher glücklose Luke Skywalker Mark Hamill für seine ausgelassenen akustischen Darbietungen als Joker.

batman animated series

Adrienne Barbeau, die Ex-Gemahlin von John Carpenter und das Objekt der Begierde in Wes Cravens Swamp Thing, sprach Catwoman. Roddy McDowall aus Uhrwerk Orange lieh dem Mad Hatter seine Stimme. Shakespeare- und  Genre Veteran David Warner (Das Omen, Scream II) gab den Ra´s Al Ghul, Ron Perlman (Hellboy) war Clayface, Richard Moll sprach Two-Face, Paul Williams den Pinguin und John Glover (Smallville) den Riddler. Auch die restliche Besetzung reichte zwar nicht ganz an das Protz-Casting der Batman-Spielfilme heran, aber Namen wie Kate Mulgrew (aus Star Trek – Voyager als Red Claw), Heather Locklear, Ed Begley Jr., Diana Muldaur, Thomas Wilson (Biff aus Zurück in die Zukunft), Treat Williams (Hair, The Phantom) , Marilu Henner, Helen Slater (Supergirl), Michael York, Paul Winfield, Tim Matheson (Das turbogeile Gummiboot) oder George Dzundza hat jeder am Film oder Fernsehen Interessierte garantiert schon einmal gehört.

Batman: The Animated Series

Übrigens gab es innerhalb der Trickfilm-Reihe, die es auf 94 Episoden brachte, auch ein kleines Comeback für den TV-Batman Adam West. Er sprach in der Folge Beware the Gray Ghost den Schauspieler Simon Trent. Dieser spielte die Titelrolle in der TV-Serie The Gray Ghost (so wollte Lee Falk seine Comicfigur The Phantom ursprünglich nennen). Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde diese Figur (und nicht wie ansonsten Zorro) zum Vorbild für den jungen Bruce Wayne. Somit bekam West doch noch ein kleines Comeback, was sicher ein kleines Trostpflaster war, für den Darsteller, der sich seinerzeit ernsthafte Hoffnungen auf die Titelrolle in Burtons Batman machte.

Batman Animated
© MAD / DC / Warner Bros. Entertainment

Die Serie startete im Herbst 1992 mit einer Episode zum Appetit anregen während der Prime Time und lief dann immer am Sonntagnachmittag, um auch ein etwas älteres Publikum zu erreichen. Ein sicheres Indiz für den Erfolg waren weniger die Emmy-Prämierungen für die beste TV-Zeichentrickserie und die besten Zeichentrick-Drehbücher, sondern sehr viel stärker die Tatsache, dass bereits 1993 im Satiremagazin MAD unter dem Titel Batsman: The Anemic Series eine Parodie erschien. Ein weiterer Grund für den Erfolg der Serie könnte auch noch sein, daß hier, ganz im Gegensatz zu den auf schier endlose Crossovers setzenden Comichefte, abgeschlossene und pointierte Geschichten erzählt werden.

Batman animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Als erste größere Auskopplung zur erfolgreichen Zeichentrickserie produzierten Burnett, Radomski und Timm 1993 Batman: Mask of the Phantasm (Batman und das Phantom). Ursprünglich war dieser 80-minütige Film für den Direct to Video-Markt vorgesehen. Doch Warner Brothers waren von der Qualität der Vorarbeiten so angetan, dass sie beschlossen das Werk zuerst auch in die Kinos zu bringen.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

The Mask of the Phantasm beschäftigt sich ungewöhnlich ausgiebig mit Bruce Wayne. Eingebettet in eine wirklich ergreifende Liebesgeschichte wird erzählt, wie Bruce Wayne zunächst einmal recht erfolglos auf Verbrecherjagd geht, weil er sich nur ziemlich unspektakulär maskiert. Erst das furchteinflößende Batman-Outfit schafft Abhilfe.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Positiv ist nicht nur. dass dieser Film es den Schöpfern der Serie erlaubt auch einmal eine etwas epischere Geschichte zu erzählen, sondern dass es auch durchaus einmal ein wenig härter zugehen darf als unter den starren Vorzensur-Richtlinien des US-Fernsehens. So kommen in The Mask of the Phantasm einige üble Gangster tatsächlich zu Tode, natürlich nicht durch Batman, sondern eher durch das mysteriöse Phantom und den mal wieder herrlich durchgeknallten Joker. Auch das bittersüße Ende der Love-Story macht diesen schönen Film für ein etwas erwachseneres Publikum durchaus interessant.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Im Zuge des Kinofilms Batman & Robin  entstand 1998 ein weiterer längerer Zeichentrickfilm, in dem es natürlich auch um Mr. Freeze geht. Batman & Mr. Freeze: SubZero schaffte es allerdings diesmal nur bis in die Videotheken, feierte als Kaufvideo mit über acht Millionen verkauften Exemplaren jedoch wahre Triumphe. Der Film beginnt in der Arktis und zeigt in gelungenen Einstellungen, wie Mr. Freeze gemeinsam mit zwei Eisbären zwischen den Eismassen herumschwimmt. Gleichzeitig nähert sich ein Forschungs-U-Boot, das nun ausgerechnet in Mr. Freezes Höhle auftauchen muss.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Dabei wird der Behälter zerstört, in dem Mr. Freeze seine verstorbene konservierte Frau aufbewahrt, in der Hoffnung ein Gegenmittel zu finden. Freeze friert nun aus Rache die komplette Besatzung einfach ein und begibt sich mit seinen beiden Eisbären direkt nach Gotham City. Dort lässt er seine Frau von einem bankrotten Arzt untersuchen, der herausfindet, dass zu ihrer Rettung dringend ein Organspender benötigt wird. Hierfür kommen nur sehr wenige Personen in Frage. Freeze entscheidet sich ausgerechnet für Barbara Gordon alias Batgirl.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Im Gegensatz zum sehr viel atmosphärischeren und düster-ergreifenden Zeichentrickfilm Batman: The Mask of the Phantasm konzentriert sich SubZero nicht allzu sehr auf Batman oder Bruce Wayne. Robin und Batgirl sind gleichberechtigte Handlungsträger. Da der Film ohnehin nur 67 Minuten lang ist, bleibt dadurch für eine Vertiefung der Charaktere nur sehr wenig Zeit. Auch Mr. Freeze ist diesmal eher ein Störenfried, genau wie Schwarzeneggers Filmversion in Batman und Robin, und sehr viel weniger als sonst ein tragisch-gebrochener Charakter. Die Handlung setzt sehr viel stärker auf Action. Das ist zwar etwas bedauerlich, aber immerhin sind die teilweise am Computer erzeugten Verfolgungsjagden recht gelungen animiert.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Übrigens war SubZero auch zugleich der letzte Auftritt des „alten“ TV-Batmans. Ende 1997 startete in den USA unter dem Titel The New Batman Adventures die letzte Staffel mit einer neu designten Hauptfigur. Unter den 14 Episoden befinden sich absolute Highlights, wie eine Cartoon-Adaption des Comics Mad Love und die Episode Old Wounds, die zeigt wie Dick Grayson zu Nightwing wird. Sehr interessant ist auch Legends of the Dark Knight, denn hier wurden Teile im Look der Fünfziger Jahre-Comics und Teile im Stile von Frank Millers The Dark Knight Returns animiert.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Nach dem Erfolg der neuen ebenfalls von Timm produzierten Superman-Trickfilm-Reihe, wurde Batman mit neuem Outfit (noch düsterer, fast ohne Gelbtöne) und neuem Robin (einem Teenager namens Tim Drake) ausgestattet. Batgirl wurde stärker eingespannt, alles wurde den Schumacher-Filmen angepasst und daher poppig-bunter. Den Auftakt bildete der Dreiteiler World´s Finest, der innerhalb der zweiten Staffel der Superman -Trickfilmreihe gezeigt wurde. Hierin reist Bruce Wayne nach Metropolis, verknallt sich in Lois Lane und kommt nicht gerade super mit dem Stählernen klar, obwohl sie beide gemeinsam gegen Lex Luthor und dem Joker antreten müssen.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Auch ansonsten ist die Superman-Zeichentrickreihe für Batman-Fans durchaus interessant. So gibt es eine Episode in der Superman den vermissten Batman ersetzten muss und es ihm gar nicht so leicht fällt den knallharten nächtlichen Ritter zu geben. Sehr empfehenswert ist auch die Trickfilm-Serie Justice League.

BATMAN BEYOND
BATMAN BEYOND – © DC / Warner Bros. Entertainment

Neben der neugestylten Trickserie gab es aber auch noch eine zweite Trickserie namens Batman Beyond (Batman of the Future). Hier ist ein gewisser 17-jähriger Terry McGavin der Batman des nächsten Jahrtausends. Nachdem sein Vater ermordet wurde, findet er im mittlerweile steinalten Bruce Wayne einen Mentor und sorgt nun im futuristischen Gotham für Ordnung. Mit dieser jugendlichen Figur wurde versucht ein wenig im Spider-Man-Terrain zu wildern. Doch das ist eine andere Geschichte.

Batman Animated
© DC / Warner Bros. Entertainment

Der animierte Batman im Bruce Timm-Style hatte seinen vorerst letzten Auftritt (wenn von den JLA-Serien abgesehen wird) 2003 in dem ganz gelungenen direkt für den DVD-Markt angefertigten Zeichentrickfilm Mystery of the Batwoman, der bei uns unter dem Titel Batman – Rätsel um Batwoman erschienen ist.

Batman: The Complete Animated Series

Interessant sind auch die von Bruce Timm direkt für den DVD-Markt produzierten Filme der Reihe DC Universe Animated Original Movies  wie Superman Doomsday, Justice League: The New Frontier oder Batman: Gotham Knight. Hier feierte Timms Animated-Style 2017 im Film Batman und Harley Quinn sein Comeback.

Harley Quinn Animated

2019 erfreute die erste Episoder der Serie Harley Quinn zwar durch den sich stark an Bruce Timms Batman orientierenden Look, überraschte zugleich aber auch mit sehr plakativ zur Schau gestellte blutige Brutalitäten. Dies sollten wohl verdeutlichen, dass es hier keinen Kinderkram zu sehen gibt. Doch das Dranbleiben lohnte sich, denn Harley Quinn entwickelte sich zu einer in allen Belangen sehr erwachsenen Serie mit moderaten Splatter-Einlagen und herrlich verrückten Geschichten.

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Batman & Robin

Joel Schumachers Batman Forever war gegenüber Tim Burtons Batman und Batmans Rückkehr schon ein ziemlicher Rückschritt. Doch dann kam es – wie ja alle wissen, die sich dummerweise in Batman & Robin verirrten – noch um einiges dicker.

Batman & Robin

Diesmal ist Robin neidisch und fordert von Batman nicht nur ein eigenes Robin-Mobil, sondern nun auch noch einen dieser riesigen Scheinwerfer mit seinem Symbol für Gothams Nachthimmel (Batmans Kommentar: “Jetzt weiß ich, warum Superman alleine arbeitet.“). Butler Alfred bekommt nicht nur Besuch von seiner Nichte, die so unausgelastet ist, dass sie eine Superhelden-Existenz anstrebt, sondern er ist nun auch noch von derselben tödlichen Krankheit wie Mrs. Freeze befallen. Bruce Wayne fragt sich, woher er nun auch noch die Zeit nehmen soll, sich um all‘ die Wehwehchen seiner Ersatzfamilie zu kümmern, zumal mit Poison Ivy und Mr. Freeze auch noch zwei neue Superschurken um Batmans Aufmerksamkeit buhlen.

Batman & Robin

Aus diesen Story-Versatzstücken, die im vierten Batman-Film durchaus gelegentlich mal durchschimmern, hätte eine ganz spannende Sache werden können. Doch leider setzt Regisseur Joel Schumacher mal wieder ausschließlich auf knallbunte, geschmacklose Kulissen und auf blödsinnige und unspektakuläre Action-Szenen. So wird der Plot noch weiter als schon in Batman Forever zurückgedrängt und eine idiotische Szene jagt die nächste.

Batman & Robin

Wenn etwa Batman und Robin ihre Stiefel, genau wie einst die kleine Dorothy im Zauberland Oz, gegeneinander knallen und dadurch Schlittschuh-Kufen hervorzaubern, um gegen Mr. Freezes Schergen ein Eishockeymatch um einen Diamantenpuck zu bestreiten, dann hat der Film arge Mühe dies an Dümmlichkeit noch zu überbieten. Doch Schuhmacher bemüht sich redlich darum Batman jegliche Millersche oder Burtonsche Düsterheit auszutreiben. Zitat Schumacher: “Comic-Hefte sind ja schließlich keine tragischen Hefte.“

Batman & Robin

Ein kleiner Pluspunkt ist Uma Thurman, die als Poison Ivy eine ganz hübsche Tanzszene hinlegt, die an eine Mischung aus ihrer Leistung in Pulp Fiction und Salma Hayeks atemberaubenden Schlangentanz aus From Dusk till Dawn erinnert. Arnold Schwarzenegger hingegen fügt sich nahtlos in das grobe Ganze ein und feuert mit Frost-Strahlen und noch tödlicheren Frost-Kalauern nur so um sich. Besonders schade ist die ganze Katastrophe für George Clooney, der im Gegensatz zu seinen eher blässlichen Vorgängern Keaton und Kilmer (der am Batman Forever Set allen Beteiligten ziemlich auf den Keks gegangen sein soll) als Batman und Bruce Wayne (wenn ihn Schumacher mal kurz lässt) voll überzeugen kann.

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Batman Returns

Nach dem Erfolg von Batman wunderte es niemanden als es 1992 Batman Returns hieß. Tim Burton hatte diesmal sehr viel mehr Freiheiten, die er kurz zuvor bei seinem ebenfalls sehr persönlichen Film Edward mit den Scherenhänden schon ausgiebig ausschöpfte.

Batman returns

In Batman Returns kommt neben dem Pinguin Danny de Vito und Michelle Pfeiffer als Catwoman auch Michael Keaton sehr viel besser zur Geltung. Außerdem spielt auch noch ein brillanter Christopher Walken als Max Shreck (benannt nach Murnaus Nosferatu-Darsteller) mit. Besonders hübsch geriet eine Szene auf einem Kostümball zu dem Keaton und Pfeiffer als einzige ganz ohne Maskierung erscheinen.

Batman returns

Ansonsten gelang Burton ein sehr eigenwilliger Film, der in seiner kalten weihnachtlichen Atmosphäre und mit Danny Elfmans genial-bombastischem Soundtrack (diesmal ganz ohne die manchmal störenden Prince-Songs) schon viel von der Stimmung von Burtons späteren absoluten Meisterwerken Nightmare before Christmas und Ed Wood vorwegnahm. Batman Returns ist jedenfalls mit Sicherheit die stilvollste Verfilmung die Bob Kanes Mythos bisher erfuhr. Kommerziell blieb der Film jedoch weit hinter seinem Vorgänger zurück. Daher wurde Burton durch Joel Schumacher ersetzt, dessen Filme Batman Forever und Batman & Robin weit davon entfernt sind Klassiker zu sein.

The World of Tim Burton
Zeichnung von Tim Burton (1992)

Immer wieder im Gespräch war lange Zeit ein von Tim Burton gestalteter Catwoman-Film und eine ganze Weile sah es so aus, als wenn er Superman Reborn drehen würde. Doch leider werden wir jetzt wohl nie erfahren, was das düstere Wunderkind Burton aus dem optimistischen Strahlemann so alles gemacht hätte.

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Batman (1989)

Im Gegensatz zur ebenso kitschig-albernen wie erfolgreichen Slapstick-TV-Serie mit Adam West war Batman in den Comics zwar deutlich ernsthafter und düsterer, doch seine Popularität war nach der Einstellung der Serie gesunken. Ende 1984 tauchten erste Gerüchte auf, dass irgendetwas im Busche wäre.

Batman (1989)

Ein gewisser Frank Miller, der zuvor die Marvel-Comicserien um Wolverine und Daredevil (hier vor allem durch eine gewisse Elektra) aufregend erneuert hatte, sollte nun auch für eine auffrischende Behandlung bei DCs etwas schlappgewordenen Zugpferd sorgen. Bereits in den siebziger Jahren erhielt der damals noch für Marvels Spider-Man arbeitende Miller ein erstes Angebot sich auch einmal an Batman zu versuchen. Doch damals fühlte sich Miller noch nicht reif genug für diese Aufgabe. Als dann aber im März 1986 schließlich unter dem Titel Batman – The Dark Knight Returns ein Vierteiler auf den Markt kam, sorgte der Comic für einige Aufregung.

Batman – The Dark Knight Returns

Millers Zeichnungen (die meist von Klaus Janson getuscht und von Millers damaliger Ehefrau Lynn Varley koloriert wurden) und seine Story stellten bis dahin (und auch bis heute) die respektloseste Bearbeitung dar, die je ein amerikanischer Comic-Multi einem eigenen Superhelden zumutete. Ganz nebenbei bekam auch noch Superman ordentlich eins auf die Mütze und wurde als angepasster Dumpfling dargestellt. Das amerikanische Comic-Magazin Wizard hat übrigens den Moment aus Dark Knight, in dem ein stark gealterter Batman den Stählernen zur Schnecke macht zum erinnerungswürdigsten Moment der Comic-Geschichte erklärt.

Batman – The Dark Knight Returns

In erster Linie erzählt Frank Miller jedoch von einem desillusionierten Verbrechensjäger, der sich schon seit zehn Jahren aus dem Geschäft zurückgezogen hat. Im Alter von 55 Jahren legt der frustrierte alte Mann sein Kostüm wieder an und führt einen letzten verzweifelten Kampf, gegen die unhaltbar-kriminellen Zustände in seiner Heimatstadt. Alles in allem faszinierte wohl doch weniger die manchmal etwas konfus ausgeschmückte Dark Knight-Story, die sich auf beinahe 200 Seiten unbedingt gleich am kompletten Batman-Kosmos versuchen muss, sondern viel eher die düster durchgestylte Stadt Gotham-City (die Miller in späteren Werken Sin City nennen sollte). Durch Millers optische Version dieses Molochs (aber nicht durch seine Story) wurde die Batman-Figur auch wieder für das Medium Film interessant.

Batman (1989)

Es sollte jedoch noch bis 1989 dauern bis endlich ein lange erwarteter clever beworbener Batman-Film massiv Kapital aus Millers Version schlug. Die Warner Brothers, denen die Rechte am dunklen Ritter gehörten, erwiesen erstaunlich viel Weitblick als sie einen gewissen Tim Burton als Regisseur verpflichteten.

Batman (1989)
Zeichnung von Tim Burton von 1989

Dieser begann als Animator bei Walt Disney (z. B. bei Cap und Capper), drehte dort mit Vincent und Frankenweenie zwei Kurzfilme, die in keine Schublade passten und anschließend einen ganz hübschen Film mit Pee Wee Herman. Mit der schrägen Geisterklamotte Beetlejuice landete er schließlich einen Überraschungshit und qualifizierte sich dadurch für Batman – The Movie.  Als Burton dann aber auch noch den Beetlejuice-Darsteller Michael Keaton als Batman mitbrachte, gab es einige Aufregung. Diese verwandelte sich jedoch sofort in aufgeregte Spannung, als mit Jack Nicholson die Idealbesetzung für den Joker verpflichtet werden konnte.

Batman (1989)

Ein erster Trailer schlug dann auch wie eine Bombe ein. Viele Besucher gingen nur ins Kino um diese Vorschau zu sehen. Tim Burtons Batman überzeugt nun, genau wie Millers Comic, in erster Linie im optischen Bereich. Gotham City ist genauso düster durchgestylt, Danny Elfman und Prince liefern interessante Soundtrack-Beiträge und keiner kann Jack Nicholson beim hemmungslosen Chargieren bremsen. Allerdings setzt Burton die Action-Szenen nur sehr einfallslos, ja schon beinahe desinteressiert um. Story und auch die Figur des Batman bleiben erschreckend nebensächlich. Dennoch wurde der eifrig und geschickt beworbene “Film zum T-Shirt“ zu einem so gewaltiger Erfolg, dass Tim Burton bei der Fortsetzung machen konnte, was er wollte. Batman Returns ist daher stilistisch noch abgedrehter, blieb kommerziell jedoch weit hinter seinem Vorgänger zurück. Daher wurde Burton durch Joel Schumacher ersetzt, dessen Filme Batman Forever und Batman & Robin weit davon entfernt sind Klassiker zu sein.

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The World of Tim Burton

Anlässlich einer bis Anfang 2016 im Max Ernst Museum Brühl des LVR, die zuvor in Prag, Tokio und Osaha gezeigt wurde, erfreut der Hatje Cantz Verlag alle Freunde von Tim Burton mit einem wunderschönen Buch.

The World of Tim Burton

Thematisch passend leuchtet das Titelbild von The World of Tim Burton im Dunkeln. Den Auftakt des in deutscher und englischer Sprache veröffentlichten Buchs bildet ein exklusiv für dies Werk geführtes Gespräch mit dem Regisseur und im Anhang befindet sich eine umfassende Biographie in der auch Burtons damals neuster Film Big Eyes berücksichtigt wurde.

The World of Tim Burton

Kernstück des Katalogs ist natürlich der Abdruck der Ausstellungsstücke, die alle aus der Feder von Burton stammen. Einige der Bilder sind Entwürfe zu Burtons Filmen wie Beetlejuice, Batman Returns oder Nightmare before Christmas.

The World of Tim Burton

Beim Betrachten der mit Tusche, Pastell, Öl und Bleistift entstandenen Werke wird zwar auch klar, dass Burton ganz gewiss nicht der beste Zeichner und Maler der Welt ist, doch er ist in der Lage alles, was ihm vorschwebt deutlich erkennbar zu visualisieren. Dabei ist auch festzustellen, wie sehr Burton den unverwechselbaren Look seiner Filme mitbestimmte und wie gut es ihm gelang seine zu Papier gebrachten Visionen in bewegte (oft auch bewegende) Kinobilder umzusetzen.

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