Bereits 1981 kam mit mit Fais gaffe à la gaffe eine erfolglose Realverfilmung von André Franquins Comic-Klassiker Gaston in die Kinos. Am 4. April 2018 startete in Belgien und Frankreich ein zweiter Versuch. Kurz zuvor waren bereits Menschen aus Fleisch und Blut als Spirou & Fantasio, sowie Pierre Richard als Großvater von Der kleine Spirou zu sehen.
Regie bei Gaston Lagaffe führte Pierre-François Martin-Laval, der auch die undankbare Rolle des entnervten Vorgesetzten Prunelle (in der deutschen Fassung Demel) übernommen hatte. Die Handlung wurde in die Gegenwart verlegt und die Kulissen lassen eher an futuristische Alpträume von Jacques Tati denken als an das gemütliche Büroleben, das Franquin zu Papier brachte.
Bei nur sehr wenigen Charakteren wurde versucht Darsteller zu casten, die den Comic-Ensemble ähnlich sehen. So ist etwa der mit viel Freude Knöllchen verteilende Polizist Longtarin (Wachtmeister Knüsel) unverkennbar ein direkt aus unserer Realität stammender Ordnungshüter.
Zwei Schauspieler hingegen scheinen direkt aus der Comicserie entsprungen zu sein. Der 20-jährige Théo Fernandez wirkt im groben grünen Pullover und in engen Röhrenjeans, wie der etwas jüngere Bruder von Franquins Redaktions-Chaoten. Alison Wheeler ist als Mademoiselle Jeanne (Fräulein Trudel) auf eine ähnlich verhuschte Art attraktiv, wie jene junge Angestellte, die sich trotz dessen Macken sehr stark zu Gaston hingezogen fühlt.
Passend dazu wurden auch Gastons permanent für Unruhe sorgenden tierischen Freunde, die Lachmöwe und die Katze, recht gut per Computeranimation in den Film eingefügt. Dank seiner kurzen Laufzeit von 84 Minuten stört die episodenhafte Erzählstruktur nicht weiter. Permanent taucht Jérôme Commandeur als Monsieur de Mesmaeker (Herr Bruchmüller) auf und dank Gaston bekommt er niemals seine Vertragspapiere unterzeichnet,
Zwischendrin gibt es sehr viel Klamauk rund um Gastons Erfindungen, der erstaunlich werkgetreu in Szene gesetzt wurde. Es ist vielleicht nicht die beste Idee der Welt aus einer Comic-Serie, die von einem Genie in nervös-lebendigen Bildern zu Papier gebracht wurde, einen Realfilm zu machen. Doch wenn es denn sein muss, geht es wahrscheinlich nicht besser.
Die Blu-ray von Koch Media enthält den 79-minütigen Hauptfilm noch ein Making Of (37:14 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), Bloopers (3:32 min), sowie den deutschen und französischen Trailer (je 1:30 min)
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