Der heutige Kinogänger ist Spezialeffekte gewöhnt, die teilweise nicht einmal mehr wahrzunehmen sind. Am Computer erzeugte Dinosaurier bewegen sich mittlerweile “wie echt“. Doch trotz (oder gerade wegen) einer Überflutung mit optischen Reizen üben die handgemachten (und Einzelbild für Einzelbild fast immer persönlich ausgeführten) Trickeffekte von Ray Harryhausen eine Faszination aus, die locker bei dem Besuch einer brillanten Ballettaufführung oder eines spannenden Fußballspiels mithalten kann.
Das Frühwerk
Ray Harryhausen unternahm in einer Garage selbst Experimente mit Stop Motion. Es gelang ihm sogar diese Resultate Willis O’Brien vorzuführen, der 1933 für die genialen Tricks bei King Kong und die weiße Frau verantwortlich war. O’Brien riet dem jungen Harryhausen sich zunächst einmal Kenntnisse der Anatomie und Zeichenkunst anzueignen, was dieser auch schleunigst nachholte.
Gleichzeitig machte er einige Experimente mit Stop Motion. Viele dieser frühen (teilweise ganz schön wilden) Filme mit Sauriern und Monstern liegen mittlerweile auch auf DVD vor. In den USA erschien eine Doppel-DVD mit dem Titel Ray Harryhausen: The Early Years Collection, die für Fans eine wahre Fundgrube ist. In Deutschland gibt es diese Sammlung aus Filmen und Berichten als Beigabe einer The Best of Ray Harryhausen-Box mit sechs Filmen (Sindbads 7. Reise, Herr der drei Welten, Die geheimnisvolle Insel, Jason und die Argonauten, Sindbads gefährliche Abenteuer, Sindbad und das Auge des Tigers).
Inhalt der Doppel-DVD „Ray Harryhausen: The Early Years Collection“:
Stories and Tales (69:02 min): Mother Goose Stories: Little Miss Muffet, Old Mother Hubbard, The Queen of Hearts, Humpty Dumpty. Fairy Tales: Little Red Riding Hood, Hansel & Gretel, Rapunzel, King Midas, The Tortoise & The Hare (wurde 2002 fertiggestellt).
Early Films (22:25 min): How to Bridge a Gorge, Guadalcanal, Lucky Strike Commercial Demo, Lakewood Homes spots. Tests & Experiments (15:44 min) Cave Bear & Dinosaurs, Color, Split Screen and Rear Projection, Evolution, Adventures of Baron Munchausen, War of the Worlds, The Elementals. Special Features: The Making of The Tortoise & The Hare (13:21 min), Audio Commentary for Tortoise & The Hare (11:34 min), Alternate Ending for How to Bridge a Gorge (0:58 min) Berichte: Harryhausen bekommt 2003 einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (12:48 min), Harryhause hat für Glasgow eine heroische Statur von David Livingstone entworfen, da seine Frau mit dem Afrikaforscher verwand ist (4:27 min), The Clifton’s Cafeteria Reunion – Wiederbegegnung mit Ray Bradbury und “Forry“ Ackerman (22:26 min), In The Credits – Interview von 2004 (9:24 min), An Evening With Ray Harryhausen – Im Gespräch mit Leonard Maltin (9:17 min), Bericht über die Bronzestaturen die Harryhausen von seinen Lieblingsfiguren anfertigte (2:56 min), The Ted Newsom Interview (8:57 min), The Academy Archive Restoration (6:02 min), Bericht über die permanente Harryhausen-Ausstellung im Filmmuseum Berlin (3:06 min), Außerdem drei sehr lustige Tribute-Filme, Birthday Tributes, An Appreciation, David Allen Tribute und eine umfangreiche Bildergalerie.
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Mighty Joe Young
Harryhausen fand sogar einen Job als professioneller Puppenanimator. Allerdings entsprach die Arbeit mit den Märchenfiguren bei George Pals Puppetoons nicht ganz seinen Erwartungen. Nachdem er im Zweiten Weltkrieg als Kameramann tätig war, kam 1946 Harryhausens ganz große Chance.
Gemeinsam mit Willis O’Brien, der 1933 die bahnbrechenden Spezialeffekte für King Kong realisierte und auch die direkte Fortsetzung Son of Kong betreute, erweckte Harryhausen 1949 einen weiteren überlebensgroßen Affen in Mighty Joe Young (Panik um King Kong) zum Leben. Ray Harryhausen fertigte über 80 Prozent der äußerst sehenswerten oscar-prämierten Spezialeffekte an.
Mit dem fertigen Film war Harryhausen nur bedingt zufrieden, da die beeindruckenden Tricks im Dienste einer Geschichte mit Komödien-Elementen stand. Hauptfigur ist die von Terry Moore verkörperte Jill Young, die in Afrika zusammen mit dem Gorilla Joe Young aufwuchs. Als dieser sich zu einem riesigen Tier entwickelte, weckte dies das Interesse des etwas windigen Nachtclub-Besitzers Max O’Hara (Robert Armstrong spielte eine ähnliche Rolle bereits in King Kong).
Terry lässt sich darauf ein, gemeinsam mit Joe nach Los Angeles zu reisen, doch der Gorilla rebelliert, als er im Club Golden Safari von den angetrunkenen Besuchern zum Affen gemacht wird. Co-Produzent des Films war der Werstern-Regisseur John Ford, der mit Ben Johnson einen seiner Lieblingsdarsteller für die Rolle des aufrechten Cowboys Gregg engagierte. Das Resultat ist unter all den Filmen mit Spezialeffekten von Ray Harryhausen wahrscheinlich der am sorgfältigsten produzierte Film. Doch die ganz großen mystischen Abenteuer sollten erst noch folgen.
1998 entstand mit Mein großer Freund Joe eine Neuverfilmung von Mighty Joe Young. Die Hauptrolle spielte Charlize Theron, während Ray Harryhausen und Terry Moore einen kurzen Gastauftritt absolvierten.
Während der Film bei uns nur unter seinem deutschen Titel “Panik um King Kong“ in eher mäßiger Bildqualität auf DVD erschienen ist, liegt mittlerweile in den USA und in Großbritannien eine schön aufgemachte Premium Collection im Pappschuber vor. Der Film ist hier in gutem Blu-ray-Transfer zu bestaunen, wahlweise auch mit Audiokommentar von Ray Harryhausen und Terry Moore. Hinzu kommen neben dem US-Trailer (1:41 min) noch zwei Dokus von 2006 (22:52 min + 11:57 min), in denen sich Harryhausen mit den Chiodo-Brothers (Killer Klowns from Outer Space) unterhält. Außerdem liegen noch 4 Postkarten und ein Miniposter im Format 42 x 30 cm bei.
Auch die King Kong Special Edition enthält auf Blu-ray neben King Kong und Son of Kong auch Mighty Joe Young. Alle drei Filme wurden zudem noch mit interessanten deutschsprachigen Audiokommentaren von Dr. Rolf Giesen garniert.
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Panik in New York
Sein nächster Film war wahrscheinlich auch Harryhausens wichtigster. Panik in New York (The Beast From 20,000 Fathoms) basiert auf einer Erzählung seines Kumpels Ray Bradbury. Dieser erfuhr davon allerdings erst später durch Zufall, als er als Berater das Drehbuch des Films durchlas und feststellte, dass hier einige seiner Ideen aus einer Kurzgeschichte, die zuvor in der Saturday Evening Post erschien, geklaut wurden. Harryhausen erfand für den Film einen so genannten Rhedosaurier, der nach einem Atombombenversuch in der Antarktis aufgetaut wird und anschließend New York verwüstet.
Anstatt kostspieliger Modellbauten wurden einfach Realaufnahmen von New York mit dem animierten Saurier gekoppelt. Daher – und sicher auch weil anstatt eines US-Stars der deutlich günstigere Schweizer Paul Hubschmidt (Die Züricher Verlobung) unter dem Pseudonym Paul Christian die Hauptrolle spielte – konnte der Film für 250.000 Dollar gedreht werden und spielte über fünf Millionen Dollar ein. Kurze Zeit später drehten die Japaner ihre eigene Version des Films unter dem Titel Godzilla. Anstatt aufwändiger Tricks wurde einfach ein Mann in ein Gummikostüm gesteckt und dieser trampelte auf Miniaturlandschaften herum.
Auch Godzilla wurde zu einem weltweiten Erfolg und wieder war es Eugène Lourié, der mit Das Ungeheuer von Loch Ness (Originaltitel: The Giant Behemoth) in England einen weiteren ähnlich gelagerten Monsterfilm drehte. Dabei wurde (teilweise) wieder auf sorgfältig realisierte Stop-Motion-Effekte zurückgegriffen, für die Willis H. O’Brien verpflichtet wurde, der 1933 King Kong zum Leben erweckte.
Extras: Making Of (6:08 min), ein öffentlicher Auftritt von Ray Harryhausen und Ray Bradbury (16:51 min), US-Trailer zu „Panik in New York“, „Gwangis Rache“, „Kampf der Titanen“ und dem Willis O`Brien Film „The Black Scorpion“.
Während der Film bei uns nur unter dem deutschen Titel “Dinosaurier in New York“ in auf DVD erschienen ist, liegt mittlerweile in den USA und in Großbritannien eine schön aufgemachte Premium Collection im Pappschuber vor. Der Film ist hier in gutem Blu-ray-Transfer zu bestaunen. Hinzu kommen neben den selben Extras wie bei der deutschen DVD-Edition noch 4 Postkarten.
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It Came Form Beneath The Sea
Der große Erfolg von Panik in New York qualifizierte Ray Harryhausen auch gleich für seinen nächsten Job. Der Produzent Charles H. Schneer wollte einen ähnlichen Film drehen. Statt New York sollte jetzt San Francisco Angriffsziel sein und anstatt eines Dinosauriers sollte ein riesiger Krake die Golden Gate Bridge angreifen. Um mit dem äußerst geringen Budget klar zu kommen hatte der Octopus bei Harryhausen nur fünf statt der üblichen acht Tentakel.
Da It Came Form Beneath The Sea zu einem moderaten Erfolg wurde, kam es zu weiteren deutlich befriedigenderen Zusammenarbeiten zwischen Schneer und Harryhausen.
It Came Form Beneath The Sea lief leider niemals in deutschen Kinos, wurde aber 1995 auf Super RTL unter dem Titel Das Grauen aus der Tiefe gezeigt. Daher existiert eine deutsche Synchronisation, die auch auf einer englischen (mittlerweile auch kolorierten) Export-DVD zu hören ist.
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Die Tierwelt ruft
1956 setzt Harryhausen gemeinsam mit Willis O´Brien eine spektakuläre Dinosaurier-Sequenz für Irwin Allens Dokumentarfilm The Animal World (Die Tierwelt ruft) in Szene.
Fliegende Untertassen greifen an
Sein nächster Film war eine für Ray Harryhausen sehr untypische Produktion, denn in Earth vs. The Flying Saucers war die Animation der eher schlicht gestalteten Invasoren aus dem Weltraum noch das kleinste Problem.
Sehr viel schwieriger waren die ständig rotierenden Fliegenden Untertassen und ihre Luftkämpfe mit Militärflugzeugen zu tricksen. Am kompliziertesten waren jedoch jene Effekte, die den Film zu einem kleinen Klassiker machten. Für die Illusion der Zerstörung von bekannten Gebäuden in Washington musste Harryhausen teilweise die Bewegung einzelner Ziegelsteine animieren.
Doch gerade die Aufnahmen von zerstörten Regierungsgebäuden machten den ansonsten recht trashigen Film zum Kultklassiker. 40 Jahre später griffen Roland Emmerich in Independence Day (das Weiße Haus fliegt in die Luft) und Tim Burton in Mars Attacks! (der umkippende Monolith, der Pfadfinder erschlägt) das Thema wieder auf.
Extras: „The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation von Richard Schickel über mit zahlreichen bisher unbekannten Ausschnitten aus seinen Frühwerken. Sprecher der Kommentare: Leonard Nimoy, Interview mit Ray Harryhausen und Joe Dante zu „Fliegende Untertassen greifen an“ (8:36 min), „This is Dynamation“ (3:27 min), US-Trailer (2:12 min) sowie eine Galerie mit 15 Fotos und Plakaten.
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Die Bestie aus dem Weltraum
In seinem letzten Schwarzweißfilm animierte Harryhausen eine seiner bekanntesten Figuren, den Ymir. Dieser stammt vom Planeten Venus und wird von einer US-Raumexpedition mitgebracht, die im Mittelmeer notlanden muss.
Der Ymir befindet sich zunächst in einem Container den italienische Fischer bergen. Das Tier (eine Art Tyrannosaurus mit menschlichen Zügen) wächst jedoch in kürzester Zeit zu gewaltiger Größe heran, wird von den Militärs verfolgt und stirbt einen tragischen Tod auf den Mauern des Kolosseums in Rom.
Die Bestie aus dem Weltraum (20 Million Miles To Earth) ist einer der homogensten Harryhausen-Filme. Die Tricks und die Story bilden eine organische Einheit und im tragischen Finale erreicht der Film fast “King Kongsche“ Dimensionen.
Extras: „The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation von Richard Schickel mit zahlreichen bisher unbekannten Ausschnitten aus den Frühwerken des Trickexperten.. Sprecher der Kommentare: Leonard Nimoy, „This is Dynamation“ (3:27 min), US-Trailer (1:58 min)
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Mittlerweile sind in den USA auf DVD Die Bestie aus dem Weltraum, Fliegende Untertassen greifen an und It Came From Beneath The Sea in kolorierten Versionen erschienen. Diese Einfärbungen wurden sehr sorgfältig realisiert und entstanden mit Beteiligung von Ray Harryhausen. Auch das Bonusmaterial kann sich sehen lassen!
In England erschien eine Box mit allen drei kolorierten Versionen, die auch deutsche Tonspuren enthält!
Sindbads siebente Reise
Nachdem er in seinen Filmen New York, San Francisco, Washington und Rom verwüstet hatte, versuchte Ray Harryhausen etwas Neues und 1958 entstand sein erster Farbfilm. Sindbads siebente Reise ist mit seinem märchenhaften Charme, den sympathischen Darstellern und der sehr gradlinigen Geschichte wahrscheinlich der gelungenste Film von Harryhausen und fängt als erste Hollywood-Produktion die Märchenwelt aus Tausendundeiner Nacht wirklich ein.
Der Film zeigt neben beeindruckenden Monstren, wie einen Drachen, einen doppelköpfigen Adler oder einen gehörnten Zyklopen, als Höhepunkt einen äußerst spannenden Fechtkampf zwischen einem Skelett und Sindbad. Harryhausen orientierte sich bei der Animation an den Bewegungen eines italienischen Fechtmeisters.
Der Film war so erfolgreich, dass ein konkurrierender Produzent mit nahezu der gleichen Besetzung, demselben Regisseur und dem Stop-Motion-Trickexperten Jim Danforth den ähnlich gelagerten Fantasy-Film Der Herrscher von Cornwall drehte. Ray Harryhausen griff das Thema in den 70er-Jahren mit Sindbads gefährliche Abenteuer und Sindbad und das Auge des Tigers wieder auf.
Sindbads siebente Reise ist auf Blu-ray in verbesserter Bild- und Tonqualität sowie mit neuen Extras erschienen. Im Audiokommentar und durch eine interessante Dokumentation wird auch der ansonsten sehr häufig für Alfred Hitchcock tätige Komponist Bernard Herrmann ausgiebig gewürdigt. Dessen beeindruckender Soundtrack – Herrmann sollte auch noch die Harryhausen Filme Jason und die Argonauten, Die drei Welten des Gulliver und Die geheimnisvolle Insel vertonen – steigerte noch die Wirkung der Trickeffekte.
Extras der Blu-ray von Koch Media : Audiokommentar mit Ray Harryhausen, Visuelle Effekte Experten Phil Tippett und Randall William Cook, Autor Steven Smith und Arnold Kunert, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln, Erinnerungen von Ray Harryhausen an „Sindbads 7. Reise“ (23:31 min), Trickexperten und Filmemacher würdigen Ray Harryhausen (25:32 min), Die Musik von Bernard Herrmann (26:51 min), “The Harryhausen Chronicles“ (57:55 min, Sprecher der Kommentare: Leonard Nimoy), “This is Dynamation“ (3:23 min), 2 US-Trailer (1:41 min und 3:21 min); deutscher Trailer (3:14 min) und Fotogalerie (1:49 min)
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Die drei Welten des Gulliver
Der Film liefe bei uns auch unter dem Titel Herr der drei Welten und entstand 1961, direkt nach Ray Harryhausens erfolgreichsten und wohl auch besten Film Sindbads Siebente. Reise.
Der Hauptdarsteller Kerwin Mathews bekam auch die Hauptrolle des Lemuel Gulliver, da er nach Aussagen von Ray Harryhausen so gut auf die, während der Dreharbeiten noch nicht vorhandenen, Trickfiguren reagieren konnte.
Für Freunde der Stop-Motion-Effekte ist Die drei Welten des Gulliver allerdings eher eine Enttäuschung. Während es in Sindbads siebente Reise vor lauter magischen Wesen, wie einem Drachen, Zyklopen oder einem fechtenden Skelett, nur so wimmelt, hat der darauf folgende Harryhausen-Film animationstechnisch lediglich ein großes Eichhörnchen und einen immerhin halbwegs bedrohlichen Alligatoren zu bieten, mit dem sich Mathews einen wirklich spannenden Zweikampf liefert.
Als netter Film für einen verregneten Samstag-Nachmittag taugt Die drei Welten des Gullivers allemal. Gullivers Begegnungen mit Liliputanern und Riesen kommen zwar ohne Stop-Motion aus, wurden aber achtbar getrickst in Szene gesetzt. Gelegentlich schimmert etwas von der Satire aus Jonathan Swifts Roman-Vorlage durch. Doch über alle Zweifel erhaben ist – neben dem Kampf mit dem Alligatoren – der Soundtrack von Alfred Hitchcocks Haus-Komponisten Bernard Hermann.
Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 98-minütigen Hauptfilm noch “The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation. Außerdem gibt es ebenfalls wahlweise deutsch untertitelt die Kurz-Doku “This is Dynamation“ (3:23 min), ein Statement von Ray Harryhausen zum Film (5:11 min), einen US-Trailer (3:19 min), einen deutschen Trailer (3:09 min), sowie eine Galerie mit Fotos und Plakaten (2:40 min) zu sehen.
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Die geheimnisvolle Insel
Während des amerikanischen Sezessionskriegs gelingt es einem bunt zusammengewürfelten Haufen von Häftlingen mit einem Heißluftballon aus einem Gefangenenlager in Richmont zu fliehen und auf einer geheimnisvollen Insel zu landen. Während die Gruppe versucht zu überleben, wird sie mit seltsamen Phänomenen konfrontiert. Dahinter steckt kein Geringer als der von Herbert Lom (Inspektor Clouseau) verkörperte mysteriöse U-Bootfahrer Kapitän Nemo.
Ursprünglich sollten Dinosaurier im Zentrum des Geschehens stehen, doch das wurde als zu wenig originell verworfen. Stattdesseen kamen künstlich vergrößerte Kreaturen zum Einsatz. Das Drehbuch lieferte hierfür halbweg glaubhaft die Erklärung, dass Kapitän Nemo versuchte den Welthunger durch riesige Spezialzüchtungen zu bekämpfen.
Dies war ein schöner Vorwand für Ray Harryhausen um neue Tätigkeitsfelder zu beackern und den menschengroßen Ur-Vogel Phorusrhacos, eine Biene, ein Unterwasser-Ungetüm sowie einen Riesenkrebs zu animieren. Letzeren musste er nicht einmal bauen, sondern es genügte einen Krebs in der Feinkostabteilung des Londoner Kaufhauses Harrods zu kaufen und dessen Panzer als Außenhülle für das Bild für Bild animierte Monster zu verwenden.
Dank der soliden Geschichten von Jules Verne und der putzigen Monster von Ray Harryhausen ist Die geheimnisvolle Insel ohne Zweifel einer der schönsten Fantasy-Filme der 60er-Jahre.
Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 101-minütigen Hauptfilm noch “The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation von Richard Schickel. Außerdem gibt es ebenfalls wahlweise deutsch untertitel die Kurz-Doku “This is Dynamation“ (3:23 min), zwei US-Trailer (insgesamt 3:43 min), deutscher Trailer (2:31 min), Statements von Ray Harryhausen (0:49 min + 8:56 min), sowie eine Galerie mit Fotos und Plakaten (2:30 min) zu sehen.
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Jason und die Argonauten
Um seine Herrschaft über Iolkos zu sichern, macht sich Jason auf die Suche nach dem goldenen Vlies. Sein Onkel Pelias versucht einen erfolgreichen Ausgang der Reise zu verhindern. Es folgen mehrere Prüfungen, die Jason und seine Leute bestehen müssen. Darunter: Der Kampf gegen den Bronzegott Talos (einer Mischung aus dem überlieferten Talos und dem Koloss von Rhodos); das Einfangen von ein paar Harpyien, die seit Jahren einen blinden Mann quälen; das Töten der siebenköpfigen Hydra, die das Vlies bewacht und schließlich der berühmte Schlusskampf gegen die sieben Skelette.
Mit Jason und die Argonauten betrat Ray Harryhausen 1963 zum ersten Mal das Gebiet der griechischen Mythologie, welche fortan zu einem seiner Lieblingsthemen werden sollte (sein letzter Film Kampf der Titanen nahm sich 1981 noch einmal in großem Ausmaß ihrer an). Jason und die Argonauten hat die Filmlandschaft wie kein anderes Werk Harryhausens nachhaltig beeinflusst. Prominente Regisseure wie Steven Spielberg, James Cameron und John Landis zählen den Klassiker zu ihren Favoriten. Der Film hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass sie ihren Beruf ergriffen haben.
Für Spezialeffekt-Experten ist der Film so etwas wie der heilige Gral: Allein die Sequenz in der Jason und seine Männer gegen sieben lebendige Skelette fechten, zählt zu den absoluten Highlights der Branche und ist wohl (neben der Lasso-Sequenz in Gwangis Rache) Harryhausens beste und komplexeste Arbeit. Allein die Animation daran dauerte vier Monate(!). Wenn alle Skelette im Bild waren, konnte Harryhausen oft nur 12 oder 13 Bilder am Tag knipsen (zur Erinnerung: 24 Bilder ergeben beim Film eine Sekunde Abspielzeit).
Ruft man sich ins Gedächtnis, dass Harryhausen ohne jegliche Assistenten zu arbeiten pflegte, ist diese Leistung kaum vorstellbar.
Der Film bedient sich der Elemente der griechischen Mythologie dramaturgisch effektiv und schreckt auch nicht davor, sie zu verfälschen, weshalb er sich eher weniger zu Recherchezwecken in griechischer Sagengeschichte eignet. Ansonsten ist Jason und die Argonauten erstklassig erzähltes Eventkino der alten Schule und sicherlich für viele DER Harryhausen- Klassiker schlechthin.
Matthias Schäfer
Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 104-minütigen Hauptfilm noch diese Extras: Zwei Audiokommentare: Ray Harryhausen & Tony Dalton, sowie Peter Jackson & Randy Cook (ohne deutsche Untertitel); „The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation von Richard Schickel (wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); “This is Dynamation“ (3:23 min); “Harryhausens Verdienste“ (25:32 min); “Bernard Herrmanns Musik“ (26:51 min); “Hinter den Kulissen“ (11:47 min); Ein interessantes Interview mit Ray Harryhausen, geführt von John Landis (11:53 min); 2 US-Trailer (1:23 min und 3:21 min); deutscher Trailer (3:37 min), sowie eine Bilder-Galerie mit 63 Fotos und Werbematerialien
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Die erste Fahrt zum Mond
Nachdem er 1961 mit Die geheimnisvolle Insel eins der bekanntesten Bücher von Jule Verne mit seinen Stop-Motion-Wesen angereichert hatte, versuchte Harryhausen drei Jahre später etwas Ähnliches mit einem Roman von H. G. Wells. Das Drehbuch schrieb der durch die Quartermass-Filme bekannte Autor Nigel Kneale.
Lange zuvor hatte Harryhausen bereits Probeaufnahme von einem Alien für eine Adaption von Wells‘ Klassiker Der Krieg der Welten angefertigt. Das Buch wurde jedoch 1953 von George Pal ohne Einsatz von Stop Motion verfilmt.
Die erste Fahrt zum Mond ist ein untypischer Harryhausen-Film, nicht nur weil es sein einziger in Panavision-Breitwandformat gedrehtes Werk ist. Bemerkenswert ist, dass hier die Geschichte eine mindestens ebenso große Rolle spielt, wie die Trickeffekte. Der Auftakt des Films zeigt eine in der damaligen Gegenwart (1964) angesiedelte internationale Raumfahrt-Mission, die in einer Mondlandung gipfelt. Zu ihrem Erstaunen finden die Astronauten dort eine britische Flagge und ein Dokument aus dem Jahre 1899 vor!
Mit viel Humor erzählt der Film dann wie Professor Cabor (Lionel Jeffries) im vorletzten Jahrhundert ein Mittel zur Überwindung der Schwerkraft entwickelt und mit einem jungen Pärchen (Edward Judd und Martha Hyer) zum Mond aufbricht. Erst im letzten Drittel des Films treten Spezialeffekte (aber auch ein ernsthafterer Tonfall) in den Vordergrund.
Im Inneren des Monds (daher auch der Originaltitel First Men in the Moon entdecken die mit historischen Taucheranzügen bekleideten Astronauten ein fremdes Volk und die Begegnung verläuft nicht allzu friedlich.
Während es sich bei einem Teil der Aliens um Statisten in Gummianzügen handelt, zählen das an eine Raupe erinnernde riesige “Mond-Kalb“ und der Anführer der Mondbewohner zu den schönsten Schöpfungen Harryhausens.
Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 103-minütigen Hauptfilm noch “The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation von Richard Schickel Außerdem gibt es ebenfalls wahlweise deutsch untertitelt die Kurz-Doku “This is Dynamation“ (3:23 min), den US-Trailer (3:18 min), sowie eine Galerie mit Fotos und Plakaten (2:48 min) zu sehen.
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Eine Million Jahre vor unserer Zeit
Vor einer Million Jahre: Die Menschen leben in Form von primitiven Stämmen in einer rauen Welt mit feuerspeienden Vulkanen und allen Formen urzeitlicher Tiere. Tumak (John Richardson), der Probleme hat, sich gegen seinen Bruder durchzusetzen, wird während eines Streites fast umgebracht und überlebt nur durch ein Wunder. Von nun ist er heimatlos und streift durch eine prähistorische Welt, in der er sich gegen allerlei Monster zur Wehr setzen muss. Als er schließlich völlig entkräftet einem freundlicher gesinnten Stamm in die Hände fällt, beginnt für ihn ein neues Leben.
Die Fülle der Saurier in diesem Film lässt wirklich jede Wundertüte vor Neid erblassen: Der kurzen Begegnung mit einem Brontosaurier folgt ein ausgedehnter Kampf mit einer Riesenschildkröte (Archelon). In einem kleinen Dorf sorgt ein Allosaurus für Wirbel. Ein Ceratosaurus und ein Triceratops nehmen sich gegenseitig auf die Hörner. Ein geflügelter Pterodaktylus pickt eine Stammesschönheit als Appetithappen für seine kleinen aus einem See, und, und, und…
Es wurden aber auch echte Tiere, wie etwa eine Eidechse oder eine Spinne eingesetzt. In die Stop-Motion-Geschichte eingegangen – wie einst der legendäre Showdown King Kongs auf dem Empire State Building – ist die Pfahlsequenz in der ein Allosaurus von John Richardson auf einem Holzpflock aufgespießt wird (Stop-Motion-Kollege David Allen parodierte diese Sequenz in der Ringo-Starr-Steinzeit-Filmklamotte Caveman von 1982).
Für Raquel Welch, die eine der Hauptrollen in dem Film spielt, war der Film ein wichtiger Schritt in ihrer Karriere, wurde sie nach eher belanglosen Rollen, wie in König der heißen Rhythmen an der Seite von Elvis Presley, mit diesem Film zum Weltstar und Sexsymbol der 60er- und 70er-Jahre. Bemerkenswert ist auch ihr Auftritt im hautengen Tauchanzug in Die phantastische Reise.
Eine Million Jahre vor unserer Zeit ist der erste große Dinosaurierfilm von Ray Harryhausen. Er enthält sehr viele Urtiere, dafür aber Grunzlaute statt Dialoge und ist wahrscheinlich DER Steinzeitfilm schlechthin. Es handelt sich hierbei um ein Remake von Tumak, der Herr des Urwalds aus dem Jahre 1940. Die Neuverfilmung entstand für die britischen Hammer Film Productions, die anschließend noch Als Dinosaurier die Erde beherrschten folgen ließen. Hier sprang Jim Danforth ein, dessen Animationen an Niveau und Realismus von Harryhausens Arbeiten anknüpften.
Matthias Schäfer
Extras: Die schon lange vergriffene DVD enthält als Bonusmaterial nur einen englischsprachigen Trailer (2:59 min) und 5 Minuten mit “Restauration Comparison“-Filmausschnitten, die belegen sollen wie sorgfältig der Film 1996 für die Laser Disc restauriert wurde. Ganz nebenbei ist hier zu entdecken, wie stark für die 16:9-Fassung das Vollbildformat beschnitten wurde.
In Spanien ist der Film in einer recht preiswerten Edition auf Blu-ray erschienen. Diese hat auch eine deutsche Tonspur, was sich allerdings nur in den ersten Minuten bemerkbar macht, ansonsten wird nur gegrunzt und gebrüllt.
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Gwangis Rache
Ursprünglich war der Film ein Projekt des King Kong-Schöpfers Willis O`Brien und wurde ohne dessen Mitwirkung bereits in den 50er-Jahren unter dem Titel Der Fluch von Monte Bravo realisiert (mit entsprechend enttäuschenden Tricks). 10 Jahre später entschloss Ray Harryhausen sich der Sache selbst noch einmal ernsthaft anzunehmen. Herausgekommen ist eine interessante, einzigartige Mischung aus Western und Dino-Horror, ein Film, die optisch irgendwo zwischen akribischem Realismus und zeitgemäßer, surrealistischer Pop-Art-Farbgebung angesiedelt ist.
Zur Story: In einem versteckten Tal irgendwo in Mexico wird ein Eohippus also ein Urpferd entdeckt. Es soll die Attraktion in einem Zirkus werden. Doch wo ein exotisches Tier, da ist sicher noch mehr. Daher begibt sich bald eine Expedition in das abgeschlossene Tal, wo nicht nur weitere Urpferde, sondern gleich ein ganzer Zoo von Sauriern auf ihre verblüfften Entdecker wartet. Gwangi, ein Allosaurier wird schließlich in einem langen ausgedehnten Lasso-Kampf von den Entdeckern überwältigt, in einen Käfig gesteckt und in die Stadt gebracht.
Dort soll er als Zirkusattraktion das Eohippus noch übertreffen. Doch während der Vorstellung gelingt es Gwangi, aus dem Zirkus auszubrechen. Es folgt ein Amoklauf durch die Stadt, der schließlich in einer Kirche endet. Gwangi wird dort von den Bürgern eingeschlossen, die Kirche brennt bis auf ihre Grundmauern ab und der Saurier stirbt einen furchtbaren Tod. Besonders die Lasso-Szene zählt zum komplexesten und eindrucksvollsten, was je im Bereich Stop Motion gemacht wurde. Nicht umsonst war dieser Film erste Wahl, als die Digitalkünstler von ILM Anfang der Neunziger Jahre begannen, für Jurassic Park zu recherchieren.
Fazit: Hat man alles schon einmal ähnlich gehabt, nämlich 1933 im Original King Kong allerdings mit einem Affen. Aber das Crossover zweier Genres und die liebevolle Detailgetreue der animierten Tiere machen diesen Film wohl zum besten Harryhausen- Film, den Willis O´Brien nie drehen durfte.
Matthias Schäfer
Extras: Dokumentation „Return to the Valley“ (8:04 min), Trailer (2:37 min), Trailer zu „Panik in New York“, „The Black Scorpion“ und „Kampf der Titanen“
Während der Film bei uns unter dem deutschen Titel “Die Rache der Dinosaurier“ auf DVD erschienen ist, liegt mittlerweile in den USA und in Großbritannien eine schön aufgemachte Premium Collection im Pappschuber vor. Der Film ist hier in gutem Blu-ray-Transfer zu bestaunen und die Extras sind die selben wie bei der DVD. Außerdem liegen noch 4 Postkarten bei.
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Sindbads gefährliche Abenteuer
Bevor Harryhausen 1981 mit der durchwachsenen Bombast-Produktion Kampf der Titanen seinen letzten Film realisieren sollte, kehrte er noch zweimal zu Sindbad und der Welt aus 1001 Nacht zurück. Sindbads gefährliche Reise ist deutlich gelungener als Sindbad und das Auge des Tigers.
Das liegt ganz sicher auch daran, dass für den diesmal nicht zur Verfügung stehenden Hitchcock-Komponisten Bernard Herrmann mit Miklós Rózsa (Ben Hur) ein adäquater Ersatz zum effektsteigernden Untermalen der Tricksequenzen gefunden wurde.
Zwar verfügt Hauptdarsteller John Philipp Law (Barbarella) nicht über den entspannten Charme von Harryhausens Ur-Sindbad Kerwin Mathews, doch er ist umgebenen von interessanten Nebendarstellern wie der attraktiven Caroline Munro (Der Spion, der mich liebte, Der 6. Kontinent), dem vierten Doctor Who Tom Baker in der Schurkenrolle und dem danach durch die Krimiserien Die Profis und George Gently zu Ruhm gekommenen Martin Shaw.
Wichtiger aber noch ist, dass tricktechnisch wieder einige Höherpunkte geboten werden. Eine der schönsten Sequenzen in Harryhausens an Höhepunkten nicht armen Karriere ist zweifelsohne, die Erschaffung und Animation der sechsarmige Göttin Kali, die sowohl als Tänzerin als auch als Schwertkämpferin beeindruckend “realistisch“ mit den menschlichen Darstellern interagiert.
Die Blu-ray enthält neben dem 105-minütigen Hauptfilm noch “The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige deutsch untertitelte Dokumentation, Sprecher der Kommentare: Leonard Nimoy. Außerdem gibt es ebenfalls wahlweise deutsch untertitelt die Kurz-Doku „This is Dynamation“ (3:23 min), den deutschen und den US-Trailer (je 2:46 min), sowie eine Galerie mit Fotos und Plakaten (1:58 min) zu sehen.
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Sindbad und das Auge des Tigers
In den 70er Jahren griff Ray Harryhausen die orientalische Märchenwelt wieder auf.
Vier Jahre nach Sindbads gefährliche Abenteuer (1973) folgte Sindbad und das Auge des Tigers.
Seinerzeit tat sich der liebenswerte nostalgische Fantasy-Abenteuerfilm im Windschatten von Star Wars etwas schwer, doch eine Blu-ray von Koch Media zeigt den Film in all seiner Pracht.
Nicht besonders charismatisch ist allerdings John Waynes Sohn Patrick, der als Sindbad in die Fußstapfen von Kerwin Mathews und John Philip Laws trat.
Doch dafür sind die weiblichen Hauptrollen mit Taryn Power und der durch Leben und Sterben lassen zu Star-Ruhm gekommenen Jane Seymore attraktiv besetzt.
Auch Harryhausens Monster-Parade ist in diesem Film ganz gewiss nicht seine Schlechteste. Geboten werden fechtende Ghuls, ein Säbelzahntiger, ein Riesenwalross, ein gehörnter Ur-Mensch, ein Minotauros-Doppelgänger, sowie ein Prinz der in einen Pavian verwandelt wurde. Letzerer gilt als eine der Meisterleistungen Harryhausens.
Unter dem Label Ray Harryhausen Effects Collection veröffentlicht Koch Media weitere Klassiker des phantastischen Films, wie Die geheimnisvolle Insel, Die drei Welten des Gulliver und Die erste Fahrt zum Mond. Das ist besonders erfreulich, da viele davon schon lange vergriffen und noch nie auf Blu-ray erschienen sind.
Die Blu-ray enthält neben dem 113-minütigen Hauptfilm noch “The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation . Sprecher der Kommentare: Leonard Nimoy. Außerdem gibt es ebenfalls wahlweise deutsch untertitel die Kurz-Doku „This is Dynamation“ (3:23 min), den US-Trailer (2:08 min) sowie eine Galerie mit Fotos und Plakaten (2:10 min) zu sehen.
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Kampf der Titanen
1981, fast 20 Jahre nach Jason und die Argonauten, kehrte Ray Harryhausen zur griechischen Mythologie zurück. In seinem letzten Film gab es erstmals eine richtige Starbesetzung u. a. mit Lawrence Olivier, der obwohl gesundheitlich angeschlagen die Idealverkörperung von Zeus war. Das Zusammenspiel zwischen den göttlichen Intrigen auf dem Olymp und der Liebesgeschichte der menschlichen Helden Perseus und Andromeda funktionierte bestens.
Die mechanische Eule Bubo war ein etwas alberner Fremdkörper und manche der nicht per Stop Motion realisierten Tricks können nicht voll überzeugen.
Doch der ebenso spannende wie atmosphärisch dichte Kampf zwischen dem Halbgott Perseus und der schlangenhäuptigen Medusa sowie das scheinbar wirklich fliegende Pferd Pegasus (hier half Jim Danforth bei den Tricks) gehören zu den besten Filmszenen Harryhausens. Somit ist Kampf der Titanen der durchaus krönende Abschluss seiner beeindruckenden Karriere und der Film war immerhin so erfolgreich, dass 2010 ein aufwändig produziertes Remake und zwei Jahre später mit Zorn der Titanen eine sehr viel weniger erfolgreiche Fortsetzung in die Kinos kamen.
Extras: „Eine Unterhaltung mit Ray Harryhausen“, eine 12-minütige recht interessante Ergänzung zum Film, die US-DVD enthält zusätzlich noch den Trailer und einige kurze Statements von Harryhausen zu den einzelnen Figuren.
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