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Freitag der 13.

1972 produzierte Sean S. Cunningham den von Wes Craven in Szene gesetzten Film The Last House on the Left. Danach wollte er jedoch keine weiteren Horrorfilme mehr drehen, doch finanzielle Nöte zwangen ihn schließlich 1980 dazu Freitag der 13. zu inszenieren. Der für eine halbe Million Dollar billig produzierte Schocker um ein Gemetzel im Ferienlager Camp Crystal Lake spielte mehr als 40 Millionen Dollar ein, ging danach natürlich in Serie.

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Hierbei ist bemerkenswert, dass sich die Mythologie der Filmreihe erst nach und nach zusammenfügte. Wie wir spätestens seit Wes Cravens Scream wissen, war 1980 nicht der Hockeymasken-Träger Jason Voorhees der Killer, sondern dessen Mutter Pamela. Jason tauchte erst im zweiten Teil auf,  versteckte sein Gesicht aber noch unter einem dreckigen Kartoffelsack. Immerhin setzte er hier schon eine Machete ein. Doch erst im dritten in 3D gedrehten Film bekam er seine typische Hockeymaske verpasst.  Wer auf diese Idee kam, konnte auch von Horror-Experten nicht geklärt werden.

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Eine weitere wichtige Komponente der Filmreihe ist auf dem Soundtrack zu hören und erinnert sowohl an Bernard Herrmanns kreischende Klänge aus Psycho als auch an das markante Leitmotiv, das John Williams für Der weiße Hai komponiert hatte. Harry Manfredini setzte Zisch- und Stöhnlaute ein, die wie Messerstiche klingen und das Resultat sorgt – oft stärker noch als die zugehörigen Bilder – für eine unheimliche Stimmung.

Freitag der 13.

Teil 4 trug 1984 zwar den Untertitel Das letzte Kapitel, war jedoch so erfolgreich, dass es trotzdem weiterging. Bereits ein Jahr später folgte Freitag der 13. – Ein neues Kapitel. Doch der neue Weg, der hier dadurch beschritten wurde, enttäuschte.  Am Ende des Films wurde wie in einem Whodunit-Krimi enthüllt, wer sich hinter Jasons Hockeymaske versteckte, um einen Rachefeldzug durchzuführen.

Freitag der 13.

In den weiteren Fortsetzungen war Jason ein Killer mit mystischen Kräften, was ausgiebig und manchmal auch ganz schön albern zelebriert wurde. Recht sparsam hingegen wurde die tragische Vorgeschichte von Jason Voorhees dramatisiert. Dieser wurde als kleiner Junge im Camp Crystal Lake wegen seines entstellten Gesichts verspottet. Dort ertrank er im See, weil die Aufseher feierten, tranken und Sex hatten.

Freitag der 13.

Im sechsten Teil der Reihe erweckte der Monsterfilm-Fan Tom McLoughlin (Manchmal kommen sie wieder) Jason im Stile von Universals Frankenstein wieder zum Leben und setzte machte sich dabei auch ein wenig über das Genre lustig. Dies kam gut an, doch Teil 7 dessen Originaltitel Friday the 13th Part VII: The New Blood bei uns etwas unpassend mit Freitag der 13. Teil VII – Jason im Blutrausch übersetzt wurde, ging in eine völlig andere Richtung. Im Zentrum stand nicht Jason sondern ein telekinetisch begabtes Mädchen. Das Resultat ist eine nicht ungeschickte Variante von Stephen Kings Carrie, jedoch nicht unbedingt, dass was Jason-Fans erwartet haben.

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Noch enttäuschender geriet der Versuch, den Macheten-Killer nach New York zu schicken. Der Film verwirrte anfangs dadurch, dass es nicht so richtig einleuchten wollte, dass ein Kreuzfahrschiff eine Schulklasse vom scheinbar idyllischen Crystal Lake direkt in die “Todesfalle Manhattan“ transportieren kann. Noch unverständlicher war jedoch, dass der Film fast seine ganze Zeit auf einem Dampfer verplemperte und erst gegen Ende mit einer kurzen tatsächlich am Time Square gedrehten Szene doch noch etwas aufdrehte.

Freitag der 13.Nach acht Filmen verasbschiedete sich Paramount 1989 von der Horrorreihe und es sollte mehr als 30 Jahre dauern, bis die Traditionsfirma eine Edition mit den ersten acht Freitag der 13. Filmen veröffentlicht. Ein schickes Steelbook enthält auf acht Blu-rays den Auftakt der Serie und zudem noch reichlich interessantes Bonusmaterial. Diese Edition ist vergriffen, doch im Mai erscheint eine „Normaledition“.

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Sean S. Cunningham kaufte die Rechte an der Reihe zurück. Es ging weiter mit Dort ging es 1993 mit Jason Goes to Hell und dem Weltraum-Thriller Jason X weiter. Zum erfolgreichsten Film der Serie wurde 2003 – auch dank der farbenfrohen und fantasievollen Inszenierung des Hongkong-Chinesen Ronny Yu (Chucky und seine Braut) –  Freddy vs. Jason, bei dem es zu einem Kampf zwischen Jason Voorhees und Freddy Krueger aus Nightmare on Elmstreet kam. 2009 folgte noch eine von Michael Bay produzierte Neuverfilmung, die der  in Frankfurt am Mai geborene Marcus Nispel inszenierte.

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Wer sich umfassend über die Filmreihe und über die zugehörige TV-Serie Erben des Fluchs informieren möchte, dem sei die sechsstündige (!) Dokumentation Crystal Lake Memories empfohlen.

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Michael Bays Friday The 13th

Mit meiner freundlicherweise vom Filmverleih zur Verfügung gestellten Freikarte – Pressevorführungen gab es keine – bekam ich am Weltpremierentag (Freitag der 13. Februar 2009) gerade noch den letzten Sitzplatz in der ausverkauften Abendvorstellung. Das Publikum für ein Remake bzw. Update von Sean S. Cunninghams 1980 im Windschatten von John Carpenters Überraschungserfolg Halloween entstandenen Freitag der 13. ist also durchaus da. Doch bekam es auch was es wollte?

Freitag der 13.

Im Gegensatz zu seinem Remake von Tobe Hoopers The Texas Chainsaw Massacre, bei dem ebenfalls Michael Bay als Produzent fungierte, bemühte sich der in Frankfurt am Mai geborene Marcus Nispel diesmal kaum um inhaltliche oder zumindest optische Innovationen. Kurz zeigt er die metzelnde Mutter des Originalfilms (wie wir ja spätestens seit Wes Cravens Scream wissen, war 1980 nicht Eishockey-Masken-Träger Jason Voorhees der Killer), dann folgt ein 20-minütiger Prolog, der 1980 wohl etwas gestreckt auch als Hauptfilm getaugt hätte.

Michael Bays Friday The 13th

Es bleibt offen, ob Whitney, das Final-Girl (das einzige halbwegs vernünftige Mitglied einer Gruppe von sex- und drogengeilen Teenies), ein Gemetzel in einem Zeltlager in der Nähe des legendären Ferienlager Camp Crystal Lake überlebt hat. Der dann folgende Hauptfilm erzählt (nicht ungeschickt) wie Whitneys Bruder Clay sich auf die Suche nach seiner verschwundenen Schwester macht und dabei in Konfrontation mit einer Gruppe sex- und drogengeilen Teenies (darunter befindet sich natürlich ein weiteres potentielles Final-Girl) aber natürlich auch mit dem munter meuchelnden Jason gerät.

Freitag der 13.

Diese solide Struktur trägt den Film durchaus, bietet Raum für Sex, Gore und ein wenig Humor. Den Reaktionen des Kinopublikums war anzumerken, dass alles durchaus noch etwas deftiger hätte ausfallen können. In den US-Kinos war der neue (zwölfte) Freitag der 13. erfolgreicher als jedes Remake eines Horrorfilms.

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