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Karl Valentin – Sein ganzes Leben in einem Comic

Nachdem die Münchner Zeichner aus dem Umfeld des Gratismagazins Comicaze beim Volk Verlag bereits eine Sammlung mit Wiesn-G’schichtn – Komisches, Tragisches und Unerhörtes vom größten Volksfest der Welt rund um das Oktoberfest zusammenstellten, folgt unter dem Motto “Sein ganzes Leben in einem Comic“ eine Biografie von Karl Valentin. Insgesamt 22 Comicschaffende nähern sich auf höchst unterschiedliche Art und Weise dem Münchner Humoristen und Querdenker, der sich auch als bildender Künstler versuchte, z. B. mit seinem Stiefelwichse-Gemälde Kaminkehrer bei Nacht.

Wiesn-G'schichtn - Komisches, Tragisches und Unerhörtes vom größten Volksfest der Welt

Drei Highlights eröffnen den chronologisch geordneten Geschichten-Reigen. Lurchi-Zeichner Jan Reiser (De Gschicht vom Brandner Kasper) setzt sehr stimmungsvoll Valentins Jugend in Szene. Ende des vorletzten Jahrhunderts lässt er den kleinen Valentin, der später seinen Vornamen zum Nachnamen machen sollte, auf einer selbstgezimmerten Bühne einen seiner Sketchklassiker aufführen. Chriseff (von dem auch das markante Cover des Albums stammt) schildert in äußerst dynamischen Bildern einen von Valentins Jugendstreichen.

Karl Valentin - Sein ganzes Leben in einem Comic

Rees Jeannotte hingegen erzählt in einem an Winsor McCay und alte Bilderbögen erinnernden Stil wie Karl Valentin sein Orchestrion, mit dem er zwanzig Musikinstrumente gleichzeitig spielen konnte, frustriert zertrümmerte und der leicht genervte Wirt jener Kneipe, in der er mit dem jenem Mordinstrument auftrat, dies launig mit “Schöner hat´s no nia ’klunga“ kommentiert.

Karl Valentin - Sein ganzes Leben in einem Comic

Tobias Bitterer und Ferdinand Haschner gelang eine stimmige Schilderung von Valentins erfolgreichem aber von schwerem Heimweh nach München überlagertem Gastspiel in Berlin. Leider erreichen längst nicht alle der restlichen Comicbeiträge das Niveau dieser Geschichten und das sehr spezielle Verhältnis von Karl Valentin zu Liesl Karlstadt wird bestenfalls angedeutet. Doch insgesamt ist der Band, der im Rahmen einer Ausstellung im Valentin-Karlstadt-Musäum präsentiert wurde, eine bunte und abwechslungsreiche Comicbiografie.

Karl Valentin - Sein ganzes Leben in einem Comic

Als nächstes versuchten sich die Comicazler an dem Sammelband BIER – Alles über den Durst. Übrigens treffen sich die Comicaze-Macher und alle Comic-Interessierten jeweils am zweiten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr in der Münchener Kneipe Klenze 17 in der Klenzestrasse 17.

Karl Valentin - Sein ganzes Leben in einem Comic

Hier noch die Namen der am Comic beteiligten Künstler: Adrian vom Baur, Tobias Bitterer, Timo Böhmler (Patsch), Frank Cmuchal, Christian Effenberger (Chriseff), Brigitte Gebhard (Bhrìd), Josef Hölzl (Huawa Sepp), Rees Jeannotte, Michael Kaintoch (TAZ), Uli Knorr, Gaelle Liedts (Helga L.), Maximilian Lückenhaus, Jan Reiser, St. Königshausen, Eva Klaehn, Sastre, Oskar Rauch, Heiner Lünstedt, Inci Yenen, Thomas Schwarzenberger, Ferdinand Haschner, Ingrid Sabisch

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Wiesn-G’schichtn – Komisches, Tragisches und Unerhörtes vom größten Volksfest der Welt

Die Initialzündung war ein kleines im A5-Querformat und Selbstverlag herausgebrachte Album namens Anno Domini, das 2008 zum 850. Stadtjubiläum Münchens erschien. Hierin erzählten 15 Zeichner und Autoren aus dem Umfeld des Gratismagazins Comicaze Geschichten aus der bayrischen Metropole.

Wiesn-G'schichtn - Komisches, Tragisches und Unerhörtes vom größten Volksfest der Welt

Das Resultat verkaufte sich nicht nur wie warme Brezn, sondern machte auch den Münchner Volk Verlag (nicht zu verwechseln mit Raymond Martin schon lange nicht mehr existierenden Volksverlag) auf die Zeichnergruppe aufmerksam. Hier konnten die Comicazler in einem schönen Hardcover-Band zum fairen Preis ihre sorgfältig geplante und recherchierte Zusammenstellung von Wiesn- Geschichten veröffentlichen.

Wiesn-G'schichtn - Komisches, Tragisches und Unerhörtes vom größten Volksfest der Welt
Halbwegs chronologisch gegliedert und inhaltlich verknüpft enthält das Album fünfzehn meist auf tatsächlichen Ereignissen basierende Geschichten rund um das Oktoberfest. Dabei geht es meist eher heiter zu, so erhält 1888 Albert Einstein schon als kleiner Bub seine typische Frisur als er seinem Onkel Jakob dabei half das Schottenhammel-Festzelt elektrisch zu beleuchten. Doch neben kauzigen Bajuwaren wie dem 14-maligen Gewinner des Oktoberfest-Pferderennens Franz Xaver Krenkl (Wahlspruch: “Wer ko, der ko“), dem rabiaten Hans Steyrer, der gegen den Widerstand der Obrigkeit den ersten Festzug der Wiesnwirte durchführte, wird auch die Zeit des Dritten Reiches oder der Oktoberfest-Bombenanschlag vom 18. September 1981 thematisiert.

Wiesn-G'schichtn - Komisches, Tragisches und Unerhörtes vom größten Volksfest der WeltDas Album ist sehr liebevoll aufgemacht. Lurchi-Zeichner Jan Reiser (De Gschicht vom Brandner Kasper) verzierte die Innencover mit lässig hingerotzten typischen Wiesn-Situationen, wie einen sehr entspannt kotzenden Biertrinker. Ein umfangreicher Anhang stellt die Protagonisten der Geschichten, sowie die Macher vor und enthält Skizzen zu jeder Story. Doch wichtiger noch ist, dass – im Gegensatz zu den meisten Story-Sammlungen – ALLE Geschichten zeichnerisch und inhaltlich voll überzeugen können.

Wiesn-G'schichtn - Komisches, Tragisches und Unerhörtes vom größten Volksfest der Welt

Als nächstes versuchten sich die Comicazler an den Sammel-Bänden Karl Valentin – Sein ganzes Leben in einem Comic und an BIER – Alles über den Durst. Übrigens treffen sich die Comicaze-Macher und alle Comic-Interessierten jeweils am zweiten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr in der Münchener Kneipe Klenze 17 in der Klenzestrasse 17.

Wiesn-G'schichtn - Komisches, Tragisches und Unerhörtes vom größten Volksfest der Welt
Hier noch die Namen der am Comic beteiligten Künstler: Adrian vom Baur, Tobias Bitterer, Timo Böhmler (Patsch), Frank Cmuchal, Christian Effenberger (Chriseff), Brigitte Gebhard (Bhrìd), Josef Hölzl (Huawa Sepp), Rees Jeannotte, Michael Kaintoch (TAZ), Peter Knoblich, Uli Knorr, Gaelle Liedts (Helga L.), Maximilian Lückenhaus, Robert Platzgummer, Jan Reiser, Oskar Rauch, Christoph Schöne, Simon Sieber

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