1990, nach The Dark Knight Returns und vor Sin City und 300, erzählte Frank Miller in der dreiteiligen Miniserie Hard Boiled vom Versicherungsdetektiv Carl Seltz. Dieser führt ein beschauliches Leben mit Frau und Kindern in der Vorstadt, verwandelt sich jedoch auf Bedarf in den gnadenlosen Steuereintreiber Nixon, der bei seinen Einsätzen im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht und nicht ahnt, dass er in Wirklichkeit ein künstlicher Mensch ist.
Inspiriert wurde Miller zu Hard Boiled durch Philip K. Dicks Kurzgeschichte The Electric Ant. Die spektakuläre Geschichte sollte zunächst von David Fincher mit Nicolas Cage oder von Frank Miller höchstpersönlich verfilmt werden, doch daraus wurde nichts. Doch auch mit heutiger Technik erscheint es unmöglich ähnlich beeindruckende Kinobilder zu schaffen, wie sie im Comic zu sehen sind.
In Szene gesetzt wurde Hard Boiled von Geof Darrow, der sich durch seine detailverliebten oft sehr gewalttätigen Wimmelbilder (bei denen, als die Zeit knapp wurde, der deutsche Zeichner Franz Stummer aushalf) als “Conceptual Designer“ für die Matrix-Filme der Gebrüder Wachowski qualifizierte.
Nachdem der Comic Anfang der 90er Jahre beim Alpha Verlag unter dem Label Schwermetall präsentiert in zwei Bänden erschien und schon lange vergriffen war, legt Cross Cult 2008 eine neu übersetzte sehr schön gestaltete Hardcover-Gesamtausgabe vor. Doch das ist noch gar nichts gegen die aktuelle – ebenfalls bei Cross Cult erschienene Neuedition, die nicht nur durch Großformat (24 x 32 cm) punkten kann.
Eine Klasse für sich – also der Bedeutung des Comics angemessen – ist die neue Kolorierung von Dave Stewart (Big Guy und Rusty the Boy Robot, Hellboy), die diesen satirisch überzeichneten Gewalttrip mit einem erschreckenden Hauch von Realismus garniert!
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