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Das Leben von Anne Frank. Eine grafische Biografie

Mit Comics hat das Anne Frank Haus in Amsterdam bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Eric Heuvels Alben Die Entdeckung und Die Suche erzählen ebenso spannend wie informativ von den traurigen Schicksalen einiger jüdischer Familien zur Zeit der deutschen Besetzung der Niederlande. Die im Ligne-Clair-Stil gestalteten Geschichten wurden auch bei uns erfolgreich im Schulunterricht eingesetzt. Da lag es nahe die Biographie der Anne Frank in ähnlicher Form zu vermitteln.

Das Leben von Anne Frank. Eine grafische Biografie

Das Anne Frank Haus verpflichtete Sid Jacobson und Ernie Colón, die bereits den eher trockenen 9/11 Report in ein spannendes Comicalbum verwandelten (aber auch für die BILD-Zeitung den Tod von Prinzessin Diana graphisch aufarbeiteten). Ihre Anne-Frank-Biographie stützt sich nicht nur auf das ebenso berühmte wie berührende Tagebuch. Der Comic erzählt auch von Annes glücklicher Kindheit in Frankfurt sowie von ihrem Vater Otto, der im Gegensatz zum Rest seiner Familie den Holocaust überlebte und von den Russen aus Auschwitz gerettet wurde. Otto Frank gelang es durch eine von ihm gegründete Stiftung jenes Gebäude, in dessen Hinterhaus er sich von 1942 bis 1944 mit insgesamt acht Personen versteckte, vor dem Abriss zu bewahren und daraus das für die Öffentlichkeit zugängliche Anne Frank Haus zu machen.

Das Leben von Anne Frank. Eine grafische Biografie

Jacobson und Colón erzählten ihre graphische Biographie der Anne Frank mitreißend. Die um Realismus bemühten Zeichnungen mögen manchmal etwas steif wirken, doch das Schicksal eines sehr talentierten jungen Mädchens, das umgebracht wurde bevor ihr Leben richtig begann, dürfte keinen Leser ungerührt lassen. Der Comic wurde zudem noch ergänzt um sogenannte Schlaglichter, die historische Fakten vermitteln sollen. Somit eignet sich auch dieses von Carlsen zu einem sehr moderaten Preis angebotene Werk bestens zum Einsatz an Schulen.


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9/11 Report: Die Comic-Adaption

Am 22. Juli 2004 veröffentlichte eine zehnköpfige „National Commission on Terrorist Attacks upon the United States“, die je zur Hälfte aus republikanischen und demokratischen Abgeordneten bestand, den “9/11 Report“. Der Bericht wurde bereits etwas mehr als ein Jahr nach dem 11. September 2001 fertig gestellt, anschließend jedoch noch um geheimdienstlich bedenkliche Passagen “bereinigt“.

9/11 Report: Die Comic-Adaption

Nachdem zuvor bereits zahlreiche Comics zum 11. September erschienen sind, wurden auch die Kernaussagen des über 600-seitigen “9/11 Reports“ in einer Comic-Version visualisiert.

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Der Auftakt von “The 9/11 Report“ zeigt wie gut sich das Medium Comic zum Vermitteln zeitlicher Zusammenhänge eignet. Die ersten Seiten zeigen – säuberlich in je vier Bild-Reihen untereinander dargestellt – wie die Flüge der vier für die Terroranschläge entführten Passagiermaschinen verliefen und geben einen guten Überblick über die tragischen Ereignisse jenes Tages wieder. Das übrige Comicalbum hingegen mutet wie eine eher wirre aber im Detail durchaus interessante Materialsammlung an, die nicht immer nachvollziehbar sehr kurze Unterkapiteln wie “Die Hamburger Gruppe“ oder “Reflexion nach der Krise, Agenda 2000“ aneinanderreiht.

9/11 Report: Die Comic-Adaption

Direkte Ursachenforschung wird dabei kaum betrieben. Bezüglich der US-Außenpolitik heißt es einmal nur knapp: “Die USA investierten Milliarden in die heimliche Unterstützung von Rebellen in Afghanistan (…), aber wenig bis nichts ging an Bin Laden.“ Auch bezüglich der Motivation der Terroristen ist “wenig bis nichts“ zu erfahren, aber immerhin werden die direkt am Anschlag beteiligten Terroristen nicht als Superschurken sondern eher als Alltagstypen dargestellt: “Die Männer beeindruckten nicht in körperlicher Hinsicht. Die meisten waren nur 1,65 m bis 1,75 m groß.“

9/11 Report: Die Comic-Adaption

Insgesamt bleibt festzustellen, dass sich der leicht karikierende aber doch recht realistische Stil vom Superhelden-Zeichner Ernie Colón (der Condoleezza Rice gerne mit Zahnlücke darstellt) recht gut zur Vermittlung von Fakten und Zusammenhängen eignet, doch der Autor Sid Jacobson sich ziemlich abmühen musste mit der Ausrichtung des Reports, die nicht gerade ideal für eine Comicadaption ist. DasTeam hat übrigens auch eine Comic-Biographie über Anne Frank veröffentlicht.

9/11 Report: Die Comic-Adaption

Das Hauptaugenmerk des Berichts – und daher auch des Comics – liegt eher auf der Frage, wie die Aktivitäten der US-Behörden besser zu bündeln sind und eventuelle Probleme rechtzeitig vorauszusehen sind. Eine (recht fantasievolle) Antwort lautet: “Es muss eine Möglichkeit geben wie Fantasie auch von Amts wegen routinemäßig eingesetzt werden kann.“


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